Hallo Spaghettius,

dir fehlt ein Gedanke in dieser Überlegung: Du denkst ganz offensichtlich nur an die Verurteilten. Für die ist es danach so oder so vorbei. In deiner Rechnung fehlen aber die, die das Urteil ausführen müssen - und natürlich auch die Angehörigen und Freunde, die hinterher das Recht haben, vom Leichnam Abschied zu nehmen und ihn zu beerdigen. Insofern gibt es ein großes Interesse daran, dass der Körper der Verurteilten möglichst keinen sichtbaren Schaden nimmt. Es ist gut nachgewiesen, dass selbst Soldaten, die fürs Töten ausgebildet werden, hohe Raten von posttraumatischen Belastungsstörungen aufweisen, und die Rate wird umso höher, je brutaler und blutiger die Methode ist. Der Mensch ist einfach nicht fürs Töten gemacht (sog. "Tötungshemmung")! Insofern ist es auch einfach ein Punkt psychischer Gesundheit aller beteiligten Überlebenden. Denn die müssen damit ja hinterher klarkommen - nicht die Verurteilten.

Liebe Grüße

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Hallo Cowwar,

dazu gibt es zwei Punkte zu erwähnen:

  1. Es ist vollkommen in Ordnung und spricht für eine gute Therapeutin, wenn sie reflektieren kann, dass sie aus irgendeinem Grunde mit dir nicht gut arbeiten kann. Auch Therapeuten sind nur Menschen und das kann schon mal vorkommen. Es wäre unprofessionell, wenn sie dir vormacht, sie könnte es, und du dann eine suboptimale Therapie erhältst.
  2. Eine angemessene Rückmeldung ist dabei aber absolutes MUSS. Am besten wäre es noch, wenn sie dir Alternativen vorschlägt.

Insofern sehe ich es nicht als problematisch an, DASS sie dir zurückmeldet, dass sie nicht mit arbeiten kann, sondern WIE sie es dir zurückmeldet. Falls sie das wirklich so gesagt hat, ist das ein No-go.

Anonyme und kostenlose Hilfe in solchen Fällen erhältst du beim https://ethikverein.de/ .

Liebe Grüße und alles Gute!

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Hallo du,

das, was du tust, klingt so, als würdest du zu schnell abnehmen. Ich habe gelesen, dass du vor ca. einem halben Jahr noch übergewichtig warst. Wichtig ist, deinem Körper Zeit zu geben, sich umzustellen, und regelmäßig Sport zu machen. Für eine schlanke Figur ist Sport sogar wichtiger als Ernährung! Auch sind Diäten nicht geeignet, weil du dann mit einem Jojo-Effekt rechnen musst (Gewicht ist dann schnell wieder drauf oder sogar noch mehr).

Ich würde folgendes für eine gelingende Ernährungsumstellung empfehlen:

  • Iss regelmäßig - keine Mahlzeiten auslassen!
  • Iss abwechslungsreich.
  • Keine Diäten mehr!
  • Viel trinken. Über Wasser kannst du auch gut Kalorien sparen.
  • Lass "schnelle Sattmacher" möglichst weg und setze stattdessen auf komplexe Kohlenhydrate.
  • Erkundige dich, welche Kalorienzahl für dich in deinem Alter angemessen ist. Denk dran, dass du in der Pubertät bist und dein Körper auf die Nährstoffe DRINGEND angewiesen ist, damit du gesund bleibst! Erste Folgen einer Unterversorgung könnten spröde Haare, Fingernägel und Haut sein, aber auch Müdigkeit und Ringe unter den Augen. Falls du weiblich bist, könnte auch dein Zyklus beeinträchtigt werden.
  • Erlaube dir auch mal, etwas zu naschen. Wenn du dir Dinge verbietest, werden sie dich nur umso mehr verfolgen.
  • Treibe regelmäßig Sport, und zwar auch nicht unbedingt welchen, bei dem du dich komplett verausgabst, mit dem Ziel, abzunehmen, sondern welchen, bei dem du Spaß hast, weil du dann langfristig dran bleibst.
  • Binde Bewegung in deinen Alltag ein - zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule und zu Terminen, wenn möglich, in den Pausen spazieren gehen, Treppe statt Rolltreppe usw.

Und noch was: Schlechtes Gewissen hilft dir NULL. Es führt nur in einen Teufelskreis, bei dem du dann möglicherweise verzweifelst, alles aufgibst oder die Kontrolle über das Essen verlierst. Sei stattdessen gnädig mit dir. Bleib zukunftsgewandt: Nimm dir vor, es nächstes Mal besser zu machen, anstatt dich für Vergangenes zu malträtieren.

Denk dran, dass dein Körper jeden Tag dein Bestes für dich gibt. Er ermöglicht es dir, die Welt mit allen Sinnen zu erfahren - die Sonne zu spüren, den Frühling zu riechen, über warmen Sand zu laufen, dich mit Freunden zu treffen, dich weiterzuentwickeln. Mach ihn dir nicht kaputt, du wirst noch eine lange Zeit auf ihn angewiesen sein. Es wäre schade, wenn du nun in so frühen Jahren in eine Essstörung rutschst, denn so ein bisschen klingeln da meine Alarmglocken schon!

Gib ihm also das, was er braucht. Er hat es verdient <3

Liebe Grüße!

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Hallo Natalie,

nimm dir bitte ausreichend Zeit zum Trauern. So ein plötzlicher Verlust ist ein echter Schock. Das muss man erstmal verdauen. Und dass es enorm wehtut, das ist ein Stück weit normal. Ich habe auch schon immer wieder Tiere über die Regenbogenbrücke begleitet, und trotzdem tat es jedes Mal weh und mir graut's jetzt schon davor, wenn mein Katerchen irgendwann mal gehen muss.

Was ich empfehlen kann, ist, sich eine kleine Erinnerungskiste zu machen. Wo du seine Spielzeuge, Fotos usw. reintust. Oder ein Fotoalbum. Dann hast du immer noch mal etwas, was du rausholen kannst, wenn du dich ihm nah fühlen willst.

