Was denkt ihr über Neurodiversity?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Andere Antwort 50%
Finde ich gut 40%
Finde ich nicht gut 10%
Regina3  15.01.2024, 22:26

Was ist das?

ArwenPotter 
Fragesteller
 15.01.2024, 22:29

Es bedeutet, dass Menschen mit psychichen Störungen nicht als Menschen bezeichnet werden mit einer Krankheit sondern als Menschen die einfache eine abweichende Gehirnstrukter haben

7 Antworten

Finde ich gut

Richtig und wichtig. Und nicht nur das: Auch absolut logisch.

Neurodiversität (englisch: Neurodiversity) sieht, dass sich z.B. das Gehirn von Autisten signifikant von dem der Nicht-Autisten unterscheidet. Das ist ja längst bewiesen. Es gibt nun also eine Bezeichnung dafür, dass nicht jedes Gehirn gleich ist und dass manche Gehirne sich so sehr vom gängigen Neurotyp (dem der neurotypischen Menschen) unterscheiden, dass es dafür eine andere Definition benötigt, um das alles abgrenzen zu können.

Beispielsweise ist es auch sinnlos, von einem Autisten genau das gleiche zu verlangen, wie von einem Nicht-Autisten. Wenn sich unsere Gehirne so sehr voneinander unterscheiden - was sie tun -, kann nicht jeder exakt gleich behandelt werden.

Neurodiversität zeigt auch auf, dass Dinge wie z.B. Autismus keine Krankheiten sind - was sie faktisch gesehen sowieso nicht sind, siehe Unterschied Behinderung und Krankheit und Unterschied Entwicklungsstörung und Krankheit. Dass Autismus eine natürliche Variation des menschlichen Gehirns ist. Es funktioniert anders - Nicht zwingend besser oder schlechter. Sehr wahrscheinlich gab es bereits in der Steinzeit Autismus, auch wenn es damals noch keinen Namen und keine Diagnosen hatte.

Ich lese gerade deine Antwort auf die Nachfrage. Da muss ich etwas korrigieren. Neurodiversität ist nicht für Leute mit psychischen Störungen. (Bzw. nicht für Leute, die nur das haben. Man kann natürlich auch z.B. Autismus haben und eine psychische Störung oder Krankheit dazu.) Es gibt zwar leider Leute, die das denken/behaupten, aber das ist nicht der ursprüngliche Gedanke hinter dem Neurodiversity-Movement. Hier geht es um neurologische Entwicklungsstörungen. Deshalb auch Neurodiversität. Neuro = Neurologie = Gehirn. Autismus und z.B. auch ADHS sind neurologische Entwicklungsstörungen. Es geht auch darum, dass nur die Störungen/Behinderungen dazuzählen, welche angeboren sind.

Wenn jemand eine psychische Störung oder Erkrankung im Laufe des Lebens entwickelt hat, würde das nicht mehr unter das Neurodiversity-Label fallen, auch wenn manche das anders sehen. Das Ziel ist es hier ja, Autismus etc. zu normalisieren. Psychische Krankheiten u.Ä. müssen nicht normalisiert, sondern entstigmatisiert werden und die Gesellschaft muss bessere Methoden der Heilung entwickeln, Opfer dieser Krankheiten (z.B. Depression) müssen weniger mit Unverständnis etc. konfrontiert werden. Sehr vieles trifft davon auch auf Autismus usw. zu, aber der Aspekt der Heilung fällt weg. Sehr viele Autisten (höchstwahrscheinlich sogar die meisten) wollen keine Heilung, denn Autismus braucht keine Heilung. Deshalb muss Autismus etc. normalisiert und akzeptiert werden, damit nicht mehr nach einer Heilung geforscht wird. Bei Dingen wie Depressionen usw., da ist eine verbesserte Heilmethode/mehrere verbesserte Heilmethoden durchaus ratsam. Ich würde behaupten, kaum jemand möchte eine Depression haben. Selbiges würde z.B. auch für Psychosen gelten oder für DIS etc.

Es geht nicht nur damit, dass das Gehirn sehr unterschiedlich vom gängigen Neurotyp ist, sondern darum, dass man so geboren wurde. So ist man, so war man schon immer und so wird man immer sein. Man kennt das Leben nicht anders.

Also ja, finde ich sehr gut und mich nervt es, dass viele das Thema nicht ernstnehmen, ins Lächerliche ziehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽
Finde ich gut

Naja, ich finde es durchaus richtig, neurologische Vielfalt anzuerkennen.

Es mag auf der einen Seite psychische Krankheiten geben, die bei den Betroffenen einen Leidensdruck bis hin zur Lebensgefahr bedeuten. Depressionen zum Beispiel. Diese zu behandeln ist sicherlich wichtig und richtig.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Ausprägungen menschlicher Vielfalt, die man von Geburt an hat aufgrund der physiologischen Voraussetzungen. Dazu gehört zum Beispiel das Autismus-Spektrum, eine Trisomie oder ähnliches. Diese zu behandeln ist relativ aussichtslos, da man sowas nicht "heilen" kann. Hier ist es wichtiger, eine gesellschaftliche Anerkennung zu schaffen und dazu zählt halt auch schon der Begriff der Neurodiversität, der ausdrückt, dass diese Leute von nichts "geheilt" werden können oder auch müssen und dass der Leidensdruck, den diese Menschen gegebenenfalls erleben, eher daher kommt, dass die Gesellschaft versucht, ihre Bedürfnisse an eine "Norm" anzupassen.

Finde ich nicht gut

Wenn deine Definition stimmt ist das halt einfach purer quatsch. Das ist wie diese body positivity Leute die sich alles schön reden. Eine Krankheit bleibt eine Krankheit eine Störung eine Störung und Fettleibigkeit ist ungesund. Alles andere ist Surreal. Man sollte aufgrund dessen niemanden beleidigen aber bleibt bei den Tatsachen.

Andere Antwort

Ich sage Neurodivergenz dazu.

Du suchst es dir nicht aus, ob du neurotypisch oder neurodivergent bist.
Das passiert einfach.

Möglicherweise bemerken das deine Eltern oder andere Menschen sehr früh an dir oder du bekommst es erst Jahrzehnte später mit.

Neurodivergenz ist KEINE psychische Störung, sondern eine neuronale.

Psychische Störungen können als Komorbidität vorkommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema
Andere Antwort

Kommt sehr auf die Krankheit an.

Erworbene und heilbare Erkrankungen würde ich definitiv als Krankheit bezeichnen, so wie Depressionen oder Suchterkrankungen.

Aber bei Autismus z. B. sieht die Sache etwas anders aus. Oder bei ADHS.

kiniro  15.01.2024, 22:46

Das ist keine Krankheit.

0