"Je höher die Spannung, umso geringer der Strom!" - Wenn dieses Sprichwort stimmt, warum sind dann 400V gefährtlicher als 230V?!?

14 Antworten

Von Experte tunik123 bestätigt

Das stimmt nur, wenn eine festgelegte Leistung erreicht werden soll. Wenn du im Auto eine Lampe mit 60 Watt hast, fließen bei einem 6-V-Bordnetz 10 Ampere, bei einem 12 Volt-Netz nur 5.

Bei Netzspannung von 230 Volt fließen für eine Kochplatte mit 2300 Watt 10 Ampere. An 400 Volt zieht dieselbe Platte aber 17,4 Ampere und hat eine Lristung von 6800 Watt, aber nur kurz, bis sie kaputt ist.

Genausi ist es mit dir, wenn du mit 400 statt 230 Volt in Kontakt kommst: die dann umgesetzte 3-fache Leistung macht dich kaputt.

Weil der Widerstand des Körpers gleich bleibt.
Fasst man an 230 V, dann ist der Strom geringer als bei 400 V.

Der Vergleich mit hoher und niedriger Spannung bezieht sich nur auf eine gleichbleibende Leistung. Aber da würde man auch entsprechend die Widerstände anpassen, damit die Leistung gleich bleibt und der Strom geringer wird.

Vielleicht verstehst Du das besser, wenn Du mal das individuelle Haushaltsstromnetz mit der Hochspannungsleitung eines Trafos für einen ganzen Straßenzug vergleichst.

Wir Elektriker reden von "RM", RM ist der Widerstand des menschlichen Körpers, so makaber sich das anhört ist es doch leider die traurige Wahrheit. Wenn der Widerstand gleichbleibend ist erhöht sich nach dem ohmschen Gesetz bei steigender Spannung auch die Stromstärke exponentiell, was zu fatalen Schäden führt, bitte keine Experimente in dieser Richtung .

Für eine Leistung ist bei höherer Spannung ein geringerer Strom erforderlich, dies setzt aber natürlich auch voraus das der Verbraucher einen höheren Widerstand hat, wieder Ohmsches Gesetz. Die drei Größen Spannung, Strom und Widerstand stehen immer in Abhängigkeit zueinander, der Mensch kann aber leider seinen Körperwiderstand nicht höhere Spannungen anpassen, sondern er stirbt oft dabei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Stimmt nicht, um so höher die Spannung um so höher der Strom. Das ergibt sich schon aus dem Ohmschen Gesetz.

Nehmen wir an der Menschliche Körper hat einen Widerstand von 1000 Ohm.

U Spannung/Volt : R Widerstand/Ohm = I Strom/Ampere

230 : 1000 = 0,23 Ampere bzw 230 mA

400 : 1000 = 040 Ampere bzw 400 mA

Dieses Sprichwort stimmt eben nicht immer!

Du brauchst, um die gleiche Leistung übertragen zu können bei höhrer Spannung weniger Strom...

Sagen wir einfach, du möchtest vier Lampen zu 60 Watt betreiben.

Wenn du sie nun parallel schaltest und an einer 12 Volt Spannungsquelle betreibst, fließt ein Strom von 10 Ampere. weil, 60 Watt durch 12 Volt = 5 Ampere! mal 2 Lampen = 10 Ampere.

Schaltest du sie in Reihe und betreibst sie an 24 Volt, dann brauchts für die insgesamt 120 Watt nur 5 Ampere. ist is auch klar es fließt nur EINMAL 5 Ampere durch beide Lampen nacheinander. Die Leistung ist aber in beiden Fällen die gleiche.

Hier kommt jetzt allerdings der Faktor Widerstand ins Spiel.

Wenn der Widerstand die Konstante bildet. dann gilt: je höher die Spannung destom mehr Strom fließt.

Sagen wir einfach mal der sogenannte Körperwiderstand beträgt 4.600 Ohm. Also der Widerstand von der Hand, in der unser Heimwerker den unisolierten Schraubendrehr hält durch den Heimwerker und die Leiter auf der er steht in den Boden und damit zur Erde.

Dann würden in dieser Situation 0,05 Ampere, also 50 mA fließen. Das ist gerade so an der Schwelle die als gefährlich gilt. Man kann das nicht pauschalisieren. Manche stecken das so weg, andere gehen dabei drauf. Bedenke bitte, 230 Volt mal 0,05 Ampere das sind 11,5 Watt, die auf den Heimwerker einwirken.

Jetzt ändern wir einfach mal die Spannung in userem Szenario und sagen, es wären 400 Volt. dann sieht die Rechung etwas anders aus.

400 Volt durch 4600 Ohm das macht rund gerechnet 0,087 A oder 87 mA mal wiederum 400 Volt ergibt das knappe 35 Watt. also 3 mal so viel wie im ersten Szenario!