man kann es gar nicht im Körper fühlen

Ich spüre es nicht an einem bestimmten Ort im Körper. Ich kann nur wahrnehmen, dass ich bin: ein stilles Empfinden von Dasein, das nicht an Formen gebunden ist. Alles andere, ob männlich, weiblich, ein soziales Geschlecht, ein bestimmtes Alter, sind Erscheinungen im Bewusstsein: Gedanken, Erinnerungen, Empfindungen, die kommen und gehen. Doch ich bin nicht diese Gedanken, nicht diese Gefühle, nicht diese wechselnden Bilder.

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Wenn jemand sich heute lautstark gegen autoritäre und rechte Ideologien positioniert, gleichzeitig aber in der Vergangenheit selbst Teil eines autoritären Überwachungsapparats war, wirft das natürlich Fragen zur Glaubwürdigkeit auf.

Maja Wiens war als IM Marion mehrere Jahre für die Stasi tätig und bespitzelte u. a. die Liedermacherin Bettina Wegner. Sie sagte 1996 der taz: „Ich war eine schlimme Inoffizielle Mitarbeiterin.“

Noch 2014 schrieb sie: „Die Stasi war relativ harmlos“ eine Aussage, die angesichts der dokumentierten Repressionen schwer nachvollziehbar ist. Wer wer sich öffentlich als moralische Instanz inszeniert, muss sich auch an der eigenen Biografie messen lassen. Eine klare Distanzierung wäre nötig, um nicht in den Verdacht der Doppelmoral zu geraten.

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Nein

Man kann diese Frage auf drei Ebenen betrachten:

Rechtliche Ebene In Deutschland sind Beleidigungen nach § 185 StGB grundsätzlich strafbar, auch gegenüber Personen mit extremistischen oder verfassungsfeindlichen Ansichten.

Ethische Ebene Aus einer konsequenten Anwendung der „Goldenen Regel“ („Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem andern zu“) kann abgeleitet werden, dass Beleidigungen generell vermieden werden sollten, selbst gegenüber Personen, deren Weltanschauung man ablehnt.

Strategische Ebene Führt eine Beleidigung zu einer Veränderung oder eher zu einer Verhärtung der Fronten? Manche sehen scharfe Worte als legitimen Ausdruck von Empörung, andere halten sachliche Kritik für wirksamer, um andere zu überzeugen oder das eigene Anliegen glaubwürdig zu vertreten.

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Das Buch ist ein Dokument, in dem Hitler seine Weltanschauung und Ziele schon Jahre vor seiner Machtübernahme ziemlich deutlich formuliert. Es hilft einzuordnen, dass vieles, was später geschah, nicht „aus dem Nichts“ kam. Es zeigt die Argumentationsmuster und Denkweise eines radikalisierten politischen Akteurs.

Ob man es „gelesen haben sollte“, hängt davon ab, wie tief man sich mit dem Thema befassen will. Ich habe mal – vielleicht 20 Seiten - quergelesen, es hat mich dann nicht weiter interessiert.

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Ja, du kannst den Studienplatz ohne Bedenken erstmal annehmen bzw. dich einschreiben, um auf der sicheren Seite zu sein. Falls du später noch ein Zulassungsangebot von einer besseren Uni bekommst, kannst du dich problemlos wieder exmatrikulieren und wechseln. Das ist ganz normal und viele Bewerber machen das so, um am Ende nicht ganz ohne Platz dazustehen.

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Menschen mit Asperger erleben soziale Situationen oft anders. Du meinst es gut, aber andere verstehen dein Verhalten manchmal nicht so, wie du es meinst. Das liegt nicht an dir allein, sondern auch daran, dass viele Menschen im Alltag nicht genug auf Zwischentöne achten oder selbst überfordert sind.

Außerdem kann es sein, dass du Gutes tust, aber nicht auf eine Weise, wie andere es erwarten oder erkennen. Das ist frustrierend, besonders wenn du dir Mühe gibst. Es kann helfen, mit jemandem zu sprechen, der dich gut kennt oder mit dem du üben kannst, wie du in bestimmten Situationen rüberkommst, vielleicht mit einen Therapeut oder Coach.

