Ist aufgeben nie ok?
Sollte man nie seine Träume aufgeben, nie Ziele aufgeben? Oder ist es manchmal sehr gut, wenn man Ziele und Träume aufgibt wenn sie unerreichbar sind?
Z.b. wäre ein guter Körper erreichen für jemand der körperlich beinträchtigt ist eher nicht möglich.
Oder grosser Reichtum, wenn man sehr arm ist, und Gesundheit wenn man unheilbar krank ist.
Oder Astronaut werden, mit kranken Körper und niedrigen IQ oder Wissenschaftler mit niedrigen IQ.
Manche Menschen werden auch nie ein Partner haben können.
Bei mir musste ich aufgeben finanzielle Sicherheit zu erreichen, schöner Körper, Partner, und vieles mehr.
Einfach wegen meiner Krankheit. Für mich ist das Leben wie eine bittere Pille, die aber nichtmal wirkt.
Was ist die beste Methode damit umzugehen, wenn all seine Träume nicht erreichbar sind, zerstört wurden?
Was denn für ne Krankheit auf einmal?
Naja das schlimmste sind wohl meine atemprobleme, chronische schmerzen und müdigkeit
Welche Krankheiten haben dir Ärzte/innen diagnostiziert?
Also bei den chronischen schmerzen ist es noch nicht geklärt, und müdigkeit aber atembeschwerden ist wegen zu enger nasenhöhle, operation ist riskant.
D.h.: du hast keine einzige Diagnose für irgendeine Krankheit!
das heisst noch lange nicht das ich irgendetwas erreichen kann
4 Antworten
Aufgeben ist eine völlig normale Sache. Man kann nicht auf Teufel komm' raus Ziele verfolgen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.
Erstmal zwei "philosophische" Sprüche, die das Ganze vielleicht ein bisschen erklären sollen:
- Reinhold Niebuhr (1892-1971): Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
- Bertolt Brecht (1898-1956): Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
Beziehungsweise empfehle ich auch, wenn's ein bisschen ins Detail gehen darf, andere Literatur, angefangen beim griechischen Philosophen Epiktet (ca. 50 - 138 a.D.), einem Vertreter der Stoa und auch moderneren Werken, bspw. Viktor Frankls Abhandlungen zur Sinnfrage oder auch Spencer Johnsons "Mäusestrategie für Manager".
Zusammenfassen würde ich all das unter dem Begriff der Resilienz.
Aus dem echten Leben kann ich dir folgende Ratschläge und Beispiele nennen:
- Ich bin Hobbybergsteiger. Aufgeben gehört dazu, wenn die Randbedingungen es nicht zulassen, einen Gipfel zu erreichen. Es ist manchmal bitter, sich das einzugestehen. Aber ich habe noch nie eine Entscheidung, einen Gipfel aufzugeben, bereut.
- Inzwischen arbeite ich in der Wissenschaft, komme aber aus einem Elternhaus, in dem das nie für mich angedacht war. Ich musste mich Schritt für Schritt an meine Träume herantasten. Habe auch keine "großen" Träume geschmiedet sondern erst den nächsten Schritt bedacht. Zwischen Bachelor und Master sowie zwischen Master und Promotion habe ich jedes Mal ein paar Jahre in der Industrie gearbeitet, bis ich mich getraut habe und meine Rahmenbedingungen gepasst haben.
- Vor zwei Jahren wollte ich mich als Astronaut bewerben und bin wegen Fehlsichtigkeit an der Flugtauglichkeitsuntersuchung gescheitert. So what? Dann muss ich mir schonmal keine Vorwürfe machen, an meiner kognitiven oder mentalen Vorbereitung gescheitert zu sein. Es soll halt einfach nicht sein. Wenigstens habe ich Brechts Zitat beherzigt und der Bewerbung eine Chance gegeben.
Du kommst nur weiter im Leben, wenn du Dinge ausprobierst. Solltest dir aber auch nicht zu viel Druck dabei machen, dass es unbedingt Erfolg haben muss. Oft gibt es ganz rationale Erklärungen dafür, dass Dinge auch mal nicht klappen.
Schau doch mal wer du bist und was du kannst. Ich persönlich finde Ziele wichtiger als Träume. Und die kann man sich zu Beginn klein stecken. Ein Ziel kann man mit Engagement und Arbeit erreichen, trotz Krankheit. Wichtig ist doch, dass du deine Stärken erkennst und ihnen den Vorzug gibst, nicht den Schwächen. Auch Menschen ohne Beeinträchtigungen haben ihre Geschichte und Vergangenheit, könnten oder geben auf. So wie wir sind, sollten wir lernen die Herausforderungen zu meistern und das Bestmögliche aus uns rausholen.
Die Grundvoraussetzung für sein eigenes Glück, ist immer Arbeit an sich.
Ein weiser Mann sagte einst "...give up on your dreams and die."
Auf mein Leben bezogen scheint dies das einzig richtige zu sein.
Zu sagen, man ist am Ende ist eine Einsicht oder Erkenntnis, sicherlich. Und dann gehst du den Schritt zur Veränderung. Blöd gesagt, ist ein Loch nur so tief, wie du es gräbst. Ich kann dir nicht sagen, wie deine Perspektiven aussehen könnten, aber es gibt Vereine und Beratungsstellen, die das können, die dir auch helfen können beruflich umzusatteln.
Wenn ich etwas aufgebe, dann sind es meist Briefe oder Pakete.
Darum kann Aufgeben doch nicht sooo schlecht sein.
ich bin eben kaputt