Sorgen um das Erbe meines Mannes?
Mein Mann (29) und ich (29) wohnen schon seit einigen Jahren in einer Neubauwohnung mit 4 Zimmern seiner Eltern und zahlen ihnen jeden Monat eine Miete. Sein Zwillingsbruder wohnt in einer Wohnung mit 4 Zimmern im Haus seiner Eltern und zahlt ebenfalls Miete, jedoch um einiges weniger als wir.
Nun hat meine Schwiegermutter beschlossen, dass mein Mann in Zukunft die Wohnung in der wir aktuell leben erben wird, der Bruder hingegen bekommt die Wohnung wo er gerade lebt, plus das ganze Haus (zwei weitere Wohnungen) mit großem Garten, sobald sie in ein Seniorenheim umzieht. Der Wert beider Immobilien wurde geschätzt, da das Haus etwas älter ist, soll es anscheinend auf einen ähnlichen Betrag kommen, wobei sein Garten und eine der drei Wohnungen nicht mitgerechnet wurden. Nun ist das Haus zwar älter, sie wollen es jedoch sanieren und dann haben sie ein Haus mit drei Wohnungen und Garten, während mein Mann eine Wohnung ohne Garten hat.
Ich mach mir aus zwei Gründen etwas Sorgen, dass es nicht gerecht aufgeteilt wird: einerseits hat sein Bruder in Zukunft zwei Wohnungen für seine zwei Kinder, sie haben also ausgesorgt, während wir zwar eine neuere Wohnung haben, jedoch bekommen unsere Kinder nichts. Zweitens hat das Haus viel mehr Potential, sie können einen weiteren Stock bauen, sie können das Haus vergrößern und haben einen riesigen Garten, während wir in dieser Wohnung nichts verändern können. Zudem sind zwei der vier Räume mit Fenstern in einen Innenhof, wo kaum bis gar kein Licht rein kommt. Zudem bezahlen wir monatlich 1000€ Miete, solange die Eltern leben. Wenn wir von einer normalen Lebensdauer ausgehen, haben wir die Wohnung "abbezahlt", bevor er sie erbt. Der Bruder zahlt nur 500€ und darf irgendwann auch aufhören, er kauft somit eine der drei Wohnungen ab und bekommt die restlichen geschenkt.
Liege ich hier falsch, wenn ich denke, dass es nicht zu 100% fair ist? Oder übersehe ich hier etwas? Was würdet ihr tun? Ich bezahle schließlich mit und ich möchte auch das beste für unsere Kinder, ich will nicht, dass sie irgendwann fragen, wieso ihre Cousins eine Wohnung bekommen, und sie nicht.
P.s. ich beantworte gerne alle Fragen, falls was unklar war.
11 Antworten
Beachte hier, dass Erblasse nicht verpflichtet sind ihren Nachwuchs gleich zu behandeln. Dein Gatte hat lediglich Anspruch auf einen Pflichtteil. Seine Eltern dürfen also testamentarisch verfügen, dass der Bruder mehr bekommt. Wenn kein Testament gemacht wird kannst du jedoch davon ausgehen, dass der Testamentvollstrecker alle Kinder gleich behandelt.
Ist noch ein bisschen zu früh sich darüber Gedanken zu machen finde ich.
Normalerweise würden man es so machen das beide einfach 50/50 erben.
Aber selbst wenn es nicht auf den Euro genau gerecht ist - es ist die Entscheidung deiner Schwiegereltern. Die könnten auch alles bis auf den Pflichtteil spenden oder sonst wem vererben.
Sei doch froh das es mal überhaupt was zu erben gibt.
Finde ich auch, meine Schwiegermutter will da nur immer sehr genau vorplanen, falls etwas passiert.
Ich bin froh, nur will ich natürlich auch, dass es gerecht sein wird. Und wenn sie es jetzt schon regeln wollen, müssen wir uns leider jetzt schon damit beschäftigen.
Überdenke, wie Du denken würdest, wenn Du der Leser eines solchen Artikel wärst und nie etwas erben wirst, weil alle eventuellen Erblasser selbst nichts haben.
Unabhängig davon: Man kann im Erbfall darüber streiten, ob einer benachteiligt wurde. Geschenke und hohe Werte, welche zu Lebzeiten dem einen zugegangen sind, währen der andere leer ausging, können mitunter in gewissem Maß aufgerechnet werden.
Man muss abwägen, wie sinnvoll das sein kann. Letzten Endes wird die Beziehung untereinander auf Dauer sehr getrübt und oft genug kostet es auch richtig Geld, welches man in Anwälte steckt.
