Welche Christliche Konfession?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

(Römisch) Katholisch 43%
Evangelisch/Protestant 29%
Andere Christliche Konfession 14%
Einfach Christ (zu welcher Kirche geht ihr?) 14%
Orthodox 0%

13 Antworten

(Römisch) Katholisch
Könnt ihr euch für eine entscheiden?
Wenn ihr eine habt, habt ihr euch dazu entschieden oder seid ihr hineingeboren?
Warum überzeugt euch die Lehre dieser Konfession und was hälst du von anderen Konfessionen?

Habe ich schon. Ich wurde zwar als Kind katholisch getauft, aber als Jugendlicher hatte ich eine Phase deutlicher Abstinenz. Den Zugang zum christlichen Glauben bekam ich zunächst wieder durch den "zufälligen" Kontakt mit dem CVJM. Durch Freunde von dort bekam ich Kontakt zu einer (fast extremen) Freikirche, wo auch meine erste Entscheidung fiel, mein Leben unter die Führung Jesu zu stellen (nannte sich damals "Lebensübergabe"). In der Folge lernte ich mehrere Freikirchen kennen. Nach theologischen Problemen, die für die Gemeinde im Zusammenhang mit mir nicht gelöst für sie werden konnten, kam es zur Trennung. Den Leitern einer charismatischen Gebetskreises bei den Baptisten habe ich den Impuls zu verdanken, wieder Fuß zu fassen in der Katholischen Kirche. Durch eine klösterlich lebende Gemeinschaft und einem alten Franziskanerpater bekam ich den Zugang zur Liturgie, zum Stundengebet, zu Maria und den Heiligen, kurz: alles, was das "Katholische" so ausmacht, und das in einer überzeugenden Qualität eines vorqgelebten geistlichen Lebens.

Die "Unfehlbarkeit" der Bibel zu Glaubensfragen stand für mich außer Frage, aber die Frage war, wie zeigte sich diese Unfehlbarkeit und die Inspiration Gottes darin. Die Entdeckung war, dass die geglaubte Unfehlbarkeit der Bibel ihre Begründung in der Unfehlbarkeit der Kirche — immer in Bezug auf den Glauben — hat und diese im Dogma von 1870 eine Formulierung fand, die das Amt des Bischofs von Rom diesbezüglich konkretisiert hat. Diese Unfehlbarkeit ist ein Prinzip, das in der Kirche inhärent ist und dessen Entwicklung in den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils (vgl. Dogmatischen Konstitution) seinen vorläufigen Abschluss fand.

Damit war für mich eine weitere Entscheidung fällig, die Entscheidung für diese Römisch-Katholische Kirche. Gefühlt war das wie ein "Nachhausekommen".

Andere Christliche Konfession
Könnt ihr euch für eine entscheiden?

Habe ich schon. Als Jugendlicher für die EKD, in welcher ich noch als Jugendlicher inaktiv wurde, als ich erkannte, dass es verschiedene Differenzen zwischen der Bibel und der Lehre dieser Kirche in mir wichtigen Dingen gibt, als Erwachsener für die "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage", weil ich in dieser Kirche eine Bestätigung in diesen Dingen, die mir wichtig sind und die in der Bibel bestätigt wurden und werden.

Wenn ihr eine habt, habt ihr euch dazu entschieden oder seid ihr hineingeboren?

Selbst entschieden und meine Eltern haben mich nicht in der Entscheidung und deren Folge beeinflusst, als ich eine andere Entscheidung als Erwachsener gefällt habe, haben meine Eltern allerdings damit eine Weile so ein Problem gehabt, dass für ein paar Jahre der Kontakt abbrach.

Warum überzeugt euch die Lehre dieser Konfession und was hälst du von anderen Konfessionen?

Einfach ausgedrückt mein persönlicher Glaube, darauf aufbauend persönliche Erlebnisse und die Bestätigung eigener Werte im Glauben in der Lehre der Glaubensgemeinschaft der ich angehöre.