Und gib dir wirklich Zeit. Nicht sofort ein neues Tier als "Ersatz" holen - das wird dem Tier nicht gerecht. Jedenfalls wäre das meine Empfehlung. Und sprich natürlich darüber, mit deiner Therapeutin, mit Menschen, die dich verstehen. Dass du nun in diesem Loch steckst, ist leider ein Stück weit vollkommen normal. Das ist eben Trauer, die gehört dazu und die wird jedes Mal dazugehören. Das muss man auch nicht pathologisieren. Sie wird auch irgendwann von alleine weniger werden.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Was ihr tun sollt ist - trauern.

Eure Reaktion ist ganz normal. Wenn man ein geliebtes Familienmitglied verliert, wäre es seltsam, wenn ihr nicht trauern würdet.

Gebt euch Zeit. Erinnert euch in Liebe an ihn. Die Trauer und der Schmerz werden nach und nach auf ganz natürlichem Wege weniger werden. Nun heißt es, beides erstmal auszuhalten. Lenkt euch ab, wenn es zu viel wird. Geht spazieren, redet miteinander. Euer kleiner Kater tapst gerade erleichtert über die Regenbogenbrücke <3 .

Alles Liebe euch - haltet durch!

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Hallo Nils,

ich glaube kaum, dass ein Hausarzt eine seriöse ADHS-Diagnostik durchführen würde. Eine ADHS-Diagnostik ist relativ umfangreich und umfasst nebst Differenzialdiagnostik eine Selbstauskunft (durch den Patienten), eine Fremdauskunft (durch Personen, die den Pat gut kennen, z. B. Eltern oder Freunde), einen Konzentrationstest und einen Blick in die Kindheit (z. B. durch Zeugnisse oder ähnliche Dokumente).

Ich würde eher eine psychiatrische Institutsambulanz empfehlen - die haben meist kürzere Wartezeiten als niedergelassene Psychotherapeuten. Übrigens führen auch nicht alle Psychotherapeuten diese aufwändige Diagnostik durch - da würde ich im Zweifelsfall vorher anfragen.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Hallo Pferdegirl,

im engeren Sinne würde man sicherlich nicht von einem Trauma sprechen (= Ereignis, das eine Bedrohung für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen oder einer nahestehenden Person darstellt, z. B. Krieg, lebensbedrohliche Verletzungen, Naturkatastrophen etc.). Aber im weiteren Sinne zeigst du Symptome, die zumindest eine ausgeprägte Angstreaktion vermuten lassen. Dazu zählen deine körperlichen Symptome (Durchfall, Anspannung, Atemnot, hoher Puls), aber auch deine sog. "Hypervigilanz" (Bilder, was passieren könnte, Nervosität).

Um Angst zu überwinden, braucht es kleine Schritte. Du vermeidest ja Gott sei Dank schon mal die Angst nicht, sondern gehst weiter reiten. Behalte das bei! Aber gib dir Zeit. Es wird seine Zeit dauern, bis du dem neuen Pferd gut vertrauen kannst und die Anspannung sich legt. Vielleicht kann ein Sturztraining helfen. Sprich auch mit deiner Reitlehrerin o.ä. darüber, was dich belastet. Und stärke dein Band zu deinem Pferd - Bodenarbeit, Longenarbeit, zu Fuß hinaus in die Natur, in einem sicheren Rahmen ohne Sattel reiten etc. Du kannst mir ihr auch Schrecktraining machen (also lasse z. B. jemanden mit Tüten knistern, während ihr reitet etc.), damit ihr beide sicherer werdet und einander die Reaktionen kennenlernt, wenn ihr euch erschreckt. Dabei natürlich klein anfangen, damit es keine Misserfolge gibt! Du wirst merken, dass die schlimmen Ereignisse aus der Vergangenheit zunehmend von positiven Ereignissen "überschrieben" werden.

Falls die Belastungen größer werden und dich auch im Alltag beeinträchtigen, wäre tatsächlich zu erwägen, dass du dich mal nach einem Psychotherapieplatz umsiehst. Aber der wird das gleiche mit dir machen: Konfrontation mit der Angst. Dass du, während du reitest, niemals beruhigende Medikamente oder andere Substanzen nehmen solltest, versteht sich hoffentlich von selbst.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Hallo Kasmill,

wir können da natürlich nur mutmaßen. Wir wissen aus der psychologischen Wissenschaft von Suizidüberlebenden aber, dass sie es in so gut wie allen Fällen bereuen. Wir können daraus den Schluss ziehen, dass die, die den Suizid vollenden, das vermutlich ebenfalls bereuen (würden). Das begründet u. a. übrigens auch die Handlungsgrundlage, dass man versucht, Menschen von Suiziden abzuhalten. Suizide passieren oft in sog. "suizidalen Krisen", bei denen sich die Sicht des Betroffenen stark verengt und er nur noch das Negative sehen kann und der Tod immer verlockender wirkt, sodass ein enormer suizidaler Handlungsdruck entsteht. Solche suizidalen Krisen dauern meist nur wenige Minuten bis eine halbe Stunde lang an, und wenn die Betroffenen die suizidalen Krisen überleben, dann erschrecken sie sich meist selbst vor sich. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass Menschen, die sich suizidieren, vermutlich Reue empfinden (würden).

Aus spiritueller Sicht möchte ich noch eine Erfahrung meines Partners teilen, der im Rahmen eines Beinahe-Ertrinkens mit Reanimation eine Nahtoderfahrung gemacht hat und berichtet, dass sich beim Sterben/im Tod die Sicht auf das eigene geführte Leben mit seinen Konsequenzen vor einem auftut, aber auch mit den verpassten Chancen und den Konsequenzen aller Entscheidungsoptionen, gegen die man sich entschieden hat, sodass man ein Fazit über sein Leben ziehen kann. Ich nehme an, dass man in diesem Zuge auch die verpassten Optionen und Chancen, die man sich durch den Suizid verbaut, sieht. Was meine Theorie des Bereuens untermauern würde.

Liebe Grüße!

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Hallo Fenneko,

ich versuche mal, aus psychologischer Sicht deine Frage zu beantworten.

