Warum fühlt es sich so gut an Understatement zu sein?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist ein guter Weg. Ich halte das genau so.

Immer wenn einer der Sprüchemacher auffliegt habe ich eine kleine Schadenfreude. Auch mir ist es schon passiert dass man gestaunt hat. ich weiß was ich habe und was ich kann, da muß ich nicht damit hausieren gehen.

Merke: Wer lügt und Sprüche klopft, der muß ein sehr gutes Gedächtnis haben wem er was alles vorgegauckelt hat. Da ist man schnell entlarvt.

Keine Ahnung warum das bei dir so ist, vielleicht findest du es einfach gut dich besser zu fühlen und zu wissen, dass die Leute alle keine Ahnung und einen falschen Eindruck haben und du in echt "viel besser" bist.

Offensichtlich magst du es im Mittelpunkt zu stehen und dich als was bessere zu fühlen.

Nein, mir geht das nicht so.

Ich mache mir nichts aus Statussymbolen, weder um damit anzugeben, noch mutwillig was schlechteres zu nehmen um mich zu freuen besser zu sein als die Leute denken. Denn ich lebe mein Leben, damit ICH damit zufrieden bin, nicht damit andere das toll finden oder Mitleid haben. Zudem muss ich auch nicht ständig im Mittelpunkt stehen, egal ob positiv oder negativ.

Ich bin immer nur so wie ich bin. Und Worte wie "Understatement" kommen mir nicht in den Sinn. Wenn ich mal was teures erstanden habe, wie vor einem Jahr mein Golf 7, dann fühle ich mich gut. Bin aber nicht euphorisch, sondern denke "das hab ich mir verdient. Und ich würde niemals ein Auto für über 100.000 € kaufen, selbst wenn ich mehrere tausend Euro netto verdienen würde. Ich bin ein Mensch, der auf dem Teppich bleibt. Bedenke:

Meist kommt es im Leben ganz anders als man denkt. Plane nicht zu weit in die Zukunft und lass Sprüche wie "wenn ich mal" sein. Das Leben kann einem übel mitspielen. Wenn deine Träume in Erfüllung gehen ist es super. Aber pass auf, dass du deine Träume oder Ziele nicht in eine Ecke deines Gehirn schiebst und dir weiterhin einredest "wenn ich mal", dann wirst du irgendwann uralt sein und denken "ach hätte ich doch".

Ich finde nicht, dass der Opel Corsa C ein Schrottkübel ist oder war. Mich hat er jeden Tag sicher von A nach B gebracht und in den 4 vier Jahren hatte ich nur eine Reparatur dran. Das war ein gutes Auto, den ich leider wegen Geldsorgen verkaufen musste.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde, dass man durchaus zu dem stehen kann, was man hat und was man sich einrichten kann. Ich fahre z.B. seit zehn Jahren Mercedes, erst C-Klasse und jetzt E-Klasse, bin vorher u.a. Opel Omega V6 und BMW 728i gefahren. Das hat nix mit Protzerei zu tun, sondern ist einfach ein Luxus, den ich mir gönne, weil ich es kann und weil ich beruflich bedingt ein solides, komfortables Auto mit guter Leistung und vor allem Zuverlässigkeit ohne Kompromisse brauche - deswegen blieb ich bei Mercedes hängen. Ich lege auch Wert auf gute Lamy-Schreibgeräte, gutes Papier und gute Büromaterialien - wenn ich schon teilweise zehn Stunden am Tag damit arbeiten muss, will ich statt billigen Gelumpe (das auch nicht nachhaltig ist) einfach "ebs Gescheids" und das ist mir auch manchen Euro mehr wert. Ich trage auch gern eine gute Uhr, habe bezüglich Kleidung gewisse Anlaufstellen (keine coolen Trendmarken, aber Qualität pur) und lege im Haus Wert auf gute Produkte und langlebige Qualität.

Es ist mir total egal, was andere dabei über mich denken, sei es aus Neid oder warum auch immer. Wenn man wirklich Kohle und Bildung, Macht, Einfluss usw. hat, kriegen das die Leute sowieso raus und dann hilft es auch nix, wenn man einen alten Opel (ich finde den Corsa-C übrigens gar nicht schlecht, er ist auch ziemlich klassenlos, finde ich) fährt und sich fast schon ärmlich kleidet und gibt. Im Gegenteil - erst recht das dürften dann manche sehr suspekt und befremdlich halten.

Ich wurde auch immer wieder aufgezogen, warum ich "nur C-Klasse" fahre und dann noch einen, den ich damals gebraucht kaufte, fast zehn Jahre lang hatte und der mit 287.000 Kilometern erst verkauft wurde - war mir zwar egal und ohne ein wahres Schnäppchen von E-Klasse von einem verstorbenen Rentner hätte ich den immer noch, aber solche Kommentare gab es immer wieder.

Vielen wird es in Deutschland halt eingeredet, man müsse immer schön geduckt und dezent agieren, ja nicht auffallen, ja nichts Besonderes machen oder können und sich bloß nicht hervorheben, man dürfe sich auch nichts gönnen und solle schön "demütig" sein... so was kann man sich meiner Meinung nach halt auch mit Understatement schönreden, aber ich denke, auf Dauer macht so was nicht glücklich. Ich sagte mir damals: Was ich mir durch ehrliche Arbeit und VIEL Arbeit als gut verdienender Angestellter leisten kann, das will ich auch - egal was irgendein dahergelaufener Passant dazu zu sagen hat oder meint, dazu zu sagen zu haben. Mitnehmen können wir nix und gehen alle mal den selben Weg, aber das letzte Hemd hat keine Taschen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hdrg3104 
Fragesteller
 17.07.2023, 22:40

Dass man nicht zeigen soll was man hat, wollte ich keinesfalls behaupten. Ich meine eher dass es ein tolles Gefühl ist wenn man mal zwischendurch auf understatement macht wenn man unter Unbekannten ist in der Öffentlichkeit

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Understatement funktioniert allerdings ganz anders.

So kaufst du dir etwas, was dir z.B. funktionell oder anderweitig viel bringt zu einem stolzen Preis, was andere aber garnicht erkennen werden, dass es teuer war.

Es hat also nichts damit zu tun zwei verschieden teure/billige Dinge zu besitzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung