Ist die Art des Umgangs mit Luftballons als Spielzeug kulturell bedingt?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Bei uns kein eindeutiges Verwendungsmuster. 44%
Bei uns wurden Ballons i.d.R. heil gelassen. 44%
Bei uns wurden alle Ballons zum Platzen gebracht. 11%
FCBayern2020  17.03.2023, 23:32

Andere Frage an dich, denkst du, dass es möglich ist eine unnötigere Frage zu stellen?

HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 06:56

Ist es dir gar nicht peinlich, eine Gegenfrage zu einer Frage zu stellen, die dich deinem eigenen Bekenntnis zufolge nicht interessiert? Jeder blamiere sich, so gut er kann ... ;-)

vanOoijen  18.03.2023, 00:10

https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C5%9Amigus-dyngus

Frag Deine polnische Partnerin mal was damit ist? Keine mit Wasser gefüllten Luftballons?

HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 07:18

Śmigus-dyngus habe ich 2010 mal selbst erlebt, da musste man sich am meisten vor Kindern mit Wasserpistolen vorsehen. Vor 1990 kamen laut meiner Frau vor allem Eimer zum Einsatz.

FCBayern2020  18.03.2023, 12:06

Ne warum sollte es mir peinlich sein?

HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 14:04

Weil du Zeit und Energie für die Beschäftigung mit einer Frage aufbringst, die du deiner Gegenfrage zufolge für unnötig hältst. Wie sind deine Erfahrungen bezgl. der Eingangsfrage?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Bei uns kein eindeutiges Verwendungsmuster.

Als 1976 in Westdeutschland geborener Deutscher kann ich mich an beides erinnern.

Mit normalen Luftballons (also einfach mit Luft aufgeblasen) wurde auch schon öfter einer oder mehrere zum platzen gebracht, weil es eben knallt.

Aber nicht grundsätzlich alle.

Mit Luftballons von der Kirmes etc., die teuer waren und mit Helium gefüllt, wurde das allerdings nie gemacht.

Die trugen wir Kinder immer nach Hause, wo sie unter der Zimmerdecke schwebten, bis ihnen langsam aufgrund leichter Undichtigkeit das Gas ausging.

Und dann gab es noch Veranstaltungen, wo Postkarten mit Anschrift an die Helium-Ballons gebunden wurden. Die wurden dann extra fliegen gelassen, wie eine Flaschenpost.

Das gab es in anderen Ländern in Westeuropa auch, von Belgien und Niederlande weiß ich es und so ein Ballon aus Frankreich landete mal im Baum in unserem Garten.

Sofern man die Karte daran noch entziffern konnte(steckte meist in Plastikfolie) schickte man die mit einem Brief zurück an die Absender-Adresse.

Dann wussten die Absender bis wohin es ihr Ballon geschafft hat.

HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 06:51

Das mit dem Ballonweitfliegen war bei uns im Osten natürlich undenkbar. Ich bin mir andererseits sicher, dass es dsmals so manches Mal ein Helium-Ballon aus Westberlin über die Mauer geschafft hat - aufgrund der Hauptwindrichtung dann aber eher nach Ost-Berlin als bei uns ins Umland. So eine Ballon-Karte fanden wir auch mal, Mitte der 2000er Jahre, die kam immerhin von der Unterelbe / Niedersachsen bis zu uns. Wir hatten dann sogar eine Zeitlang Kontakt zu den Absendern. Leider ist der mit der Zeit abgerissen. Besonderen Dank für die Erinnerung auch an diesen Aspekt!

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vanOoijen  18.03.2023, 09:56
@HVLer

War das denn in der DDR verboten?

Ich wohne ja in Aachen und da kommt der Wind meist aus Westen, zudem liegen wir gleich am Dreiländereck Deutschland/Niederlande/Belgien und nach Paris sind es auch nur 400KM.

Bis zur französischen Grenze logischerweise noch kürzer. Das kommt mit der Entfernung Niedersachsen-Berlin hin. Mit Glück schafft so ein Ballon tatsächlich ein paar hundert Kilometer.

Schöne Grüße nach Berlin.

P.S. Ich finde die Frage soziologisch durchaus interessant.

Wäre auch interessant, wenn hier jemand aus dem arabischen Raum oder Asien antworten würde.

Aus dem Buch "Drachenläufer" weiß ich, dass es im Afghanistan vor den Taliban seltsame Wettkämpfe zwischen Kindern mit selbstgebastelten Drachen gab. Von Ballons steht da allerdings nichts.

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HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 14:31
@vanOoijen

Ah, Aachen, Aken, Aix-la-Chapelle, die alte Kaiserstadt ... ich bin bisher leider nur daran vorbeigekommen.