Soziopathie und Persönlichkeitsstörungen

Zunächst einmal sei erwähnt, dass es die Diagnose "Soziopathie" nicht gibt, aber das hab ich ja oben schon erklärt :) . Sie ist vielmehr ein umgangssprachlicher Begriff, variiert von Definition zu Definition ein wenig und beschreibt damit auch keine festgelegte Bezugsgröße oder Norm.

Des Weiteren scheint sich bei dir ein komplexes psychologisches Bild zu bieten. Grundsätzlich gilt, dass man zwar mehrere Persönlichkeitsakzentuierungen haben kann, aber nur eine Persönlichkeitsstörung (PS). Vor allem die narzisstische, antisoziale und die Borderline-PS, wie sie dir mitgeteilt wurden, überschneiden sich im Störungsbild zum Teil stark, sodass es für mich nach einer ungenauen Diagnostik klingt, der du da unterzogen wurdest. Das finde ich schade, weil Diagnosen eben auch etwas mit dem Selbstbild machen - und dir auch Türen verstellen können. Es macht ökonomisch und therapeutisch wenig Sinn, Patienten mit Diagnosen "zuzukleistern", weil das nicht nur das Selbstbild prägt, sondern eben auch den Blick von Therapeuten auf dich, was dir zum Nachteil gereichen könnte. Therapeuten könnten dich z. B. dadurch eher ablehnen, weil sie denken, dass deine Störung zu schwierig, zu komplex oder hoffnungslos ist, weil sie nach mehr Symptomen klingen, als du am Ende hast (wenn z. B. impulsives Verhalten in allen drei PS steht, hast du es ja trotzdem nur einmal und nicht drei mal...). Auch therapeutisch hat man davon schlicht und ergreifend keinen Nutzen, weil man eben die Symptome behandelt und nicht die Störungen (dass es, evolutionär gesehen, keine "gestörten" Persönlichkeiten gibt, ist nochmal ein anderer Punkt. Es geht vielmehr darum, dass du ein deinen Werten entsprechend zufriedenstellendes Leben ohne Leidensdruck oder Beeinträchtigungen leben kannst).

Zusätzlich gut zu wissen ist dabei, dass die alten PS-Begriffe gerade abgeschafft werden, weil sie eben nicht ausreichend trennscharf sind. In Zukunft wird es, bis auf Borderline, keine unterschiedlichen PS-Diagnosen mehr geben. Es wird nur noch die Diagnose "PS" geben, mit Angabe eines Schweregrads und einem Symptomprofil.

Aaaaber eigentlich wolltest du ja was zu Empathie wissen :) . Also mal das Kapitel "Empathie".

Empathie

Empathie ist etwas sehr komplexes, das sich evolutionär herausgebildet hat, um unser Überleben als Individuum, aber auch als Spezies sicherzustellen. Sie hilft uns, auf andere Individuen einzugehen, ihnen zu helfen, unsere Zugehörigkeit zur Gruppe sicherzustellen (denn allein hätten wir in damaligen Zeiten nicht lang überlebt) und unser Umfeld zu verstehen und damit Orientierung und Kontrolle zu erleben. Es kommt also kein Mensch komplett ohne Empathie zur Welt - und so ja auch du nicht, wie du selbst beschreibst.

So wie alle Eigenschaften ist auch Empathie dimensional ausgeprägt und situativ unterschiedlich. Das heißt, Empathie ist nicht etwas, was man "hat" oder "nicht hat", wie so ein Lichtschalter, sondern etwas, was man mehr oder weniger hat - wie eine dimmbare Lampe quasi. Du bist mit einer bestimmten Empathie"ausstattung" zur Welt gekommen, und diese wurde dann durch dein Umfeld in frühen Kindheitsjahren mitgeprägt: Ist empathisch auf dich eingegangen worden? Hat man dir bei der Perspektivübernahme geholfen, dir erklärt, warum sich Menschen auf bestimmte Weisen verhalten? Wurde empathisches Verhalten bei der belohnt oder bestraft? War deine Umgebung sicher und liebevoll, sodass du Zeit hattest, deine Empathie zu entwickeln, oder war sie voller Gewalt, sodass du mit Überleben "beschäftigt" warst und keine Zeit blieb, diese hochkomplexe Eigenschaft auszuprägen? Hat es dir geholfen oder dir sogar geschadet als Kind, wenn du dich empathisch gezeigt hast? usw. Das bestimmt alles mit, wie sehr deine Empathie sich entwickeln konnte, denn die Natur ist effizient: Sie behält nur bei und entwickelt weiter, was kontextuell sinnvoll zum Überleben ist, wie Muskeln. In einer gewaltvollen Umwelt beispielsweise würde eine zu hohe Empathie deine Überlebenswahrscheinlichkeiten vermutlich sogar senken. Also würde diese automatisch verkümmern.

Empathie hat auch viel mit Moralempfinden zu tun. Alle Menschen erleben Unterschiede in ihrem Empathieempfinden. Ein kaltblütiger Mörder erhält sehr oft weniger Empathie als eine Frau, die sich in einer Notlage gewehrt und ihre Kinder verteidigt hat und dabei jemanden töten musste. Die Gründe für menschliches Verhalten spielen also eine Rolle dafür, wie viel Empathie und Mitgefühl wir für die betreffende Person haben.

Ebenso spielen unsere Überzeugungen eine Rolle bei der Empathie. Wenn wir die Grundüberzeugung haben, dass etwas oder jemand grundsätzlich "schuldig" oder "unschuldig" ist, schützenswert oder nicht schützenswert, dann beeinflusst das unser Empathieerleben. Wenn du mir schreibst, dass du für "normale" Menschen keine Empathie empfinden kannst, für Tiere, Kinder oder erkrankte Menschen aber schon, dann kann ich mir vorstellen, dass da Überzeugungen und Moralempfinden bei dir eine entscheidende Rolle spielen könnten. Es weist für mich - so mal aus der Hüfte geschossen - möglicherweise auf ein starkes Gerechtigkeitsempfinden hin, da du Empathie für Gruppen empfinden kannst, denen üblicherweise viel Ungerechtigkeit widerfährt.

