Öffentliche Wahlen - eine Möglichkeit dem Faschismus entgegenzuwirken?
Anonyme Wahlen waren bisher in unserem demokratischen System etabliert. So auch z.B. in der Weimarer Republik, die schließlich die Nazis hervorbrachte.
Bei den Griechen, den Ur-Eltern der Demokratie, waren Wahlen jedoch öffentlich.
Meint ihr, die Publikation des Wahlverhaltens könnte eine Möglichkeit sein, faschistischen Stimmen entgegenzuwirken?
Ein Demokrat sollte aus meiner Sicht auch für seine Wahl einstehen. Und ich denke, dass die AfD deutlich weniger Stimmen bekommt, wenn viele latent rechtsstehende Personen nicht mehr im stillen Kämmerlein ihre Stimme abgeben können. Vor allem dann, wenn es auch rechtsstaatliche und/oder mediale Konsequenzen nach sich ziehen könnte, extremistische Parteien zu wählen. Natürlich zu 100% auf den Füßen unseres Grundgesetzes.
Wie seht ihr das? Wären öffentliche Wahlen ein Mittel, die Demokratie robuster zu machen? Oder überwiegen die Nachteile?
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
12 Antworten
Das ist eine sehr schlechte Idee! In der DDR gab es keine richtigen Wahlen, sondern nur ein Wahlface. Dort bekam man einen Zettel in die Hand gedrückt, den musste man falten und in die Urne werfen. Es gab auf dem Zettel keine Wahl, nichts anzukreuzen. Dort standen nur Namen, von Leuten die niemand kannte. Denn es gab ja auch keinen Wahlkampf. Natürlich gab es auch keine Wahlkabine. Es war also eine öffentliche Wahl und wenn jemand seinen Zettel ungültig machen wollte, weil er mit dem gesamten System nicht einverstanden war, dann musste er das vor aller Augen machen. Natürlich musste man vor dem Empfang des Zettels seinen Ausweis vorzeigen und so wussten die Wahlhelfer jedes Mal, wen sie vor sich hatten. Anonymität gab es nicht, stattdessen die totale Kontrolle über das Wahlvolk.
Die Wahlergebnisse würden sich radikal ändern, wenn es öffentliche Wahlen geben würde. Selbst in einer Demokratie würden die Leute ihr Verhalten aus Angst anpassen. Jetzt stell dir mal vor, wie die Leute in einer Diktatur sich verhalten, wenn sie genau wissen, dass sie von der Staatsmacht beobachtet werden und dass diese Staatsmacht alles mit ihnen anstellen kann, was immer ihr in den Sinn kommt.
Öffentliche Wahlen sind der sichere Weg in eine solche Diktatur. Denn dann sind die Wahlen nicht mehr frei. Die Wähler stehen dann unter Beobachtung.
Die Idee finde ich interessant und sie passt in die Zeit der Post-Privacy.
Die geheime Wahl ist zwar ein Wesensmerkmal unserer Demokratie und meine Eltern haben es damit wohl zu genau genommen, denn sie haben mir nie gesagt was sie gewählt haben (was ich bis heute krank finde - vielleicht stimme ich deshalb hier jetzt so ab), aber ob geheime Wahlen noch so wichtig sind kann gefragt werden.
Letztlich denke ich schon sie sind wichtig und richtig, denn das soziale Umfeld könnte ansonsten Druck ausüben.
Ein 18jähriger in der sächsischen Schweiz wird vermutlich aus dem Freundeskreis verstoßen, wenn er nicht rechts wählt.
Der Arbeitgeber soll auch nicht nachsehen können was ich gewählt habe - aber warum eigentlich? Habe ich Angst vor dem Kapitalisten dem ich meine Arbeitskraft verkaufe? Befürchte ich keine Beförderung zu bekommen wenn der mehrfache Millionär weiß, dass ich eine Partei gewählt habe die seiner Klasse mehr wegnehmen will um es meiner Klasse zu geben bzw. die sich dafür einsetzt das ich für weniger Arbeit mehr Gehalt bekomme?
Dann dürfte ich auch in keiner Gewerkschaft sein.
Die Frage ist gut und die Antwort nicht einfach.
Ich denke wir sollten an einigen Stellen, beispielsweise hier auf gf, offener damit sein unsere Wahlentscheidungen öffentlich mitzuteilen und zu vertreten.
Noch mehr als Umfragen wäre das durchaus ein Mittel der Propaganda.
Das machen hier ja auch viele. Am ehesten übrigens Anhänger von AfD und Grünen.
Aber es sollte schon freiwillig sein.
Denn Hass und Häme folgen durchaus wenn man sich diesbezüglich outet.
Das ganze ist einfach nur unüberlegtes dummes Zeug. Einerseits sich über die AfD aufregen aber selber genauso die Grundrechte rechts- und verfassungswidrig aushebeln wollen (an den TE). Unfassbar. Euch ist wohl nicht klar, dass sowas in eine Autokratie führen könnte, wenn ihr weiter so macht. Ihr verrennt euch da in etwas. Sowas würde Konsequenzen für Demokratie und Deutschland haben, nein, keine guten. Wer angeblich so auf die Demokratie pocht, der sollte sie selber nicht abschaffen wollen.
weil die Einzigen, die davon profitieren würden, die Nichtwähler sind. Und dann hätten wir plötzlich eine Regierung die von 25% oder weniger gewählt worden wäre
Und dann hätten wir plötzlich eine Regierung die von 25% oder weniger gewählt worden wäre
Und wir können uns alle vorstellen, aus welcher Ecke diese Regierung dann stammt ^_^
Es wird wahrscheinlich die Nichtwähler Anzahl erhöhen, dazu wird der Hass gegen die aktuelle Regierung sich noch mehr erhöhen aufgrund solcher Entscheidungen..
Wenn die aktuelle Regierung auch nur ANSTALTEN machen würde diese Idee umzusetzen, dann würde vermutlich sogar ich AfD wählen. Denn dann hätte die AfD Recht... dann würde die aktuelle Regierung den Deutschen Staat zu Fall bringen, indem sie sich demokratiefeindlicher verhält als es die AfD auch nur im Ansatz tut.
Die AfD zu wählen könnte dann aber im Zweifelsfall bedeuten, dass man die Grundrechte verliert.
Ich mag die AfD nicht, keine Frage... aber was du hier erzählst ist genauso Unsinn... und dein Plan ist nicht sonderlich verfassungs- und grundgesetzachtender als das Zeug, das die AfD so verzapft, nur ggf. auf ein anderes Thema bezogen.
Zum Grundrecht gehören übrigens auch geheime Wahlen. Just saying.
Wenn man aber Grundrechte kippen darf, nur weil man eine "tolle" Sache damit befeuert (die einen riesigen Rattenschwanz hinter sich herzieht), dann verstehe ich nicht, wieso du Angst vor dem Verlust der Grundrechte durch die AfD hast.
Die parlamentarische Demokratie kennt aus gutem Grund die geheime Wahl.
Stell dir doch nur mal vor, dass auf dem Marktplatz bei der Abstimmung dein Chef neben dir steht!
Bei den AfD-Wählern vielleicht. Aber das wäre ja ein Mittel, die Prozente zu senken. Oder nicht?