In der DDR rief alles die Staatsorgane auf den Plan, was nicht ins Konzept des sozialistischen Staates passte und von diesem als Gefährdung wahrgenommen werden konnte. Bei staatlichen Jugend-Veranstaltungen wurden auch mal Ballons in den Himmel steigen gelassen, aber privat war das kaum denkbar. Erstens, weil kaum an das Traggas zu kommen war und zweitens, weil jeder, der sich um solches bemüht hätte, dem Verdacht ausgesetzt gewesen wäre, damit staatsgefährdende Aktivitäten zu planen - vielleicht eine Flucht nach Westen im Ballon (gab es alles, sowohl geglückt als auch fatal gescheitert - aber natürlich mit anderen Ballons als denen, um die es mir geht). Was Ballons mit Adresskarte betrifft - das wäre hier im Grenzraum wohl in die Kategorie "versuchte Kontaktaufnahme mit dem nichtsozialistischen Ausland" gefallen.

Ja, in der Tat, ich bin auch gespannt, ob zur Ausgangsfrage noch Antworten aus anderen Kulturkreisen kommen.

Herzliche Grüße aus "Randberlin"!

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Claud18  20.03.2023, 10:18
@HVLer

Ich kannte auch keine mit Helium gefüllten Ballons aus meiner Kindheit und wunderte mich immer beim Blättern in alten Bilderbüchern, wieso da Ballons in der Luft schwebten.

Dass Ballons absichtlich zum Platzen gebracht wurden, kenne ich nur von einem Spiel, wo in den Ballons dann Zettel mit weiteren Anweisungen steckten. Ansonsten ließen wir gern aus den Ballons die Luft heraus, wodurch diese dann wie Raketen durch den Raum sausten (und wiederverwendet werden konnten).

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HVLer 
Fragesteller
 21.03.2023, 16:07
@Claud18

Stimmt, das mit dem Fliegen-Lassen haben wir zu Hause auch gerne gemacht. Die bei uns für 20 Pfennige das Stück erhältlichen Standard-Luftballons eigneten sich aufgrund ihrer Zeppelin-Form dafür besonders gut. Andererseits waren die aber auch ziemlich empfindlich, die konnte man also nicht beliebig oft wieder aufpusten. Gegenüber den meisten heutigen Ballons hatten sie außerdem die Eigenschaft, selbst nach mehrmaligem Aufblasen nicht größer zu werden. Sie kehrten also nach dem Ablassen der Luft wieder in die Ausgangsform und -größe zurück. Für mich ein weiteres Indiz dafür, dass bei den DDR-Ballons womöglich kein normales Latex verwendet wurde, wie es heute üblich ist.

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Bei uns wurden alle Ballons zum Platzen gebracht.

wasserschlachten machen ohne platzte ballons keinen spaß

vanOoijen  17.03.2023, 23:49

Stimmt, die Wasserbomben habe ich oben vergessen.

Es gab im Supermarkt extra Ballons für den Zweck.

Stand: "Wasserbomben" drauf.

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HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 07:08

An die kann ich mich bei uns im Osten nicht erinnern. Bei der Materialknappheit ist es auch wenig wahrscheinlich, dass für "Wasserbomben" Ressourcen ver(sch)wendet wurden. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Ballons bei uns in der DDR aus dem für uns schwer zu beschaffenden Naturkautschuk waren oder aus irgendeiner Art synthetischem Gummi. Soweit ich weiß, lag der Schwerpunkt der Produktion in Erfurt beim VEB Pneumant.

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vanOoijen  18.03.2023, 10:04
@HVLer

Die Besonderheit bei den Wasserbomben war, dass sie kleiner waren als gewöhnliche Ballons und extra leicht platzten. Deren einziger Zweck war ja, dass sie platzen sollten, wenn man sie auf jemandem warf. Das perfekte Ding für Śmigus-dyngus eigentlich.

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markoni3732001  18.03.2023, 14:13
@vanOoijen

keine ahnung wir haben einfach normale benützt aber halt die billigen in der großpackung~ selber effekt

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HVLer 
Fragesteller
 18.03.2023, 14:14
@vanOoijen

Ja, verstehe ich, technisch gesehen ergibt das Sinn. Aber zur Zeit der Volksrepublik Polen, als es an vielen Dingen mangelte, war das offensichtlich nicht üblich. Meine Frau jedenfalls kann sich nur an Eimer, Gartenschläuche und mit Wasser gefüllte Plastikeier als "Tatwerkzeuge" erinnern. Dass seit dem Einzug der westlichen Wegwerfgesellschaft vielleicht hier und da auch Wasserbomben für diesen Brauch verwendet werden, ist sicherlich nicht auszuschließen, aber mir noch nicht persönlich begegnet. Heutzutage bekommt man in Polen ja alles zu kaufen, was man bei uns auch bekommt - und manchmal noch mehr, sehr gute Lebensmittel zum Beispiel. Aber das weicht doch jetzt sehr vom Ausgangsthema ab.

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