Zu guter Letzt fällt es uns leichter, Empathie für Lebewesen zu empfinden, mit denen wir uns besser identifizieren können. Wenn du dich Tieren oder Kindern nah fühlst, ist es vorprogrammiert, dass du dich eher in sie hineinversetzen kannst - und damit fällt es dir auch leichter, Empathie für sie zu empfinden. Wenn dir das Verhalten gesunder Erwachsener fremd und schwer begreifbar vorkommt (was ich jetzt schon durchaus gut verstehen kann...), dann wird es dir auch schwerer fallen, dort Empathie zu empfinden. Einfach weil es dir fremd und nicht gut begreifbar ist.

FAZIT

Es klingt so bei dir, als hättest du aus bestimmten Gründen grundsätzlich eher ein niedrigeres Empathieempfinden - zumindest bestimmten Gruppen gegenüber. Solang du dennoch ein erfüllendes Leben führen kannst, ist das nicht einmal einer Diagnose wert. Wenn du jedoch Leiden oder Beeinträchtigung im Leben erfährst, wäre es wichtig, mit dir gemeinsam Ziele zu überlegen, wo du hinwillst. Dazu genügt eine Diagnose, nämlich die, die dein Symptombild am besten beschreibt.

Empathie selbst ist eine evolutionär herausgebildete Eigenschaft, die uns beim Überleben hilft, aber extreeem komplex ist und bis heute noch nicht vollends verstanden wurde. Einfluss nehmen die Genetik, die frühen Kindheitserfahrungen, unsere Überzeugungen und Moralvorstellungen sowie (Kontext-)Faktoren des zu bewertenden Individuums. Dass du unterschiedlichen Gruppen von Lebewesen gegenüber unterschiedlich viel Empathie empfindest, ist normal. Wichtig ist lediglich, dass du insofern zwischen "Falsch" und "Richtig" entscheiden kannst, als dass du dir dein Leben nicht selbst verbaust - sprich: zum Beispiel im Gefängnis landest.

So, das war jetzt eine lange Antwort :D . Ich hoffe, ich konnte dir ein paar neue Impulse mitgeben.

Liebe Grüße!

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Nein

Hallo Anonym,

nein, sie sind nicht per se dopaminsüchtig.

Heutige Erkenntnisse zeigen, dass Menschen mit ADHS tendenziell - durch verschiedene genetische Faktoren - zu wenig Dopamin haben. Sie bauen schneller Dopamin ab und der Transport von Dopamin ist verändert. Mit einer "Sucht" im psychologischen Sinne hat das wenig zu tun. Das ist so, als würde man sagen, jemand, der einen bestimmten Vitaminmangel hat, wäre "süchtig" nach diesem Vitamin. Das stimmt so aber nicht, weil es lebenswichtige Stoffe sind, die der Körper auszugleichen versucht.

Bei einer Sucht hingegen wird künstlich von außen ein Stoff zugeführt, der dann (durch Veränderungen und Umbau der Neurotransmitterrezeptoren) zu Abhängigkeitserscheinungen führt. Mal ganz vereinfacht ausgedrückt.

Aber natürlich gibt es auch Menschen mit ADHS, die drogensüchtig sind.

Liebe Grüße :)

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Hallo Leonie,

beim Spanking weine ich nicht - was aber auch sicherlich daran liegt, dass ich keine Masochistin bin und daher auch kein "hartes" Spanking mit meinem Partner lebe.

Nichts desto Trotz kommt es aber immer mal wieder vor, dass ich bei einer Session oder beim Sex weine. Das ist bei mir dann ein Zeichen dafür, dass meine Anspannung aus dem Alltag endlich von mir abfällt und ich mich ganz hineingeben kann in die Situation. Daher mag ich es sehr. Es intensiviert auch das Erleben nochmal - mein Kopf ist dann leer und mein Körper gut fühlbar.

Mein Partner liebt es auch sehr, wenn ich weine. Es unterstreicht für ihn seine Macht über mich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es deinem Gegenüber (Partner?) ebenso geht.

Solang du dich wohl und aufgehoben bei ihm fühlst, wenn du weinst, ist alles gut. Schwieriger wird es, wenn du dabei Scham empfindest oder dich unwohl fühlst. Dann solltet ihr gemeinsam nochmal darüber reden. Generell ist es aber nicht selten, dass Tops es genießen können, wenn die Subs/Bottoms weinen. Denk dran, dass Tops die "Schwäche" ihres Gegenübers (die keine ist) oft suchen und schätzen.

Liebe Grüße :)

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Ja

Hallo Anonym,

ja, außergewöhnlich starker Stress kann Halluzinationen hervorrufen. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass gesunde Menschen wahnhaft werden, also tage- oder wochenlang ganz in eine andere Welt abdriften. Sondern meistens treten vereinzelte Sinneshalluzinationen auf, z. B. Schatten sehen, Stimmen hören usw. Ganz alltagspraktische Beispiele wären z. B. Trauerphasen (oft werden dann die Stimme, der Geruch oder einfach nur unspezifisch die Nähe der vermissten Person wahrgenommen), Phasen starker Überarbeitung oder intensive Angst. Menschen, die traumatische Dinge erleben mussten, können auch unter Halluzinationen leiden.

Meistens geht das dann aber wieder von allein vorbei.

Stress ist übrigens auch DER Auslöser für psychische Erkrankungen schlechthin. Auch Menschen mit schwersten psychischen Erkrankungen wie bipolaren Störungen oder Schizophrenie (wo ja Wahn und Halluzination oft eine zentrale Rolle spielen) entwickeln diese Störungen typischerweise in stressigen Lebensphasen.

Also - setzt euch nicht zu viel Stress aus :)

Liebe Grüße!

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Hallo Parthenoz,

ich biete mal eine ungewöhnliche Sichtweise auf dieses Thema an, von der ich aber sicher bin, dass sie einen großen Teil dieser Aufregung erklärt.

Und zwar hängt das mit unserer Bewertung von Arbeit zusammen. Die meisten Menschen bewerten Arbeit als etwas in irgendeiner Art Unangenehmes, Negatives, das man machen muss, um dafür etwas "Positives" zu bekommen, nämlich Geld (bzw. das Geld kann dann in etwas Positives ausgetauscht werden).

Also: Tue etwas für dich Negatives (Arbeit) um etwas Positives (Geld) zu "verdienen"!

