Umso Höher die Spannung umso niedriger die A?

4 Antworten

Du verwechselst hier die Spannungsumwandlung bzw. Leistungstransformation mit dem Ohmschen Gesetz.

Wenn du 400 V auf 10 kV hochspannst, dann fließt auf der 10 kV Seite im Vergleich zur 400 V Seite ein kleinerer Strom. Wenn du jetzt die Last auf der 10 kV Seite erhöhst, dann erhöht sich sowohl auf der 10 kV, als auch auf der 400 V Seite die Stromhöhe. Dennoch ist der 10 kV seitige Strom weiterhin geringer ggü. der 400 V Seite.

  1. es heißt "Ampere", nicht "Amper"
  2. es heißt "anders", nicht "anderst"
  3. Adjektive ("größer", "höher") werden klein geschrieben

(sorry, das musste jetzt sein, aber auf GF bekomme ich immer Augenkrebs)

Zu Deiner Frage: Deine Beobachtung ist richtig. Bei Überlandleitungen befinden sich an den Ende Transformatoren. Wenn ein Trafo die Spannung erhöht, wird die Stromstärke geringer, die notwendig ist, um die gleiche Leistung zu übertragen.

Stelle Dir die Spannung (gemessen in Volt) vor wie den Druck, der die Elektronen durch die Leitung treibt, und den Strom (gemessen in Ampere) als den Elektronenstrom, also die Menge Elektronen, die in 1s durch einen Abschnitt der Leitung fließt.

Ein Trafo wäre dann wie eine Turbine mit einer Pumpe auf der anderen Seite: Auf einer Seite ist der Druck niedrig, dabei fließt viel Wasser, auf der anderen Seite hast Du einen hohen Druck, dafür fließt dort weniger Wasser.

Eine Batterie stellt eine Spannung bereit. Wenn Du dann einen Verbraucher anschließt, treibt diese Spannung einen Strom durch den Widerstand des Verbrauchers. Je höher die Spannung ist, desto mehr Strom wird durch den Widerstand getrieben.

ist es nicht so umso Größer die Spannung um so niedriger die A wegen Wärme und dünnere Leitungen

Ja, um große Leistungen über weite Strecken zu übertragen wird es genau aus dem Grund so gemacht.

Denn die Leitung selbst kann nur eine bestimmte Strommenge tragen bevor sie aufgrund ihres elektrischen Widerstandes zu heiß wird. Die Leitungen müssten also sehr dick werden, was sie schwer und teuer macht.

Also wird eine höhere Spannung verwendet, da der gleiche Leiter dann bei gleichem Strom eine höhere Leistung übertragen kann. Denn P = U * I.

und um so Niedriger die Spannung um so höher die A?

Also ja, vorausgesetzt die Leistung soll konstant bleiben.

Eine 110 kV Freileitung kann ungefähr 560 A pro Leitung übertragen, was eine (Schein-)Leistung von 107 MVA ermöglicht zu übertragen. Das Aluminiumkabel mit Stahlkern hat dabei einen Gesamtquerschnitt von Rund 257 mm².

Würde man das mit Niederspannung, also 400 V machen, würde der Strom etwa 150.000 A betragen. Man bräuchte dann fast schon 300 solcher Kabel (pro Phase!), um die gleiche Leistung übertragen zu können.

wiso ist das bei einer Batterie anderst

Weil die Leistung nicht konstant ist. Eine Batterie mit höherer Spannung hat für gewöhnlich eine höhere Leistung und folglich fließt dann auch ein höherer Strom.

Bei der Batterie bestimmt nicht allein ihre Spannung den Strom, sondern der Widerstand des angeschlossenen Verbrauchers. Das ist eine völlig andere Situation als jene bei Hochspannungs-Überlandleitungen. Letztere sind im Gegensatz zur Batterie keine aktive Spannujgsquelle.

Update: Man kann die Hochspannungsleitung mit den Leitungen Batterie zum Verbraucher gleichsetzen. Und bei Hochspannungsleitungen ist das Kraftwerk im Prinzip die "Batterie".