Mal einfacher formuliert:
Ich habe nix außer zwei Kinder und einen Pappkarton mit Bildern. Der Rest ist brennbares Gerümpel, um das sich niemand schert.
Meine Kinder würden gerne mit Deiner Situation tauschen; sie hätten Aussicht, ordentlich zu kassieren und könnten wesentlich beruhigter schlafen. Einer bekäme 300k, der andere 500k. Beide würden da nicht klagen, weil in jedem Fall 300k mehr als ein Pappkarton mit Bildern wert ist.
Sie helfen sich immer gegenseitig und keiner weiß, wie die Zukunft kommt. Vielleicht brauch ja der "Reiche" den "Armen" mal dringend. Und dann ist es gut, wenn man sich auch unabhängig von nicht selbst erarbeitetem Geld unterstützt.
Das tut mir sehr Leid, dass du nichts vererben kannst. Ich verstehe dich auch, ohne meinen Mann hätte ich auch nichts, arbeite in der Pflege und könnte mir in meinem Heimatdorf nicht einmal die Miete leisten.
Jedoch geht es immer um fairness, egal wie viel Geld man hat und bekommt. Wenn der Bruder mit drei Wohnungen lebt und seinem Bruder nicht eine abgibt, damit sie beide gleich viel haben, merkt der "ärmere Bruder", dass dem "reicheren Bruder" das Geld wichtiger ist, als dass gerecht geteilt wird. Dann vertraut der ihm auch nicht mehr
Grundsätzlich kann jemand sein Vermögen vererben an wen er will. Dennoch hat der Gesetzgeber gewisse Schranken gesetzt. Wird nämlich ein Nachkomme zum Alleinerben eingesetzt, so hat der Bruder zumindest Anspruch auf einen Pflichtteil, der der Hälfte des gesetzlichen Erbteils entspricht, allerdings nur in Form von Geld. Entspricht also der Erbteil Deines Mannes weniger als einem Viertel des Gesamtvermögens (sofern nur zwei Kinder vorhanden sind), so könnte er Anspruch auf zusätzlichen Ausgleich haben. Den Enkelkindern steht hingegen kein gesetzlicher Erbteil zu. Alles andere, was Du schreibst, ist irrelevant (Garten, Fenster, Licht etc.). Wenn Dir die Miete zuviel ist, dann zieht aus.
Genau, wie es aussieht, kommt mein Mann mit diesem Testament nicht ganz auf seinen Pflichtteil. Sie wollen nämlich 25% an Halbschwester meines Mannes vererben (keine gesetzliche Erbin) und weitere 25% an den kleinen Bruder meines Schwiegervaters. Somit bleiben sowieso nur mehr die 50% Pflichtanteil. Diese entsprechen diesen Immobilien, Geld wird es keines geben, dass, und eine weitere Immobilie, sowie ein Unternehmen gehen an die Halbschwester und den Onkel meines Mannes.
Es ist also auch rechtlich richtig dass er gleich viel bekommen sollte, wie mein Mann.
In dieser Angelegenheit werdet Ihr um die Konsultation eines Rechtsanwaltes nicht herumkommen.
Fair ist das nicht, es ist aber auch nicht deine Baustelle. Am Ende ist es das Geld der Eltern und vielleicht gibt es einen guten Grund den du nicht kennst, warum die Immos unterschiedlich aufgeteilt werden. Vielleicht bekommt er dafür Cash dafür, vielleicht hat er in der Vergangenheit gezeigt, dass er mit Geld nicht umgehen kann... Vielleicht mögen sie den einen Sohn mehr als den anderen. 🤷🏻
Wie gesagt, nicht deine Baustelle. Es kommt nie gut wenn die Schwiegertochter oder Ehefrau den Eindruck erweckt, finanzielle Vorteile aus der Ehe ziehen zu wollen.
Den ersten Satz verstehe ich leider nicht so gut, wie soll ich das verstehen?
Ja, dass stimmt, ich möchte auch ungern, dass mein Mann einen Anwalt holt und gestritten wird. Dass wäre es mir nicht wert, er würde das allerdings ohne weiteres tun, da er sein ganzes Leben schon das Gefühl hatte, benachteiligt zu werden.
Und für den Kontext: Wir leben in Österreich, in einer ländlichen Gegend, wo der Eigenwohnungsanteil sehr sehr hoch ist. Es gibt kaum Mietwohnungen, weshalb es nicht ungewöhnlich ist, dass man in den Wohnungen oder Häusern der Eltern wohnt. Es gibt sehr viele Mehrgenerationenhäuser.