Warum sing heutzutage niemand mehr richtig die deutsche Nationalhymne mit?
Zb die national manschaften. Ist es ihnen peinlich Deutscher zu sein? Man kann ja wohl mal ordentlich die Hymnen mitsingen. Ist ja nicht so schwer
Wenn es Dir nicht peinlich ist, warum dann so viele sprachliche Fehler in der Frage?
Ich bin Flüchtling
14 Antworten
Es gibt durchaus noch Menschen, die genau das tun.
Es gibt aber eben auch viele, die der Herkunft nicht mehr so viel Bedeutung zuordnen, wie es noch vor vielen Jahren war.
Über die Jahre hat sich viel verändert. Viele Menschen empfinden einfach keine Zusammengehörigkeit oder legen besser gesagt einfach keinen Wert darauf. Ich persönlich singe die Hymne nicht, einfach weil ich es nicht wichtig finde. Ich sehe darin für mich keine Bedeutung. Ich lege keinen Wert darauf und glaube auch nicht an eine „vereinte“ Nation. Die Menschen sind alle anders und es gibt immer und überall Menschen, mit denen man sich streitet. Allgemein ist die Gesellschaft als Ganzes nicht besonders intelligent oder großartig. Wir leben unter Arschlöchern, unter vielen. Ich grenze mich bewusst von der Gesellschaft ab, weil ich die Oberflächlichkeit und die Schwarmintelligenz grausam finde. Ich glaube, dass die Menschen, vereint als eine Masse, zu nur wenig sinnvollem fähig sind.
Allein dadurch grenzt man sich ja schon vor der Vorstellung einer „Vereinigung“ ab. Ich möchte und werde mich nicht mit den Menschen solidarisieren, nur weil wir zufällig alle auf einem unbestimmten und unwichtigen Fleck Erde geboren wurden.
Die Gesellschaft war und ist schon immer gespalten gewesen. Ich halte diese „wir sind eine vereinte Nation“ daher für Heuchelei. Ich empfinde Verbundenheit mit Menschen, die ich mag. Ich fühle mich aber nicht mit 80 Millionen Menschen verbunden, einfach nur weil wir das gleiche Trikot und die gleiche Sprache teilen.
Interessante Einstellung. Trotzdem kann ich die leider nicht teilen, weil ich diese Verbundenheit einfach nicht fühle. Ich sehe einfach keine Verbundenheit mit der Natur oder den anderen fremden Menschen oder anderen Völkern. Aber das muss ich ja auch nicht. Dafür tun es andere. Vielleicht sind diese Menschen ja auch einfach die zufriedeneren und glücklicheren Menschen, vielleicht auch nicht. Wie auch immer, ich kann es leider nicht nachempfinden, kann mir aber vorstellen, dass Menschen wie du trotzdem zufrieden sind.
Weil es nirgendwo (mehr) geübt oder praktiziert wird.
In "allen" Ländern (und in unserer jungen Vergangenheit selbstverständlich auch in der DDR) wurde und wird in der Schule, ja schon im Kindergarten und bei allen offiziellen Anlässen diese öffentlich gesungen. Nicht so in der Bundesrepublik Deutschland. Ja woher soll ES dann plötzlich kommen, das Können, der Text, die Stimme, der Mut?
Hier zucken ja selbst die Pädagogen fast tödlich getroffen zusammen, sobald man nur das Wort "Schulkleidung" oder noch schlimmer: "Schuluniform" auf eine Tafel schreibt. Wie furchtbar auch das Ganze - doch nicht mir unserem Kräh-aktiven - sorry - kreativen Nachwuchs! Da gilt heute jede Art von Revolte und Zwergenaufstand als "Fein" und besonders schlau - siehe Festkleben, siehe Rumgröhlen, siehe auf andere zeigen, siehe Politiker-Basching, und siehe - wen wundert es da, wo der Mechanismus derselbe ist - Mobbing. Und dann eine Hymne? Auch noch die eigene? Nein, das fördert nicht die freie Persönlichkeit - oder so....
Kurzform: woher soll das in unserem Land also kommen?
In der DDR wurde sehr früh davon Abstand genommen, die Hymne mit zu singen. Grund was der Text (....Deutschland einig Vaterland...")
Wozu sollte ich die Hymne singen, wenn ich gar nicht für Deutschland bin? Ich war ja immer dafür, dass Russland (bzw. zuvor die Sowjetunion) gewinnt.
Früher hätte ich mich auch mit der DDR identifizieren können, das für mich bessere Deutschland. Aber die DDR gibt's ja leider nicht mehr.
Gott sei Dank nicht mehr.
Hast du dir auch mal im Entferntesten überlegt, welche Auswirkung eine derart "unerlaubte" Meinung so geäußert in deiner geliebten pleite gegangenen DDR gehabt hätte?
Gute Besserung. Das gelobte Russland und auch das gelobte Weißrussland steht dir offen - nix wie hin. Aber bitte (!) nicht wieder kommen.
Lukaschenko hätte statt Gorbatschow 1985 Generalsekretär des ZK der KPdSU werden sollen, das wäre optimal gewesen. Dann gäbe es die Sowjetunion heute noch. Lukaschenko steht mir näher als Putin, weil in Belarus noch immer die meisten Betriebe staatlich sind. Ich kann mich nicht erinnern, dass Lukaschenko jemals etwas gesagt hätte, dass ich nicht genauso gesehen hätte.
"Sehen Sie hier ein Virus?"...
Das ist so das übliche maximale Niveau. Tiefer geht da immer.....
Einfach immer nach Osten reisen, dann etwas nach Norden abbiegen, schon bist du im gelobten Reich.
Aber immer schön linientreu bleiben, da fallen schon mal Flugzeuge vom Himmel.
Gute Reise!
Weil es Leute gibt, die drauf stehen - und andere eben nicht.
Auch wenn ich den Text kenne, singen werde ich ihn auch nicht. Dazu fehlt mir der nötige Patriotismus. Denn ich bin zwar froh, hier geboren zu sein und hier zu leben, aber übermäßig stolz auf unser Land bin ich nicht.
Außerdem hatte ich in meiner Schulzeit so um die 1977 einen Musiklehrer (der sah schon aus wie ein Altnazi), welcher von uns verlange, dass wir "Das Lied der Deutschen" ab der ersten Strophe singen sollten.
Seitdem ich dort "(...)Deutschland über alles (...) in der Welt" trällern musste, habe ich unsere Hymne nie wieder irgendwo gesungen, denn sie berührt mich peinlich.
Ich kann den Text, aber nicht singen 🙈.
Ich denke so ziemlich ähnlich. Trotzdem singe ich mit Begeisterung die deutsche Nationalhymne, wie auch die italienische und die ungarische.
Die Melodien finde ich schön.
Ich glaube, ich mag Hymnen deswegen so gerne, weil da eine Sehnsucht zum Ausdruck kommt, die Sehnsucht nach Freiheit, nach Einigkeit, die Liebe zum Heimatland, zumindest bei der deutschen Hymne.
Eine Hymne für alle Völker: Freude, schöner Götterfunken ..........
Man kann durchaus eine Verbundenheit fühlen mit Menschen, die man gar nicht kennt, die ganz anders denken als ich.
Es ist klar, die "Masse" kann auch schnell zum Pöbel tendieren. Doch das ist eine vorübergehende Geistesgestörtheit, ist die Oberfläche.
Was soll's, heut ist nicht so mein Tag zum gut formulieren.
Thomas Berry, ein christlicher Mönch, Kulturhistoriker und Geologe, drückt es besser und so klar aus:
"Everything in the universe is genetically cousin to everything else.
There is literally one familiy, one bonding in the universe,
because everything is descended from the same source."
Ich fühle ja auch eine Verbundenheit mit den Gartenvögeln, mit Nachbars Katze, mit den Wildbienen, die im Efeu, der die Hauswand bedeckt, summen und brummen. Wir alle brauchen einander.
Und Menschen singen halt Hymnen, um diese Zusammengehörigkeit zu spüren.