Wie kann man sich als Südländer und Moslem von bestimmten Ereignissen am besten distanzieren?

9 Antworten

Das wird schwierig. Nur schon deshalb, weil eine Person, die in Berlin geboren ist, in einem kleinen Ort in Bayern, das Leben lang ein "Fremder" sein kann. Alleine auf Grund der Sprache.

Man muss somit nicht einmal Migrationshintergrund haben, um so etwas zu erleben.

Wichtiger sind so oder so die Menschen, die einem so akzeptieren, wie man ist. Das sind auch die Personen, die zu echten Freunden werden können. Auf den Rest kannst Du "pfeifen".

Tag Authentisch31,

um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, merke und beherzige dieses Wort: "Man muss sich von den belastenden Gedanken der anderen befreien!" Dieser Spruch stammt angeblich von einem alten Indio-Schamanen über den ich vor etwa 40 Jahren etwas gelesen hatte.

Denke einfach mal gut darüber nach.

Sich Gedanken um die hiesigen Knallköpfe zu machen, ist Zeit- und Ressourcenverschwendung.

Signalisieren? Du könntest Dir die Flagge ins Gesicht malen:

Bild zum Beitrag

https://rb.gy/uxmrhh

 - (Liebe und Beziehung, Politik, Menschen)
Authentisch31 
Fragesteller
 08.08.2021, 13:56

haha danke für deine Antwort.

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Hallo,

zuerst mal finde ich es nicht in Ordnung, dass Du uns aufzählst was Du nicht bist. Anstatt offen zu sagen, woher Du kommst.

Du bist hier schliesslich anonym und Du weisst schliesslich auch, dass wir Deutsche sind. Soetwas kommt bei mir nicht gut an.

Ich verrate Dir ein Geheimnis, anscheinend weisst Du das nicht. Jede der in einem anderen Land lebt als sein Geburtland ist lange oder für immer Fremder.

Auch wenn man akzeptiert ist.

Ich habe in sehr vielen Ländern gelebt und war immer die Deutsche. So what.

Maity  08.08.2021, 12:49
Ich habe in sehr vielen Ländern gelebt und war immer die Deutsche. So what.

Genau das ist der Unterschied, der Fragesteller hat bisher in nur einem einzigen Land gelebt, in Deutschland, und ist trotzdem "der Ausländer".

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Judith171  08.08.2021, 12:54
@Maity

Diese Logik versteh ich nicht. Du bist als Auslander immer der Fremde. So sind Menschen und nicht nur die Deutschen, wie du gerarde suggerieren willst.

Wie ist es denn in dem Land aus dem Deine Familie kommt? Werden dort Deusche sofort integriert und als Einheimische akzeptiert?

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Authentisch31 
Fragesteller
 08.08.2021, 12:55
@Maity

Ich war auch schon in Holland und wurde dort trotzdem nicht als Deutscher akzeptiert und man wollte trotzdem meine wahre Herkunft erfahren.

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Maity  08.08.2021, 13:01
@Judith171

Ich bin selbst Deutsche. Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen und selbstverständlich immer noch Deutsche, egal, in welchem Land ich bisher gelebt habe.

Der Fragesteller ist aber auch in Deutschland geboren und aufgewachsen, nicht im Herkunftsland seiner Eltern oder Großeltern. Er ist also dort ebenfalls Ausländer, genau wie hier, weil er die dortige Kultur und vermutlich auch Sprache nicht ausreichend beherrscht, um als "Einheimischer" durchzugehen. Er ist hier in Deutschland "Einheimisch". Eigentlich. Da aber viele Deutsche das allein aufgrund seines Aussehens anders sehen, hat er quasi gar kein Land.

Das ist der Unterschied zwischen dir und mir im Vergleich zum Fragesteller. Wir haben ein Land. Er ist überall "Ausländer" mit seinem Aussehen in Kombi mit dem deutschen Pass. Und das ist mies.

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Judith171  08.08.2021, 13:02
@Authentisch31

Was ja auch nichts schlimmes ist. Man kann sich integrieren und trorzdem seine Wurzeln nicht verleugnen.

ich hatte als ich nich in DE lebte libanesische Freunde. Das grösste für die ist gemeinsam mit Feunden essen, reden und gut drauf ein.

