Warum sind deutsche so unfreundlich?
Ich habe vorher in Holland studiert und dort haben sich alle gegenseitig angelächelt und waren offen, super nett und nicht so verklemmt. Jetzt habe ich mein Studium im Norden Deutschlands begonnen und die Leute hier gucken einen nichtmal an. Gucken weg wenn man sie anlächelt etc. warum ist es soo? Sie sind sogar erschrocken wenn man sie begrüßt. Fühle mich echt unwohl. Ist das normal in Deutschland ? Vor allem die deutschen Frauen (bin Südländerin) kommen echt kalt und unfreundlich rüber. Ist das normal?
13 Antworten
Ja, das ist normal. Generell sind die meisten Länder offener und freundlicher als Deutschland, dort funktionieren Dinge auch. Ich war letzte Woche zum ersten Mal seit ich mich erinnern kann außerhalb einer Autobahn in Belgien. Und ich war extrem überrascht, wie gepflegt und grün dort die Landschaft ist. Kein Müll überall, keine dreckigen Straßen, keine heruntergekommenen Häuser. Ganz anders als in Deutschland.
Hier in Deutschland darf man scheinbar nicht glücklicher sein. Hier gilt einfach nur "Arbeit, Arbeit, Arbeit". Von vielen Boomern wird man ja schon schief angesehen, wenn man nicht 60 Stunden die Woche zu einem mickrigen Gehalt arbeiten möchte, sondern lieber Freizeit hat und bei seiner Familie ist.
Meine Frau und ich sparen derzeit jedenfalls über einen Bausparvertrag etwas Geld an, um uns ein Haus auf den Philippinen bauen zu können. Dann steht uns die Möglichkeit offen einfach auszuwandern. Egal wo ich bisher war, das Leben machte dort deutlich mehr Spaß als in Deutschland, auch wegen der Leute.
Es gibt letztlich überall solche und solche. Aber gemessen daran, dass ich besonders in den letzten ca. 15 Jahren die Überzahl positiver rein platonischer Erfahrungen mit nicht deutschstämmigen Frauen gemacht habe, kann es durchaus sein, dass sich hier etwas im durchschnittlichen Sozialverhalten der deutschen Frauen in die Negativrichtung bewegt.
Diverese politische und auch nicht politische Institutionen aller Richtungen befördern aber auch eine Zunahme von Missgunst, Neid, Angst vor Benachteiligung und der Spaltung, dadurch dass man nicht müde wird, die Benachteiligung bestimmter Gruppen zu betonen und dafür u.a. realitätsferne Quoten und Förderprogramme ins Leben zu rufen, sodass sich all dies nur umso mehr verstärkt, statt tatsächlich, welches auch immer, ein Problem zu lösen. Wir haben hier in Deutschland eine milllionen- wenn nicht millardenschwere "Opferindustrie", bestehend aus einem Netzwerk verschiedener staatlich finanzierter Helferindustrien, politischer oder anderweitig ideologischer Bewegungen, Förder-/Bildungsträgern und vieles mehr. Der vorgebliche Zweck war positv, jedoch hat unter anderem dies fragwürdige Blüten geschlagen und wohl auch eine unschöne Mentalität befördert. Sowohl auf Seite der "Helfer" als auch der "Geholfenen".
Männer sind hier vielleicht weniger betroffen, weil sie weniger stark anfällig für Neid und Missgunst sind als Frauen. Zumindest gemessen an meinem persönlichen Erleben, wie sich Frauen in nicht zu enden scheinenden Missgunst-, Neid- und Klatschmonologen einem gegenüber ergehen, dass einem als Mann der Kopf platzt.
Und entgegen dem, was man annehmen könnte, dass die tendenziell mental weiblicheren Frauen aus Süden oder Osten hier stärker betroffen wären, scheinen die das besser unter und mit sich selbst ausmachen zu können. Also, besser im Frieden mit sich selbst zu sein.
EDIT:
Ich muss mein Gesagtes wohl zum Teil revidieren.
