Kann ein deutscher Pass einen Menschen nur auf dem Papier als deutsch gelten lassen?
Und den Rest muss man selber erfüllen mit Verhalten usw? Wenn ein Deutscher z.B. auf US-Staatsgebiet geboren wird, und den US-Pass bekommmt, sich aber nicht amerikanisch verhält und auch kein englisch spricht, dann ist er für die meisten Amerikaner kein Amerikaner, sondern Deutscher, auch wenn seine Staatsbürgerschaft etwas anderes sagt.
14 Antworten
Doch, das muss man ganz klar sagen: Diese Vorstellung, es gäbe so etwas wie ein „typisch deutsch sein“, an dem man sich messen lassen müsse, ist nicht nur gefährlich, sondern sie existiert schlicht nicht. Es gibt kein einheitliches Bild von „deutsch sein“. Und das ist auch gut so. Deutschland ist vielfältig, mehrsprachig, widersprüchlich, migrantisch, religiös, säkular, queer, konservativ, antirassistisch, und ja, auch rassistisch. Es gibt Dialekte, Kulturen, Küchen, Geschichten und Identitäten, die sich gegenseitig widersprechen und doch alle deutsch sind.
Wer versucht, dieses „typisch deutsch“ mit bestimmten Verhaltensnormen oder kulturellen Codes zu belegen, der will ausgrenzen. Der will bestimmen, wer dazugehört und wer nicht. Und das hat Tradition in diesem Land. Genau daraus speist sich der strukturelle Rassismus: aus der Anmaßung, Deutschsein an einem erfundenen Idealbild festzumachen. Dass jemand fließend Deutsch spricht, hier geboren ist, Steuern zahlt, seine Kinder zur Schule bringt, vielleicht sogar in einer sozialen Initiative aktiv ist – all das reicht nicht, wenn sein Name nicht deutsch genug klingt oder die Hautfarbe nicht ins Bild passt. Dann heißt es: „Du bist nur auf dem Papier deutsch.“
Und genau das ist der Skandal. Nicht die Existenz von Menschen mit mehreren kulturellen Bezügen. Sondern dass sie sich ständig rechtfertigen müssen. Es ist ein deutsches Problem, dass man hier glaubt, Staatsbürgerschaft sei nicht genug, man müsse sich auch kulturell unterwerfen. Wer solche Maßstäbe anlegt, verkennt nicht nur, was ein Rechtsstaat ist, sondern verrät auch die Idee eines offenen, demokratischen Landes. Du bist deutsch, wenn du den deutschen Pass hast. Und wie du sprichst, wie du lebst, wie du isst oder glaubst, geht niemanden etwas an. Punkt.
Deutscher/Amerikaner/Österreicher/Pole/Tscheche ist, wer die jeweilige Staatsbürgerschaft hat. Ende der Geschichte.
Und gerade Amerikaner als Beispiel zu nehmen ist fragwürdig, die haben nicht mal eine eigene Kultur.
Rechtlich gesehen reicht das Papier. Meiner Meinung nach ist dabei allerdings die eigene Identifikation und das Bekenntnis zum Volk, zur Sprache und zur Kultur wichtiger als alles andere. Wichtiger als der Pass, die Hautfarbe, die Religion oder die ethnische Herkunft. Denn das deutsche Volk kann nur überleben, wenn Menschen sein geistiges und materiellen Erbe weitertragen und sein Fortbestehen verteidigen, allerdings ist es ein Fehler, Menschen aufgrund ihrer Herkunft auszugrenzen. Eine Gruppe dunkelhäutiger, südländischer und asiatischer Personen, sie mit Stolz für ihr deutsches Vaterland stehen, die Sprache und die Kultur leben und verteidigen sind 1000x deutscher als jeder "Arier", dem unsere Großartige Nation gleichgültig ist bzw. diese nicht mit Stolz verteidigen und erhalten will 🇩🇪✊🏽✊🏻✊️✊🏿
Dialekte sind Ausprägungen derselben Sprache und die deutsche Kultur ist natürlich nicht überall gleich, aber dennoch gegenüber außenstehenden Kulturen abgrenzbar. Zudem muss es einen verbindenden kulturellen Einfluss geben, da bereits lange vor der Reichsgründung von einer deutschen Nation die Rede war
Lies nochmal meine Antwort auf deinen Kommentar genau, da hab ich das auch so bestätigt. Kultur ist nirgends überall gleich, aber dennoch abgrenzbar gegenüber nicht-deutschsprachigen Räumen. Ich hab sprachlich-kulturell auch mehr mit Leuten aus Berlin oder Bayern gemein als mit Leuten aus Russland, Uganda oder Malaysia...
