Warum mögen manche Deutsche Muslime nicht?


03.04.2024, 02:48

Die Frage richtet sich an deutsche Staatsbürger. Ich wüsste gerne warum von Ihnen manche keine Muslime mögen.

13 Antworten

In den meisten Fällen geht es gar nicht um Muslime.

Man mag einfach Menschen mit einer fremden Kultur und allenfalls anderer Hautfarbe nicht. Solche Personen werden gerne auch als Sündenböcke verwendet. Migranten sind dann schuld, wenn es einem im Leben nicht so gut läuft oder wenn die wirtschaftliche Situation im Staat schlecht ist.

Zum Beispiel fallen Muslimas durch das Kopftuch einfach noch etwas mehr auf, als wenn sonst die Kleidung der Ausländer europäisch ist.

Ich habe nicht generell was gegen Moslems. Warum auch? Sind Menschen wie ich auch, nur dass sie halt eine andere Religion haben. Sicher ist mir vieles davon fremd, machens auch einfach nur unverständlich. Aber jedem das seine.

ich habe aber was gegen Moslems, die meien hier müsste alles so laufen wie in ihren muslimsichen Heimatländern, die überzogene forderungen stellen. Wems hier nicht passt, der soll nicht erst kommen - oder damit zufrieden sein, wie es hier eben ist.

Ritter3030 
Fragesteller
 02.04.2024, 10:31

Starkes Argument, sehe ich auch so.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einmal im Reichstag das WC benutzt
Ritter3030 
Fragesteller
 02.04.2024, 09:36

Habe ich mir noch nicht angeschaut, das ist ja eine krasse Story wenn es stimmt.

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Gründe gibts dafür etliche. Ich habe schon öfter meine vermutungen hier mal umschreiben. Daher mal in versuchter kurzform.

Ich sehe 2 Primäre gründe:

Ersteinmal Kulturelle unterschiede. Die führen immer zu spannungen. Die alleine sind aber nur bedingt das problem.

Das Grössere Problem sind die schwarzen schafe und der Fundamentalismus innerhalb des Islam.

Extrema wie der IS, die Taliban und ggf. auch die Hamas. Sind dinge die den Ruf aller muslime schaden. Schliesslich sind diese Fundamentalisten genauso gläubige wie die Normalo muslime auch.

Die alleine machen aber auch wiederum den Braten nicht fett.

Hinzu kommen noch eben dinge wie gewaltaten von denen man immer mal wieder gehört hat. Und dinge wie reaktionen auf die Mohammed karikaturen. (Ich habe hier auf GF durchaus schon mit vermeintlichen Muslimen die Gewalt und tot wegen bildern für gerechtfertigt halten, diskutiert.)

Dann kommen dinge wie der Umgang mit homosexuellen und ähnlichem dazu. Vorallem eben in den Stark muslimischen ländern. Die Sharia an sich macht es dabei auch nicht besser.

Weitergehend dinge wie ehrenmorde oder weniger "dramatische" sachen wie unterdückung von frauen (insbesondere töchter) Kommen auch noch hinzu.

Alles in allem zeichnen diese sachen von den Muslimen ein Bild der rückständigkeit, intoleranz und gewaltbereitschaft. Und dieser stempel wird natürlich leider allen aufgedrückt.

Und leider kann man oft auch hinweise auf diese dinge in eher moderaten muslimen finden.

Als beispiel: Es gibt Frauen die Moscheen leiten und entsprechend weibliche imame sind. Die zahl der Muslime die das befürworten oder auch nur tolerieren würden wird warscheinlich relativ gering sein.

Und genau soetwas erinnert eben an die oben genannten Komplexe. Und das macht es anderen sehr einfach den Stempel aufzudrücken.

Oder anders formuliert: Jeder muslime der gegen weibliche imame argumentieren würde. Erinnert einen an den Ruf der rückständigkeit. Oder fall es um die befürwortung von gewalt gegen diese frauen geht. Auch an die gewaltbereitschaft.

Es fehlt imgrunde ein Starker Reformierter westlich moderater Islam. Edit2: Wenn alle sunniten, Aleviten wären sähe der islam wohl durchaus anders aus in der rezeption. XD

Ritter3030 
Fragesteller
 02.04.2024, 09:54

Das liest sich echt gut, man müsste es mal dem Islam Verband mitteilen. Die können das gerne als Anregung mitnehmen. Das pauschalisieren ist nie so eine gute Sache, ich bin irgendwie strikt dagegen auch wenn du recht hast das viele das unterbewusst wohl trotzdem machen.

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FouLou  02.04.2024, 09:58
@Ritter3030

Das pauschalisieren lässt sich nicht vermeiden.

Wenn man eine erwachsene Muslimin sieht die Super viel wert aufs kopftuch legt und dann noch Papa fragen muss ob sie am nachmittag mal zu einer Veranstaltung eines Sportvereines gehen darf.

Dann fällt es einem wirklich nicht leicht eben nicht daran zu denken wie sehr das ganze doch nun das klischee erfüllt.

Und diese erfahrung ist ja leider nicht die einzige.