Du kannst üben, Mimik, Gestik und Tonfall zu „lesen“ (z. B. mit Youtube-Videos), die Körpersprache und den Tonfall anderer bewusst beobachten (achte darauf, ob Leute wegschauen, die Arme verschränken, sich distanzieren, das kann bedeuten, dass sie sich unwohl fühlen) und du kannst dir Feedback einholen (bei Menschen den du vertraust). Frage beispielsweise: „Wie kam das bei dir an? War das okay so?“. So kannst du lernen, wie andere deine wie andere deine Freundlichkeit wahrnehmen.

Es gibt auch Online-Gruppen, wo andere Asperger-Betroffene sich über solche Themen austauschen.

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Ja, zwischen 1933 und 1945 wurden in Deutschland wichtige Tierschutz- und Naturschutzgesetze verabschiedet, die ersten umfassenden Gesetze dieser Art weltweit.

Im November 1933 wurde ein „Reichstierschutzgesetz“ erlassen. Es verbot zum Beispiel unnötiges Quälen oder Misshandeln von Tieren und war in mancher Hinsicht seiner Zeit voraus. Das Reichsnaturschutzgesetz (1935) regelte erstmals den flächendeckenden Schutz von Landschaften, Pflanzen und Tieren. Es führte z. B. den Begriff des „Naturschutzgebiets“ offiziell ein.

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Ja, das wird Gefühlsansteckung genannt. Dabei übernehmen wir unbewusst die Emotionen anderer, ob Traurigkeit oder Freude. Das passiert besonders Menschen, die sehr empathisch sind.

Schon kleine Kinder zeigen das: Wenn ein Baby weint, beginnen oft andere Babys ebenfalls zu weinen, ohne zu wissen, warum. Sie spüren einfach die Stimmung und reagieren darauf.

Das wirkt besonders bei engen Beziehungen. Man fühlt dann mit, manchmal so stark, dass es sich wie das eigene Gefühl anfühlt. Sowohl bei negativen als auch bei positiven Stimmungen.

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Im Hinduismus besteht das Konzept, dass nach einem Suizid der Betroffene im nächsten Leben mit einem ähnlichem oder schlimmerem Leid konfrontiert wird. Suizid ist hier keine Sünde, sondern spirituell negativ, da es gegen das Dharma (Gesetz) verstößt. Aber der Hinduismus ist nicht dogmatisch. Der Tod im richtigen Moment (z. B. bewusster Austritt aus dem Körper bei vollem Bewusstsein bei Yogis) kann als spirituell gelten. Auch asketische Formen des bewussten Sterbens, z. B.: der freiwillige Fastentod oder Rückzug in den Wald, wo der Tod eine natürliche Konsequenz ist, wird religiös akzeptiert. Das sollten aber nur Heilige oder sehr alte Menschen tun, die noch einen klarem Geist besitzen.

Im Jainismus gibt es Ähnlichkeiten zum Hinduismus. Suizid wird als Gewalt gegen sich selbst angesehen, was gegen das oberste Prinzip Ahimsa (Gewaltlosigkeit) verstößt. Ein freiwilliger Hungertod, wenn ein Mensch sicher ist, dass sein Körper bald stirbt (z. B. bei Krankheit oder Alter) wird von der Religion akzeptiert.

Im Christentum und Islam ist Suizid eine Sünde, im Buddhismus und Jainismus Gewalt gegen sich selbst, was gegen Ahimsa (Gewaltlosigkeit) verstößt.

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Ich versteh, dass du dich ohne Tabletten gerade wacher und normal fühlst, das geht vielen so. Aber Schizophrenie ist oft hinterhältig: Die Symptome können langsam zurückkommen, ohne dass man es merkt.

Die Medikamente wirken wie ein unsichtbarer Schutzschild. Du merkst nicht, dass es da ist, bis du Das Schutzschild weglegst ... und plötzlich wirst du wieder getroffen.

Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Tabletten nicht gut tun, dann sprich mit deinem Arzt. Vielleicht passt die Dosis nicht. Wenn du es einfach absetzt, kann das gefährlich werden, auch wenn es am Anfang meist gut läuft.

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Ruf die Polizei, wenn dein Vater dich oder andere bedroht.

