Ehrliche Gründe warum es besser sein kann einer stabilen Monarchie treu zu sein als einer Demokratie, wie diese heute in Deutschland?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ehrliche Gründe warum es besser sein kann einer stabilen Monarchie treu zu sein als einer Demokratie, wie diese heute in Deutschland?

Was heißt "ehrliche Gründe"? Gibt es denn auch unehrliche? Und was soll eine "stabile Monarchie" sein? Ist unsere deutsche "Demokratie" denn instabil?

Hier einige Vor- und Nachteile einer Monarchie: Vorteile:

Na, dann schauen wir mal! 😊

1.) politische Entscheidungen können wesentlich schneller und flexibler getroffen werden.

Nein, das sehe ich nicht und halte es für einen Irrtum. Die Begründung folgt weiter unten.

2.) der Monarch kann leichter langfristig planen und politisch handeln, weil er im Gegensatz zu einigen demokratischen Politikern nicht auf eine Wiederwahl angewiesen ist. -> er kann auch mal kurzfristig unpopuläre Entscheidungen treffen.

"Der Monarch" kann nichts außer im Umgang mit seiner Regierung zu mahnen, zu warnen oder zu ermutigen. Mit etwas Glück kann er das eine oder andere Gesetz verhindern, wenn es Sinn macht und mit der Regierung abgesprochen ist, oder in Krisenzeiten als Reservemacht für politische Stabilität sorgen.

3.) politische Entscheidungen sind im Idealfall aus einem Gesamtkonzept genommen, d.h. sind mit bereits bestehenden Gesetzen und Regeln im Einklang. In der Demokratie ist es häufig so, dass wechselnde Regierungen nur Teilaspekte eines Bereich neu regeln und dadurch der gesamte Bereich nicht einheitlich und vllt sogar widersprüchlich werden kann.

Nein, das trifft nicht zu. Die Begründung folgt weiter unten.

Nachteile: 1.) Volk hat keine Möglichkeit, die Politik mitzubestimmen.

Das ist ebenfalls ein Irrtum!

2.) Es hängt allein vom Charackter des Monarchen ab, ob es gerechte und friedvolle Politik gibt.

Auch das ist ein Irrtum. Der Monarch herrscht, aber regiert nicht. Insofern ist der Charakter des jeweiligen Monarchen zwar nicht völlig unwichtig, aber allenfalls zweitrangig.

3.) Der Monarch hat sehr wahrscheinlich nicht über alle politischen Themen ausreichende Kenntnisse und ist deshalb leicht beeinflussbar von seinen Beratern, die eventuell nur ihre eigenen Interessen verfolgen.

Daher, ich wiederhole, herrscht der Monarch auch nur, aber regiert nicht. Für die Regierung zuständig ist die Regierung!

4.) Es kann sein, dass das Volk von einem Monarchen regiert wird, den das Volk mehrheitlich schlecht findet. Es kann dagegen aber nichts machen

Oh, auch das ist ein Irrtum. Im Falle, dass ein Monarch herrschaftsunfähig ist, aus welchen Gründen auch immer, werden seine monarchischen Funktionen auf einen Regenten übertragen oder notfalls von einem Regentschaftsrat übernommen.

Und nun zu Begründung: Alle europäischen Monarchien sind parlamentarische Monarchien, in denen die Monarchen nur die Herrschaftsrechte wahrnehmen, die ihnen von der Verfassung zugestanden werden. Selbst diese nehmen die Monarchen zumeist nur auf Anraten ihrer Regierung wahr. Die Regierung wird zwar vom Monarchen eingesetzt, aber bedarf des Vertrauens der Mehrheit des Parlamentes. Das Parlament wird in gleichen, geheimen und freien Wahlen, also demokratisch vom Volk gewählt. Insofern kann man die parlamentarischen Monarchien auch als demokratische Monarchien bezeichnen. In ihrem Bestand sind diese Monarchien vom Willen und der Zustimmung des Volkes abhängig, sie sind echte Demokratien mit einem monarchischen Staatsoberhaupt.

Auch die Bundesrepublik Deutschland ist eine Demokratie mit einem monarchischen Staatsoberhaupt. Denn der Bundespräsident hat monarchische Aufgaben und Funktionen. Was die Monarchie vom deutschen Staatsoberhaupt unterscheidet: sie ist üblicherweise eine Erbmonarchie, während der Bundespräsident nach 5 bzw. 10 Jahren spätestens wieder gewählt wird. Insofern sind demokratisch gewählte Staatsoberhäupter dem natürlichen Zufall weitgehend enthoben. Kurz: zwischen einer demokratischen Monarchie und einer Demokratie mit monarchengleichem Staatsoberhaupt gibt es, was Stabilität und die genannten Vor- bzw. Nachteile betrifft, keine wesentlichen Unterschiede!

Bleibt gesund!

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Merrrrryyy 
Fragesteller
 25.10.2021, 20:39

Eine erleuchtende Antwort. Warum denken Sie dann, dass "Monarchien", wenn man sie erwähnt, so schlecht vom allgemeinen Publikum gesehen werden? Als sei es etwas nicht fortgeschrittenes, wo die Menschen keine Freiheit haben und dem Wille des Monarchen unterstellt sind. Heute haben Politiker auch viel Eigeninteresse, Entscheidungen vom Staat sind oft nicht 100% demokratisch, warum denken Sie, ist diese Sicht, wenn es um Monarchien geht, aber viel stärker betont?

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ArnoldBentheim  25.10.2021, 21:06
@Merrrrryyy
Warum denken Sie dann, dass "Monarchien", wenn man sie erwähnt, so schlecht vom allgemeinen Publikum gesehen werden?

Denke ich das bzw. wo hätte ich das geschrieben? Hier liegt wohl ein Missverständnis vor. Die meisten parlamentarischen/demokratischen Monarchien erfreuen sich in ihren Völkern großer Beliebtheit.

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Merrrrryyy 
Fragesteller
 25.10.2021, 21:35
@ArnoldBentheim

Sie denken das vielleicht nicht. Aber heutzutage gibt es diese Sicht...

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ArnoldBentheim  25.10.2021, 21:43
@Merrrrryyy

Es gibt, wenn man es so sieht, immer Kritiker, die alles negativ bewerten. In den meisten Monarchien sind diese negativen Kritiker aber nicht die Mehrheit. Also, keine Sorge. 😊

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In der Demokratie ist es häufig so, dass wechselnde Regierungen nur Teilaspekte eines Bereich neu regeln 

Und wer sagt, dass das bei einer Monarchie nicht genauso geschehen würde?

Zumal in der Demokratie (hier in DE, das Du ja als Beispiel nimmst) immer noch solche Dinge wie das Gesetz und eine Opposition existieren, die den Politikern da Einhalt gebieten können (auf dem Rechtswege). In einer Monarchie wo das "auf Ansage des Königs eben so ist" ist das wohl eher nicht so. Das ist also kein Pro-Argument sondern ein Contra-Argument für die Monarchie.

politische Entscheidungen können wesentlich schneller und flexibler getroffen werden.

Wer sagt, dass "schnell und flexibel" auch "gut" ist? Ist das dann nicht eher (um es negativ auszudrücken) ein Zeichen von "Willkür", wenn ständig, je nach Situation, die Regeln geändert werden? - Für mich klar ein Argument gegen die Monarchie.

der Monarch kann leichter langfristig planen und politisch handeln, weil er im Gegensatz zu einigen demokratischen Politikern nicht auf eine Wiederwahl angewiesen ist.

Er kann das genauso gut oder schlecht wie jeder Politiker. Da haben z.B. auch immer mal notwendige Veränderungen in einer Regierung stattgefunden und die wurden (weil sie eben notwendig waren) durch die Folgeregierungen auch so fortgeführt.

Und ob der Monarch das dann auch wirklich macht (das langfristig planen) oder nicht, das ist auch bei ihm genauso fragwürdig. - Zumal Du es ja schon bei einem anderen Punkt als "positiv" dargestellt hast, das er auch quasi unkontrolliert durch Andere "schnell und flexibel" entscheiden kann.

Merrrrryyy 
Fragesteller
 25.10.2021, 12:50

Monarchen werden aber ja auch von klein auf darauf vorbereitet später zu regieren und viel darüber gelehrt. Wenn das der Fall ist, dann kann der Monarch vielleicht wirklich bessere Entscheidungen treffen? Zumindenst in einer parlamentarischen Monarchie.

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Waldmensch70  25.10.2021, 12:52
@Merrrrryyy
Monarchen werden aber ja auch von klein auf darauf vorbereitet später zu regieren und viel darüber gelehrt.

Und das sagt wie viel über ihre Fähigkeiten in dem Gebiet aus?

Nur weil Du als Kind eines Musikers geboren wirst musst Du deshalb noch lange keine musikalische Begabung haben die über den Durchschnitt hinausgeht.

