Weshalb funktioniert die Marktwirtschaft bei Löhnen nicht?
Seit langem lesen wir von Fachkräftemangel. Nun lese ich, von 2019 bis 2024 seien zwar die Mediangehälter von CEOs um 50% gestiegen (vermutlich sind da die Löhne in der Schweiz gemeint), die Reallöhne der Angestellten aber nur um 0,9%. Viele Löhne sinken sogar.
CEOs sind ja nicht die einzigen Fachkräfte. Nach der Theorie der Marktwirtschaft müssten doch die Löhne steigen, wenn es Fachkräftemangel gibt. Was ist da passiert?
8 Antworten
Du hast völlig recht! Die AG Lobby will immer den Markt entkoppeln wenn er sich gegen sie richtet!
https://youtu.be/5W43KyzroPA?si=AGPF7fkZ6_FUCmkL
https://youtu.be/09LZYpxUuPs?si=joDd36ESOj1rBwqN
Das fatale ist dass weder der unkontrollierte globalisierte Markt noch der woke Kulturmarxismus die Lösung ist für die Probleme die die Gesellschaft betreffen, sondern dass Lösungen in der Mitte dieses Spannungsfeldes entstehen müssen und nicht im Entweder Oder!
Es wurden Median-brutto-Gehälter von CEOs (von denen es nur wenige gibt) mit den durchschnittlichen Reallöhnen von Angestellten (also nach Abzug der Inflation) verglichen.
Warum macht man so was??? Logisch wäre ein Vergleich real (also nach Inflation) und Durchschnitt mit real und Durchschnitt oder mittlerer Wert und nominal mit mittlerer Wert und nominal.
Die Aussage, die sich durch die beiden methodischen Fehler ergibt ist wertlos, was sicher auch den Leuten bei Oxfam bekannt ist. Nur wäre, das, was sich sonst ergeben würde, vermutlich so unspektakulär, dass es kein Medium auf der Welt veröffentlichen würde.
Auf deine Frage: aus der Statistik kann kein Mensch irgendwas und schon gar keiner ableiten, ob die Marktwirtschaft bei Gehältern funktioniert oder nicht.
Du hast mich nicht verstanden!
Wenn Reallöhne steigen, bedeutet das, dass sie mehr als die Inflation ansteigen. Weil in 2022 und 2023 die Inflation über 5 % lag, ist ein Anstieg um mehr als die Inflation - was gleichzeitig bedeutet, dass sich die Arbeitnehmer mehr als davor von ihrem Gehalt kaufen können - alles andere als schlecht.
Die Gehälter, die wir zahlen, sind in der Zeit merklich gestiegen. Wenn man die Inflation abzieht, wird daraus (obwohl die Arbeitnehmer sehr zufrieden sind) ein eher unmerklicher Anstieg.
Die im Schnitt gut 4 Mio, die CEOs (also nicht die Manager sondern die Chefs der Unternehmen erhalten, bestehen vor allem aus davor vereinbarten Sonderzahlungen für überschrittene Ziele oder den Anstieg der Börsenkurse. Letzteres, nämlich die Entwicklung der Börsenkurse 2019 bis 2024 vor allem in den USA dürften der Grund für den Anstieg sein. Aber natürlich müsste man auch da den Durchschnitt nehmen (nicht den mittleren Wert) und natürlich müsste man auch bei denen die Inflation herausrechnen, was aus 50 % - keine Ahnung - um die 32 % macht.
Ein Anstieg der CEO-Vergütungen von 32 % zu einem Anstieg der Gehälter von Angestellten um 18 % wäre die Aussage, die statistisch logisch wäre. Wenn man dann aber weiß, wie sich CEO-Gehälter zusammensetzen und dass man eigentlich das CEO-Grundgehalt mit einem Angestelltengehalt vergleichen sollte, käme wahrscheinlich raus, dass es die Schere, von der man berichten will (!!!) nicht gibt.
Weshalb funktioniert die Marktwirtschaft bei Löhnen nicht?
Sie funktioniert.
Nach der Theorie der Marktwirtschaft müssten doch die Löhne steigen, wenn es Fachkräftemangel gibt
Das tun sie doch. Unternehmen, die hohe Löhne zahlen und ihren Mitarbeitern Benefits bieten, haben keinen Fachkräftemangel.
Alex
Weshalb funktioniert die Marktwirtschaft bei Löhnen nicht?
Weil wir keine Marktwirtschaft haben.
Wenn man es auf eine Variable herunterbrechen kann, dann ist es der Kündigungsschutz bzw. die Arbeitnehmerrechte. Unternehmen müssen diese Gehälter in guten wie in schlechten Zeiten zahlen, es ist nicht möglich die Gehälter zu reduzieren oder Personal abzubauen, wenn sie Geschäftszahlen sich verschlechtern. Dem entsprechend versuchen Arbeitgeber ihre Gehaltszahlungen möglichst gering zu halten.
Nun lese ich, von 2019 bis 2024 seien zwar die Mediangehälter von CEOs um 50% gestiegen
CEOs werden häufig variabel bezahlt und das in Form von Aktien oder Optionen auf Aktien. Seit Jahren druckt die Staaten weltweit deutlich mehr als davor und dieses Geld fließt direkt in die Vermögenswerte. Stärker wachsende Vermögenswerte bedeuten höhere variable Vergütungen.
Leider gibt es eine große Diskrepanz zwischen dem was die Fachkräfte wert sind und dem was sie sich vorstellen wert zu sein
in BEIDE richtungen!
es gibt so wohl viele Fachkräfte, die glauben, sie wären wunders was wert, aber im eigendlichen die totalen Nieten sind, aber auch eben solche, die sich wesentlich unter Wert verkaufen. In unserem Handwerk (Elektrotechnik) sehe ich das sehr deutlich. ich kenne Kollegen, die WEIT unter den 32,50 € die ich an Stundensatz habe, glücklich sind, andere wiederum sagen, für 5½ k im Monat würde es sich für sie nicht lohnen arbeiten zu gehen!
Ich hätte das jetzt nicht 'Statistik' genannt. Aber es sind doch zwei bemerkenswerte Aussagen: