Anderes Denken bei Autisten?
Kann mir mal jemand ein paar Beispiele nennen, was an dem Denken von Autisten so anders sein soll als bei den meisten Leuten?
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Also ich zB hab (zumindest früher, mein Denken hat sich ein wenig verändert, bzw hab gelernt , das besser zu steuern und mehr im Moment anzukommen und mich zu sammeln) in Bildern und Filmen gedacht. Auch Farben waren dabei. Bestimmte Dinge konnte ich mir einfach nicht vorstellen. z.B, was man also Jugendliche(r) macht nach der Schule und Hausaufagben, wenn nicht Sport. (Ich selbst war im Verein und hab jeden Tag Sport getrieben). Für mich war diese Zeit dann tot und irgendschwie "schwarz". Also konnte es mir WIRKLICH nicht vorstellen) - mir hat dazu die Vorstellung gefehlt. Wurde häufig ausgelacht wegen Äußerungen wie "kann mir gar nich vorstellen, was andere nach der Schule machen". Oder dumm genannt oder es wurde mir Angeberei unterstellt ode ich würde mich für was Besseres halten.
Nichts davonwar der Fall. Konnte s mir nur WIRKLICH nich vorstellen, hätte dafür kein BIld im Kopf und hab dann versucht, eins zu malen...ob die wohl vorm Fernsehr sitzen oder irgendwie Daumen drehen..... hab dafür bestimmte Personen benutzt. Denn Raum und Zeit ist ja irgendwo dasselbst und wie das füllen mit ihrem Selbst und Sein...ging für mich nur in Aktion.
Hab mir gegen Ende der Schulzeit und vor dem Studium, um ne Zukunftsperspektive zu haben, wie das Bild sein könnte (und gleichzeitig auch irgendwie mit einer Art Wissen,dass es so kommt) aus Erfahrungen, die ich gesammelt habe, Vorstellungen gemacht, wie die Zukunft sein könnte. Und es kam dann auch eben so genau so. Und es war alles perfekt. Alle Umstände. Das war damals auch mit die Einzige Zeit, wo ich WIRKLICH im Moment gelebt hatte und so sehr am Leben sein konnte, wie man sein kann. Ich war das Leben und die Mitte. Wenn man gleichzeitig eben die normale Ebene und die Metaebene mit einbezieht.
Hab in Räumen gedacht/ warhgenommen und die waren sehr geordnet. Die Räume bezieht Menschen/ Beziehungen, ORDNUNGEN (aus dem Blickwinkel einer höheren Metaeben) mit ein. Es war zu der Zeit alles "am richtigen Ort".
Waren schwarz oder weiß - nicht in meiner Vorstellung...sondern ich hab das tatsächlich "gesehen". Ich hab jeden schwarzen "Punkt" in den Menschen gesehen - durch Menschen durchgesehen. War zum Glück von fast nur sehr intelligenten Menschen umgeben. Wer kennt der kennt.
Dann is ein Fehler passiert. Das war ein Riss im Universum. Es war ein Missverständnis, der die Wahrheit/ die Realität verdreht hatte. Und ich hatte den Eindruck schizophren zu werden. Es war keine Lüge. Nur eine falsch verstanden Aussage. Mir so weitreichenden Folgen, dass ich mir das Leben nehmen wollte.
Hatte immer nen ziemlich krassen Instinkt und habe genau "gespürt" -teils auch körperlich - welche Schwingungen an deinem Ort sind und wie sich eben das "Leben dort anfühlt". Man könnte auch sagen, die Aura wahrgenommen.
So krass, dass ich teilweise nicht mehr zwischen mir und meiner Umgebung unterscheiden konnte.
Es gab genau einen Menschen, mit dem ich mich immer "getroffen habe". Da war einach nur Liebe.
Hab Räume auch in "Revieren" wahrhgenommen. Hab immer "Leben lassen". Vielleicht ein wenig zu sehr. War ZU uneigennützig.
Ich weiß nicht...ist jetzt alles vielleicht ein wenig durcheinander.
Aber es ist ingesamt vielleicht ein wenig wie das Erleben eines Tieres. Oder dem Erleben eines Tieres ähnlicher.
Auch eine Starke Orientierung über Gerüche.
