Was denkt ihr über Neurodiversity?

Finde ich gut 36%
Andere Antwort 36%
Finde ich nicht gut 29%

14 Stimmen

Regina3  15.01.2024, 22:26

Was ist das?

ArwenPotter 
Beitragsersteller
 15.01.2024, 22:29

Es bedeutet, dass Menschen mit psychichen Störungen nicht als Menschen bezeichnet werden mit einer Krankheit sondern als Menschen die einfache eine abweichende Gehirnstrukter haben

10 Antworten

Finde ich nicht gut

Ich halte davon gar nichts.

Für mich ist das einfach nur wieder so ein euphemistisches Modewort, welches Scheiße nett verpacken soll. Aber eine Krankheit bleibt eine Krankheit - egal wie man es nennt.

Es kaschiert letztendlich nur die eigentliche Problematik, anstatt das Kind beim Namen zu nennen.

Man hat jetzt also jetzt keine Krankheit oder Störung mehr, sonder man ist jetzt "neurodivers". Warum? Weil es nicht so diskriminierend klingt, und man erst mal im Lexikon nachlesen muss, was es eigentlich bedeutet? Hilft den Betroffenen kein bisschen.

Das neue Wort ändert eben nichts daran das ADHSler, Aspis & Co trotzdem noch ihre Probleme im Alltag haben, und das man sich damit auseinandersetzen muss, und zumindest eine Therapie erfordert.

"Neurodivers" empfinde ich daher als eher beschönigend und könnte Betroffene dazu verleiten, sich selbst zu belpgen, und es als etwas normales anzusehen, an dem man nichts ändern kann oder sollte.

Das kann sehr gefährlich werden, und die Lebensituation noch verschlimmern.

Finde ich nicht gut

Ich finde das eher gefährlich es gibt Krankheiten die sollte man nicht als normal bezeichnen depression und schizophrenie zum Beispiel und was autismus und hdhs angeht es gibt Menschen die haben autismus und die brauchen ein leben lang Hilfe ich bin selber autist und ich lehne diesen Begriff ab weil für mich autismus eine behinderung/ störung ist.

Finde ich gut

Richtig und wichtig. Und nicht nur das: Auch absolut logisch.

Neurodiversität (englisch: Neurodiversity) sieht, dass sich z.B. das Gehirn von Autisten signifikant von dem der Nicht-Autisten unterscheidet. Das ist ja längst bewiesen. Es gibt nun also eine Bezeichnung dafür, dass nicht jedes Gehirn gleich ist und dass manche Gehirne sich so sehr vom gängigen Neurotyp (dem der neurotypischen Menschen) unterscheiden, dass es dafür eine andere Definition benötigt, um das alles abgrenzen zu können.

Beispielsweise ist es auch sinnlos, von einem Autisten genau das gleiche zu verlangen, wie von einem Nicht-Autisten. Wenn sich unsere Gehirne so sehr voneinander unterscheiden - was sie tun -, kann nicht jeder exakt gleich behandelt werden.

Neurodiversität zeigt auch auf, dass Dinge wie z.B. Autismus keine Krankheiten sind - was sie faktisch gesehen sowieso nicht sind, siehe Unterschied Behinderung und Krankheit und Unterschied Entwicklungsstörung und Krankheit. Dass Autismus eine natürliche Variation des menschlichen Gehirns ist. Es funktioniert anders - Nicht zwingend besser oder schlechter. Sehr wahrscheinlich gab es bereits in der Steinzeit Autismus, auch wenn es damals noch keinen Namen und keine Diagnosen hatte.

Ich lese gerade deine Antwort auf die Nachfrage. Da muss ich etwas korrigieren. Neurodiversität ist nicht für Leute mit psychischen Störungen. (Bzw. nicht für Leute, die nur das haben. Man kann natürlich auch z.B. Autismus haben und eine psychische Störung oder Krankheit dazu.) Es gibt zwar leider Leute, die das denken/behaupten, aber das ist nicht der ursprüngliche Gedanke hinter dem Neurodiversity-Movement. Hier geht es um neurologische Entwicklungsstörungen. Deshalb auch Neurodiversität. Neuro = Neurologie = Gehirn. Autismus und z.B. auch ADHS sind neurologische Entwicklungsstörungen. Es geht auch darum, dass nur die Störungen/Behinderungen dazuzählen, welche angeboren sind.

Wenn jemand eine psychische Störung oder Erkrankung im Laufe des Lebens entwickelt hat, würde das nicht mehr unter das Neurodiversity-Label fallen, auch wenn manche das anders sehen. Das Ziel ist es hier ja, Autismus etc. zu normalisieren. Psychische Krankheiten u.Ä. müssen nicht normalisiert, sondern entstigmatisiert werden und die Gesellschaft muss bessere Methoden der Heilung entwickeln, Opfer dieser Krankheiten (z.B. Depression) müssen weniger mit Unverständnis etc. konfrontiert werden. Sehr vieles trifft davon auch auf Autismus usw. zu, aber der Aspekt der Heilung fällt weg. Sehr viele Autisten (höchstwahrscheinlich sogar die meisten) wollen keine Heilung, denn Autismus braucht keine Heilung. Deshalb muss Autismus etc. normalisiert und akzeptiert werden, damit nicht mehr nach einer Heilung geforscht wird. Bei Dingen wie Depressionen usw., da ist eine verbesserte Heilmethode/mehrere verbesserte Heilmethoden durchaus ratsam. Ich würde behaupten, kaum jemand möchte eine Depression haben. Selbiges würde z.B. auch für Psychosen gelten oder für DIS etc.

Es geht nicht nur damit, dass das Gehirn sehr unterschiedlich vom gängigen Neurotyp ist, sondern darum, dass man so geboren wurde. So ist man, so war man schon immer und so wird man immer sein. Man kennt das Leben nicht anders.

Also ja, finde ich sehr gut und mich nervt es, dass viele das Thema nicht ernstnehmen, ins Lächerliche ziehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽
Finde ich gut

Naja, ich finde es durchaus richtig, neurologische Vielfalt anzuerkennen.

Es mag auf der einen Seite psychische Krankheiten geben, die bei den Betroffenen einen Leidensdruck bis hin zur Lebensgefahr bedeuten. Depressionen zum Beispiel. Diese zu behandeln ist sicherlich wichtig und richtig.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Ausprägungen menschlicher Vielfalt, die man von Geburt an hat aufgrund der physiologischen Voraussetzungen. Dazu gehört zum Beispiel das Autismus-Spektrum, eine Trisomie oder ähnliches. Diese zu behandeln ist relativ aussichtslos, da man sowas nicht "heilen" kann. Hier ist es wichtiger, eine gesellschaftliche Anerkennung zu schaffen und dazu zählt halt auch schon der Begriff der Neurodiversität, der ausdrückt, dass diese Leute von nichts "geheilt" werden können oder auch müssen und dass der Leidensdruck, den diese Menschen gegebenenfalls erleben, eher daher kommt, dass die Gesellschaft versucht, ihre Bedürfnisse an eine "Norm" anzupassen.

Finde ich nicht gut

Wenn deine Definition stimmt ist das halt einfach purer quatsch. Das ist wie diese body positivity Leute die sich alles schön reden. Eine Krankheit bleibt eine Krankheit eine Störung eine Störung und Fettleibigkeit ist ungesund. Alles andere ist Surreal. Man sollte aufgrund dessen niemanden beleidigen aber bleibt bei den Tatsachen.