Ansonsten geh zum Jugendamt in deiner Stadt. Du hast das Recht auf betreutes Wohnen, wenn es zu Hause gefährlich oder psychisch belastend ist. Die können dir helfen, in eine Wohnung mit Betreuung zu kommen, wo du in Ruhe leben und dich auf deine Zukunft konzentrieren kannst. Sag dort, dass du familiäre Gewalt erlebt hast und psychische Unterstützung brauchst. Du musst das nicht mehr aushalten. Betreutes Wohnen gibt es für Jugendliche ab 16 Jahren, junge Volljährige (bis 21, in Ausnahmefällen bis 27) und für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen.

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Faktencheck: „Gen Z wählt rechtsextrem?“ Diese Annahme beruht auf einem Irrtum, denn die Generation Z wählt überwiegend nicht rechtsextrem oder AfD. In Wahlanalysen 2025 liegt der AfD-Anteil in dieser Altersgruppe bei 21 %.

Die meisten AfD-Wähler kommen aus der Altersgruppe 35–44 Jahre (26 %), also nicht aus der Gen Z. Das Narrativ vom „rechtsextremen Jugendtrend“ ist schlicht falsch und lenkt vom tatsächlichen Problemen ab.

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In Deutschland existiert noch eine rigide politische Lagerbildung. Danach wird Migrationskritik rechts verortet und soziale Umverteilung und Umweltschutz links, was angeblich unvereinbar sei. Diese Lagerlogik blockiert neue Kombinationen, wie du sie beschreibst.

Viele Menschen wünschen sich einen Staat, der sowohl soziale Gerechtigkeit durchsetzt als auch klare Regeln bei Zuwanderung formuliert. Ebenso ist für viele der Schutz von Natur und Lebensgrundlagen kein exklusiv linkes Anliegen, sondern ein Ausdruck verantwortungsvoller Politik. Dennoch trauen sich die tradierten Parteien kaum an diese Kombinationen heran.

Wer den Mietendeckel will, will angeblich die „DDR 2.0“ einführen. Wer Zuwanderung beschränken will oder Deutschlandfahnen mag, wird als „Nazi“ diffamiert. Wer Massentierhaltung begrenzen, Klimaschutz stärken will, wird als „woke“ diffamiert, als Anhänger einer Verbotspartei.

Neue Bewegungen wie das Bündnis Sahra Wagenknecht versuchen, diese Lücke zu besetzen. Doch auch sie geraten schnell zwischen die Fronten: Als „zu links“ für konservative Wähler, als „zu rechts“ für Linke. Zudem fehlt an einem überzeugender politischer Entwurf, der ökologisches und soziales Verantwortungsbewusstsein mit einem modernen Begriff von nationaler Selbstbestimmung verbindet, ohne ins Autoritäre abzugleiten.

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Die Philosophin und politische Theoretikerin Hannah Arendt analysierte Faschismus und Stalinismus als zwei Formen des Totalitarismus. Sie legte die theoretische Grundlage für spätere Begriffsverwendung: „Linksfaschismus“.

Die Linken Rudi Dutschke und Wolfgang Leonhard verwendeten den Begriff „Linksfaschismus“. Beide meinten damit eine autoritäre Form des linken Denkens, die sich von den ursprünglichen Idealen (wie Freiheit, Emanzipation, Gleichheit) entfernt hat.

Wolfgang Leonhard, Ex-Kommunist, sprach von einem „Linksfaschismus“ im Stalinismus. Das sei eine totalitäre Diktatur, die sich zwar „links“ nannte, aber in ihrer Praxis diktatorisch war (Geheimdienstherrschaft, Zensur, Schauprozesse, Unterdrückung der Opposition).

Rudi Dutschke, 1960er-Jahre-Ikone der linken Studentenbewegung, warnte vor einem „Linksfaschismus“ als Entartung der Revolution, wenn Freiheit geopfert wird. „Wenn die Linke die Methoden des autoritären Staates übernimmt, wird sie selbst zum Linksfaschismus.“

Der Philosoph Sloterdijk warnt seit den 1990 Jahren vor einem „moralischen Rigorismus“ in Teilen der politischen Linken bei Themen wie: Gleichheit, Identitätspolitik, politische Korrektheit. In diesem Kontext spricht er von einem „Linksfaschismus der Gesinnung“, der nicht durch Gewalt, sondern durch soziale Ächtung, Schuldzuweisungen und Diskurskontrolle wirke. „Ein Faschismus von links kommt ohne Uniformen aus. Er arbeitet mit moralischem Hochmut und Kommunikationsverboten.“ (Interview, 2006)

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Was du beschreibst, ist kein Versagen. Es ist ein Hilfeschrei deines Körpers und deiner Seele, den ich sehr ernst nehmen würde. Dein fünfter Burnout, die ständige Erschöpfung und die Zusammenbrüche sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von tiefer, chronischer Überforderung, die du viel zu lange allein getragen hast.