Beste Grüße
Und noch eine Beschreibung: Hatte immer Ideen im Kopf. Kreative Lösungsvorschläge. In nem ziemlich katastrophierendem Mindset heraus dachte ich z.B zuletzt, die Welt geht unter (Klimawandel und alle Folgen davon)....und das WICHTIGSTE ist, dass man alles daran setzt, die Welt zu retten....dass das EINZIGE Wichtige ist. Sonst ist eh alles Leben tot und es gibt keine Zukunft. Also hab ich mit voller Seele ständig Ideen gesammelt wie man das verhindern könnte: Eine Pflicht einführen, dass alle Häußer mit geraden Dächern es oben bepflanzen müssen und man an allen öffentlichen Gebäuden seitlich eine Pflichtbeplanzung anbringt. Die Straßen weiß teeren (Hitze wird nicht reflektiert) Hab mir tausend (aber wirklihc tausende) von Videos angekuckt, um mich ausreichend zu informieren....und mir Ideen einzuholen.... mich von einer Thematik in die nächste verstrickt, mir Konzepte überlegt, wie man das Schulsystem verbessern könnte....(neue Fächer wie "frühkindliche Erziehung" - wo einem erklärt wird, was im Kleinkindesalter wichtig ist...."rechtliche Grundlagen in Deutschland" - sowas wie Mietrecht, blablba.... jeden Tag eine Stunde Sport (und hätte dir vermutlich 30 Seiten darüber schreiben können, wieso das wichtig und richtig ist), Hauswirtschaft (zumindest mal die Basics) und mehr Musik und Kunst..... verknüpft kommt dann automatisch die Assoziation mit den alten Tugenden in Griechenland.
wollte gern die Justiz in Deutschland umändern (allein schon Bedingungsloses Grundeinkommen ....und könnte auch antropologisch begründen, wieso dann alles bessre funktionieren würde) ...usw und so wieter.....nur ins Handeln bin ich nich so gekommen. Alltag ?! : Schwierig. Überleben: Schwierig.
Beste Grüße
Konnte in nem Bruchteil von der Sekunde ziemlich komplexe Mathematische Probelme lösen (strukturelles Denken). Aber wie man eine Suppe zubereitet, is ziemlich kompliziert.
Ich bin Lehrer und betreue Schüler mit besonderen Bedürfnissen (ja wir müssen das inzwischen so nennen) darunter habe ich auch Kinder mit Autismus. Leider ist der Begriff Autismus ein Sammelbegriff für die Autismusspektrumsstörungen, und wie dieser Begriff Spektrum schon erklärt ist das ein weites Feld bei jedem ist die Störung anders ausgeprägt deshalb kann man das nicht mit einander vergleichen.
- Ein Beispiel: Ich hatte früher einen Schüler der hat im Alter von 9 Jahren Rechnungen und Gleichungen gelöst die auf Stufe von Abschluss Gymnasium waren, ein richtiges Wunderkind im Bereich Mathe. Sozialkompetenzen hingegen waren kaum erkennbar, er hatte grösste Mühe auch nur mit andern Kindern zu sprechen, er konnte auch keine Gefühle aus den Gesichtern der Menschen rauslesen.
- Ein anderes Beispiel ist ein relativ durchschnittlicher Schüler kommt mit Mitschülern klar alles normal, kein Wunderkind in Mathe, aber auch kein sozialer Sonderfall. Aber sobald etwas in seinem Tagesablauf verändert wird kippt bei dem eine Sicherung raus und er beginnt zu schreien und wild um sich zu schlagen der kommt einfach nicht mit Veränderungen klar.
So unterschiedlich Autisten eben sind kann man nicht pauschalisieren was oder wie sie denken, es ist jeder einzigartig. Das ist aber was mir an dem Job so gefällt.
Einiges aus dem Berufsalltag: Unmöglich, mit anderen klarzukommen; fühlte mich mißverstanden und gemobbt.
Werde irgendwann auf einen Einzeilarbeitsplatz mit eigenem Aufgabengebie 'isoliert'. Eine Wohltat, die ich bis fast zur Rente genießen konnte. Über 30 Jahre die gleiche Arbeit im Labor. Langweilg? Nö, da gibt es keine Überraschungen mehr, und ich habe den Kopf frei 'für philosophische Gedanken'. :-)
Fehler finden, unbestechlich benennen, keine Angst vor Repressalien von oben. Aber irgendwann der Satz von einem höheren Vorgesetzten Dr. W.: Der Herr Alloysius mag sein, wie er will, aber für den Arbeitsplatz ist er genau der richtige.
Und ansonsten? Für Frauen bin ich 'anders'. Bei Liebe und Sex von jeher außen vor. Jahrmärkte mit Achterbahnen und so was mit dem Gelärme: Grässlich. Disco mit Licht und Lärm: Grässlich.
Naja autisten nehmen sehr vieles wort wörtlich und müssen wenn sie es können um die Ecke denken.
Ich saß mal in der Berufsschule und wir hatten eine Formel zur Kalenderberechnung, die war voll unlogisch und ich hab eine andere Formel entdeckt welche besser und vorallem leichter + schneller als die, welche wir in der Schule gelernt haben. Die meisten der klasse habens dann so wie ich gemacht.
