Ist weißer Feminismus schädlich?

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Intersektionaler Feminismus ist der Weg nach vorne - dieser wird auch von weißen Frauen betrieben, die aber i.d.R. eben nicht "nur" weiß sind. Die Art von Feminismus, du hier beschreibst, ist der intersektionalen Sichtweise nicht förderlich, sondern behindert diese oftmals.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies

Moderner bzw. westlicher Feminismus ist generell schädlich, völlig egal auf welche Gruppen er sich bezieht. Traditioneller Feminismus, der dazu geführt hat, dass Frauen heutzutage dieselben Rechte haben wie Männer und keinerlei Einschränkungen bzw. Ungleichheiten mehr erleben, war/ist der korrekte Feminismus.

Der moderne Feminismus ist bestens dabei, die Anerkennung der Frau in der Gesellschaft zu untergraben, die über Generationen hinweg von den Großmüttern und Urgroßmüttern dieser neoliberalen Hipsterinnen erkämpft wurde. Die Diskussion um die Inklusion von Männern (die sich seit sie heute Morgen aus dem Bett aufgestanden sind als "Frauen" bezeichnen – womit ich explizit nicht echte Transfrauen meine) in Bereiche, die biologischen Frauen vorbehalten waren, wirft auch einige Fragen auf (Stichworte u.a. öffentliche Toiletten und Amateur- wie auch Profisport).

Die Ablehnung traditioneller Familienstrukturen und die Abwertung der Rolle der Mutter in dieser modernen und neoliberalen Ausprägung des "Feminismus" schwächen die Frau auch nur mehr, als sie zur Stärkung beitragen. Frauen in Berufsfelder zu drängen, die möglicherweise nicht ihren biologischen Stärken entsprechen, statt sie in eben diesen biologischen Stärken zu ermutigen, ist der größte Murks, den dieser "Feminismus" je hervor gebracht hat. Frauen zu erklären, sie müssten jetzt Karriere machen und Familie sei die Wurzel allen Übels ist einfach der genaue Antipol zu dem, was über Jahrzehnte hinweg vom echten Feminismus erkämpft wurde.

ZionsDaughter  04.11.2023, 16:42

Ehrlich gesagt habe ich bisher weder mitbekommen, dass Frauen in Berufsfelder gedrängt werden noch dass erklärt wird, die Familie sei Wurzel allen Übels. Das wird gerne von Gegnern des Feminismus so behauptet (und vielleicht maximal von ein paar total abgespacten Extremist*innen, die sich immer überall finden lassen), ist aber ganz gewiss nicht das, was von der Bewegung gewollt ist.
Generell möchte Feminismus immer noch genau das, was du anfangs beschrieben hast: Frauen sollen die MÖGLICHKEIT haben, in alle Berufsfelder zu gehen und sie sollen die MÖGLICHKEIT haben, sich für Familie und/oder Karriere zu entscheiden. Die "offiziellen" Barrieren sind (zum Glück) inzwischen beseitigt. Die unterschwelligen (Sexismus, Benachteiligung, Erziehungsunterschiede, Vielfachbelastungen durch Carearbeit, die Frauen IMMER NOCH am häufigsten übernehmen) sind leider immer noch an vielen Stellen vorhanden.

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Das ist ein devide and conquer Argument. Wer Angst vor etwas hat, hat schon immer versucht diese Gruppe zu spalten und aufzuteilen und die Untergruppen gegeneinander auszuspielen. Damit die eigentliche Sache geschwächt wird. Es gibt genauso wenig den Feminismus wie es den weißen Feminismus gibt. Es gibt Menschen, die verhalten sich schlau und welche, die tun es nicht. Und das überall. Und es gibt auch männliche Feministen.

Es gibt keinen Feminismus der verschiedenste Bevölkerungsgruppen wirklich abdeckt. Über Behinderte und Kranke sprechen sowieso meistens Nichtbetroffene und dann nicht selten völligen Unsinn.