Normal von Azubis genervt zu sein?

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Normal ist das nicht, aber viele Menschen haben eine kurze Hutschnur, die schnell reißt, sind daher rasch genervt und wenig belastbar. Alles, was vom Bekannten abweicht, stört und auch ein Azubi, der Fragen stellt oder manchmal Hilfe braucht, gehört dazu. Die Deutschen sind kein Volk der einfühlsamen und freundlichen Leute, gerade ich sage mal im typischen "Arbeitermilieu" oder auf dem Land ist der Umgangston oft sehr schnippisch, rau und unfreundlich - und viele scheinen es vergessen zu haben, dass auch sie mal jung waren und am Anfang standen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Von wem bist du jetzt genervt? Von den Azubis die noch langsamer sind, oder von den Arbeitern die erwarten, dass sie so schnell wie jemand erfahreneres sind?

Denn natürlich ist es normal, dass Azubis Aufgaben zu Anfang langsamer erfüllen, oder eben auch mal Fehler machen. Aber um etwas zu lernen, muss man nunmal üben und auch die Gelegenheit dazu bekommen. Von daher braucht es als Ausbilder eben eine gewisse Geduld. Diese Geduld haben nicht alle, noch dazu stellen sich ja auch nicht alle Azubis gleich geschickt an, von daher kommt es sicher öfter vor, dass mal jemand genervt davon ist. Das sollte man aber nicht an den Azubis auslassen.


Krawda 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 13:50

Die Kollegen, die keine direkten ,,Ausbilder" sind. Die haben keinerlei Geduld. Die wollen selber ihre Arbeit zügig erledigen.

Nein - das finde ich nicht Ok. Allerdings bin ich seit fast 25 Jahren Ausbilder für FiSi - da gewöhnt man sich daran.

Klar: gerade in den ersten Tagen / Wochen / Monaten kann man da noch nicht das volle Programm abrufen - das weiß man aber auch im Voraus. So ca. nach dem ersten halben Jahr wird das aber auch deutlich anders - da muss man nicht mehr nur Stoff reinpumpen, sondern es kommen dann auch mal Diskussionen / Gespräche auf - das genieße ich. Ab dann geht das steil bergauf. Die besten Momente sind die nach dem Abschluss der Lehre, wenn man einfach auch mal fragen kann "wie würdest du das machen" und dann kommt eine wirklich kompetente Antwort oder zweie, von denen man sich eine raussucht.

Jeder hat mal angefangen und wie heißt es so schön: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!“
Ich habe selbst ausgebildet und manchmal war das auch wirklich anstrengend, wenn ich nebenbei noch meine eigenen Aufgaben erledigen musste. Aber dafür konnten die Auszubildenden nichts! Ich habe das, wenn es sehr stressig war, auch ehrlich kommuniziert („Sorry, aber ich stehe gerade etwas unter Druck, können wir das morgen besprechen oder kannst du dich an xy wenden?“) Dazu muss ich sagen, dass ich selbst nicht sooo gute Erfahrungen mit meinen Ausbildern gemacht habe und daher immer sehr bemüht war, meine Auszubildenden gut zu behandeln…

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Genauso wie bei mir. Ich hoffe das es bei dir nur der Chef ist und nicht mit dem Gesellen oder Aushilfen.

Man sagt mal sollte mindest 3 Jahre in einem Betrieb Arbeiten. Aber bei solchen leuten ist es ein wunder, wenn man nach der Probezeit noch da ist.