Ergebnis des deutsch-deutschen Krieges. Davor galt Österreich als Teil Deutschlands und die Eigenheit der Österreicher begründet sich durch diese geschichtliche Entwicklung. Davor gab es sowohl eine gemeinsame Geschichte, als auch gemeinsame räumliche Traditionen. Dennoch sehe ich Österreich und auch die deutschsprachige Schweiz als Schwesternationen zu Deutschland an, die sich nur aufgrund geschichtlicher Ereignisse abgetrennt haben.
Das ist genau dasselbe wie etwa mit Flandern und Wallonien gegenüber Frankreich/Niederlande.
Nichts, kulturell ist es ein einheitlicher Raum, der sich nicht nach außen weiter abgrenzen lässt als das auch mit jeder einzelnen deutschen Region für sich der Fall wäre. Da Sprache, räumliche Traditionen und Geschichte (bis 1867) miteinander verbunden waren, betrachte ich Österreich als Teil des deutschen Kulturraums
Mädchen, das kann ich sehr gut. Und nirgendwo in deinen Ausführungen lässt sich entdecken, was diese gemeinsamen Traditionen denn sein sollen. Eine gemeinsame Geschichte gibt es erst seit 1871. Zudem ist Geschichte auch etwas anderes als Kultur. Es bleibt also tatsächlich nur die Sprache.
Gemeinsame Geschichte gibt es sehr wohl. Schonmal was vom Ostfrankenreich gehört? Oder vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen? Oder vom Deutschen Bund? Alles Gebilde, die die deutschen Staaten bis zu einem gewissen Grad vereint und gegenüber anderen Mächten abgegrenzt haben.
Bezüglich deines Beharrens auf die kulturellen Gemeinsamkeiten werde ich mir jetzt bestimmt nicht die Zeit nehmen und für eine für mein Leben völlig unwichtigen Person aus dem Internet irgendwelche einwandfrei nur dem deutschen Kulturraum zugehörigen Eigenheiten raussuchen. Das Zusammenspiel aus Kultur, Sprache und Geschichte definiert eine Nation. Da muss der Teilaspekt der Kultur auch nicht einheitlich von benachbarten Kulturen abgrenzbar sein.
Letztendlich macht es aber eh kein Sinn, denn wir haben offensichtlich andere Weltanschauungen und es ist nicht mein Ziel, dich zu überzeugen... 😘
Alles Gebilde, die die deutschen Staaten bis zu einem gewissen Grad vereint und gegenüber anderen Mächten abgegrenzt haben.
Und alle weit entfernt von dem, was heute Deutschland ist.
Bezüglich deines Beharrens auf die kulturellen Gemeinsamkeiten werde ich mir jetzt bestimmt nicht die Zeit nehmen und für eine für mein Leben völlig unwichtigen Person aus dem Internet irgendwelche einwandfrei nur dem deutschen Kulturraum zugehörigen Eigenheiten raussuchen.
Komisch, ich höre immer dieselben Ausflüchte wenn man dies angeblichen Eigenheiten oder kulturellen Aspekte benennen soll. Das dürfte dann doch daran liegen, dass sie schlicht nicht existieren. Wobei es dann auch bezeichnende ist, dass du zwar behauptest, so etwas gäbe es, aber nicht einmal irgendetwas parat hast, sondern raussuchen müsstest.
Da muss der Teilaspekt der Kultur auch nicht einheitlich von benachbarten Kulturen abgrenzbar sein.
Oben hast du noch behauptet, es wäre abgrenzbar. Du weißt auch nicht, was du willst.
Staat und Kultur sind immernoch nicht dasselbe.
