Hallo die Antwort kommt etwas spät aber das ganze hat einen historischen Hintergrund!
Nämlich war Deutschland wie du vielleicht weißt ursprünglich ein Bund aus unzähligen kleinen Einzelstaaten, welcher sich erst in der späten Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem deutschen Kaiser vereinte.
Bevor sich Deutschland so vereint hat, gab es in der Bevölkerung einen großen Wunsch nach einem einheitlichen Staat, weshalb das erste Wort der Nationalhymne auch "Einigkeit" ist. Dieser allgemeine Wunsch kam auch unter anderem durch den 30 jährigen Krieg zustande, bei welchem diese Einzelstaaten gegeneinander kämpften. Dabei hat sich auch die Staatsreligion, welcher damals alle noch gesetzlich verpflichten mussten, teilweise binnen kürzester Zeit zwischen katholisch und evangelisch gewechselt, wenn sich die Autorität eines der Einzelstaaten im Laufe des Kriegs änderte. Die dabei entstande Abneigung gegen dem System aus mehreren Einzelstaaten, hielt dann noch mehrere Generationen an.
Außerdem kam auch der lang andauernde Zwist zwischen Deutschland und Frankreich auf, durch Ereignisse wie Napoleons Feldzug gegen Deutschland oder den Deutsch-Französischen Krieg. Neben der Feindschaft beider Staaten bildete sich in Deutschland eine sehr starke territoriale Mentalität, welche über Internationale Beziehungen hinaus, auf das Sozialverhalten übergriff.
Kurz gesagt hat sich dadurch ein sehr defensives Sozialverhalten gebildet, wodurch zum einen so gut wie gar keine Gastfreundschaft vorhanden ist. Außerdem herrscht eine allgemeine Einstellung laut welcher es für gewöhnlich viel Zeit und Mühe kostet diese sehr präsente Anfangsscheu zu überwinden.
So gut wie alle Staaten hatten ihre nationalistischen Phasen. In Deutschland kam diese jedoch verhältnismäßig spät, weshalb sich mit Beginn der späten Neuzeit diese Form des allgemeinen Sozialverhaltens durchgesetzt hat und auch so konstant zu bleiben scheint.