Also wurde ein bis zweimal in der Woche gekocht. Dort hab ich das duftende libanesische Essen kennengelernt.

Niemand von uns Deutschen hat die LIbanesen als anders oder gar minderwertig angesehen.

Das hat sich erst nach 2015 etwas geändert. Nicht in diesem Beispiel, sondern allgemein.

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Judith171  08.08.2021, 13:04
@Maity

Ich brauch kein Land. Ich habs im Kopf und Herz.

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Maity  08.08.2021, 13:35
@Judith171

Ich freue mich, dass du in einer solchen Umgebung aufgewachsen bist. Die libanesisch-stämmige Mitschülerin meiner Tochter (Oberstufe) musste sich schon vorher anhören, sie sei asozial und wie das sein könne, dass sie eine bessere Note bekomme als ein "Einheimischer". Ich weiß, das ist nicht Standard, aber auch wenn sowas nur einmal im Vierteljahr passiert, bleibt es bei den Betroffenen mehr hängen, als die tausende von Leuten, die einem in dieser Zeit begegnen, die einfach gar nichts sagen.

Aber selbst wenn das erst 2015 angefangen hätte, ist das für Leute wie den Fragesteller ätzend. Er kann sich auch nicht aussuchen, ob er seine Wurzeln mag oder nicht, er wird immer damit in Zusammenhang gebracht, Aufgrund seines Aussehens, nicht seines Verhaltens. Noch krasser ist das bei adoptierten Kindern, die rein deutsch aufgewachsen sind, null Bezug zu ihrer angeblichen "Heimat" haben, und trotzdem darauf reduziert werden.

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mulan2255  08.08.2021, 13:13

Ich sehe das nicht als Affront. Wenn Fragesteller das nicht sagt, mag es Gründe geben. Ich kenne Sinti und Roma, die nicht gerne verraten, was sie sind. Sie sind einfach Deutsche. Ihre Erfahrungen sind bis heute sehr oft ungut, d.h. rassistisch. Juden ergeht es nicht anders. Sie sind zwar Deutsche, gehören aber, sobald das Jüdischsein bekannt ist, irgendwie nicht (mehr) dazu. Das sind Erfahrungen, die leider tagtäglich gemacht werden. Und wenn einer schon „südländisch“ aussieht, oft dann automatisch als Muslim gesehen wird, oder am stärksten, wenn einer schwarz ist, kann er sich sozusagen nicht mehr verstecken. Er ist dann immer Exot und gehört so oder so nicht wirklich dazu. Und so etwas scheint mir auch beim Fragesteller der Fall zu sein. Man muss das anerkennen. Es geht in der Fragestellung ausschließlich um seine oder ihre Befindlichkeit, nicht um Deine oder meine.

Nebenbei: Fragesteller ist in Deutschland geboren, so dass eine Frage, woher jemand kommt, ein wenig deplatziert ist. Und über den Wert eines Menschen sagt die Information über die Herkunft etwa der Eltern nichts aus.

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Judith171  08.08.2021, 13:20
@mulan2255

Mulan, für mich zeichnest Du dich dadurch aus, Tatsachen absichtlich zu verfälschen.

Ich hätte ihn nicht gefragt woher er kommt, wenn er nicht selbst aufgezählt hätte, woher er nicht kommt.

Wie soll jemand respektiert werden, wenn er sich selbst nicht respektiert und sich seiner Wurzeln schämt?

Und nochmal. Für mein Verständnis ist das nicht seriös wenn man sich mit Deutschen unterhält und selbst nicht dazu stehen kann woher man selbst kommt?. Nicht nur, dass man dann den Gegenüber besser verstehen kann, es ist auch ehrlicher (kommt von Ehre).

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mulan2255  08.08.2021, 13:38
@Judith171

Du kennst Fragesteller nicht und solltest vorsichtig mit Beurteilung sein. Ich kenne auch einige Deutsche, die ungern in Frankreich oder Polen gesagt haben, dass sie Deutsche seien, wie sie mir erzählten. Das hat persönliche Gründe. Mag blöd wirken, aber es erinnert mich an den jungen trauernden Somali, der vor einiger Zeit im TV sagte, dass er nach dem Morden eines Landsmannes, den er nicht mal kennt, auf Fragen nach seiner Herkunft lieber sagte, er käme aus Kuba oder so, da er Angst hatte, als Somali erkannt zu werden. Hier war es die Angst. Wer will das nicht verstehen? … Ich verfälsche gar nichts, ich warne nur davor, zu leichtfertig zu urteilen ohne Hintergrundwissen. Wenn einer Probleme damit hat, von sich etwas preiszugeben, dann mag das Gründe haben. Zwingen kann man schließlich auch nicht. So nehme ich es so hin, wie es ist. Sonst nichts.