In unserem System ist tiefgreifend verankert, dass Arbeit sein muss, im Notfall auch mit Zwang, und das Arbeit über vielem anderen steht - auch im Zweifelsfall über der eigenen Gesundheit. Das stammt übrigens noch aus der Industrialisierung und der These, dass der Mensch von sich aus "faul" sei. Was nicht stimmt, wie die Psychologie heute weiß, aber diese Erkenntnis konnte die alten, krustigen Strukturen noch nicht aufbrechen. Tatsächlich strebt der Mensch inhärent nach Selbstverwirklichung und hat viele verschiedene Bedürfnisse, die in Arbeit erfüllt werden können - wenn es eine wertschätzende, positive Arbeit ist. Das ist eben das Problem: Wenn Arbeit als etwas Nerviges, Negatives gestaltet wird, dann muss man Menschen dazu bringen, das gegen ihren Willen zu tun - Anreize setzen (Geld, Karriere, Ansehen usw.) oder eben mit Androhung von Strafe, im Zweifelsfall ein Entzug der Lebensgrundlage. Die Folge ist dann natürlich vor allem Missgunst, wenn es jemandem "gelingt", das Positive zu bekommen, ohne das Negative ableisten zu müssen.

Meine These ist dadurch gestützt, dass vor allem jene Menschen, die keine erfüllende Arbeit erleben dürfen, am häufigsten gegen Arbeitslose schießen.

Die Lösung wäre, Arbeit nachhaltig als etwas Positives zu gestalten, das man tun darf. Es gibt ja schon Menschen, die Arbeit als etwas sehr Erfüllendes erleben - und das sollte es ja auch sein, wenn wir so viel Zeit unseres Lebens damit verbringen. Arbeit bringt soziale Kontakte mit sich, das Gefühl, etwas beitragen zu können, ein Bereich, in dem man seine Stärken einsetzen und weiterentwickeln kann und ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Gerade für anspruchsvolle Berufe braucht es eine Wertschätzung - monetär wäre der erste Schritt, z. B. eine bessere Bezahlung für Kranken- und Altenpfleger*innen usw. Das muss aber nicht nur für Lohnarbeit gelten - es kann auch z. B. für Care-Arbeit gelten!

Wenn Arbeit etwas Komplementierendes ist, etwas, was uns vollständig macht und in dem jeder seine Stärken mit einbringen kann, damit unsere Gesellschaft vorankommt, dann postuliere ich, dass kaum jemand mehr arbeitslos sein wollen würde. Zur Zeit wollen wenige arbeitslos sein, weil es geächtet ist und weil einem dann Strafen drohen. Aber wenn wir Arbeit als etwas Erfüllendes kreieren und erkennen würden, wie viel Arbeitslosen dann entgeht, dann würden wir sie nicht verächtlich, sondern mit Mitleid behandeln.

Diese Gedanken sind aber für viele Menschen bis jetzt noch nicht denkbar. Der Gedanke der Dressur ist da sehr tief eingebrannt. Wer aus der Reihe tanzt und sich gegen eine entwürdigende, unpassende Arbeit wehrt, der muss bestraft werden. Aus meiner Sicht total kontraintuitiv, aber natürlich notwendig, solang die Prämisse im Raum bleibt, dass Arbeit etwas Unliebsames ist.

Liebe Grüße!

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Hallo Tindy,

erstmal finde ich es richtig gut, dass du deinem Gefühl von Irritation folgst! Behalte dir das bei - wenn du etwas nicht verstehst und es dir nicht einleuchtet, dann hinterfrage es. Das ist eine enorm wertvolle Eigenschaft!

Aber nun zum Inhalt:

Das ist ein Problem, was ich an Selbsthilfeliteratur sehe: Selbst, wenn sie wirklich hervorragend und hilfreich ist, kann sie nicht individuell auf die Situation des Lesenden eingehen und nur pauschale Aussagen treffen. Diese treffen aber - wie es pauschale Aussagen so an sich haben - nicht immer zu.

Hier scheint es mir zusätzlich noch so, dass da eine sehr einseitige Theorie dahinter steht. Es stimmt schon: Menschen, die ständig an allem rumnörgeln und andere die ganze Zeit niedermachen müssen, haben sehr, sehr oft sehr wenig Selbstwertgefühl und versuchen darüber, dass sie andere niedermachen, ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern. Insofern ist an dem, was Matthews schreibt, ein wahrer Kern.

Aber du wirst es schon ahnen: Nur weil es bei manchen Menschen so ist, ist es nicht bei allen so. Ganz im Gegenteil: Auf differenzierte Weise Kritik üben zu können (ohne den anderen "plattmachen" zu müssen), ist eine sehr wichtige Eigenschaft von gesunden, erwachsenen Menschen. Es bedeutet, dass man seine Grenzen setzen kann und für sich selbst und seine Bedürfnisse einsteht. Beispielsweise zu sagen: "Schatz, es ärgert mich wirklich, dass du immer wieder überall deine schmutzige Kleidung liegen lässt und ich die dann wegräumen muss" kann eine vollkommen berechtigte Kritik sein, die dafür sorgen kann, dass eine Beziehung stabiler wird, weil der Partner sich reflektieren und sein Verhalten ändern kann. Daran ist nichts negativ und das hat etwas mit einem hohen Selbstwertgefühl und einem positiven Selbstbild zu tun, weil man die eigenen Bedürfnisse ernst nimmt.

Es gibt so eine Strömung, die behauptet, Kritik zu üben sei negativ und man müsse so "in sich ruhen", dass einen solche Sachen nicht stören. Das ist aber eine sehr einseitige Sicht und geht an den Bedürfnissen des Menschen, sich als selbstwirksam zu erleben, vorbei. Es stimmt - manchmal muss man Dinge einfach akzeptieren, weil sie sich nicht ändern lassen. Aber alles immer im Namen einer "Ich ruhe in mir"-Esoterikidee runterzuschlucken, kann zu Passivität führen und die Kompromissbereitschaft nachhaltig schädigen (weil oft entweder die Alternative ist: "Akzeptier es, der Mensch spiegelt dir nur dein fehlerhaftes Ego" oder "Streiche toxische Menschen aus deinem Leben". Zusätzlich erscheint mir das Wählen der einen oder anderen Kategorie als ziemlich willkürlich).