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Merrrrryyy 
Fragesteller
 25.10.2021, 12:55
@Waldmensch70

Doch, eigentlich schon. Vorallem wenn die Eltern dich lehren, ist deine Begabung mit der eines ungelehrten im Gebiet nicht zu vergleichen.

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Waldmensch70  25.10.2021, 13:01
@Merrrrryyy

OK, Du scheinst mein Beispiel nicht zu verstehen…

Meine Aussage soll bedeuten: Es gibt keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Deinen Fähigkeiten und dem "Job" Deiner Eltern.

Was, wenn die ihren Job auch schon eher mittelmäßig machen und da eigentlich gar keine Begabung dazu haben?

Und warum gehst Du bei einer Monarchie eigentlich automatisch von einem "Erbrecht" des Titels aus?

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Merrrrryyy 
Fragesteller
 25.10.2021, 13:10
@Waldmensch70

Wenn es keine offiziellen Menschen in einem Gebiet gibt. Z.B man weiß, dass in einer Familie Talent für etwas seit Generationen herrscht, dann hat man einen Grund sich in dem Thema auf sie zu basieren, was nur natürlich ist. Wenn jeder aber mitsprechen will, praktisch aber nichts dazu beitragen können, dann herrscht Chaos und Subjektivität in der Gesellschaft und es kann nichts voranschreiten. Wenn man jedem eine Urkunde gibt, nur weil sie diese wollen, dann hat die Urkunde keinen Wert mehr. Und sowas kann ich in unserer Gesellschaft auch beobachten. U.B werden in Schulen gute Noten in einem Fach gegeben nur weil ein Kind eben gerne viel seine Meinung in einem Fach äußert, obwohl das nicht unbedingt viel mit dem gelehrten übereinstimmt. Oder es wird teilweise so leichte Sachen gelehrt, dass jeder der will, eine gute Note haben kann. Geht das dann nicht eher auf Oberflächlichkeit hin als auf das ehrliche Beitragen zum Thema? Nur eine Sicht. Vielleicht sollte man hierüber erst gar nicht diskutieren.

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Waldmensch70  25.10.2021, 13:13
@Merrrrryyy

Du hast meine Antworten bekommen.

Das ist nun einmal meine Meinung. Und die wolltest Du ja wissen, deshalb hast Du gefragt. - Jetzt lebe auch damit.

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Hat denn der Monarch tatsächlich immer umfassende politische Macht?

Bei Queen Elizabeth II ist es ja eher nicht so:

Die Königin besitzt zwar theoretisch die Befugnisse eines konstitutionellen Monarchen, übt ihre Hoheitsrechte aber aufgrund eines jahrhundertealten Gewohnheitsrechts nicht mehr selbstständig aus, sondern ausschließlich gemäß den Vorgaben von Parlament und Regierung. / aus Wikipedia

Die konstitutionelle Monarchie schränkt ja ohnehin die Befugnisse des jeweiligen Monarchen per Verfassung ein. Diese Form der Monarchie ist die am meisten verbreitetste in Europa.

Im Grunde ist die Monarchie doch ein überholtes Konstrukt und nur noch am Leben gehaltene Tradition. Meiner Ansicht nach.

Ansonsten überwiegen für mich eher die Nachteile, als die Vorteile. Nur die Demokratie als Staatsform gibt dem Volk die Möglichkeit, politisch Einfluss zu nehmen.

Merrrrryyy 
Fragesteller
 25.10.2021, 12:53

Können in einer Monarchie können Volk aber auch Einfluss haben? Z.B durch das Demonstrieren oder Revolutionen.

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isilang  25.10.2021, 12:57
@Merrrrryyy

Ja, aber Revolutionen können auch (ggfs. militärisch)niedergeschlagen werden.

In einer Monarchie außerhalb Europas herrschen mitunter geirige, absolutistische Machthaber, die ihr Volk ausbeuten, während sie selbst im Reichtum leben.

Die Macht eines Landes gehört nicht in eine einzelne Hand.

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Das Gelingen einer Monarchie hängt gänzlich von der Person des Monarchen ab. Einen intelligenten und gebildeten, wohlwollenden Monarchen zu haben, ist in der Geschichte immer der Ausnahmefall gewesen.

Frank6188  25.10.2021, 12:47

Eher folgten Inzucht geschädigte Degenerierte auf den Thron.

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wo gibt es denn eine stabile Monarchie? Oder meinst du eine parlamentarische Monarchie?

Monarchie ist wie Diktatur. Es herrscht nur einer und alle sind dem ausgeliefert.