Kultur ist eben das Zusammenspiel aus Sprache und Eigenheiten. Selbst wenn fast alle größeren kulturellen Traditionen dieselben sind, wie das z.b. auf den Großteil Mitteleuropas zutrifft, so ist es dennoch die Sprache, die unterscheidet.
Wenn du es einfacher haben willst, so gibt es eine westlich-europäische Kultur, die sich durch lokale Eigenheiten und ihre Sprachen in weitere Kulturen einteilen lässt, die sich dennoch teilweise abgrenzen lassen.
Ich checke gar nicht, was du denn von mir willst? Letztendlich isses mir halt auch komplett wurscht, denn ich werd meine Ansichten bestimmt nicht ändern 😘
Staat und Kultur sind immernoch nicht dasselbe.
Richtig. Also sind irgendwelche uralten Staaten vollkommen irrelevant.
so ist es dennoch die Sprache, die unterscheidet.
Also nur Sprache. Die kann man ja erlernen.
so gibt es eine westlich-europäische Kultur,
Okay, wodurch zeichnet die sich konkret aus?
die sich durch lokale Eigenheiten und ihre Sprachen in weitere Kulturen einteilen lässt, die sich dennoch teilweise abgrenzen lassen.
Ja, aber so gar nicht durch Landesgrenzen.
Ich checke gar nicht, was du denn von mir willst?
Ich will aufzeigen, dass deine abgrenzbare deutsche Kultur nicht existiert.
Für mich existiert sie und jeder Mensch kann sie annehmen, wenn er die Sprache lernt und sich mit der Nation identifiziert.
Ob du das fühlst juckt mich null. Für mich existiert eine deutsche Kultur und sie ist der Grund, weshalb ich mich in deutschsprachigen Gebieten heimischer fühle als sonstwo
Meiner Meinung nach ist dabei allerdings die eigene Identifikation und das Bekenntnis zum Volk, zur Sprache und zur Kultur wichtiger als alles andere.
Es steht dir frei, das so zu sehen, nur ist es rechtlich völlig irrelevant.
Denn das deutsche Volk kann nur überleben, wenn Menschen sein geistiges und materiellen Erbe weitertragen und sein Fortbestehen verteidigen,
Und wenn es nicht überlebt? Dann wird es auch nur eine Fußnote in den Geschichtsbüchern sein, wie viele andere Völker auch. Der Menschheit wird das kaum schaden.
Das stimmt, ich erhebe hier auch nicht den Anspruch auf objektive oder rechtliche Korrektheit, sondern vertrete lediglich meine eigene Weltanschauung. Und es ist nunmal auch ein Teil dieser, dass das Überleben des deutschen Volkes mir sehr wichtig ist. Danach kann es mir egal sein, aber solange ich lebe, werde ich mich immer in meinem kleinen Rahmen für den Fortbestand des geistigen deutschen Volkes einsetzen und sein Untergehen um nichts auf der Welt hinnehmen! 🇩🇪✊️
Klar. Wenn er sich nicht integriert, in der Nachbarschaft, Feuerwehr, Sportverein usw. Und damit keinen Kontakt zu den Einheimischen sucht und nur für sich bleiben will.
Meist haben die Leute noch eine andere Staatsbürgerschaft.
Was ist "deutsch"? Rechtlich gesehen, wenn du die Staatsangehörigkeit besitzt, für dich selbst ist das immer individuell, also wenn du dich als Deutscher fühlst oder zumindest -bei mehrfacher Staatsangehörigkeit- dem auch zugehörig fühlst.
Es ist nicht erforderlich die gesamte Bier- und Weißwurstkultur zu übernehmen, aber im Gegensatz dazu ist eine Ablehnung und der Umgang nur mit Menschen aus dem eigenen Heimatland dann eben auch nicht deutsch.
Es ist nicht erforderlich die gesamte Bier- und Weißwurstkultur zu übernehmen
Uff, Schwein gehabt. Weißwurst mag ich nicht, und Wein trinke ich lieber als Bier.
In Deutschland gibt es weder winner einheitliche Kultur noch eine Sprache, die überall gleich ist.