Warum gibt es keine Monarchie mehr in Deutschland?

10 Antworten

Der Kaiser wurde 1918 dazu gezwungen abzudanken.


Werner  01.09.2020, 13:09

Gott sei Dank !

0

Wir haben keine Monarchie, weil wir keinen Monarchen mehr haben. Schau mal in die Geschichtsbücher. Er hat mal abgedankt.

Ich glaube nicht, das es irgendwelche Vorteile hätte, wenn es noch einen Kaiser geben würde.


Der verlorene 1.Weltkrieg war der Anlass, das Kaiser Wilhelm durch die Soldatenraete abgesetzt wurde. Grosszuegig haben sie ihn mit einen Gueterzug voll Krimskram ins Exil bach Holland geschickt.

Hier ist er 1941 gestorben.   DE hat fortan keine Monarchie neu installiert, als Ausgleich (Ersatz) wurde das Amt eines Bundespraesidenten geschaffen.

Wolli1960  26.10.2019, 10:45

Zunächst das Amt des Reichspräsidenten.

0

Durch die "Revolution" von 1918. Damals hat die SPD die Republik ausgerufen und den Kaiser abgesetzt. Dieser musste daraufhin in die Niederlande ins Exil.

Es hätte heute keine Vorteile und würde nur Geld kosten.

Revolution steht in Anführungszeichen, weil es eher ein Staatsstreich war. Der Wikipedia-Artikel zur "Revolution von 1918" ist recht aufschlussreich.

sagitarius01  21.03.2017, 17:54


Es hätte heute keine Vorteile und würde nur Geld kosten.

das würde ich jetzt so nicht stehen lassen

ob Bundespräsident oder König, beides wären Repräsentanten

(und kosten Geld)

und so ein König ist ja auch für Klatschblätter interessant .... Werbung für unser Land ....

2
Kanatar  21.03.2017, 17:58

Der BP bekleidet aber ein politisches Amt. Das macht es mMn sehr wichtig ihn zu wählen. Bei einer Monarchie wäre das Staatsoberhaupt durch Geburt bestimmt, was doch sehr undemokratisch ist.

1
KinderTassilos  21.03.2017, 18:29

Ebenso wars mit dem erfolgreichen Eisnerputsch in Bayern.

Auch hier wurde das einfache Wahlvolk nicht gefragt, ob es den Umsturz will.

Heute wird immer verschwiegen, daß Eisner, durch seine Selbsternennung zum Ministerpräsidenten und die durch nichts legitimierte Ausrufung der Republik und Absetzung des Königs
verhinderte, dass die am 02. November 1918 von Landtag beschlossene, vom König und den Reichsräten bereits abgesegnete Verfassungsreform (vollständige Demokratisierung, König nur noch repräsentatives Staatsoberhaupt, allgemeine geheime,freie und gleiche Wahl mit Frauenwahlrecht) in Kraft trat.

Einziger Unterschied zum Reich war, dass der König zeitlebens die Abdankung verweigerte und auch der Kronprinz in dessen angestammten Rechte eintrat. Die als Abdankung umgedeutete und im Original nicht erhaltene "Anifer Erklärung", war lediglich die Freistellung der Staatsbeamten und Soldaten vom Treueid auf den König.

https://de.wikipedia.org/wiki/2._November#Politik_und_Weltgeschehen

https://de.wikipedia.org/wiki/Anifer_Erkl%C3%A4rung

0
IanGaepit  21.03.2017, 19:30
@KinderTassilos

Auch hier wurde das einfache Wahlvolk nicht gefragt, ob es den Umsturz will.

Der aufkeimende Umsturz durch das Wahlvolk war allerdings der Grund wieso es erst zu der von dir genannten Verfassungsreform kommen sollte. Immerhin hatten König und konservative Parlamentskräfte diese bereits 1917 vorgeschlagene Reform bis es in der Bevölkerung bereits tief brodelte verweigert.

Das der König also zu dieser Maßnahme gezwungen wurde ist bereits in sich ein Indikator dafür, dass er und seine Monarchie im Volk nur noch einen geringen Rückhalt hatten.

2

Die Aliierten haben die Deutschen mehr oder weniger gezwungen, sich von der Monarchie zu verabschieden. Als nach Frieden angefragt wurde, haben die diktiert, dass sie nur mit einer demokratisch gewählten Regierung verhandeln werden.