Sonst halt ein sehr gutes Gedächnis, schnelles denken und denken während man spricht.
Wenn ich Musik mache spiele ich mehrere Spuren gleichzeitig und genauso kann ich jede Spur einzeln hören wenn ich musik höre wo andere Leute nur das komplette lied hören.
Das alles hat aber nachteile weil die Birne immer mit reizen geflutet wird, man wird schnell müde, unkonnzentriert. Und man muss sich an seine Rituale halten, sonst fühlt sich das nicht richtig an wenn man etwas immer unterschiedlich macht, außer beinder Arbeit, wenn mir jemand sagen würde ich mache den ganzen Tag die gleiche Tätigkeit, bekomme ich ne macke XD. Das geht irgendwie nicht.
Aber es gibt ja verschieden Arten und jeder ist irgendwo unterschiedlich.
Wenn ich Musik mache spiele ich mehrere Spuren gleichzeitig und genauso kann ich jede Spur einzeln hören wenn ich musik höre wo andere Leute nur das komplette lied hören.
Das klingt total interessant kannst du den Lieder auch komplett hören also ganz normal oder zerteilt es dir das automatisch?
Beides aber wenn ich mich nicht darauf konzentriere, gehe ich ich automatisch wieder dazu mich auf eine Spur zu konzentrieren.
Gerne, ich hab auch lange übung im Fokussieren durch Meditation und Achtsamkeit.
Wie ist es bei dir wenn ich fragen darf ?
Ich selbst haben keinen Autismus aber viele meiner Schüler, ich mache auch sehr viel Meditation oder Yoga mit ihnen und versuche jedem individuell zu helfen, da jeder total verschieden ist, ist es fast als würde man immer von null anfangen
Jetzt mal ein Beispiel
Ein Mensch ohne Autismus würde sagen "Ich könnte diese Zigarette jetzt auch nicht rauchen" und macht es dann auch nicht.
Aber ein Mensch mit Autismus sagt "Ich könnte diese Zigarette jetzt auch nicht rauchen aber ich mach es trotzdem weil ich bock drauf habe".
Oder einfacher Beispiele: In der Schulzeit war ich einmal längere Zeit im Ausland. (Schüleraustausch). Ein Mitschüler meinte zu mir, ich würde bestimmt zunehmen....und fett wieder nach Hause kommen. Haben eine Wette abgeschlossen, dass, wenn ich dünner, wieder heimkomme, er mir 20 Euro zahlt. Also hab ich dort auf so gut wie alles verzichtet, obwohl es für mich unfassbares Glück bedeutet hätte. (Wir hatten nie viel Geld und es gab selten was zu Essen...also unfassbares Glück Essen....aber Geld war mehr wert). Und ich war so derart STINKSAUER, als ich heimkam und er mir das Geld nicht gegeben hatte, das kann man sich kaum vorstellen. Für mich zählt das gesagt Wort und man hat sich dran zu halten. Ich hatte extra verzichtet auf so viele Dinge, die ich vemutlich nie wieder essen würde und so gern gegessen hatte.
Oder noch ein anderes Beispiel: (Bin in Bayern großgeworden, aber komme ursprünglich nicht von da). Und die Regel war offensichtlich; Wer viel trinken kann, der is der Held. Die wurden gefeiert.
Wollte auch gefeiert sein, dachte das ist die Regel dafür. Hab enorm viel getrunken. Bin mir nicht so sicher, ob die Leute sich am Ende über mich lustig gemacht hatten. Für mich war das halt einach ein logischer Schlus.
Auch gab es mal nen Abend, an dem ein Stripabend angeboten wurde in einr Bar. Auch ein Kerl ist gefeiert worden, weil er sich auf die Bühne getraut hatte. Also logische Schlussfolgerung für mich ; Man wird gefeiert, wenn man dort hingeht. . Hab mich auf die Bühne getraut. ....
Wurde Schl...pe genannt. und die ganze Stadt hat drüber geredet.
In nem Wohnheim waren die Männer alle super humorvoll und lustig.
Gelernte logisch abgeleitete; Regel: Man wird gefeiert, wenn man tolle Witze erzählt. ... bei mir wars dann irgendwie auf einemal "peinlich" und unlustig und mir wurde gesagt ich sollte "die Klappe halten"...(nich böse)
.
Mir hat mal irgendjemand dann gesagt: "Frauen müsse schön sein! Männer lustig!! .....Ich fands sexistisch.
(Und denk ich is es auch).
In meiner Welt gab es nich mal nen logischen Schluss von Mann zu Frau - wo ist der Unterschied? Wieso gibts da unteschiedliche Regeln? Oder eben auch nicht wirklich n Unteschied.Empfinde mich als MENSCH.