Wie hilft Psychotherapie bei geringem Selbstwertgefühl?
Wie kann man üben mehr Selbstwertgefühl zu bekommen?
Oder sind stabile Beziehungen bei so etwas wichtiger?
Oder ist es eine Mischung aus beidem?
5 Antworten
Letztlich kann man eine stabile Beziehung nur führen, wenn beide eine gesundes Selbstwertgefühl haben.
In einer Psychotherapie lernt man
- sich selbst und seine Gefühle genau wahrzunehmen
- man lernt, zu sich selbst zu stehen
- andere Personen nicht für die Erhöhung des eigenen Selbstwertes zu benutzen
Die Arbeit an einem schlechten Selbstwertgefühl ist die klassische Domäne der Psychotherapie.
Ein niedriges Selbstwertgefühl hat ja mit gewissen Konstruktionen zu tun, also Ideen darüber, wann man einen Wert hat und wann nicht. Weiterhin hat das mit selektiver Wahrnehmung zu tun (also dass man vor allem die Punkte sieht, die nicht gut sind).
Folglich muss man zunächst die Konstruktion, also die Philosophie dahinter klären. Ggf. wird diese Konstruktion hinterfragt, und ggf. die Aufmerksamkeit auf Dinge gelenkt, die Du gut machst. Das könnte man z.B. machen (das wäre ein "kognitiver" Ansatz).
Weiterhin hilft die Psychotherapie dadurch, dass ein Mensch wertschätzend mit Dir umgeht. Selbstwertgefühl hat auch durchaus mit Erfahrungen zu tun, die man mit Mitmenschen sammelt, und wenn Dir ein Therapeut zuhört, Dich ernst nimmt usw. kann das dazu führen, dass bei Dir ankommt: ich bin verstehbar, mein Erleben macht Sinn und ich bin es wert, dass man mich unterstützt, und das kann auch positiv für das Selbstwertgefühl sein.
Ich verstehe den Fragetitel im Zusammenhang mit der Frage nicht ganz.*
Also der Fragetitel - "Wie hilft Psychotherapie...."
- Nun dein Therapeut(in) kann mit dir gemeinsam, die Ursache des Problems herausfinden - bzw ("Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen" - sage ich immer gerne)
- Wenn dieser Schritt getan ist, kann er mit dir daran arbeiten, die Ursache zu vernichten und eventuelle Defizite zu verbessern.
Wie er jetzt dies gezielt auf das Selbstwertgefühl macht - weiss ich nicht. Ich bein kein Psychologe auch wenn mein Berufsname mit den selben zwei Silben beginnt.
Also das Vorgehen habe ich dir ja oben geschildert. Um mehr ins Detail zu gehen, er wird wahrscheinlich sämtliche Persönlickeits(Störungen)-Tests machen - Das erleichtert die Arbeit. Denn z.B die "Hysterische Persönlichkeitsstörung" leidet oder zeichnet sich auch oft durch ein niedriges Selbstwertgefühl -> Wenn es diese Störung "wäre" was ich anhand deiner Frage aber bezweifle - dann würden ihm weitere Vorgehensweisen leichter fallen.
Wie kann man üben mehr Selbstwertgefühl zu bekommen?
Ohne Therapeut? * -> Das mag jetzt vielleicht dumm ausschauen, aber es wirkt und ist ernst gemeint:
- Jeden Morgen im Bad, in den Spiegel schauen und sagen "Du siehst gut aus!"
- Jedes Mal beim Duschen (unter der Dusche) laut sagen "Ich bin toll!"
- Gefühlstagebuch schreiben
- Ein Blatt nehmen, auf welchem du schreibst: "Ich bin ein guter Mensch" und das hängst du dann neben dein Bett. Dein Unterbewusstsein nimmt dies dann jeden Morgen als erstes und jeden Abend als letztes mit.
Glaube mir, dass sind sehr effektive Methoden (Psychotricks) , um sämtliche Ziele zu erreichen.
Oder sind stabile Beziehungen bei so etwas wichtiger?
Infwiefern? Welche Beziehung? Meinst du eine Partnerschaft...
Nun ja eine Beziehung kann einem Menschen mit labilem Selbstwertgefühl helfen, dieses zu steigern - Wenn die Beziehung aber zusammenbricht - Dann tritt das Gegenteil ein.
Wenn dieser Schritt getan ist, kann er mit dir daran arbeiten, die Ursache zu vernichten
Kaum. Ihr immer mit euren Ursachen. Eine Ursache ist akademisch interessant und man kann schlaue Bücher schreiben. Aber sie zu kennen, nützt abgesehen davon nichts viel. "Aha, ich weiß es jetzt, warum ich ein schlechtes Selbstwertgefühl habe. Und nun? Ich weiß, woran es liegt. Aber ich habe es immer noch."
Und man kann die Ursache nur dann "vernichten", wenn man eine Zeitmaschine hat. Sonst geht es nicht, denn in die Vergangenheit kann man nun mal nicht zurückreisen.
Eine körperliche Ursache kann man dann beheben, wenn man Arzt ist. Ein Arzt kann den Blinddarm rausoperieren oder das gebrochene Bein nageln. Aber das sind andere Ursachen als Traumata oder seelische Vernachlässigungen etc..
Die eigentliche Frage in der Psychotherapie ist nicht die Frage: "Warum bin ich so wie ich bin?" sondern die Frage: "wie mache es heute, dass ich mir so im Wege stehe." Die Frage nach der Methode ist wichtig, nicht die Frage nach der Ursache. Die ist intellektuell interessant für Bücherschreiber, aber nicht für Therapeuten oder einen selbst. Oder höchstens in der Form: wie mache ich es, dass ich die Ursache meines Leidens immer weiter am Leben erhalte, obwohl die Ursache längst weg ist?"
Eine Verhaltenstherapie wäre besser als eine Psychotherapie, da ist der Ansatz ein anderer.
Schon und auch dort wird rückblickend nach der Ursache gesucht aber im weiterem Verlauf werden Strategien entwickelt um besser klar zu kommen. Mir hat das vor Jahren mehr geholfen als ständig an den alten Schuhen rum zu kauen wie es sonst in der Psychotherapie der Fall ist.
Ach so, du meinst vor allem in Abgrenzung zu einer tiefenpsychologischen Therapie (tiefenpsychologisch fundiert oder Psychoanalyse)
Es gibt verschiedene Richtungen der Psychotherapie. Verhaltenstherapie ist eine davon.
Das war ja nicht die Frage, meine Antwort musste seziert werden. In der Frage ging es um das mangelnde Selbstwertgefühl.
Die Frage ist, ob die wegen der Banalität überhaupt eine Psychotherapie von der Krankenkasse genehmigst wird. Denn geringes Selbstwertgefühl ist keine Krankheit. Daher bezweifle es sehr stark, daß man dich dafür aufnimmt.
Denn für eine Psychotherapie sollten ernsthafte Probleme vorliegen und wenn man die hat muß man schon mit einer Wartezeit von bis zu 6 Monaten rechnen, daher bezweifle ich, daß man jemanden der wegen einer banalen Charkterschwäche eine teure Behandlung haben möchte überhaupt dafür zuläßt.
Natürlich liegt es dir frei eine Psychotherapie aus der eigenen Tasche zu zahlen. Ich denke schon, daß Du daraus Deine Erfahrungen gewinnen wirst.
Das ist falsch. Ein schlechtes Selbstwertgefühl macht massive Probleme. Das ist keine Banalität.
Eine Verhaltenstherapie fällt doch auch unter den Oberbegriff "Psychotherapie"