Ist die Leugnung des Klimawandels ein Abwehrmechanismus?
Eine wirklich kleine Gruppe von Menschen hält hartnäckig an der Meinung fest, dass es entweder gar keinen Klimawandel gäbe oder dieser nicht vom Menschen verursacht werden würde.
Kann es sein, dass die Mehrheit dieser Menschen einfach Angst vor den schrecklichen Folgen des Klimawandels hat und ihn deshalb verdrängt? Also eine Art Abwehrmechanismus?
Sicher sind einige dabei, die Wissenschaft nicht verstehen oder denen das Ganze zu komplex ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf alle Leugner zutrifft.
Das Ergebnis basiert auf 36 Abstimmungen
14 Antworten
Ja, entweder aus Angst davor, was diesbezüglich in den nächsten Jahren noch kommt oder aus Bequemlichkeit, um nichts am eigenen Lebensstil ändern zu müssen und das eigene Gewissen zu beruhigen.
Da kommt einem doch jeder gerade recht, der sich als "Experte" ausgibt und trotzdem die Meinung vertritt, dass alles gar nicht so schlimm und/ oder sowieso nicht zu ändern ist.
Ja, die Leugnung des Klimawandels kann ein Abwehrmechanismus sein.
Es ist oftmals eine Möglichkeit, mit Angst, Unsicherheit oder Schuldgefühlen umzugehen, die mit der Erkenntnis der globalen Bedrohung und den damit verbundenen Herausforderungen einhergehen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen den Klimawandel leugnen oder seine Auswirkungen verharmlosen:
- Angstbewältigung: Die Realität des Klimawandels kann für viele Menschen erschreckend sein, da er weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft hat. Die Leugnung kann eine Möglichkeit sein, sich vor dieser beängstigenden Realität zu schützen.
- Ideologische Überzeugungen: Einige Menschen leugnen den Klimawandel, weil er mit ihren politischen, wirtschaftlichen oder ideologischen Überzeugungen im Konflikt steht. Die Anerkennung des Klimawandels würde bedeuten, dass sie ihre Ansichten überdenken oder ihre Lebensweise ändern müssten.
- Desinformation: Die Verbreitung von Fehlinformationen oder gezielten Kampagnen der Desinformation führt dazu, dass Menschen den Klimawandel in Frage stellen oder leugnen. Wenn Menschen falsche oder irreführende Informationen erhalten, erkennen sie die Ernsthaftigkeit des Problems nicht.
- Selbstschutz und Rationalisierung: Die Leugnung des Klimawandels kann auch eine Möglichkeit sein, das eigene Verhalten zu rechtfertigen, das zum Klimawandel beiträgt. Es könnte als Reaktion auf Schuldgefühle dienen, die mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck und der Verantwortung für den Klimawandel einhergehen.
- Wirtschaftliches Interesse: Ein weiterer Grund kann das wirtschaftliche Interesse bestimmter Unternehmen oder Branchen sein. Industrien, die stark von fossilen Brennstoffen abhängen (Öl-Industrie, Kohle-Lobby usw.), haben ein finanzielles Interesse daran, den Klimawandel herunterzuspielen oder zu leugnen, da sie sonst mit strengeren Umweltauflagen oder einer Verschiebung hin zu erneuerbaren Energien konfrontiert werden.
man muss sich in einen Menschen hineinversetzen, der die Welt nicht versteht. In die Ecke gedrängt vom Denken einer Mehrheit, das nicht in seinen Kopf passt. Von so jemandem erwarte ich aggressive Ablehnung - und mit so jemandem kann ich nicht umgehen, obwohl oder gerade weil ich verstehe, was in ihm vorgeht. Es hat etwas Tragisches für alle, denn es kann ja zB sein, dass so jemand ein nahestehender Verwandter ist; dann muss man sich trennen. Auch hier auf GF begegnet man solchen (die ich inzwischen kommentarlos auf ignoriert schalte). Das ist wie der Autofahrer, der in den Verkehrsnachrichten von einem Geisterfahrer hört: "Einer? Hunderte! Hunderte!"