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Judith171  08.08.2021, 13:44
@mulan2255

Einzelfälle sind nie sehr aussagefähig. Du wranst vor allem, was den Islam negativ dastehen lässt.

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mulan2255  08.08.2021, 14:04
@Judith171

Dann hast du mich gehörig missverstanden. Wenn es Dir nun darum gehen sollte, den Islam negativ darzustellen, dann kommen wir sicher nicht zu einander. Mir ging es um Rassismus. Und im Zusammenhang mit den unguten Erfahrungen von Fragesteller hier eine antiislamische Argumentation zu verbinden, halte ich für hinterhältig. Bitte nicht missverstehen. Aber damit geht es anscheinend gar nicht mehr um die Problematik des Fragestellers sondern pauschal um den Islam. Es ging mir aber nicht um den Islam sondern um die Befindlichkeit eines Menschen. Rassismus-Erfahrungen sind leider keine Einzelfälle.

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Judith171  08.08.2021, 14:15
@mulan2255

Du springst von einem Argumnt zum andern Mulan, das ist mir zu anstrengend. Und bitte ab und zu mal einen Absatz einfügen..

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Deutschsein definiert sich schon lange nicht mehr über das Aussehen. Die Sprache spielt die größte Rolle - damit fährt man schon am besten - also rechtzeitig den Mund aufmachen und was Passendes sagen.

Meiner Meinung nach bist Du kein Deutscher, und trotzdem möchte ich Dich nicht ausgrenzen.

Ein Esel, der im Pferdestall geboren wurde, bleibt ... ein Esel.

Da wirst Du mir womöglich zustimmen, hoffe ich. Ergo, Du bist kein Deutscher, Du hast lediglich die Deutsche Staatsangehörigkeit.

Übrigens: Ich liebe Esel.

Aber zurück zum Thema:

Der Migrantenstrom überfrachtet uns leider mit äusserst unrühmlichen Erfahrungen, auf die wir gerne verzichtet hätten. Diese Erfahrungen führen jetzt dazu, dass sich in der urdeutschen Bevölkerung nach und nach eine Skepsis breit macht, wo es nicht gar schon Ablehnung ist, sogar alteingesessene Orientale oder Muslime haben eine Stinkwut auf diese Leute. Wie ich finde, ist diese Skepsis oder auch die Ablehnung sehr gut nachvollziehbar. Das Problem ist, dass diese Migranten eine Kultur und einen Wertekatalog im Gepäck haben, die mit den Europäischen Rechts-, Kultur- und Wertevorstellungen nicht zusammenpassen. Wer glaubt, dass das islamische göttliche Recht den Absolutheitsanspruch gepachtet hat, der befindet sich automatisch im Bereich von "verfassungsfeindlicher Gesinnung". Und dann sind Konflikte vorprogrammiert. Und wer in dieses Land kommt und die hier hart erkämpften und errungenen Freiheiten (Frauenrechte, freie Liebe, Religionsfreiheit, Recht auf freie Meinungsäusserung etc.) boykottiert, diskreditiert oder mit Füßen tritt - und sich dabei auf seinen Gott beruft - der ist hier einfach mal falsch.

Fast jeder hier hat schon Muslime in Deutschland erlebt - und sei es im TV - die sich katastrophal daneben benommen haben auf eine Art, die wir hier zuvor kaum kannten - schon gar nicht im Gewand von "gottbefohlenem Handeln". Dies wahrzunehmen, abzuspeichern und daraus eine Vorsicht oder Skepsis zu entwickeln, ist mehr als natürlich; es ist überlebenswichtig und wird als solches üblicherweise auch immer akzeptiert. Nur weil hier jetzt alle Muslime argwöhnisch betrachtet werden, erregt sich die islamische ummah und redet von Rassismus und Islamophobie, ignoriert dabei aber völlig, dass sie das selbst verursacht hat.

