Wie ist vorzugehen, wenn alle Antidepressiva auf dem Markt, mitsamt Psychotherapie nutzlos waren?
Meinst du wirklich "waren" oder doch eher "wären"?
Waren. Geht aber nicht um mich, sondern meine Schwester. Was ein übles Omen ist. Erwischte es mich auch, wäre ich vielleicht auch geliefert.
12 Antworten
Man sollte sich erstmal fragen: Was tue ich, das mir selbst noch im Weg steht? Das kommt natürlich auch auf die Erkrankung an, aber zB.
Bin ich noch in der Opferrolle und bemitleide mich nur, statt es anzugehen?
Ist mein Lebensstil zu unnatürlich (Mediensucht, ungesunde Ernährung, fehlende Bewegung usw.)?
Bin ich nicht bereit, meine Erkrankung loszulassen und will insgeheim so weitermachen wie bisher?
Habe ich insgeheim die Einstellung, lieber den leichten Weg zu gehen mit der Erkrankung, statt dass ich das Leid und die Anstrengung auf mich nehme, der Erkrankung die Stirn zu bieten?
Bin und war ich nicht ehrlich zu Therapeuten, Psychiatern und/oder mir selbst?
Usw.
Das soll kein Appell an dich sein, sondern dir nur Ideen geben. Es kann natürlich sein, dass nichts davon zutrifft. Wenn nichts zutrifft, dann würde ich sagen, schau mal in Richtung Drogen gegen Depressionen.
Das wird in Deutschland auch schon angeboten.
Das kognitive Modell habe ich schon längst widerlegt.
Es wird Zeit für Wissenschaftlicheres.
Ich habe nicht zu normalen Drogentrips geraten. Es wird mittlerweile als ganz normale Behandlung unter ärztlicher Aufsicht angeboten, wenn nichts anderes mehr hilft.
Schau mal hier:
Hat deine Schwester auch aktiv versucht was zu ändern? Nicht nur zu reden in ihren therapeutischen Behandlungen, sondern auch außerhalb etwas zu verändern?
Eine wissenschaftlich fundierte Methode ist quasi-deterministisch und objektiv, d.h. interpretationsfrei.
Im Umkehrschluss... handelt es sich bei Psychotherapie um Rumalberei, und nicht um Wissenschaft?
Ich denke nicht,dass ZoeyPauk mit der Frage ausdrücken wollte,dass Psychotherapien Kasperletheater ist. Viel eher verstehe ich die Frage so:
Deine Schwester hat ihre Termine und da arbeitet sie mit dem oder der Therapeut/in zusammen an ihre Depressionen. Doch wie sieht es zwischen den Terminen aus? Was macht deine Schwester da,vllt. mit Hilfe von Dir oder anderen Familienangehörigen? Freunde? Auch weiterhin an Ihren Depressionen arbeiten oder ist es eher ein leerer Zeitraum zwischen den Terminen?
Alle Antidepressiva?
Kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt hunderte auf dem Markt. Allerdings dauert es, bis man das richtige Medikament und die richtige Dosierung gefunden hat.
Zur Medikation gehört allerdings auch eine therapeutische Behandlung.
Das steht doch in der Frage, oder nicht?
Soweit ich weiß waren es gut 25 Stück, mehrere Jahre KVT, nichts gebessert.
Es reicht wenn man 2 Antidepressiva mit ähnlichem Wirkprinzip testet, also SSRI, SNRI, NDRI. Wenn 2 SSRIs nicht wirken, wird das 3te mit hoher Sicherheit auch nicht wirken.
Dann würde ich es mit viel Sport versuchen.
Denn das Wirksamste gegen Depressionen sind Positive Aktivitäten nachzugehen.
Über die Wirkweise von Antidepressiva bestehen viele Mythen. Richtig ist: Man weiß nicht, wie genau Antidepressiva wirken (Stand: August 2018). Aber: Aus der Forschung sind mittlerweile Modelle entstanden, die diese Frage zumindest teilweise beantworten.
Vor einigen Jahren noch war man davon überzeugt, dass ein Mangel der Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn als Ursache einer Depression anzusehen sei. Diese Annahme wurde aus der Beobachtung abgeleitet, dass Antidepressiva einer bekannten Substanzklasse, die sogenannten Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI, Selective Serotonin Reuptake Inhibitors), die Verfügbarkeit dieses Botenstoffs an den Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen im Gehirn (Synapsen) erhöhen.
Dieser Effekt tritt aber erst nach einigen Tagen bis Wochen ein. Antidepressiva sind eben keine Droge, welche die Stimmung künstlich pusht oder Ängste nimmt. Entgegen einer vielfach formulierten Annahme machen Antidepressiva übrigens auch nicht abhängig!
Wichtig ist vielmehr zu hinterfragen, was in der Zeit bis zum Wirkungseintritt im Gehirn passiert. Heute wissen wir daher, dass z.B. das erhöhte Serotoninangebot an der Gehirnzelle lediglich einen adäquaten Reiz darstellt, um Kaskaden anzustoßen. Auf der Endstrecke dieser Kaskaden sind Befunde festzustellen, die wir als neurobiologische Entsprechungen zu dem antidepressiven Effekt der Medikamente auffassen.
Siehe meine Kommentare zu LokiRockOfAges hier.
Die wesentlichen Hauptmechanismen genannt.
Nur ein Paar von diesen reduzieren tatsächlich Serotonin, aber letzteres hat absolut rein gar nichts primär mit Depression an sich zu tun, sondern nur sekundär, über Erhöhung von BDNF da, wo es an Serotonin mangelte (Hippocampus/Striatum), was im besonders schweren Falle alle SSRI nutzlos machen kann.
Meine Fresse, wenn ich so schlampig und hirnlos wie medizinische Forscher (wohl eher, "Affe sieht, Affe macht"-Bots) arbeiten würde, würde mich mein Mathematik-Lehrstuhl rausschmeißen schneller als ich einen hochkriegen könnte, wären da nur nicht die SSRI (Betonung auf SS).
Nein,ADs an sich nicht,aber das Mainzelmännchen im Kopf verleiht oder besser gesagt 'zwingt' einen förmlich dazu,diese Teile zu schlucken,damit es endlich die Fre**e hält!!
Bis auf den Drogen-Tipp/Rat/oder aks was auch immer man das deklarieren will,stimme ich Dir zu.