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SummerDragonfly  03.04.2024, 12:41

Die Imamin heisst Seyran Ates. Sie steht für einen modernen liberalen Islam, welcher den Rechtsstaat achtet. Die Dame erhält leider sehr viele Gewaltandrohungen von MittelalterMuslimen.

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Schau:

Fundamentalismus ist noch kein Extremismus, aber er bereitet den Boden dafür. Offenbar wirken Islam und Herkunft auch für die Kinder und Enkel der Eingewanderten weitaus prägender als die westliche Kultur der Aufnahmeländer. Diese Tendenz zeigt sich auch in den Ergebnissen einer landesweiten Umfrage unter muslimischen Schülern in Niedersachsen aus dem Jahr 2015. Sie bestätigt das Ergebnis früherer Studien zu den Einstellungen muslimischer Jugendlicher und belegt die von Ahmad Mansour beschriebene Entwicklung, dass eine fundamentalistische Interpretation des Islam unter jungen Muslimen offenbar an Boden gewinnt.
Die Ergebnisse erschrecken: Knapp 70 Prozent der befragten Schüler hängen einer wortwörtlichen Interpretation des Korans an. Rund 37 Prozent verbinden ihren Glauben mit einem negativen Werturteil über andere Religionen. Knapp 30 Prozent sind bereit, für ihre Religion Gewalt auszuüben. 27 Prozent sind für die Bestrafung von Ehebruch oder Homosexualität nach den Gesetzen der Scharia. Knapp 19 Prozent glauben an einen gewaltsamen Dschihad zur Ausbreitung des Islam. 8,9 Prozent rechtfertigen den IS und 3,8 Prozent die Terroranschläge.
Die gleitende Skala der Zustimmungswerte je nach Radikalität der Fragestellung zeigt, dass die terroristisch eingestellte kleine Minderheit von einem weitaus größeren fundamentalistischen Umfeld umgeben ist.Dieses wiederum ist von der Einstellung ummantelt, dass andere Religionen weniger wert sind. Jene 70 Prozent, die eine wörtliche Interpretation des Islam für geboten halten, stellen quasi die äußere Umhüllung dar.
Aussage:
Der Koran ist das einzig wahre Glaubensbuch; die darin festgeschriebenen Regeln müssen genau befolgt werden. 69,6 Prozent Zustimmung
Der Islam ist die einzige wahre Religion; alle anderen Religionen sind weniger wert. 36,6 Prozent Zustimmung
Ich kann mir gut vorstellen, selbst für den Islam zu kämpfen und mein Leben zu riskieren. 29,6 Prozent Zustimmung
Die islamischen Gesetze der Scharia, nach denen zum Beispiel Ehebruch oder Homosexualität hart bestraft werden, sind viel besser als die deutschen Gesetze. 27,4 Prozent Zustimmung
Muslime werden auf der ganzen Welt unterdrückt; dagegen müssen sie sich zur Wehr setzen. 19,8 Prozent Zustimmung
Es ist die Pflicht jedes Muslims, Ungläubige zu bekämpfen und den Islam auf der ganzen Welt zu verbreiten. 18,6 Prozent Zustimmung
Gegen die Feinde des Islams muss mit aller Härte vorgegangen werden. 16,7 Prozent Zustimmung
Es ist richtig, dass die Muslime im Nahen Osten versuchen, durch Krieg einen Islamischen Staat (IS) zu gründen. 8,9 Prozent Zustimmung
Muslimen ist es erlaubt, ihre Ziele notfalls auch mit terroristischen Anschlägen zu erreichen. 3,8 Prozent Zustimmung
Predigten und Videos, in denen Muslime zu Gewalt gegen Ungläubige aufgerufen werden, finde ich gut. 2,4 Prozent Zustimmung
Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass nur 31 Prozent der Westdeutschen und 21 Prozent der Ostdeutschen den Islam als Bereicherung wahrnehmen, 49 Prozent der Westdeutschen und 57 Prozent der Ostdeutschen ihn dagegen als Bedrohung ansehen. Mit dieser negativen Einschätzung hat der Islam ein Alleinstellungsmerkmal unter den Religionen. In Westdeutschland meinen 59 Prozent und in Ostdeutschland 66 Prozent, dass der Islam nicht in die westliche Welt passt. 

Quelle: Feindliche Übernahme von Dr. Thilo Sarrazin, Originalausgabe, 3. Auflage 2018, Seite 326-327

Die Muslime in Europa zeigen zudem auch in der zweiten Generation eine ausgeprägte Fremdgruppenfeindlichkeit, die jene der Christen weit übersteigt:
53 Prozent glauben, der Westen wolle die muslimische Kultur zerstören (umgekehrt glauben das nur 23 Prozent der Christen von den Muslimen),
48 Prozent möchten keine homosexuellen Freunde (Christen 11 Prozent),
39 Prozent meinen, Juden könne man nicht trauen (Christen 8 Prozent),
22 Prozent stimmen allen drei Meinungen zu (Christen 2 Prozent).

Ebenda, Seite 325-326

Alleine in meinem Land NRW werden 114 Moscheen vom Verfassungsschutz beobachtet.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2021-09/07/verfassungsschutz-beobachtet-114-moscheen-in-nrw?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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