Welches empfindet ihr als die Original-Bibel?

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

original Wort Gottes ist, was der wiss. Konsenstext hergibt 50%
original Wort Gottes ist das, was zuerst mündlich tradiert wurde 25%
originale Worte Gottes gibt es gar nicht 25%
original Wort Gottes ist, was zuerst schriftlich fixiert wurde 0%
original Wort Gottes ist lebendiger Geist, nicht materiell fest 0%
original Wort Gottes ist, was die Kirche jeweils tradiert 0%

6 Antworten

Nicht die Bibeltexte wurden mündlich weitergegeben, sondern die Aposteln waren autorisiert zu lehren.

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe
- Joh 14

Nachdem Jesus weg war, sind die Aposteln rausgegangen und haben Gemeinden gegründet. Die Evangelien und die Briefe wurden bisschen später geschrieben, es war aber nicht irgendjemand, sondern die Aposteln selbst und die Schüler der Aposteln und diese Schriften wurden im ersten Jahrhundert von allen Gemeiden anerkannt... nur hatte nicht jede Gemeide alle 27 Schriften gehabt, sondern die eine Gemeinde hatte zb. nur das Markus-Evangelium & 2 Paulusbriefe, die andere Gemeinde hatte 2 Evangelien und 1 Petrusbrief. Man hat sich aber ausgetauscht und von einander abgeschrieben. Später kam es zu einigen Fake Schriften (die nach dem Tod der Aposteln plötzlich da waren) und da hat man angefangen die kanonischen Schriften zusammenzufassen. Es wurde nicht von der Kirche willkürlich bestimmt, sondern es gab Kriterien (notae canonicitatis):

  1. apostolische Urheberschaft
  2. Akzeptanz durch die Urgemeinden
  3. Übereinstimmung mit dem unbestrittenen Kern bereits anerkannter kanonischer Bücher

Nun, damals hatte man nicht die Möglichkeit einer Teams-Besprechung, also hat dieser Prozess bisschen länger gedauert, aber keine Schrift war schwer in der Diskussion, wo man sich den Kopf zerbrochen hat, ob diese jetzt kanonisch ist. Die damaligen Christen waren sehr vorsichtig und ehrfürchtig, deswegen hat sowas wie der Barnabasbrief auch nicht geschafft aufgenommen zu werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belege Theologie-Kurse

Hallo Anonym,

Ich finde mehrere Antworten sind teilweise zutreffend, da konnte ich mich nicht entscheiden. 😊

Das älteste vollständige neue Testament, das heute vorliegt, ist der Codex Sinaiticus aus dem 4. Jahrhundert, in griechisch geschrieben.

Anhand dieser Übersetzung kann man heute problemlos alle modernen Übersetzungen vergleichen & gegen prüfen. Roger Liebi sagt, dass die Elberfelder Übersetzung am genausten von Wortlaut und Bedeutung und Begriff-Herkunft ist. 😊

Die Schlachter, Luther und NGÜ sind aber auch sehr gut. 🙏

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Die Luther Bibel wurde zuletzt 2017 ausführlich nachbearbeitet und nachkorrigiert um Wissenschaftlich so genau wie möglich mit den Originaltexten übereinzustimmen:

Lutherbibel Revision 2017: https://www.die-bibel.de/bibeln/unsere-uebersetzungen/lutherbibel/die-geschichte-der-lutherbibel/die-revision-2017/

Man muss dabei verschiedene Aspekte unterscheiden. Ob das, was da steht, "richtig" ist (also zutreffend ist), ist primär eine Glaubenssache (oder ob dies Gottes Wort ist). Einen anderer Aspekt behandelt die Frage: wie gut passen die "modernen" Fassungen der biblischen Texte zu den ältesten Fassungen?

Und da ist es so, dass die älteren Fassungen des AT (Alten Testaments) erstaunlich gut zu den heutigen Fassungen passen. Zum Beispiel die Schriftrollen vom Toten Meer (Qumran):

"Für die Textgeschichte der Hebräischen Bibel (des jüdischen Tanach bzw. des christlichen Alten Testaments) sind die Schriftrollen vom Toten Meer von herausragender Bedeutung. Der später im Judentum kanonisch gewordene Masoretische Text steht einem Typ von Qumranhandschriften sehr nahe, was das Alter und die Qualität der jüdischen Schreibertradition unterstreicht."

https://de.wikipedia.org/wiki/Schriftrollen_vom_Toten_Meer

Der masoretische Text (den man kannte, bevor man diese Rollen in den Jahren 1947 bis 1956 fand und untersuchen konnte) passt ausgezeichnet zu diesen alten Texten, die man zuvor gar nicht kannte. Die Masoreten, also die Menschen, die Texte übertrugen und vervielfältigen, machten erstaunlich gute Arbeit und fast keine Fehler.

Es ist also nicht so, dass die modernen Bibelfassungen voller "Fehler" wären, welche auf mangelhafte Übertragung zurückzuführen seien. Das ist schlicht die "technische" Betrachtung der masoretischen Übertragung, über Glaubensdinge (ob dies das Wort Gottes ist) macht dies keine Aussage.

Und dass sich Bedeutungsverschiedenheiten an manchen Stellen ergeben haben (wichtiges Beispiel: alma, virgo, "Jungfrau"), liegt oft an der verwendeten Sprache selbst (hier: Latein), weniger an "böser Absicht". Latein ist nun mal kein Hebräisch, und eine Übersetzung ist nie eine 100% 1:1 Übertragung, das kann sie auch nicht sein. Aber wenn man das im Hinterkopf behält, sieht man diese Dinge in einem etwas anderen Licht.

Manche Dinge werden auch durch die Tradition etwas verzerrt wiedergegeben. So steht in Jesaja nichts von einem Höllensturz des Satan (da steht explizit der König von Babylon in Kapitel 14). Und es steht auch nichts im NT von den "Heiligen Drei Königen", von Königen ist nicht die Rede, eher von Sterndeutern. Und interessant ist der hebräische bzw. altgriechische Text im Zweifelsfall allemal.

Keines.

Alles kommt nur von Menschen.

original Wort Gottes ist, was der wiss. Konsenstext hergibt

Also das, was wir in guten und genauen Übersetzungen wie die "Schlachter 2000" und "Elberfelder" vor uns haben...

Wie die Bibel entstanden ist, wird hier recht gut erklärt: Die Entstehung der Bibel

BillyShears  02.01.2024, 15:40
was wir in guten und genauen Übersetzungen wie die "Schlachter 2000" und "Elberfelder"

Die unterscheiden sich aber schon ziemlich in ihrem Umfang.

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