Meinung des Tages: Söder und die Kanzlerfrage – wird er doch kandidieren?
Markus Söder ist Bayerns Ministerpräsident und polarisiert mit seinen Aussagen immer wieder. Auch in der Union sorgt er zuweilen für Diskussionsstoff. Nun schlägt er einen neuen Termin vor, um einen Kanzlerkandidaten zu stellen.
Söder und die Kanzlerkandidatur
Immer wieder wurde gemunkelt, dass sich Bayerns Ministerpräsident selbst sogar stellen lassen könnte. In der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ positionierte er sich in der Vergangenheit jedoch ziemlich eindeutig dagegen. Dort erklärte er, er würde für diese Position nicht zur Verfügung stehen, denn seine Lebensaufgabe sei eine andere – nämlich Bayern. Dort stehen nun im Herbst auch die neuen Landtagswahlen an, wofür Söder zum Spitzenkandidaten gekürt wird.
Ist der vergangene Machtkampf der Grund?
Vor der Bundestagswahl 2021 gab es einen Machtkampf innerhalb der Union: Der damalige CDU-Chef Armit Laschet gegen Markus Söder – dabei ging es um die Kanzlerkandidatur. Das Resultat war, dass die Union selbst gespalten wurde. Einige Wähler sehen darin auch einen Grund für das damalige Erstarken der Sozialdemokraten.
Das schlägt Markus Söder vor
Im ARD-Sommerinterview erklärte Markus Söder, dass er es für sinnvoll halte, die Kanzlerkandidatur-Frage erst im Herbst 2024 zu klären. Er begründet diesen Vorschlag damit, dass erst die Landtagswahlen in den neuen Ländern abgewartet werden sollten. Für ihn habe allerdings Friedrich Merz, der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, derzeit die besten Chancen.
In unterschiedlichen Umfragen hingegen sehen Unionswähler sowohl für Wüst als auch für Söder die besseren Chancen.
Unsere Fragen an Euch: Glaubt ihr, dass Söder letztlich doch noch Kanzlerkandidat wird? Wer ist Eurer Meinung nach für diese Position am besten geeignet und weshalb?
Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/sommerinterview-soeder-102.html
https://www.tagesschau.de/inland/soeder-kanzlerkandidatur-100.html
13 Antworten
Söder hat bereits mehrfach ausdrücklich gesagt dass er nicht kandidieren wird. Das hat allerdings nicht zu bedeuten, weil er bekanntermaßen ein Fähnchen im Wind ist und entgegen seiner vorherigen Aussagen ohne zu zögern auf jeden Zug aufspringt der ihm auch nur im entferntesten erfolgsversprechend erscheint. Falls Merz schwächeln sollte bin ich mir daher relativ sicher dass er sich doch noch als Kanzlerkandidat aufstellen lässt. Kurz gesagt unmöglich vorherzusagen.
Das entspräche seinem Ego!
Vielleicht fühlt er sich ja auch noch gepusht von den täglichen Dankesbriefen von Scholz, der ohne seine Hilfe dieses Ampelchaos nie zustandebringen hätte können...
In Bayern hat man sich mit dem "Thesen an die Wand-Nagler" abgefunden, weiter nördlich ist er als Protestant auch eher gelitten als noch ein Franz Josef Strauß.
Persönlich meine ich, dass die Union den Fehler nicht machen müsste, sich eher auf Merz oder auch einen "frischeren" Kandidaten einigen sollte.
Dicke Egos passen eher zu Weidel, Höcke und Kupalla.
Er hatte sich ja kurz nach der Bundestagswahl geäußert das er die Kanzler Kandidatur will. Das er jetzt erstmal bremst ist etwas seltsam liegt aber wohl daran dass er nicht zu früh in den Wahlkampf gehen will.
Für ihn habe allerdings Friedrich Merz, der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, derzeit die besten Chancen.
Ja klar, derzeit, weil der CDU-Vorsitzende automatisch den Vortritt hat.
Er begründet diesen Vorschlag damit, dass erst die Landtagswahlen in den neuen Ländern abgewartet werden sollten.
Ebenfalls klar. Wenn die CDU gegen die AfD eine Schlappe erleidet, wars das mit den besseren Chancen für Merz.