Meine Mutter war verschwörungsgläubig
Nicht nur Deine Mutter, auch Du glaubst sicher an die ein oder andere Verschwörung.
Frag doch mal das gute Frage Team warum sie ständig Kommentare verleugnen? Ist das ein Abwehrmechanismus? Wovor haben die hier eigentlich solche Angst? Wäre doch mal eine tolle Frage. Kinder manipulieren und die Erwachsenen enteignen, das ist ja wirklich ein tolles Demokratieverständnis
Naja, es gibt mehrere Gruppen bzw. Typen welche den Klimawandel leugnen.
- Personen mit einer einschlägigen wissenschaftlichen Expertise erhalten ihr Einkommen oder erhebliche Teile davon von der Industrie bzw. deren gesponserten Think Tanks.
- Einige Wissenschaftler sind generell misstrauisch gegenüber "Mehrheitsmeinungen". Die meisten aus dieser Gruppe sind weniger grundsätzlich skeptisch bezüglich des anthropogenen Anteils, sondern bezüglich bestimmter Aspekte. Es ist entscheidend, ob diese Skepsis auf wissenschaftlicher Grundlage steht oder einfach erfunden bzw. schon vielfach widerlegt ist.
- Zahlreiche Wissenschaftler kommen nicht aus der Klimatologie oder benachbarten Disziplinen und bilden sich ihre Meinung aufgrund von Literatur, die sie nicht in vollem Umfang verstehen.
- Laien müssen sich normalerweise auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen. Da aber jeder Mensch weitaus leichter an das glaubt, an was er gerne glauben möchte, weil man z.B. seinen Lebensstil nicht auf den Prüfstand stellen will, tendiert er eher dazu, den Ausführungen des Typs 1) Vertrauen zu schenken als eher auf Fakten gestützten Erkenntnissen.
- Ferner gibt es Personen, die ein schlechtes Gewissen wegen ihres Lebensstils haben, und deshalb gar nicht über das Thema AGE nachdenken wollen (Abwehrmechanismus), weil sie Gewissensbisse vermeiden wollen.
- Wieder andere sind der festen Überzeugung, dass Gott nicht zulassen würde, dass seine Geschöpfe seine Kreation entscheidend beeinflussen dürfen. So kann nicht sein, was nicht sein darf.
- Darüber hinaus kann es politisch opportun sein, den Klimawandel bzw. den Einfluss des Menschen darauf zu leugnen, um attraktiv für Personen der Gruppen 4–6 zu sein sowie in Hinblick auf einen möglichen zusätzlichen Migrationsdruck und dessen Wirkung auf Wähler.
Zur ersten Gruppe (Punkt1) gibt etliche Institutionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die öffentliche Meinung in Sachen Klimawandel so zu beeinflussen, dass ein menschengemachte Klimawandel angezweifelt wird, oder besser noch abgelehnt wird. Als starke Player auf diesem Gebiet sehe ich:
- The Heartland Institute – Wikipedia – konservativer Thinktank aus den USA. In den 1990ern hat dieses Institut Desinformations–Kampagnen gegen Studie am Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs gefahren. Heute betätigtsich das Heartland Institute stark auf dem Feld des Klima–Skeptizismus. Ob diese Aktivitäten und die Finanzierung durch Mineralölkonzerne kausal verknüpft sind lassen wir einmal offen… wer sich ein Bild über die Positionen des Heartland–Institutes zum Klimawandel machen will, kann das hier tun: Center on Climate and Environmental Policy
- Finanziers dieser Richtung sind die Koch Brüder und Exxon–Mobile (Quelle The funders of climate disinformation, A joint investigation from CORRECTIV)
Vermutlich.
hahahahahahahahahahahahaha
Wer keine Entwicklung besitzt und sich als Kind ohne Verstand Fragen über das Klima stellt, dem bleibt wohl nichts anderes übrig als an Verschwörungstheorien zu glauben, wenn Erwachsene sagen, habe keine Angst, Klimawandel ist ganz natürlich. Wenn man nicht mehr unterscheidet, zwischen Kindern und Erwachsenen, dann sollte man generell die Frage stellen, was hier falsch läuft?