Wie sollte deiner Meinung nach Ausländische Fachkräfte nach Deutschland gelockt werden?

16 Antworten

Mein Frau ist nach Deutschland vor kurzem eingewandert. Ihr Freundeskreis besteht quasi nur aus Expats.

Doch die Ausländischen Fachkräfte wollen eher nicht nach Deutschland. Z.B wegen Rassismus.

Das habe ich noch nie gehört. Im Gegenteil wird eher davon gesprochen, dass man Deutschland als sehr freundliches Land wahrnimmt. Abgesehen von einigen Ausnahme wie die "gemeine" Sprechstundenhilfe von der Zahnärztin mein Frau die sie ständig daran erinnert, dass sie Deutsch lernen muss. Darüber wird sich dann aber eher lustig gemacht.

Viel schlimmer sind Bürokratie, schlechte wenig hilfreiche Beamte die das ganze noch schlimmer machen und die abgrundtief schlechte Digitalisierung. Viele Dinge die man im Ausland schon seit Jahren digital erledigen kann, muss man hier mit mühsamen Behördengängen beschreiten. Die Geburt unsere Kindes war ein einziger Horror. Außerdem hat meine Freundin Ihre Selbstständigkeit aufgegeben, da die Steuer so kompliziert wurde, dass es schlicht wirtschaftlich unrentabel wurde. Kurz zusammengefasst, das Finanzamt wusste selber nicht was sie von uns wollten und haben uns nicht vom Harken gelassen. Es sind solche Dinge die einfach nur anstrengend sind und unfassbar viel Kraft kosten.

Pros war die Einreise. Ein Visum zu bekommen war sehr einfach. Meine Frau findet es auch angenehmer hier als Frau zu arbeiten als in ihrer Heimat.

Rassismus wäre mir, zumindest als Hauptgrund, nicht bekannt. Deutschland hat für Westeuropa ein niedriges Lohnniveau und eine hohe Steuerlast.

Während erstere alle beklagen, fällt letzteres natürlich umso mehr ins Gewicht, wenn du nicht planst von den Alters-, Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsmaßnahmen zu profitieren, was ein Expat i.d.R. nicht tut. Dafür ist er zu kurz in dem jeweiligen Land.

Zudem sind auch Hürden für Selbstständigkeit und Kreditvergabe recht hoch.

Gar nicht.

In Deutschland sind 2,6 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 35 Jahren ungelernt:

https://www.spiegel.de/start/deutschland-mehr-als-2-5-millionen-junge-erwachsene-ohne-berufsabschluss-a-514302d2-8ffd-4408-813a-2d4884d6cd5e

Man sollte diese Menschen ausbilden und auch Problemjugendlichen eine Chance geben. Dann braucht man auch nicht die ganzen Fachkräfte aus dem Ausland und reduziert gleichzeitig soziale Probleme im Inland.

Edit: In der Pflege macht das Anwerben von ausländischen Fachkräften schon Sinn, weil man da schnell mehr Personal braucht. Da würde ich dann aber das europäische Ausland vorschlagen.

  1. Punkt von "Gentlef" umsetzen
  2. Ungebremste illegale Migration stoppen und auf gezielte Einwanderung gebildeter Leute aus Asien zum Beispiel setzen.

Zitat aus einem sehr guten Artikel:

Die Hälfte aller jungen Vietnamesen schafft den Sprung aufs Gymnasium. Im Vergleich: Nur 14 Prozent der Türkischstämmigen gelingt dies. Ausländerhass trifft aber auch erfolgreiche Asiaten. 
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Die miserable Integrationsfähigkeit der Türken, ihre Bildungsarmut wird gern mit ihrer sozialen Misere entschuldigt. Die Vietnamesen zeigen, dass dies keine Entschuldigung sein kann. Auch sie kamen einst aus bildungsfernen Schichten nach Deutschland. 
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Qualifizierten Ausländern aber werden noch immer schikanöse bürokratische Hürden in den Weg geräumt. Ausdauernd prüft die Arbeitsagentur, ob nicht doch gleichwertige Deutsche zur Verfügung stehen. Prüfungen werden nicht anerkannt. Dabei gibt es längst einen globalen Wettbewerb um die Besten. Der Wirtschaft fehlen Ingenieure, den neuen Bundesländern Ärzte.
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In Ländern wie Kanada sind Einwanderer im Schnitt besser gebildet als die Einheimischen. Das ist leicht erklärbar. Für Kriterien wie Sprachkenntnisse, Ausbildung, Alter bekommen sie Punkte. Je höher die Punktzahl, desto leichter die Einreise. In Deutschland wird seit Jahren über so ein Punktesystem diskutiert, aber nichts verändert.
In Deutschland nimmt die Zuwanderung sogar ab – und die Politiker sind stolz darauf. Deutschland ist für arme Schlucker aus Anatolien attraktiv, für Akademiker eher abschreckend.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-einwanderungspolitik-folgt-falschen-massstaeben-100.html

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Intensive Recherche mit Quellenangaben

Gar nicht!

Warum nicht das Geld und die Mittel die dafür bereitgestellt werden in die eigen Leute stecken? Schulungen bezahlen und damit meine ich nicht diese nutzlosen Maßnahmen vom Jobcenter, sondern fachliche Schulungen und Auffrischungen -> MS Office, SAP, Staplernachschulungen etc.

Ich habe das im Bekanntenkreis mitbekommen, Schulungen (grade im IT Bereich) wurden abgelehnt mit den Worten "Nein, das geht nicht wir müssen uns um die Flüchtlinge kümmern" ja super! Da macht man sich auch Mühe und sucht sich selber die Fortbildung über Fir Volkshochschule etc und was gibt es ? Nix.

Das hat auch mit Rassismus nix zu tun, warum sich "Fachkräfte" aus dem Ausland holen, die erst noch deutsch lernen müssen etc. wenn wir genug eigene Leute haben? Die Kapazitäten für neue Zuwanderungen sind ohnehin ausgereizt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung und Ansicht
ABCD1910  09.09.2023, 07:33

1. Flüchtlinge ≠ Fachkräfte

2. Mit "MS Office" retten wir nicht die deutsche Wirtschaft

3. Du hast das Problem nicht verstanden. Das Problem ist nicht, dass Deutsche zu unqualifiziert wären und man da mehr Geld reinstecken könnte, sondern dass es mit demographischem Wandel etc. einfach zu wenig junge Leute gibt.

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