Ist Fachkräftemangel eine Lüge?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Nein 78%
Ja 23%

10 Antworten

Von Experte EinAlexander bestätigt
Nein

Man merkt das du fernab der Realität lebst.

Geh doch mal in die Handwerksbetriebe. Früher hast du als Mitte 50zig Jähriger verloren gehabt, heute bewerben sich die Firmen bei dir. Die Bücher sind voll, den Job machen will nur keiner.

So wie du auch, wollen alle immer nur dick Kohle machen, sind mit dem was sie haben nicht zufrieden (egal wie gut es bezahlt wird). Das ist genauso Realität. Wenn ich mir die Bewerber anschauen die bei uns so reinflattern, denn gute Nacht. Ich habe vor nunmehr 20 Jahren meine erste Ausbildung gemacht, damals waren wir 360 Bewerber aus ganz Deutschland die eingeladen wurden zum Einstellungstest.

Mein Schwager ist damals dort geblieben, nun Meister und Ausbildungsleiter, ich habe mich umorientiert, mit ihm hatte ich vor ein paar Wochen das Thema Bewerber und der schlägt die Hände übem Kopf zusammen. Mittlerweile schaffen sie es mit Mühe 10 Leute anzustellen pro Lehrjahr, die Bewerberzahlen haben sich halbiert die letzten 10 Jahre sagt er, und die Qualität der Bewerber ist nach unten gegangen.

Es gibt den Fachkräftemangel in Deutschland, er ist allgegenwärtig, egal in welcher Branche, diesen Trend hat man vor vielen Jahren verschlafen und steht nun vor dem Problem.

Wieder einmal glänzt du mit Inhaltsleere als wirklich mit Substanz!

Deine Punkte haben so gut wie gar nichts mit der Frage zu tun und stärken das Bild welches du über dich zeichnest.

Der Medianeinkommen ist netto mäßig nur um 25% gestiegen seit 2010 her

Und das hat was mit dem Fachkräftemangel zu tun?

Ein Flux von ausländische Fachkräfte gibt es in Deutschland kaum. Eher Flüchtlinge

Und jetzt? Dies hat auch nichts mit deiner Frage zu tun.

Sehr viele Jobs sind eher nach Asien verlagert und sehr schwach damit bezahlt

Was mal wieder vollkommener Kokolores ist.

Der Klempner, Altenpfleger oder Feuerwehrmann kann und wird wenig bis nie nach Asien ausgelagert.

Und selbst wenn Betriebe auslagern, müsste dies eher den Gegenteiligen Effekt haben, es müssten Fachkräfte zur Verfügung stehen. Menschen dürfen in Deutschland nämlich frei entscheiden.

Die Arbeitsbedienungen in Branchen wie Pflege und Handwerk sind weiter ziemlich schlecht

Pflege bin ich bei dir. Handwerk kann ich durch viele Gespräche nicht bestätigen.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit Jugendtagen verfolge ich täglich die politische Welt
LuClRa  31.07.2023, 16:46

Endlich mal Klartext für den FS mit seinen nervigen Fragen.

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MihaiBircea 
Fragesteller
 01.08.2023, 19:16
@LuClRa

Ja klar... Geiz ist geil ist der Motto von Handwerksunternehmen die nicht mal Sonderzahlungen anbieten wollen und nicht 3000€ brutto als Einstiegsgehalt anbieten wollen

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LuClRa  01.08.2023, 19:18
@MihaiBircea

😴😴😴Sorry, es nervt. Wie weit sind deine Pläne für deine Auswanderung bzw. ArbeitgeberWechsel?

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Dadamien86908  01.08.2023, 16:34

Diese Ausführung entspricht meiner Erfahrung - für den Einzelhandel. Und Jobwechsel lohnt sich definitiv. Ich gehe gerade diesen Schritt und man wird mit Geld zugeworfen, Hauptsache man fängt da an. Gute Kräfte sind wirklich rar geworden.

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fubar1871  01.08.2023, 16:36
die Bewerberzahlen haben sich halbiert die letzten 10 Jahre sagt er,

Kleiner Tipp: schau dir mal die Studentenzahlen an, dann weißt du, wo die hin sind.

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Ontario  11.12.2023, 15:32

Bin in der Baubranche tätig. Wir haben in allen handwerklichen Berufen einen Mangel an Bewerbern, die auch den Ansprüchen gerecht werden.

Die Anforderungen sind umfangreicher und schwieriger geworden. Die Technik entwickelt sich immer weiter und damit steigen auch die Anforderungen an einen Bewerber.

