Verteilersteckdosen aneinander stecken?

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Von der reinen Theorie her wäre das tatsächlich unkritisch, weil die Steckdosenleiste dieselbe Belastbarkeit besitzen sollte wie die Leitungen in der Wand im maximal zulässigen Fall: 16A bzw. ca. 3600 Watt, so dass es unmöglich sein sollte, die Steckdosenleiste zu überlasten ohne dass es der Stromkreis in der Wand es ebenfalls wäre und die Sicherung dem ein Ende setzen sollte, bevor es kritisch wird.

Folgende Problem ergeben sich dennoch:

Belastbarkeit:

Eine Schukosteckdose ist bis 16A belastbar und dar fauch mit nur maximal 16A abgesichert sein. Allerdings hält sie es nicht dauerhaft aus. Eigentlich hält sie nur 10A dauerhaft aus.

Dazu kommt, dass die Stromkreissicherung nicht sofort bei 16,1A fliegt, sondern geringe Überlasten für lange Zeit toleriert.

Dadurch kann die Steckverbindung, die eine Steckdosenleiste mit Strom versorgt, langfristig überstrapaziert werden.

Dazu kommt, dass viele Steckdosenleisten minderwertig sind und weder versprochenen 3600 Watt noch die "sicheren" 230V*10A=2300Watt tatsächlich aushalten.

Dieses Problem besteht bereit bei nur einer Steckdosenleiste.

Generell sollte es vermieden werden, eine einzelne Wandsteckdose mit mehr als 10A/2300W zu belasten.

Übergangswiderstände und Kabellängen:

Jede Stromleitung und jede Steckverbindung hat einen (kleinen) Widerstand.

Durch das Zusammenstöpseln können sich diesen zu einem beachtlichen Gesamtwiderstand aufsummieren.

Ist dieser Widerstand zu groß, treten zwei Probleme auf:

  1. Die Spannung bricht bei Last zu sehr ein. Dann kommen keine 230V mehr aus der Steckdose, sondern z.B. nur 180V.
  2. Leitungsschutzschalter (Sicherungen) haben zwei Auslösemechanismen: Einen Überlastauslöser, der zeitlich verzögert auf Überlasten reagiert und einen Kurzschlussauslöser, der den Strom sofort abschaltet. Letzterer braucht eine relativ hohe Mindeststromstärke (bei einer 16A-Sicherung ist diese Schwelle häufig bei 80A). Ist der Widerstand der kurzgeschlossenen Leitung allerdings zu groß, werden im Kurzschlussfall diese 80A nicht mehr erreicht und die Sicherung "quält" sich dann über den langsamen Überlastauslöser raus. In dieser Zeit können die Leitungen gefährlich heiß werden, weil das zu lange dauert.
Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

Zum einen das RIsiko, mal eben doch noch was anzustecken und so ggf solche Verlängerungsleitungen zu überlasten.. Nicht jede ist auch für die max Belastung einer Steckdose ausgelegt. Einige sind nur bis 2kW oder 2,4kW zugelassen, statt bis 3,6kW...

Und wie SuperKuhnibert4 schon schreibt, steigen mit jedem Meter Leitung und jeder Steckverbindung auch die Übergangswiderstände. Was bei L und N im Regelfall nur etwas mehr Spannungsfall über die Leitung und Steckverbindung zur Folge hat, kann beim PE schon anders aussehen, wenn es zum Kurzschluss kommt. Dann können bei zu hohen Widerstandswerten im Fehlereintritt auch gefährlich hohe Spannungen auf Gehäusen auftreten, und je nach Wert auch die Abschaltzeiten sich verlängern.. Letzteres wäre aber schon ein extremer WorstCase... Aber die hohen Spannungen von Gehäusen gegen Erde im Fehlereintritt sind gar nicht mal so unwahrscheinlich.. Das kann schnell passieren...

Es kommt darauf an, was alles angeschlossen ist. Sofern keine 2kW-Heizungen oder so dranhängen, ist das kein Problem, immer vorausgesetzt, die Stecker wie Buchsen sind nicht ausgeleiert oder angelaufen.

Viele lehnen das (hier) vehement ab, auch mit Versicherungstechnischen Argumenten. Aber man sollte, meine ich, realistisch bleiben. Hat man einen PC, Moni, ein paar Ladegeräte so verlängert mit intakten Leisten - was soll da passieren.

Wäre das Risiko wirklich so groß, wären längst konstruktive Maßnahmen Vorschrift, die dieses hintereinander stecken verhindern würden.

Eine Wandsteckdose bzw. Verteiler in der Wand können genauso problematisch sein.

Wenn die Dosen, Stecker und Kabel in Ordnung sind, ist das kein Problem.

Aber es gibt Experten, die in eine Verteilerdose Kaffemaschine und Toaster stecken, Dann eine weitere Verteilerdose anschließen für Mikrowelle, Kühlschrank und eine Herdplatte. Das ist dann blöd, wenn alle Geräte an sind. Deswegen wird das nicht empfohlen.

Man muss aber immer bedenken, dass jede zusätzliche Steckverbindung einen zusätzlichen Widerstand bedeutet. Und wenn man 2-3 ineinandersteckt und dann eine große Last betreibt, kommt nicht mehr so viel hinten an.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Elektroinstallateur gelernt

CatsEyes  08.04.2025, 17:47

Na bei so vielen "Heiß"-Geräten würde eh die Sicherung "fliegen".

Hallo

Wenn das wirklich so ist dann ist das kein Problem. Ein Problem könnte es werden wenn man die nicht benützen Steckanschlüsse dann doch benützt.

Billiger und einfacher wäre in diesem Fall ein Verlängerungskabel zu benützen

Gruß HobbyTfz

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – War 37 Jahre lang Servicetechniker für Weißwaren-Geräte