Wenn ich einige deiner frühereren Fragen berücksichtige, scheinst du teilweise recht unreflektiert zu sein und auch deinen eigenen Wert in fragwürdig abwertender Weise Männern gegenüber sehr hoch einzuschätzen. Und falls du das auch ausstrahlen solltest, wobei Frauen untereinander dafür nochmal deutlich sensibler als Männer sind, da sie nunmal in sexueller Konkurrenz zueinander stehen, könnte auch dies der Grund für das Verhalten der Frauen dir gegenüber sein.
Es kann auch sein, dass die genauso ticken wie du und du sie in unangnehmer Weise mit den eigenen nach außen verdrängten Anteilen konfrontierst.
Aber dein Beitrag ist wirklich super !:) du hast viele Sachen nieder geschrieben die ich nicht so ausdrücken hätte können mir aber schon Gedanken drüber gemacht habe
ich versuche momentan herauszufinden was genau diese nach außen verdrängenden Anteile sind. Was könnte es zum Beispiel sein? Das ich mich für was besseres halte ist es nicht
Hallo die Antwort kommt etwas spät aber das ganze hat einen historischen Hintergrund!
Nämlich war Deutschland wie du vielleicht weißt ursprünglich ein Bund aus unzähligen kleinen Einzelstaaten, welcher sich erst in der späten Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem deutschen Kaiser vereinte.
Bevor sich Deutschland so vereint hat, gab es in der Bevölkerung einen großen Wunsch nach einem einheitlichen Staat, weshalb das erste Wort der Nationalhymne auch "Einigkeit" ist. Dieser allgemeine Wunsch kam auch unter anderem durch den 30 jährigen Krieg zustande, bei welchem diese Einzelstaaten gegeneinander kämpften. Dabei hat sich auch die Staatsreligion, welcher damals alle noch gesetzlich verpflichten mussten, teilweise binnen kürzester Zeit zwischen katholisch und evangelisch gewechselt, wenn sich die Autorität eines der Einzelstaaten im Laufe des Kriegs änderte. Die dabei entstande Abneigung gegen dem System aus mehreren Einzelstaaten, hielt dann noch mehrere Generationen an.
Außerdem kam auch der lang andauernde Zwist zwischen Deutschland und Frankreich auf, durch Ereignisse wie Napoleons Feldzug gegen Deutschland oder den Deutsch-Französischen Krieg. Neben der Feindschaft beider Staaten bildete sich in Deutschland eine sehr starke territoriale Mentalität, welche über Internationale Beziehungen hinaus, auf das Sozialverhalten übergriff.
Kurz gesagt hat sich dadurch ein sehr defensives Sozialverhalten gebildet, wodurch zum einen so gut wie gar keine Gastfreundschaft vorhanden ist. Außerdem herrscht eine allgemeine Einstellung laut welcher es für gewöhnlich viel Zeit und Mühe kostet diese sehr präsente Anfangsscheu zu überwinden.
So gut wie alle Staaten hatten ihre nationalistischen Phasen. In Deutschland kam diese jedoch verhältnismäßig spät, weshalb sich mit Beginn der späten Neuzeit diese Form des allgemeinen Sozialverhaltens durchgesetzt hat und auch so konstant zu bleiben scheint.
Ja normal. Komme aus Canada und pendele/wohne beruflich zw. C und D und es fällt ab dem Flughafen schon ziemlich sehr auf. Gibt aber Länder wo es schlimmer ist. Bin Traveler.
Es gibt hier aber Ausnahmen die tw. auch richtig klasse sind. Nennen wir es mal kompliziert. Speziell. Fühle mit dir und ich bin hier auch oft genervter/gereizter als sonst weil es anstrengend ist. Das zieht mit ( positiv: bin relativ integriert)
Btw hast 4/5 nicht beschrieben, sehr diplomatisch :-)
Wie die sonst so sind. Da käme ein unfreundlich kollektives Neeeein :-( und ich wäre direkt rassistisch. Da hier alles diskriminierend und rassistisch ist. Beispiel 1 :-)
Wie andere einem begegnen, liegt ja immer auch daran, wie man selbst auftritt.
Ich kann nicht bestätigen, dass die Menschen hier unfreundlicher wären als woanders.
Hmm. Okey danke für deinen Beitrag. :) ich mache mir mal darüber Gedanken.