Kann man mit Heiligen Toten sprechen? Kann man sie verehren oder kann man nur Gott verehren?

Soweit ich mich recht entsinne, gibt es diese Heiligenverehrung nur in der katholischen Kirche. Ich sehe darin keinen Sinn, denn immerhin bietet schon die Bibel verschiedene Verheißungen, dass man direkt zu Gott beten kann, auch wenn es um Fragen nach Antworten oder Bitten um Hilfe geht, wobei die Links nur zwei von weit mehr Beispielen bieten.

Einfach Christ (zu welcher Kirche geht ihr?)

Ich bin ungetauft, würde mich so als Atheist mit den wichtigsten christlichen Bräuchen bezeichnen. (Ich feier Weihnachten und Ostern, aber gehe nicht in die Kirche oder sowas.)

Bisher sind wir immer in die katholische Kirche zum Weihnachtsgottesdienst gegangen, bis auf Ietztes Jahr. Da waren wir in der evangelischen und es hat mir deutlich besser gefallen, da dort alles etwas lockerer ist.

Andere Christliche Konfession

"Hineingeboren" wurde ich in die ev. Landeskirche. Da diese aber - beeinflusst durch die historisch-kritische Bibelexegese (= Bibelkritik) die Tendenz hat, viel von der Bibel wegzunehmen oder sie in Teilen sogar als Märchenbuch zu behandeln, bin ich aus dieser Kirche mit voller Überzeugung ausgetreten.

Ich bin in einem Hauskreis und einer freien christlichen Gemeinde.

Auf Denominationen kommt es mir aber nicht an, sondern auf das Vorbild der Beröer, die alles anhand der Bibel überprüften:

  • "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11b). 

Denn:

  • "Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).
Einfach Christ (zu welcher Kirche geht ihr?)

Ich bin Christ, gehe aber in keine Kirche. Ich wurde getauft und konfirmiert und bin mit Mitte 20 aus der evangelischen Kirche ausgetreten und zu den Zeugen Jehovas gegangen. Seit 15 Jahren bin ich da auch wieder raus, weil dort erst nach der Taufe die Leichen im Keller auftauchten, nachdem das Love-Bombing weg war. 5 Jahre war ich in etwa da.

Ich war 13 Jahre danach ohne Glauben unterwegs. Musste die Vergangenheit von den Zeugen psychologisch aufarbeiten und da hätte eine Religion einfach nicht gepasst. Zudem war auch jede Person danach unter Generalverdacht das sie was schlimmes will. Es hat also lange gedauert.

Vor gut 2 Jahren habe ich dann meinen Glauben gefunden. Allerdings kann ich nicht mehr in die Kirche zurück. Zum einen weil ich nicht wüsste in welche Kirche ich da gehen sollte. Die katholische Kirche ist zu männerbelastet. Die Lehrmeinung ist zwar anders wie bei den Zeugen, aber als Frau stehst du da ganz unten. Zu den Evangelen zurück halte ich für scheinheilig. Ich kann da nicht erst rausgehen und hinterher wieder zurück. Die Neuapostolen und Freikirchen fallen auch flach weil da muss man sich wieder taufen lassen und ein drittes mal möchte ich einfach nicht. In den evangelischen Statuten steht, das die Taufe und die Konfirmation auch noch gilt, wenn man aus der Kirche ausgetreten ist. Wozu dann nochmal taufen lassen?

Ich lese die Bibel, ich arbeite mit der Bibel, ich bin aktiv im Glauben unterwegs. Ich spende, manchmal singe ich christliche Lieder und ich habe einen eigenen kleinen Hausaltar, mit einem Kreuz und einer Kerze. Ich bin jetzt mehr im Glauben unterwegs als zu Zeugenzeiten und auch mehr als nach meiner evangelischen Taufe und Konfirmation. Ich bete oft, und auch das viel mehr als ich das zu Jugendzeiten gemacht habe.

Warum sollte ich da was dran ändern? Es ist alles in Ordnung. Ich wünsche mir manchmal das ich in einer Gemeinschaft bin, aber wenn das bedeutet das ich mich noch mal taufen lassen muss, dann bin ich raus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Bodesurry  30.07.2023, 08:33
aber wenn das bedeutet das ich mich noch mal taufen lassen muss, dann bin ich raus.

Das kann ich jetzt nicht verstehen. Hast Du denn bei der Konfirmation bewusst ja zu Gott/Jesus/Kirche gesagt. Wenn ja, dann würde ich mich auch nicht noch einmal taufen lassen.

Ich selber habe die Konfirmation aus traditionellen Gründen gemacht. Es war nicht ein bewusstes Ja zu Gott. Deshalb wäre ich dafür, die Konfirmation abzuschaffen - ebenso die Kindstaufe. Als Baby kann man nichts zu Religion sagen und zu viele Jugendliche werden an der Konfirmation zu einer Lüge gezwungen.

Als Erwachsener habe ich mich in einer Freikirche nocheinmal taufen lassen. Ganz einfach deshalb, weil es mir wichtig war, das Ja zu Gott und die Lebensumkehr mit der Taufe zu bestätigen. So wie es auch in der Bibel steht.

20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.« Lukas 3,3
…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
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chrisbyrd  30.07.2023, 13:34
@Bodesurry

In dieser Frage kann ich Beinwell aber sehr gut verstehen! Bei mir ist es auch so, dass ich als Kind getauft wurde (in der ev. Kirche von einem gläubigen Pfarrer).

Ich weiß gar nicht genau, ob ich meine Konfirmation ehrlich meinte Da in der Bibel nichts über Konfirmation steht, hat mich dieser Aspekt der Bestätigung der Taufe bei der Konfirmation nie interessiert. Mir ging es darum, dass ich irgendwann fest zum Glauben gekommen bin und mir Jahre später Gedanken über die Reihenfolge gemacht habe, ob man vor der Taufe glauben muss oder ob man auch nachher die Kindstaufe annehmen kann.

Ich habe Meinungen von beiden Seiten gelesen und mit Bibelstellen verglichen. Das Ergebnis war für mich, dass eine erneute Taufe nicht notwendig ist. Aber ich kenne einige Christen, die das anders gemacht haben und dies als Gehorsamsakt (wie bei dir) begründet haben. Das kann ich auch gut verstehen. Vielleicht ist das so ein Punkt, bei dem Christen auch verschieden agieren können und beides ist vor Gott in Ordnung, wenn es in der richtigen Herzenshaltung geschieht.

Meine Meinung zur Taufe deckt sich mit der des Gründers der Freien evangelischen Gemeinden. Er war auch als Kind in der ev. Kirche getauft worden, erkannte aber die vielen Fehler in der Kirche und gründetet deshalb eine neue Gemeinderichtung. Er wollte sich aber nicht erneut taufen lassen, obwohl er generell eine Glaubendentaufe (erst Glaube und dann Taufe) bevorzugte, weshalb in der FeG keine Kinder getauft wurden. Aber das ist etwas ganz anderes bei denen, die bereits als Kind getauft waren.

Die Ausführungen von Pastor Jakob Tscharntke zum Thema Taufe gefallen mir auch sehr gut: Die-biblische-Taufe--Saeuglingstaufe-oder-Bekehrtentaufe.pdf

Du hast aber Recht: Konfirmation (davon steht nichts in der Bibel) und Kindstaufe (auch wenn im NT Christen "mit ihrem ganzen Haus" getauft wurden, wo auch Kinder dazu gehört haben könnten bzw. müssten) sollte abgeschafft werden. Dann können sich Christen irgendwann selbst für die Taufe entscheiden und erst glauben und sich dann taufen lassen.

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