Och Mädel, die letzten Fragen über das Thema SD und DVD sind alle von dir. :D
Was genau ist deine geheime Mission?
Deine Frage kann man pauschal nicht beantworten.
Eine Videodatei besteht aus diesen Teilen:
- Metadaten (Textdaten, wie z.B. Filmtitel)
- Videospur (z.B. MPEG4-ASP, MPEG4-AVC, HEVC, MPEG2, DV-Video)
- Eine oder mehrere Audiospuren (z.B. MP2, MP3, AC3, AAC, PCM, ADPCM)
- Untertitel- und Datenspuren
Diese Einzelteile werden in einer bestimmten Struktur in einer gemeinsamen Datei gespeichert. Diese Struktur ist das Containerformat (AVI, TS, PS, MP4, MKV)
Stelle dir eine MP4 sinnbildlich wie folgt vor: Der Container ist eine Pappschachtel, in dem sich eine (Stumm-)filmrolle, eine CD mit deutschem Ton und einer CD mit englischem Ton und im Deckel der Schachtel steht geschrieben, wann was abgespielt werden muss, damit am Ende feinstes Kinoerlebnis entsteht.
DVDs sind nur Datenräger, die Videodateien nach diesem Prinzip enthalten.
Bei einer DVD ist die Auswahl sehr eingeschränkt: TS-Container mit MPEG2 (selten MPEG1) und eine Handvoll Tonformate.
Die Codecs sind im Vergleich zu modernen Codecs veraltet und ineffektiv. Macht aber nichts: Um einen Film auf eine DVD zu bringen, wird in jedem Fall eine DVD benötigt. Die kommt mit ca. 9GB Speicherplatz daher. Da passt ein Spielfilm mit 6000kbps problemlos drauf. Es ist nicht sinnvoll, niedrig zu kodieren, weil dadurch nichts gespart wird.
Welche Bitrate bei der MP4 sinnvoll sind, hängt dagegen vom Filmmaterial, Bildformat, Bildfrequenz und vor allem vom verwendeten Codec ab.
Bei AVC mit "-tune film" und "-preset slow" reichen 1000-1500kbps für Full-SD idr. aus, wenn das Material frei von Rauschen und Kompressionsartefakten vorhergehender Codierungen ist.
Dazu kommt noch mindestens eine Tonspur mit 128-256kbps. Bei Mehrkanalton das 5-Fache.
Bei modernen Codecs verwendet man aber keine konstante Bitrate, sofern nicht gestreamt wird, sondern eine Qualitätsvorgabe. Bei AVC ist das der crf-Parameter ist der liefert bei 20 ein gutes und bei 18 ein sehr gutes Ergebnis. Die Bitrate wählt der Codec dann entsprechend dem Bedarf, um diese Qualitätsvorgabe zu erzielen. Die ruhigen Scenen kommen dann vielleicht mit 500kbps davon, während der Codec bie den Actionscenen auf 2000kbps auffahren muss.