Wenn ein Ehepaar sich scheiden lässt, lässt das Interesse an den eigenen Kindern nach?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Nein, ich habe das so nicht erlebt 63%
Was anderes: 31%
Ja, ich habe das auch so erlebt 6%

18 Antworten

Was anderes:

Ich kenne aus meinem Umkreis sowohl Scheidungskinder, die den Eltern "egal" wurden. Das Ganze ging soweit, dass sich die Kinder bspw. mit gestellten Hochzeitsphotos bei den Eltern gerächt haben, als auch solche, bei denen der "Rosenkrieg" dazu führte, dass ein Aufmerksamkeitswettbewerb einsetzte.

Was anderes:

In manchen Fällen läuft im Hintergrund ein den Kindern unsichtbarer Kampf und der ausziehende Vater hält sich von den Kindern fern, weil er dies nicht erträgt oder ihm sogar negative Konsequenzen angedroht werden.

Ansonsten: Eine allein erziehende Mutter kann sich nicht mehr so intensiv um die Kinder kümmern - sie muss ja auch allein für den Lebensunterhalt und die täglichen Besorgungen und sonstige Angelegenheiten kümmern. Es geht nicht um weniger Interesse, sondern um weniger Zeit.

Darüber hinaus kann es sehr viel besser sein, wenn die Mutter sich um ihr eigenes Wohl sorgt und sich auch erwachsene Bezugspersonen sucht - daheim sind fordernde Kinder/Teenager, das zermürbt recht bald, wenn daheim nicht noch eine erwachsene Person lebt: nicht selten enden solche Siruationen in Überforderung, massive psychische Belastung und sogar Gewalt gegenüber den Kindern.

Ist wohl Charaktersache. Hängt aber vielleicht auch davon ab, wie manche Eltern im Zuge/nach einer Scheidung miteinander umgehen und sich gegenseitig rechtlich bekriegen (Sorgerecht, Unterhalt usw.).

Ich kenne unterschiedliche Szenarien. Man muss sich das jeweils sehr detailliert ansehen. Vor pauschalen Folgerungen sollte man sich hier generell hüten.

Was anderes:

Scheidung ist nicht gleich Scheidung. Aber oft zerstört es einen Lebenstraum oder offenbart eine Lebenslüge.

Scheidung kann mit viel Schmerzen verbunden sein. Kinder zu treffen, mit denen man nicht mehr zusammen leben darf kann weh tun.

Sehr viel häufiger erlebe ich Scheidungen/Trennungen, wo über die Kinder hinweg mit dem Ex-Partner gestritten wird. Umgangsregelungen etc. als Machtinstrument und zur Bestrafung des Ex mißbraucht werden - alles zu Lasten der Kinder.

Kinder wissen meist nicht, was zwischen den Eltern und vor Gericht passiert ist.

Und Scheidung verändert oft die Eltern. Die oben beschriebene Frau musste evtl. die Kinder nehmen, wollte es aber gar nicht. Sie war viel zu viel mit sich und der Suche nach einem neuen Partner beschäftigt, als dass sie sich um die Kinder kümmern konnte.

Das ist aber kein Automatismus.

Familiengerichte denken viel zu oft rein juristisch und nicht vom Wohl der Kinder aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Was anderes:

Also ich kenne solche Fälle auch. Vor allem bei meiner Schwester und ihrem Ex Mann, der jetzt sein Sorgerechtanteil abgeben will und seine Tochter nicht mehr sehen möchte. Meine Schwester hat zwar einen neuen Partner und erwartet momentan mit ihm auch ein Kind, aber so wie ich es mitbekomme, machen die Beiden (also sie und ihr neuer Partner) viel mit der Tochter meiner Schwester und sie lebt auch bei Ihnen.

Kenne auch aber einiger dieser Fälle, wo es dann plötzlich zu stark immer wieder wechselnden neuen Partnern kam und das die Kinder total aus der Bahn warf und verwirrte. Oder ein Mädchen, die meinte das ihr Vater sich nicht groß für sie interessiert und seine Tage oder Wochenenden, in denen er dran war die Tochter zu sich zu nehmen, immer wieder verschoben hat. Das hat sie dann auch immer zum weinen gebracht.

Aber es gibt auch Fälle, in denen die Kinder durchaus mit einem Beiden Elternteilen zurechtkommen und regelmäßigen Kontakt zu Beiden pflegen. Daher würde ich das Ganze nicht pauschalisieren. Natürlich gibt es solche Fälle, wie du sie beschrieben hast, aber es gibt auch Fälle, in denen es doch ganz gut klappt.