Was haltet Ihr von Lebensfilm/Lebensrückblick bei Nahtoderfahrungen?
Ist das wirklich seriös und glaubwürdig?
Wäre es wirklich der 100%ige Beweis für einen Lebensfilm/Lebensrückblick beim sterben?
Wenn wir schlafen und etwas träumen, sind die Erinnerungen auch immer verändert, wieso soll ausgerechnet der Lebensfilm/Lebensrückblick originalgetreu sein?
Wenn der Lebensfilm/Lebensrückblick originalgetreu sein soll, müssten dann nicht auch all unsere Träume originalgetreue Erinnerungen sein, was langweilig wäre, da man es schon kennt?
Würde ein Lebensfilm/Lebensrückblick wirklich einen Sinn vorm endgültigen Tod haben und was hätte man davon?
Wissen Betroffene es wirklich genau, das es beim sterben genauso ist und ebenfalls ein Lebensfilm/Lebensrückblick kommt?
Sollte man das mit dem Lebensfilm/Lebensrückblick nicht auch kritisch hinterfragen?
4 Antworten
Träume sind oft - wie du schreibst - bruchstückhaft, verändert oder symbolisch. Ein Lebensrückblick, wie er in Nahtoderfahrungen beschrieben wird, unterscheidet sich davon deutlich. Viele Betroffene schildern ihn als extrem klar, detailgetreu und wie in kurzer Zeit ein Überblick des Lebens wahrgenommen wird.
Das ist nicht nur ein „Abspulen von Erinnerungen“, sondern eine Art Bilanz oder tiefe Einsicht. Sie sehen ihr Leben, manchmal sogar aus der Perspektive anderer Beteiligter. Dieses Erlebnis wird als bedeutsam erlebt und führt oft zu einer Veränderung der Lebenshaltung.
Der ‚Lebensfilm‘ ist nur eine von mehreren typischen Erfahrungen, die Menschen in Todesnähe beschreiben. Viele schildern auch außerkörperliche Erfahrungen, dass sie sich selbst von oben sahen, etwa auf dem Operationstisch, und manchmal sogar Dinge berichten konnten, die sie objektiv nicht hätten wissen können. Manche geben wieder, was Angehörige im Wartezimmer oder Ärzte im Nachbarzimmer besprochen haben. In Einzelfällen konnte das später bestätigt werden.
Raymond Moody selbst sammelte Fallberichte. Seine Untersuchungen zwischen 1975 und 2005 ergaben über 3.500 Einzelfälle, die in verschiedenen Ländern von insgesamt rund 55 Forscherteams gesammelt wurden, was auf breite empirische Grundlagen hinweist.
Ob man den Lebensrückblick nun als „Beweis“ für etwas nach dem Tod ansieht oder nicht für die Betroffenen ist er real, tief bewegend und sinnstiftend. Er verändert häufig ihre Haltung zu Leben und Tod nachhaltig.
Der Lebensrückblick ist kein Traum sondern ein Abruf aus dem Gedächtnis. Im Traum hast du keine originalen Erlebnisse mit deinem bisherigen Leben.
Würde ein Lebensfilm/Lebensrückblick wirklich einen Sinn vorm endgültigen Tod haben und was hätte man davon?
Der Sinn sind die Emotionen im Leben die man gehabt hat, oftmals spürt man auch die Emotionen vom jemand anderem, mit dem man im Leben zu tun hatte. Eine moralische Bewertung.
Wissen Betroffene es wirklich genau, das es beim sterben genauso ist und ebenfalls ein Lebensfilm/Lebensrückblick kommt?
Nein, der Lebensfilm kommt auch nur bei etwa einem Viertel aller Menschen von Nahtoderfahrungen vor. Beim finalen Sterben treten sehr oft Sterbebettvisionen auf.
Sollte man das mit dem Lebensfilm/Lebensrückblick nicht auch kritisch hinterfragen?
Das ist schlecht möglich, weil es ja subjektive Erfahrungen sind.
Ist das wirklich seriös und glaubwürdig?
Subjektive Berichterstattung, rückblickend aus einer Extremsituation, die niemand beweisen kann, ist nie wissenschaftlich.
lg up
Nahtoderfahrungen basieren auf Hypoxie, Hyperkapnie und Störungen der Neurotransmitter im Gehirn.
Zu dieser Thematik gibt es ein sehr gutes Buch > Mythos Nahtoderfahrungen, geschrieben von Dr. med. Engmann, Facharzt für Neurologie.