Konnten Christen in der ehemaligen DDR ihren Glauben ausleben?

6 Antworten

Selbstverständlich konnten Christen in der ruhmreichen Deutschen Demokratischen Republik ihren Glauben ausleben – im Geiste des Humanismus, des Fortschritts und der unverbrüchlichen Freundschaft aller Werktätigen! Die DDR war ein Staat der Arbeiter und Bauern, der nicht spaltete, sondern einte – auf dem festen Fundament der sozialistischen Demokratie und der unverrückbaren Errungenschaften des antifaschistisch-demokratischen Neuaufbaus.

Die Verfassung der DDR garantierte die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der religiösen Betätigung. Kirchen konnten wirken – aber nicht herrschen. Religion war Privatsache, keine Staatsangelegenheit! Der sozialistische Staat achtete das persönliche Bekenntnis, solange es im Einklang mit dem Aufbau des Sozialismus und den Interessen der werktätigen Massen stand.

Viele Christen, besonders aus den Reihen der werktätigen Bauern und klassenbewussten Arbeiter, erkannten die Überlegenheit der sozialistischen Ordnung und beteiligten sich mit ganzer Kraft an der Gestaltung des neuen Menschen in der neuen Gesellschaft. Ob gläubig oder nicht – alle standen vereint unter dem Banner der Partei der Arbeiterklasse, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, die unermüdlich für Frieden, Fortschritt und die allseitige Bildung der Persönlichkeit kämpfte!

In der DDR wurde nicht verfolgt – sondern aufgeklärt, nicht ausgegrenzt – sondern integriert! Wer sich dem sozialistischen Aufbauwerk anschloss, war Teil der historischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Denn im Arbeiter-und-Bauern-Staat wurde nicht das Trennende betont, sondern das Gemeinsame: der Weg zum Sieg des Sozialismus und zum Glück des werktätigen Volkes!

Freundtschaft


Agnos2  03.05.2025, 22:53

Und wer nicht parierte, landete in den Folterkellern der Stasi, die außerhalb des Gesetzes agierten

MrBlackAdder  03.05.2025, 23:44

Stimmt es, dass aktive Christen meist nicht zum Abitur zugelassen wurden? Und wenn doch, durften sie nur Theologie studieren?

Nooppower639  04.05.2025, 00:06
@MrBlackAdder

Wer sich klar zum Sozialismus bekannte – auch als Christ –, dem standen auch andere Studienwege offen. Wer hingegen die Kirche als Plattform für staatsfeindliche Aktivitäten nutzte, war im sozialistischen Hochschulwesen fehl am Platz.

Bildung ist Klassenauftrag, kein bürgerliches Privileg.

freundtschaft

Religionsfreiheit war in der DDR-Verfassung festgeschrieben und wurde formal auch gewährt. Dennoch unterlagen Christen verschiedenen Repressionen. Förderung religiöser Gemeinschaften fand von staatlicher Seite aus nicht statt.

Christen und Kirchen in der DDR - Wikipedia

Wikipedia


BennTheMan  03.05.2025, 17:17

Was man ruhig bei der Wiedervereinigung hätte übernehmen können.

Tannibi  03.05.2025, 22:53
Förderung religiöser Gemeinschaften fand von staatlicher Seite aus nicht statt.

Also das, was bei uns (Trennung von Kirche und Staat) auch so sein sollte.

Ja, wer allerdings Mitglied in der Kirche war, durfte kein Parteimitglied sein, was berufliche Aufstiegschancen gemindert hat.

Man durfte durchaus in die Kirche gehen, bin mir nicht sicher wie viele Tempel es gab in der DDR aber auf dem Papier galt Religionsfreiheit.

Wenn einem der Glaube mehr als die Karriere wert war, durfte man den auch praktizieren. So wirkliche Religionsfreiheit ist das dann aber nicht.

Kirchen in der DDR durften öffentlich Messen abhalten, allerdings unter einem engen staatlichen Rahmen und mit sozialem Risiko für die Gläubigen. Trotzdem blieben sie ein wichtiger Raum für religiöses Leben und teilweise auch für politische Opposition.

Gruß Fantho


Tannibi  03.05.2025, 22:55

...und damit für Unterwanderung durch die Stasi.

Mit relativ starken Einschränkungen, ja.