Insofern hast du da etwas sehr Wichtiges aufgespürt. Lies dieses Buch bitte weiterhin kritisch, nimm daraus mit, was dir hilft und wirf über Bord, was dir seltsam vorkommt oder dir nicht hilft!

Liebe Grüße :)

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Nein, verdient man nicht.

Mobbing entsteht immer dann, wenn ein Mensch in ein System kommt und dieses System irritiert. Das heißt: Es werden Menschen gemobbt, die irgendwie anders sind und die Gruppendynamik dadurch aufstören.

Das kann das neue Kind in der Schule sein, das, weil es in ein bestehendes System hineinkommt, dieses System zur Neusortierung zwingt. Einfach nur weil es da ist: Freundschaften müssen sich neu sortieren, Rollen (z. B. "der Coole", "der Streber" usw.) müssen neu vergeben werden.

Das kann aber auch eine neue Mitarbeiterin sein, die super gut ausgebildet ist und neuen frischen Wind in die Abteilung mitbringt - was die anderen Mitarbeitenden aber nicht wollen, weil sie weiter ihre gewohnten Routinen ausführen wollen und sich gekränkt fühlen, weil da jemand bessere Ideen hat als sie.

Das kann das Kind sein, das Zuhause misshandelt wird und deswegen seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat, sodass der Klassenverband mit Wutausbrüchen umgehen muss.

Kurzum: Das kann ein Mensch sein, der irgendwie anders aussieht, sich irgendwie anders verhält usw.

Manchmal ist es so, dass Mobbing-Opfer ungewollt etwas dazu beitragen, dass das Mobbing weitergeht. Das heißt aber nicht, dass sie es "verdient" haben, sondern dass es da etwas zu lernen gäbe, z. B. eben Emotionsregulation oder soziale Kompetenzen.

Dass Mobber unreif sind und ebenfalls Defizite in der sozialen Kompetenz haben, ist obsolet zu erwähnen.

Liebe Grüße

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Hallo Memmmo,

BDSM ist ja ein super bunter Blumenstrauß, daher kann man zumindest nicht sagen, etwas Bestimmtes müsste dazugehören. Dafür ist aber die Liste an Dingen auf kreative Weise endlos lang. Eigentlich gibt es kaum etwas, was man da nicht einsetzen könnte.

Kleidung und Accessoires beträfen beispielsweise Latex, Leder, Nylon, Lack... Aber es gibt natürlich auch Schuhfetische oder ähnliches. Für viele, aber nicht alle, gehört als Kleidungsstück das Halsband für den devoten Part dazu. Zuweilen gibt es auch Regeln, was die Kleidung betrifft: Der devote Part darf keine Unterwäsche tragen, muss in Anwesenheit der dominanten Person möglichst nackt sein, darf keine Hosen tragen, muss einen Keuschheitsgürtel/Peniskäfig tragen usw.... Petplayer bevorzugen ihr Tierkostüm, Littles möchten möglichst wie ein Kind gekleidet sein, Sklaven möchten manchmal gerne Ketten tragen... Das variiert sehr stark je nach Neigung. Ich und mein Partner haben keinen bestimmten Kleidungsfetisch. Das Halsband ist aber schon Bestandteil. Ich trage es aber auch nicht dauerhaft.

Bei Toys verhält es sich ähnlich. Natürlich gibt es da erstmal die klassische Liste an Sextoys: Dildos, Vibratoren, Plugs... ergänzt durch ganz viele bunte Bestandteile: Klammern, Schlaginstrumente (klassischerweise Gerten, Peitschen, Paddel, ...), Fesselutensilien (Seile, Handschellen, Ketten usw.) und Knebel. Dabei kann man sich auch vieler Alltagsgegenstände bedienen: zum Schlagen Kochlöffel oder Gürtel, zum Fesseln Schals/Krawatten, Klettbänder oder Kabelbinder, aber auch Eis, Wachs, Ingwer, Brennnesseln usw. für die Spiele mit den Sinnen bzw. mit dem Schmerz. Kostenintensiver und sperriger wären Käfige, Andreaskreuze, Fixierbetten, Gyn-Stühle, ... Für manche gehören auch Strom oder Nadeln dazu (da braucht es dann wirklich gutes fachliches Vorwissen!).

BDSM kann rein theoretisch aber auch ganz ohne irgendwelche Utensilien auskommen.

Du siehst - es gibt da schlicht nicht "DAS" Repertoire - sondern es ist eine individuelle, bunte Mischung, die sich nach dem zusammensetzt, was beide Parts mögen :) . Und meine Liste war unter Garantie nicht ansatzweise vollständig :D

Liebe Grüße!

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Ja..

Erst wollte ich "nein" sagen.

Aber dann ist mir eingefallen, dass ich gestern mit einer Patienten eine Traumaexposition gemacht habe. Bei der Erzählung ihres sexuellen Traumas flossen mir selbst die Tränen über die Wangen. Da sie dabei die Augen geschlossen hatte, glaube ich, dass sie es nicht gemerkt hat. Aber selbst wenn, wär's auch nicht schlimm gewesen. Ihre traurige Geschichte fand ich sehr berührend, und es ist für mich auch jedes Mal eine tiefe Ehre, wenn Menschen sich bei mir überwinden, das erste Mal über ihre Missbrauchserfahrungen zu sprechen und alle zugehörigen Gefühle zuzulassen - den Schmerz, die Wut, die Traurigkeit, den Ekel. Ein tieferes Vertrauen kann es kaum zwischen zwei fast fremden Menschen geben, als sich bei mir so sicher zu fühlen, sich freiwillig den schmerzhaftesten Erfahrungen zu stellen.

Also ja, ihre Erzählungen haben mich gestern dann ein bisschen zum Weinen gebracht.

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Hey hey,

herzlichen Willkommen in deinem Studium :D . Was für eine aufregende Zeit! Genieß sie!