Du schreibst, dass du funktionieren musst, dass du deine Bedürfnisse und Emotionen unterdrücken willst, um „mehr leisten“ zu können. Aber genau das ist die Ursache deiner Erschöpfung , nicht deine Schwäche. Du versuchst immer wieder, auf ein kaputtes System noch mehr Druck auszuüben, statt es zu heilen.

Ich weiß, du willst für deine Familie da sein, aber: Je mehr du dich aufopferst, desto weniger bleibst du übrig. Und irgendwann hat deine Familie nicht dich, sondern nur noch deine Erschöpfung. Du brauchst jetzt nicht mehr Kraft. Du brauchst Hilfe. Niemand schafft das allein. Du hast geschrieben, dass du seit dem 2. Burnout keine Therapie mehr machst. Geh zurück in eine Begleitung. Nicht weil du „gestört“ bist, sondern weil du erschöpft bist. Und weil du jemanden brauchst, der nicht fordert, sondern trägt.

Du bist nicht schwach. Du bist erschöpft. Und du hast das Recht, wieder aufzutanken. Nicht um besser zu funktionieren, sondern um wieder leben zu können. Deine Seele braucht nicht mehr Leistung, sie braucht Heilung.

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Die Beitragspflicht besteht nur für bewohnte Wohnungen. Wenn die Wohnung nach dem Tod des Erblassers nicht mehr bewohnt ist oder keine neue Beitragspflicht entsteht (z. B. durch einen weiteren Bewohner), endet die Pflicht. Zu viel gezahlte Beiträge werden erstattet, wenn sie für einen Zeitraum nach dem Tod gezahlt wurden. Im geschilderten Fall: Zahlung im Januar: 110,16 € für Januar bis Juni. Tod im Februar: Beitragspflicht endet im Februar. Beiträge für März bis Juni (73,44 €) könnten erstattet werden.

Die Erben können das den Beitragsservice mitteilen, Sterbeurkunde beilegen (in Kopie), Nachweis über den Zahlungseingang (z. B. Kontoauszug) und eine Bankverbindung für die Rückzahlung angeben.

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Ich sehe, wie überfordert und allein du dich gerade fühlst. Du brauchst dringend Unterstützung, du musst das nicht alles allein schaffen. Ich empfehle dir, dich an den Sozialpsychiatrischen Dienst in deiner Stadt zu wenden. Die helfen dir kostenlos bei Problemen mit dem Betreuer, dem Jobcenter und auch bei der Gewerbeanmeldung. Du hast ein Recht auf Hilfe und Respekt und es gibt Menschen, die dir zur Seite stehen.

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Die Existenz existiert einfach. Weil sie Freude daran hat. Sie ist nicht wie eine Maschine, die für einen Zweck gebaut wurde. Sie ist wie ein Tanz, voller Energie.

Der menschliche Verstand fragt: „Wozu?“, „Warum?“, „Wer steckt dahinter?“ Nur der Verstand braucht Gründe. Das Leben selbst nicht. Ein Vogel singt, nicht, weil er einen Zweck erfüllt, sondern weil es schön ist zu singen. Eine Blume blüht, nicht, weil sie muss, sondern weil sie nicht anders kann. So ist auch die Existenz ein spontanes Geschehen.

Du bist nicht getrennt von der Existenz. Du bist die Existenz. Die Frage nach dem Sinn entsteht nur, wenn du nicht in tiefer Verbindung mit dem Leben bist. Wenn du die Existenz als Feind siehst, suchst du nach Antworten. Wenn du die Existenz liebst, brauchst du keine. Die Existenz existiert, weil sie tanzen und lieben will.

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