Stimmt ihr Dr. Jürgen Todenhöfer zu (ekelhafte Karikaturen, Charlie Hebdo)?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja. So etwas erweist dem friedlichen Zusammenleben der Völker einen Bärendienst. Die Türkei wird sich bei nächster Gelegenheit bei den Franzosen dafür revanchieren.

Und dann fragen sich wieder alle, wie die Türkei so Dinge tun kann, wie die Nato-Mitgliedschaft Schwedens zu blockieren: Genau wegen so etwas!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
Und dann fragen sich wieder alle, wie die Türkei so Dinge tun kann, wie die Nato-Mitgliedschaft Schwedens zu blockieren: Genau wegen so etwas!

CH ist eine Zeitschrift und kein Staat und schon gar nicht ein NATO-Mitglied. Sich folglich zu fragen, warum die türkische Gubernative so gestört reagiert, ist richtig und wichtig.

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Und dann fragen sich wieder alle, wie die Türkei so Dinge tun kann, wie die Nato-Mitgliedschaft Schwedens zu blockieren: Genau wegen so etwas!

Das sehe ich anders. Dass die Türkei z.B. Schwedens NATO-Mitgliedschaft blockiert, liegt daran, dass man in der türkischen Regierung immer noch nicht verstanden hat, dass der Staat in Demokratien von freien Bürgern mit freien Meinungen getragen wird, und Bürger nicht wie zuhause von einem Suppressionsapparat gesteuert werden. Man kapiert nicht, dass man den Staat nach den Handlungen des Staates selbst, nicht jedoch nach einzelnen Bürgermeinungen beurteilen muss.

Was die Türkei z.B. von Schweden verlangt, ist daher nicht weniger als die Abschaffung demokratischer Rechte, wie Meinungs-, Demonstrations- und Pressefreiheit nach türkischem Vorbild.

Ich halte es für angebracht, zu überdenken, ob man in der NATO nicht einfach einen Tausch macht: Türkei raus, Schweden rein.

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@MeinNeuerName

Meinungsfreiheit in Schweden? Seit wann gibt es das? Warum durfte die Thora vor der israelischen Botschaft nicht verbrannt werden?

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Bärendienste sind gut gemeint, aber bringen ein negatives Resultat. Die Absichten hier sind aber nicht einmal am Anfang gut!

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Ich gebe Todenhöfer ohne Wenn und Aber Recht! Sich derart über das Leid Unschuldiger lustig zu machen, ist eine Geschmacklosigkeit sondergleichen! Glauben die denn, nur weil 2015 bei einem Anschlag auf sie 12 Menschen starben, daß sie als Opfer sich jetzt mehr erlauben können? Wie würden die wohl reagieren, wenn ich mich genauso abfällig über die 12 Toten des damaligen Anschlags äußerte?

Satire ist ja an sich was Feines und Pressefreiheit ist sehr wichtig - aber auch hier gibt es Grenzen des guten Geschmacks. Grenzen, die CH weit hinter sich gelassen hat!

Von Experte Geraldianer bestätigt

Hebdo machte damals schon das Gleiche, als in Italien die Erde wackelte.

Ist halt immer eine Frage, wie weit Satire gehen darf. Ich für meinen Teil bin auch der Meinung, dass man sowas nicht braucht und halte es für mehr als nur respektlos.

Nun müsste man halt aber über die Definition von Satire sprechen und darüber, wie weit Satire gehen darf. Da scheiden sich dann eben die Geister. Selbst, WENN sie es darf, die liebe Satire: Nicht alles, was man darf, MUSS man auch. Das wäre meine Meinung zu der Sache.

Ich finde das auch ekelhaft, und zwar unabhängig davon, ob es als Satire "erlaubt" ist und ob "auch etwas Wahrheit darinsteckt", wie jetzt manche meinen. Natürlich ist es erlaubt und natürlich "darf" Satire so etwas. Aber dort sterben gerade Menschen, andere sind verzweifelt, andere trauern, andere organisieren Hilfe - und in Paris machen Leute Witze über die Situation. Ich frage mich, wie ein Mensch strukturiert sein muss, der heute so etwas zeichnet oder publiziert.

Die Bilder aus den Kriegsgebieten und die Bilder aus den Erdbebengebieten gleichen sich sehr. Wir empfinden Erdbeben als großes Unglück (User bei GF stellen gar die Gottesfrage), wir gehen aber gegenseitig mit Panzern und Raketen aufeinander los, machen alles kaputt und rechtfertigen das mal eben so. Das kann einem Beobachter schon ziemlich merkwürdig erscheinen ...

Satire muss nicht schön sein. Aber wenn sie mit drastischen Darstellungen den Finger in solche Wunden legt, dann tut sie, was sie kann und soll: Sie stellt ja nicht die Realität an sich dar, sondern sie überhöht und vergrößert Einzelaspekte wie ein Brennglas, wirft damit Fragen auf, und der Sinn ergibt sich aus der Reflektion und Diskussion dieser.

Charlie Hebdo ist nie besonders zimperlich gewesen, und so muss man das auch lesen.

Wer's nicht mag, muss das Blatt nicht kaufen.