Eltern konkurrieren materiell um das Kind?
Meine Frau brachte ein Kind aus ihrer Vorbeziehung mit. Ich als Ziehvater verstehe mich mit dem Kind super, es spricht mit mir sogar über Dinge, die es den beiden leiblichen Eltern verheimlicht.
Das Kind sagte auch schon oft zu mir solche Sachen wie "Ich wünschte, Mama und Papa (also in diesem Fall der leibliche Papa) würden nicht immer streiten" usw.
Da ich auch zum Kindesvater einen einigermaßen guten Draht habe, versuchte ich schon oft zu vermitteln, wenn er uns meine Frau sich wiedermal in die Haare gerieten.
Nun haben sie ihre verbalen Streitigkeiten um das Kind zwar mittlerweile vollständig eingestellt, aber jetzt merke ich ein neues Schema, mit dem sie ihre Konkurrenz ausleben: Nachdem meine Frau dem Kind eine tolle Urlaubsreise ans Meer ermöglicht hat, gab der leibliche Vater eine Woche später bekannt, dass er demnächst mit dem Kind eine Australienreise mit Abstecher nach Neuseeland machen will.
Umgekehrt hat meine Frau dem Kind, nachdem es vom leiblichen Vater eine Nintendo Switch Konsole bekam, gleich eine Xbox One gekauft.
Auf die teuren Apple In-Ear-Kopfhörer, die meine Frau dem Kind geschenkt hat, bekam es vom leiblichen Vater dann noch teurere Bose Überohr-Kopfhörer...
Beides wid vom Kind kaum genutzt. Es ist schon komplett übersättigt von den materiellen Zuwendungen und gefühlt hat es sich über drei Stunden UNO-Kartenspiel am vergangenen Wochenende mehr gefreut als über die Ankündigung der Weltreise.
Die negativen Auswirkungen zeigen sich leider schon dahingehend, dass das Kind keinen Bezug mehr zu den Kosten und zum Geld hat. Es bedankt sich kaum noch für Geschenke, weil es als selbstverständlich angesehen wird.
Das versuchte ich meiner Frau und dem Exmann mitzuteilen, aber von beiden bekam ich zu hören, dass der Konkurrenzkampf wenn dann vom anderen ausginge und dass "der/die ja immer versuchen würde, besser dazustehen".
Sie sind es aber beide und das ist als Außenstehender ganz eindeutig zu sehen.
Wie schaffe ich es, diese – aus meiner Sicht für das Kind nicht förderliche – Entwicklung zu beenden.
6 Antworten
Mich dich am besten nicht ein sondern zeig dem Kind das es auch deine Sichtweise gibt und nicht nur die der Eltern, in dem du es ehrlich behandelst und nicht versuchst ihm eine Meinung aufzudrücken.
Du kannst es den Parteien mitteilen. Mehr als das kannst du nicht tun. Evtl kannst du auf deine Partnerin mehr Einfluss ausüben, aber Streit deswegen solltest du nicht führen.
Unternehme mit dem Kind (und der Mutter) stattdessen Aktionen, die sich das Kind wünscht (z.B. Spielplatz und danach Brezel bei Bäcker kaufen) oder kreative Angebote (z.B. backen, Musik, basteln, schreinern im Miniformat).
Kinder lassen sich vielleicht vorübergehend "bestechend". Aber langfristig werden sie immer zu dem Elternteil halten, zu dem sie die engere emotionale Bindung haben.
Hey,
Sei du für das Kind da , so wie du es sein kannst und für richtig hältst, aber rede nicht darauf ein und halte dich aus Konflikten der Eltern raus.
LG
hast du sie mal beide gefragt ob sie geistig eingeschränkt sind? ich würde mit keiner seite mehr was zu tun haben wollen und die situation so schnell wie möglich verlassen.
Danke für die Meinung, aber so leichtfertig werfe ich wegen Problemen nicht gleich meine Ehe, meine Freundschaft zu dem Mann und meine gute Beziehung zu dem Kind weg.
Mehr als es beiden mitzuteilen kannst du nicht machen.