Oft haben Bewerber total falsche Vorstellungen davon, was sie bei der Ausbildung erwartet. Es hapert oft daran, selbst einfachere Rechenaufgaben bei Tests zu lösen, ganz abgesehen davon, was die Rechtschreibung betrifft-

Da sieht man Defizite die es eigentlich nicht geben sollte, nach jahrelangem Schulbesuch.

In fast allen handwerklichen Berufen kann man gutes Geld verdienen. Dafür wird auch etwas verlangt.

Sicher gibt es Bereiche in der Arbeitswelt, wo Nachbesserungen dringend erforderlich wären. Beispielsweise in der Pflege der man über Jahrzehnte hinweg keine Aufmerksamkeit widmete.

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Nein

Der Arbeitskräftemangel rührt daher, dass heute weniger geboren werden als früher. Der Jahrgang, der jetzt so nach und nach in Rente geht, 1958, war damals 1,2 Millionen Menschen stark. Der Jahrgang, der jetzt so nach und nach das Arbeiten beginnt, 2005, sind halt nur noch rund 600.000 Leute. Und das ist ja nicht nur dieses Jahr so, sondern geht schon viele Jahre so. Es gehen viel mehr Menschen in Rente, also neu nachkommen - einfach weil nicht mehr da sind.

Rechnet man die letzten 10 Jahre zusammen, fehlen bisher rund 4 Millionen Arbeitskräfte und ein Ende ist erst in ca. zehn Jahren absehbar, wenn endlich alle Babyboomer in Rente sind und die Geburtenzahlen der Rentner denen der Neueinsteiger ähnlich sind. Bis dahin fehlen nochmal ein paar Millionen.

Jein, aber dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege schlecht wären.

Das einzige das schlecht ist, ist wenn man solche angeblichen Fachkräfte an Pflegebedürfdige gibt.

Ich spreche über meinen Job.

Ich bin Ingenieur.

In einem Werk in Ostdeutschland eines großen internationalen Konzerns. Gut bezahlt, vernünftige Arbeitsbedingungen. Könnte alles besser sein aber es ist gut. Zu Zeiten der Massenarbeitslosigkeit waren Leute froh hier einen Job zu kriegen.

In unserem Werk suchen wir derzeit auf allen Ausbildungs- und Hierarchieebenen.

Wir suchen Produktionsmitarbeiter (keine Ausbildung erforderlich), Schlosser und Elektriker (Gesellen und Meister), Logistikfachleute (Was immer man dafür lernen oder studieren muss) und Prozessingenieure (Mindestens Master).

Vor ein paar Jahren suchte ich als erste Amtshandlung als Chef einen weiteren Ingenieur für unser Team. Wir bekamen erstaunlicherweise 21 Bewerbungen.

Die Personalabteilung filterte alle heraus die sich auf englisch beworben hatten, aus dem Ausland beworben hatten oder nicht mindestens Deutsch auf Level B2 sprechen (weil in dem Job Kommunikation mit der Produktion nötig ist, die kein Englisch sprechen).

Es blieben 7 Bewerbungen übrig. Eine einzige von einem Deutschen. Ein Absolvent. Die Bewerbung war schlimm geschrieben, er hatte schlechte Noten und den falschen Studiengang.

Von den übrigen 6 entschieden wir uns dann für einen jungen Ingenieur aus dem Iran der in Deutschland studiert hatte. Wenn wir uns einen Ingenieur hätten backen können, hätte er nicht mal annähernd so ausgesehen.

Der ist Klasse. Großartiger Ingenieur. Engagiert, fleißig, klug. Atheist, politisch interessiert. Ist ein Freund geworden.

Bottom Line: In meinem Job und an meinem Arbeitsplatz ist Fachkräftemangel nicht nur keine Lüge, er ist ein gewaltiges Problem.

Im letzten Jahr hat uns der Arbeitskräftemangel mit Sicherheit Verluste beschert.

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Das ändert nichts daran, dass ich finde eine massive Erhöhung der Gehälter wäre das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel aber ich das ist weit außerhalb meiner Entscheidung.

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Oh und noch was (Nachtrag):

Ich kriege regelmäßig Angebote von Headhuntern. Jobangebote gehen inzwischen in den 6-stelligen Bereich in Ostdeutschland für einen Job bei dem du mit Erfahrung in den 2010'er Jahren unter 50k gewesen wärst.

Nein

Es gibt einen Fachkräftemangel, aber was es nicht gibt, ist ein Mangel an arbeitsfähigen Menschen, welche, würde man denen weniger Geld in die 4 Buchstaben schieben, locker die fehlenden Arbeitsplätze auffüllen könnten.