Seit einigen Jahren informieren sich mehr und mehr Nicht-Muslime in Deutschland über den Islam; sie lesen den Quran, blättern in den ahadith, lesen mit entsetzten Blicken in diversen fatawas und müssen dann leider zu dem Schluss kommen, dass sie dem Islam gegenüber unendlich naiv gewesen sind. Zwar versucht die Islam-Propaganda jegliche Kritik in eine rechtsideologische oder psychisch kranke Ecke zu rücken, doch so recht will das nicht gelingen - zum Glück. Der Islam ist eine Bedrohung für die nicht-islamische Welt - solange es den Islam gibt - weil der Islam das weltumspannende kalifat anstrebt.

Wenn Du das auch anstrebst, dann Gute Nacht.

Wenn Du das nicht anstrebst, dann gehörst Du zu den vielen neo-liberalen Pseudo-Muslimen, die wir hier in Deutschland haben. Ihr nennt Euch Muslim, habt Euch aber von einigen Inhalten des Islam verabschiedet, wie z.B. Scharia und dem kleinen djihad. "Wer auch nur einen Vers des Quran leugnet, der hat den Islam verlassen."

Jetzt ist es die Gretchenfrage: Bist Du schon Atheist oder tust Du noch muslimisch? Du selbst bezeichnest Dich bislang als Muslim; dies ist ja ganz normal und üblich und angesichts der Drangsalierungen durch die ummah gegenüber Apostaten vielleicht auch schlau, aber ... nur so für Dich .... bist Du wirklich noch Muslim?

Die munafiq werden in der untersten und heissesten Hölle schmoren. Das sind diejenigen, die gläubig waren und jetzt nur noch so tun - und sich dessen selbst noch nicht mal zwingend bewusst sein müssen.

Wenn Du - wenn Du ganz ehrlich bist - Dich hier zuzählen müsstest, dann empfiehlt sich die Apostasie. Wenn nicht, empfiehlt sich die Ausreise in ein nicht-muslimisches Land.

Selbst wenn Du den Schritt der Apostasie noch nicht gehen kannst, aber hier im Land bleibst, bleibt ja die Problematik Deines Aussehens. Und da Schönheits-OPs ja haram sind, :-))) wird sich daran auch nichts ändern. Aber Du kannst in der Wahl Deiner Kleidung, Deines Bartes, Deiner Wortwahl, Deines Auftretens und Deines Umgangs (Freundeskreis) schon recht gut aufzeigen, ob Du nun integrationswillig und dem Deutschen gegenüber freundschaftlich eingestellt bist oder eben nicht. Ich bin zur Hälfte Iranerin und habe keinerlei solche Probleme, mein Vater ist 100%-Iraner und er hat keinerlei solche Probleme. Auch wir sind Esel mit Pferde-Pass. ;-) Es liegt also zu 100% und immer nur an Dir. Natürlich kannst Du es nicht verhindern, dass Dich irgendein Idiot in eine Schublade stecken will, in die Du nicht gehörst, aber Du kannst dafür sorgen, dass Du nicht in diese Schublade passt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
kaffeemahler  08.08.2021, 18:18

Nachtrag:

Das sich Distanzieren ist eine ganz heikle Angelegenheit. Wenn Muslime behaupten, dass der islamistische Terror nichts mit dem Islam zu tun haben, dann sind sie entweder ahnungslos oder sie sind Heuchler und Lügner. Gerne würde ich Dich in diesem Fall der ersten Gruppe zurechnen dürfen.

Der kleine djihad ist JEDEM Muslim befohlen - wenn er dazu in der Lage ist. Da nun aber islamische Kräfte erkannt haben, dass sie seit einigen hundert Jahren in einem offen ausgetragenen Krieg nichts zu gewinnen hätten, findet man seit einigen Jahrzehnten andere Wege: den Terror und die Geburtenrate.

Möchtest Du als gebildet, ehrlich und authentisch wahrgenommen werden, dann verzichte darauf zu behaupten, dass das mit dem Islam nichts zu tun hätte. Denn wer lesen kann, der kann Dich da jederzeit widerlegen.

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Harald2000  13.08.2021, 19:26

Sehr viel Mühe hier gemacht, das Wirrwarr zu durchdringen ...

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