Dass man anfangs noch etwas lost ist, ist ganz normal. Ich hab so eher ein halbes Semester gebraucht, um langsam reinzukommen - also gut 6-8 Wochen, würde ich schätzen. Du kannst ja bisher pro Fach nur je 1-2 Vorlesungen gehabt haben, da ist das natürlich erstmal noch alles Neuland und fremd.

Enorm wichtig ist nur, dass du jetzt nicht den Mut verlierst und dranbleibst! Bereite den Stoff gut nach, sortier ihn, schreib ihn dir hinterher nochmal sauber auf. Oder besprich ihn mit Kommilitonen. Frühzeitig Lerngruppen zu bilden, ist Gold wert! Ich würde mal sagen, so 50% meiner guten Noten hatte ich meiner Lerngruppe zu verdanken :D . Da kann man nochmal die allerblödesten Fragen stellen - um dann festzustellen, dass viele andere es auch noch nicht so recht durchdrungen haben. Aber wenn man das Wissen dann zusammenträgt, fällt es einem leichter.

Du wirst merken, dass die Sachen nach und nach immer mehr aufeinander aufbauen. Das ist ein Fluch und ein Segen - ein Fluch, wenn du den Stoff nicht gut nachbereitest, ein Segen, wenn du dann immer mehr Zusammenhänge verstehst und die Sachen, die vorher irgendwie noch rätselhaft waren, plötzlich einen Sinn ergeben!

Ich würde also sagen: Lass dir noch etwas Zeit, im Studium anzukommen, und arbeite aber schon jetzt gut mit. Das wird sich später sehr positiv für dich auszahlen! :)

Liebe Grüße!

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Hallo Kerzenfresse (interessanter Nick...? ^^'),

das klingt nach einem Alarmsymptom. Wie Totenprinz schon schrieb, wird das sicherlich Angst sein. Du solltest aber keine Angst vor der Therapie haben. Klar, Therapie kann auch mal anstrengend und kräftezehrend sein, aber wenn du solche starken Symptome hast, würde ich das dringend bei dem Therapeuten/der Therapeutin ansprechen!

Hast du denn Angst vor etwas Bestimmtem? Vor einer bestimmten Methode oder so, die ihr gemeinsam geplant habt? (Ganz typisch dafür wären z. B. Expositionstherapien bei Angsterkrankungen.) Dann müsste man ggf. mal schauen, wie man die Methode ein bisschen ändert, sodass du das besser ertragen kannst. Niemandem ist dabei geholfen, wenn du vorher schon fast das Gefühl hast, wegzuklappen. Dann ist es vielleicht eine Überforderung, ihr seid zu schnell und man müsste gemeinsam einen Gang zurückschalten.

Es kann aber auch sein, dass deine Angst gute und berechtigte Gründe hat. Zum Beispiel wenn du dich unwohl bei deinem Therapeuten fühlst, weil er oder sie etwas macht, was sich für dich nicht in Ordnung anfühlt - dich zum Beispiel gegen deinen Willen anfasst, dich zu fragwürdigen Dingen überredet, dich bedroht oder ein Abhängigkeitsverhältnis forciert. Solche Fälle sind selten, aber es gibt sie. Angst, Irritationen und Unsicherheiten sind da oftmals der erste Indikator für.

Es lohnt sich also in jedem Falle, der Angst mal etwas auf den Grund zu gehen. Du sollst eine hilfreiche Therapie erleben, die dich in deinem Leben voranbringt und nicht jede Woche Qualen leiden müssen auf dem Weg dorthin.

Liebe Grüße!

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Meinung des Tages: Geheime AKW-Akten und angebliche Manipulation von Dokumenten: Was denkt Ihr über die Vorwürfe, die den Grünen gegenüber nun kursieren?

Es ist etwas mehr als ein Jahr her, dass in Deutschland der letzte Atommeiler vom Netz ging. Unter anderem deshalb importiert Deutschland seither viel Strom. Doch das Ende des „Atomstaats“ hat nicht jeden glücklich gestimmt.

Freigeklagte Atomkraft-Akten

Ein Redakteur des Magazins „Cicero“ machte sich zur Aufgabe, interne Dokumente zum Atomausstieg frei zu klagen. Sie sollen zeigen, wie durch Manipulation von Seiten der Grünen die Laufzeitverlängerung von deutschen Kernkraftwerken stattgefunden hat. Auch Robert Habeck soll falsch oder nur unzureichend informiert worden sein.

Patrick Graichens Vermerk

Habeck war begeistert vom Vermerk seines Staatssekretärs. Als „famoses Papier“ bezeichnete er es damals. Das Papier fasst fünf Seiten, auf denen Graichen am 04. März 2022 dargestellt hatte, dass Deutschlands Atomkraftwerke trotz des massiven Gasmangel nicht länger am Netz bleiben sollten. Eine Laufzeitverlängerung bis über den Jahreswechsel sei nicht zu empfehlen. Ein Weiterbetrieb, so argumentierte Graichen, könne zu rechtlichen Problemen führen, aber auch eine technische und personelle Umsetzbarkeit könnte schwierig sein. Außerdem sei es keine Lösung für die Energiekrise. Das Wirtschaftsministerium veröffentlichte eine veränderte Version dieses Prüfvermerks auf der Website.

Ein Streckbetrieb bis ins Frühjahr 2023 erfolgte nach einer Intervention des Bundeskanzler letztlich dennoch.

Gutachten aus der Stromabteilung des Wirtschaftsministeriums 

Das Magazin Cicero klage auf Offenlegung der betreffenden Unterlagen. In diesen Ministeriumsunterlagen stellt sich heraus, dass die Sichtweise von Graichen von Fachbeamten im Wirtschafts- und Umweltministerium nur bedingt geteilt wurde.

Dabei geht es konkret um ein Gutachten, das aus der Stromabteilung des Wirtschaftsministeriums stammte. Beamte plädierten darin dafür, einen Streckbetrieb der damals noch drei aktiven AKWs bis zum 31. März zu prüfen. Der Erdgasverbrauch im Stromsektor könne so auf ein Minimum reduziert werden, so der Inhalt des Gutachtens.