Außerdem war die deutsche Öffentlichkeit (oder zumindest die Arbeiter und Matrosen) gerade sehr königsfeinlich eingestellt, und die liberaleren Politiker haben beim Reichskanzler Druck gemacht, dass der Kaiser bald abdanken solle, so dass sie die Revolution(en) noch im Griff behalten können. Daraufhin hat Max von Baden den Kaiser für abgedankt erklärt, obwohl dieser das nie gemacht hat.

Der Vorteil eines (repräsentativen) Monarchen besteht finde ich darin, dass ein politisches Netzwerk nicht nur an die Ämter, sondern auch an die Personen geknüpft wird. Die Queen z.B. kennt Alles & Jeden, und sie ist nie "die Neue", die Anderen schon. Außerdem kann ein vielversprechender Monarch hervorragend ausgebildet werden, während bei uns der Bundespräsident ja oft genug nur die Position ist, wo man Konkurrenten hin lobt (z.B. Wulff), dass sie nicht in einflussreichere Positionen kommen.

Der Nachteil ist - wie immer in der Monarchie - die Erblichkeit. Man denke nur an Charles - der wäre bestimmt ein fleißiger und gewissenhafter Monarch, aber erstens kein "König der Herzen" und zweitens gibt es jetzt schon genug Witze über die Hässlichkeit der Engländer. Das würde mit so einem Repräsentanten zunehmen.

PatrickLassan  21.03.2017, 19:08

Die Aliierten haben die Deutschen mehr oder weniger gezwungen, sich von der Monarchie zu verabschieden.

Irrtum, das haben die Deutschen 1918 ganz allein geschafft.

5
IanGaepit  21.03.2017, 23:00
@BaalAkharaz

Während diplomatische Noten zwischen Berlin und Washington hin und her wechselten, wurde in der Reichshauptstadt in aller Hast die "Oktoberreform" durchgepeitscht, die aus dem von Militärs regierten Kaiserreich eine parlamentarische Monarchie machen sollten - eine höchst zwiespältige Entwicklung.

Wie das Zitat schon sagt hatten die Oktoberreformen das Ziel die Monarchie zu erhalten, wenn auch nicht mit Wilhelm II. an der Macht.

Der Abschied von der Monarchie war ein Produkt der revolutionären Zustände in Deutschland, nicht des Willens der Entent.

0
BaalAkharaz  21.03.2017, 23:59
@IanGaepit

Ich hab leider keine Originalquellen gefunden. Am 04.10. hat das Reich bei den Aliierten um Frieden nachgefragt,

Diese lehnten jedoch ab, da US-Präsident Woodrow Wilson umfangreiche Bedingungen an einen Waffenstillstand knüpfte: die Entwaffnung und Demokratisierung des deutschen Reiches und damit ausdrücklich die Abdankung des deutschen Kaisers.

aus: http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/173925/ende-des-kaiserreichs-27-11-2013

Bei "Abdankung des Deutschen Kaisers" sehe ich das Amt gefordert, nicht die Person Wilhelms.

Der Matrosenaufstand war am 29.10. und mit dem fingen die Revolutionen glaube ich an...

0
IanGaepit  22.03.2017, 12:32
@BaalAkharaz

Die Monarchie endete aber eben erst am 09. November. Zu einem Zeitpunkt an dem die Revolution schon längst im Gange war. Die bürgerlichen Kräfte im Reich, unter Einschluss der MSPD hatten bis dahin alles versucht die Monarchie zu erhalten.


Selbst wenn man davon ausgeht, dass die USA zwingend eine Republikanisierung des Reiches verlangt hätten, bleibt die Abschaffung der Monarchie ein Produkt der Revolution und nicht der Forderungen der USA, da wie gesagt, die Monarchie im Reich eigentlich erhalten bleiben sollte und sie letztlich nur aufgrund der Umtriebe der USPD und des Spartakusbundes fiel.

0
BaalAkharaz  22.03.2017, 14:33
@IanGaepit

Naja, die Frage war "warum es keine Monarchie mehr in D gibt". Ich bin jetzt da nicht so fit, dass ich es mit Sicherheit sagen könnte (weiß z.B. nicht, wie viel von Wilsons Forderungen durchgesickert ist), empfinde den Auslöser aber als den Wunsch, den Krieg zu beenden. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Wilson eine Konstitutionelle geduldet hätte (weiß ich nicht, schätze ich), auch wenn das Reich wohl gehofft hatte, ihn so zu besänftigen. Damit war der Auslöser der Abschaffung der Demokratie Wilson und nicht die Novemberrevolution.

0