Obdachlose, ausländische Frau mit Kindern?
Wurde heute am Bahnhof von einer ungarischen Frau mit zwei kleinen Kindern angesprochen. Sie hat mich nach Geld für Essen gefragt.
Ich hab dann gesagt, dass ich nicht einfach so Geld hergebe, aber den Kindern gerne was zu Essen kaufe.
Wir haben uns dann unterhalten und anscheinend kam sie als Arbeiterin für einen Auftrag nach Deutschland, wurde dann aber nach Streitigkeiten hier entlassen.
Sie meinte auch dass sie schon beim Arbeitsamt und so war und auch nächste Woche wieder, aber die alle meinen dass sie überfordert sind aktuell. Deswegen bekommt sie auch keinen Kita-Platz. (Das glaube ich auch, weil ich selbst einige Verwandte in Sozialberufen habe)
Ich hab ihr dann angeboten ihren Kindern nochmal was zu essen zu kaufen wenn nötig und mich mal bei den örtlichen Organisationen umzuhlören.
Klar bin ich skeptisch, aber mir geht es finanziell nicht schlecht und wenn die Frau nicht „gut“ ist, dann bleibt sie so und so schlecht, egal ob ich ihren Kindern helfe oder nicht und die können ja nichts für die Situation. Selbst wenn ich irgendwelche Behörden informieren würde wegen Kindeswohlgefährdung weiß ich nicht ob das ihnen langfristig helfen würde, solange die Frau noch ne Perspektive hat.
Hab ich richtig gehandelt oder was kann ich noch tun?
9 Antworten
Eine obdachlose Frau aus Ungarn bekommt keinen Kitaplatz oder Notstandsgeld. Das gleiche gilt natürlich auch für eine Deutsche in Frankreich oder ähnliches. Niederlassungsfreiheit bedeutet auch nicht automatisch Zuzug in die Sozialsysteme, obwohl das wäre ja schön, dann würden vom Notstandgeld in Südfrankreich leben. Aber es ist nett von dir das du die Frau mit Kind in ein Restaurant eingeladen hast. Steht ihr weiterhin im Kontakt? Wenn nicht ist es auch egal, es war mal ein interessantes Erlebnis für dich.
Das ist möglich oder sie hat dich verarscht. Eine obdachlose Frau mit Kind in Deutschland kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Da sind die Behörden arg schnell vor Ort.
Ich habe leider öfters feststellen können, wie Leute aus Osteuropa bei uns gewerbsmäßig betteln (Chef wartet in der Seitenstraße und nimmt dann das Geld der Bettlerin entgegen). Aber man kann natürlich - wie in deinem Fall - nicht immer sicher sein. Ich halte mich daher an den Rat eines Pfarrers (die auch oft angebettelt werden), der sagte: " Auch wenn ich Zweifel habe, gebe ich immer etwas. Vielleicht nicht viel aber doch immer etwas."
Ich hab ja auch geschaut wo sie danach hingegangen ist, aber den Blickkontakt verloren…
Ich bin auch der Meinung, dass dein Vorgehen und deine Gedanken eigentlich bestmöglich sind! Ich denke von mir auch, dass es mir gag nicht so schlecht geht, fühle mich aber regelmäßig beim Anblick irgendwelchen sozialen Elends überfordert. Speziell irgendwelche Bettler an Bahnhöfen oder sonstwo hinterlassen bei mir ein komisches Gefühl. Ebenso weiß ich bei sozialen Einrichtungen nicht, ob eine Spende dort ankommt, wo sie benötigt wird. Uns da finde ich diese direkte konkrete Hilfe von dir sehr richtig und gut! So hätte ich es wohl auch gemacht...
Ich bin ehrlich, irgendwelchen erwachsenen alleinigen Obdachlosen ignorier ich auch, weil ich da bei einem schonmal rausgehört hab, wie er mich belogen hat nachdem ich ihm erzählt hab warum ich ihm nur ausnahmsweise was geb.
Aber wie gesagt, die Kinder können halt nichts dafür und ich stell ihr auch noch mehr kritische Fragen um das Kindeswohl garantieren zu können.
ja bei einzelnen Bettlern weiß man inzwischen nie, welche mafiösen Strukturen dahinter stecken, die mit dem Elend anderer noch Geld machen...
Kümmere dich um die konkrete Familie und folge deinem Bauchgefühl...
die Kinder können halt nichts dafür ...
... und werden auch gerne deswegen dazu genutzt / missbraucht?
Das stimmt. Andererseits muss man sich die pragmatische Frage stellen was sie als Obdachlose sonst mit ihren Kindern machen soll. Ich wende mich mal an die Bahnhofsmission und wenn da am Ende was Böses rauskommt muss man halt zu rechtlichen Mitteln greifen, aber solange hab ich ein Herz für Kinder.
Also wenn sie zu so einer Bettlerbande gehört hätt, würde sie das Essen nicht amngenommen haben, sondern hätte auf Geld bestanden.
Insofern wäre ich bereit der Frau Glauben zu schenken.
Wir leben in einem sozial sehr kalten Land, gespickt mit Vorurteilen und Misstrauen. Das ist schon sehr traurig für so ein reiches Land wie Deutschland.
Ich finde du hast das sehr gut gemacht.
Du kannst dir auf die Schulter klopfen. Besser kannst du das nicht machen. Nicht jeder würde so handeln. Super!
Dankeschön! 🫶
Ich wollte sie heute an die Bahnhofsmission weiterleiten, aber sie war nicht da wo vereinbart. Vielleicht dachte sie ich hab sie verarscht weil ich 15min später kam und sie ist schon weggegangen.