Strommarktexperten bezeichneten den Ersatz von teuren Gaskraftwerken mit stillgelegten Kohlekraftwerken als „äußerst risikoreich“. Ein Streckbetrieb, so die damalige Aussage, könnte helfen, sodass die „Strompreise in vielen Stunden sinken“.

Gutachten hat Habeck angeblich nicht erreicht

Wirtschaftsminister Habeck soll dieses Gutachten selbst nie gesehen haben. In der Leitungsebene habe nur Graichen den Bericht gelesen, wie das Ministerium gegenüber dem Tagesspiegel erläuterte.

Außerdem erklärte das Ministerium, dass bezüglich einer potentiellen Verlängerung verschiedene Argumente dafür und dagegen angehört worden seien – so beispielsweise auch Argumente der Kraftwerksbetreiber, die aber in einem Streckbetrieb keinen Nutzen gesehen hätten. Auch seien die Sicherheitsrisiken einer längeren Laufzeit besprochen worden.

Kritik von anderen Parteien

Die Opposition sieht in den neuen Entwicklungen einen großen Skandal. Martin Huber (CSU) attackierte Habeck, indem er ihm vorwarf, auch den Bundeskanzler beim AKW-Aus belogen zu haben. Weiter schlussfolgert er, dass die Strategie des Grünenpolitikers offensichtlich auf falschen Tatsachen basiere. Scholz müsse deshalb nun dringend durchgreifen und den Rückbau von Atomkraftwerken stoppen.

Auch die FDP hat eine deutliche Meinung: Stephen Seiter, der technologiepolitische Sprecher der Liberalen erklärt, dass die „Vorgänge im Wirtschaftsministerium“ entgegen eines „wissenschaftsbasierten Politikstils“ sprechen würden. Habeck müsse zügig und transparent aufklären, was konkret geschehen sei.

Die SPD wiederum sieht keinen Grund, den Atomausstieg infrage zu stellen. Derzeit seien so viele Erneuerbare am Netz wie noch nie zu vor, erklärte der Fraktionsvize Matthias Miersch der Mediengruppe Bayern. Weiter erklärte er, dass die Energiepreise gesunken und die Versorgungssicherheit stets gewährleistet gewesen sei.

Harald Ebner (Grüne) bezeichnet den Aufruhr als eine „Phantomdebatte“.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie steht Ihr zum Atomausstieg?
  • Vermutet Ihr, dass hier wirklich ein Skandal stattgefunden haben könnte oder seht ihr darin auch eher eine „Phantomdebatte“?
  • Was "erwartet" Ihr nun an dieser Stelle von Habeck?
  • Müsste es etwaige politische Konsequenzen geben?

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch ein schönes Wochenende!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/atomausstieg-habeck-wirtschaftsministerium-1.6602600https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/cicero-recherchen-atomausstieg-reaktionen-100.htmlhttps://www.tagesschau.de/faktenfinder/ein-jahr-atomausstieg-deutschland-100.html
https://www.cicero.de/innenpolitik/robert-habeck-akten-atomkraftwerke-kernkraftwerke-klage-akw-laufzeit-atomausstieg
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/habeck-geheime-akw-akten-beamte-manipulierten-dokumente-um-atomausstieg-durchzusetzen-li.2209061

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Also, Leute, ich weiß ja echt nicht, ob ich hier komplett falsch informiert wurde. Jetzt erklärt mir doch bitte mal den "Skandal". Ich habe das jetzt gerade recherchiert und habe noch nicht so ganz den angeblichen Skandal verstanden:

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"Im März 2022 schlugen Mitarbeiter von Habecks Ministerium in einem Entwurf eines Vermerks vor, dass eine begrenzte Verlängerung der Betriebszeit der verbleibenden deutschen Atomkraftwerke bis ins folgende Frühjahr sinnvoll sein könnte. [,...] Laut Ministerium war das Dokument nur auf Führungsebene und nur Staatssekretär Patrick Graichen, einem Parteifreund Habecks, bekannt, der später aufgrund von Vorwürfen der Vetternwirtschaft zurücktreten musste - Habeck selbst hätte das Dokument demnach nicht erreicht." (Quelle: https://www.fr.de/wirtschaft/geheime-akten-aus-habecks-haus-stossen-neue-debatte-um-atomkraft-an-93033490.html ).

Die Atomkraftwerke hätten nach ursprünglichen Plänen ja eigentlich noch 2022 vom Netz gehen sollen. "Der Bundestag hat am Freitag, 11. November 2022, die Laufzeiten für die letzten drei aktiven Atomkraftwerke in Deutschland – Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 – um dreieinhalb Monate bis zum 15. April 2023 verlängert. Für den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Atomgesetzes (20/4217) stimmten von den 661 Parlamentariern, die an der namentlichen Abstimmung teilnahmen, 375 Abgeordnete. 216 votierten dagegen, 70 enthielten sich der Stimme. Der Abstimmung lagen eine Beschlussempfehlung und ein Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (20/435720/4423) zugrunde. " (Quelle: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw45-de-atomgesetz-freitag-917474 ).

"Am 15. April 2023 wurden die drei verbleibenden Atomkraftwerke endgültig abgeschaltet: Isar 2 Emsland und Neckarwestheim 2. Diese drei Atomkraftwerke konnten über den geplanten Abschalttermin Ende 2022 hinaus bis längstens Mitte April 2023 in einem befristeten Streckbetrieb weiterbetrieben werden." (Quelle: https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/ausstieg-atomkraft/ausstieg_node.html ).
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Wo genau ist da jetzt ein Dokument bei Habeck nicht angekommen? Was genau hatte das für Folgen und was ist jetzt der Skandal, wenn die Empfehlung des Steckbetriebs doch umgesetzt wurde? Habeck entscheidet ja mitnichten irgendetwas im Alleingang! Dass Cicero als verlängerte Hand der CDU den Grünen gern ans Bein pinkelt, ist ja gemeinhin bekannt - aber wieso jetzt die Aufregung? Momentan erscheint es mir tatsächlich wie eine Phantomdebatte, wenn das keinerlei praktische Auswirkungen hatte, dass Habeck offenbar mal ein Dokument nicht erreicht hat. Die Empfehlungen wurden offensichtlich dennoch umgesetzt.

Ich bedanke mich für Aufklärung!

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