Welches Windows findet ihr besser - Windows 10 oder Windows 11?
Welches Windows ist besser?
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
3 Antworten
Ja, aber das heißt nicht, dass ich zufrieden bin - bei Weitem nicht. Windows 10 hatte einige scharfkantige stellen in der Benutzererfahrung, bei denen man in Windows 11 erkennen kann, dass man sich bei Microsoft offensichtlich (mehr oder weniger) ,,Mühe" gegeben hat, sie zu eliminieren.
Und so haben dann jetzt eben virtuelle Desktops mehr Features, die Multi-Display-Integration ist etwas besser und allgemein ist das System an einigen Stellen benutzerfreundlicher geworden. Beispielsweise braucht man jetzt nicht mehr Fingerkuppen mit einem Durchmesser von 3mm, um die Größe eines Fensters am Touchscreen zu verändern, die Displayrotation macht deutlich mehr Sinn, als das System in Windows 10, was einem die angedockten Fenster durch die Gegend warf und auch Neuerungen wie die Snap-Bar sind durchaus willkommen, auch wenn ich sie nicht häufig verwende. Auch die Einstellungen-App und Task View sind ein weitaus kleineres Clusterfuck als zuvor noch.
Die meisten Probleme, die ich mit Windows 11 habe, existierten dafür in Windows 10 schon, weshalb diese zwar ein Argument gegen Windows 11, aber weniger eins für Windows 10 sind, sondern eher für Linux und MacOS - und in manchen Fällen sogar ChromeOS. Hier also einige Beispiele:
- Seit 10 Jahren nun sind die Trackpad-Gesten unter Windows eine absolute Katastrophe. Ja, sie funktionieren, aber gut fühlen sie sich zu keinem Zeitpunkt an.
- Die Performance ist einfach unglaublich im negativen Sinne. Das Action Center aufzurufen dauert auf manchen System (sogar einigermaßen starken Desktops) manchmal mehrere Sekunden, weil Microsoft es scheinbar versäumt, ein vernünftiges Chaching-System einzubauen.
- Windows Search is weiterhin etwas unter dem Standart, den der Fuzzy Search Algorithmus hat und verzeiht zu wenige Tippfehler und fängt dann an, mit Bing zu suchen. Die Bing-Suche in Windows Search finde ich durchaus praktisch für Zeitumwandlungen (weshalb auch immer es dafür kein Widget in Windows 11 gibt) oder schnelle Übersetzungen - aber nicht so...
- Microsoft weigert sich weiter, praktische Features einzubauen. Wenn man sich schon das Design aus anderen System zusammenkopiert, dann könnte man ja auch mal drüber nachdenken, andere Sachen mitzukopieren - zum Beispiel Dock Stacks, Animations-Design und QuickLook. Das als mäßig gut funktionierende PowerToys-Features anzubieten, das reicht mir persönlich nicht.
- Design: Es ist schwierig, zwei Apps zu finden, die sich gleich verhalten. Das ist unter Windows 11 ein größeres Problem geworden - simples Beispiel: man hat die Möglichkeit, sich im Startmenü neben dem Shutdown-Knopf weitere Shortcuts anzulegen, etwa für Ordner, den Datei-Manager und die Einstellungen-App. Wenn man das macht und nacheinander auf alle Ordner rechtsklickt, dann wird man sehen, dass sich jede Animation des Kontextmenüs anders verhält. Das wäre an sich kein Problem, empfinde ich aber schon als sehr schlampig und peinlich dafür, dass man auf der Präsentation den Mund nicht zubekam, dass man ja so sehr auf die kleinen Details geachtet hätte.
Zusammenfassend gehen sowohl Windows 10 als auch Windows 11 einem recht gut aus dem Weg, während man arbeitet und stören nicht groß - man sollte nur halt nicht bewusst hinschauen. Und, dass Microsoft immer mehr auf unfassbar langsame Web-basierte Apps setzt, ist auch irgendwie unschön.
Ach, und die Unterstützung für ARM-Prozessoren ist immer noch nur so meh und, wenn das so weitergeht, sehe ich nicht, weshalb man einen Windows Laptop in den nächsten 10 Jahren rechtfertigen soll, solange man kein besonderes Feature braucht und bereit ist, die ganzen Kompromisse einzugehen.
Es geht mir nicht darum, ob Windows 10 oder 11 jetzt besser oder schlechter ist. Es geht mir um die Gesamtsituation, dass Microsoft dieses ganze Micromanagement schlampig betreibt und die richtigen Probleme, also Performance und schwere Defizite in der Nutzbarkeit, einfach nicht angehen will und das die letzten Jahre nicht. Windows 11 ist für mich ein Schritt in die richtige Richtung, aber mit einem Schritt ist eine Reise noch nicht getan und ich halte es nicht für sinnvoll, über Windows 11 herzuziehen, weil die Taskleiste weniger Features hat. Das ist schlecht, ja, aber es gibt weitaus größere Probleme, die generationenübergreifend existieren.
Letztens wurde Panos Panay als Head of Windows, dem wir Windows 11 und 7 Jahre keinen Fortschritt zu verdanken haben, aus dem Windows Team entlassen und wird jetzt bei Amazon arbeiten. Nachrutschen werden Leute aus Microsofts PR-Team und dem Bing Team. Ersteres macht irgendwie nichts, außer in Trailern, die dann aber immer ziemlich gut aussehen und das Bing Team optimiert die ganze Zeit an irgendwas rum, scheinbar tatsächlich im Interesse, dass sich mal irgendwas bessert.
Für Windows 12 wird wohl nicht mehr genug Zeit sein, dass sich da was ändert, hoffen wir also auf die nächste Roadmap und Windows 13.
Eigentlich weder noch, das letzte, das mir gefallen hat, war Windows 7, aber zur Not Windows 10.
Finde ich deutlich schöner, benutzerfreundlicher.