Glaubt ihr, dass Söder letztlich doch noch Kanzlerkandidat wird?
Möchten wollen täte er wohl schon ganz gerne. Daher die taktisch geschickte Vorgehensweise.
Wer ist Eurer Meinung nach für diese Position am besten geeignet und weshalb?
Beide Kandidaren dürften es schwer haben, eine ausreichende Mehrheit hinter sich zu versammeln. Merz, weil er als unsympathischer Lobbyist der Wirtschaft ohne Visionen wahrgenommen wird und Söder, weil er ein Bayer ist, der sein Fähnchen ständig in den Wind hängt.
Von Anfang an wäre er die beste Wahl gewesen.
Aber die CDU wollte ihn nicht weil er ein Bayrer war, also versuchten sie es mit einem völlig unbekannten: Armin Laschet, bei dem man also garnicht wusste wofür er denn steht.
Die letzte Kanzlerwahl war ein absolute Katastrophe und eine einzige Egomanen-Show:
Die Parteien stellten da Leute zur Wahl, die entweder völlig unbekannt oder hochumstritten waren zu dieser Zeit:
- CDU/CSU: Laschet, statt Söder
- Grüne: Baerbock, statt Habeck
Das kommt halt dabei raus, wenn man nicht auf das Volk hört, und stattdessen versucht, egoistisch den eigenen Mann/Frau ins Amt zu hieven.
Auch das Erstarken der AfD ist dadurch zu verantworten, weil nicht die 2 stimmenstärksten Parteien koalierten, sondern quasi der "Plan B" (=Minderheitskoalition)
Was eben jetzt politisch teuer für die Parteien wird, weil die Bürger sich einfach übergangen sehen:
- ,,Hey, was soll der Scheiß?!! Ich hab die Union gewählt, und die ist auch stärkste Kraft geworden! Wieso ist die nicht in der Regierung, ihr Schwaine?!!"
Das führte eben zu den Frustwählern oder gleich zu Wahlboykotts. Und von Beiden profitiert nur die AfD.
- Daher sehe ich eine Pflicht notwendig, dass es gesetzlich nur Große Koalitionen geben darf.
- Und die Pflicht, dass der Kanzlerkandidat nur vom Volk bestimmt werden darf.
MEHR Demokratie ist die Lösung, und NICHT weniger Demokratie!
Und hätte Scholz damals gegen Söder antreten müssen, wäre er völlig chancenlos gewesen. Dann wär's nur eine Stichwahl geworden zwischen Söder und Habeck. Wahrscheinlich hätte da auch Söder gewonnen.
Merz hingegen halte ich für chancenlos: Er wirkt wie eine Kopie von Hans-Georg Maaßen, wobei die beiden wohl eher zur AfD passen würden, als zur Union.
Ich glaube sogar Merz liebäugelt mit einer Koalition mit der AfD, zumindest bringt er das immer wieder so rüber. Und dadurch sind seine Chancen auf einen Sieg ruiniert.
Daher wäre nach wie vor Söder die beste Wahl für die Union: Er ist der gemäßigtere unter den Konservativen:
- Nicht zu weit rechts,
- nicht zu weit links,
Und das gefällt dem Großteil des Volks.
Aber das wäre ja ne Weltneuheit, wenn die Union sich für einen Bayrer entscheiden würde:
- ,,Hey, lasst uns dieses Mal auf die Stimme des Volkes hören, auch wenn er ein Bayrer ist."
Aber ich glaub nicht, dass die Union jemals einen Bayrer zum Kanzlerkandidaten machen würde. Da sind die CDU-Mitglieder extrem rassistisch geworden, muss ich da schon sagen.
Ich stimme dir bei fast allem zu. Nur das mit den Großen Koalitionen nicht. Die Groko war eine Katastrophe und ein großer Schaden für Deutschland.
Das man damals Baerbock statt Habek und Laschet statt Söder aufgestellt hat verstehe ich auch heute noch nicht.
Das hat beiden Parteien viele Prozente gekostet.
Gerade bei den Grünen war das sehr bitter. Habeck hatte zu der Zeit tatsächlich gute Chancen.