Iran kann nur verlieren?
Wenn der Iran ein Zeichen zeigt, dass er verhandlungsbereit ist zum Beispiel,
Urananreicherung stoppt, also nicht weiter an Atomwaffen arbeitet oder wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt wie bei Gesprächen über Oman oder Rom dann könnte die USA darauf verzichten, militärisch noch mehr anzugreifen??
Natülich spielt die Regime eine wichtige Rolle.
Wie seht ihr es?
9 Antworten
Das iranische Regime kann sich kein Einknicken erlauben, denn wenn es die Bereitschaft dazu zeigt, werden Israel und die USA ihre Forderungen hochschrauben, weil sie wissen, dass dem iranischen Regime das Wasser bis zum Hals steht.
In diesem Fall würde das iranische Regime dann nicht mehr über Atomwaffen zu verhandeln haben, sondern nur noch über die Modalitäten des eigenen Machtverzichts.
Nachden das Schießen einmal begonnen hat ist der Spielraum für's Verhandeln erstmal zu Ende und nachdem man davon ausgehen kann, dass ein erheblicher Teil des Iranischen Atomprogramms durch die erfolgten Schläge bereits auf Jahre zerstört ist, stellt das momentan auch keine valide Verhandlungsmasse dar.
Das dem Regime des Irans nicht zu trauen ist.
Die IAEA hat öffentlich gemacht, dass ihnen der Iran nicht alle Anlagen im Atombereich zugänglich gemacht hat.
Auch mitgeteilt, dass der Iran ein Programm hat, das sonst nur Staaten mit Atombomben haben.
Papier ist geduldig. Man kann, um der Vernichtung der Atomanlagen zu entgehen, alles versprechen. Doch, siehe oben, den Prüfern wird nie alles gezeigt werden.
Wenn die USA sich auf Verhandlungen einlassen, dann nur deshalb, weil sich Trump vor den Folgen einer Bombardierung fürchtet. Hat er doch seinen Wählern versprochen, sich in kein Kriegsabenteuer zu stürzen.
Der Iran kann nur aus der Luft angegriffen werden. Sobald die ersten GIs in Leichensäcken nach Hause kommen, wackelt der Präsidentenstuhl von Trump.
Und im Iran erreicht Trump das Gegenteil. Obwohl das Regime in Teheran eigentlich verhasst ist, werden solche Angriffe von außen die Gesellschaft eher zusammen schweißen.
Die militaerischen Aktionen von Israel (und potenziell der US) sind zwar beeindruckend, aber noch weit davon entfernt sicherzustellen dass der Iran nicht innerhalb von einem Jahr oder zwei wieder anfaengt an einer A-Bombe zu basteln.
Das einzige das das verhindern kann, ist ein starkes Abkommen das 100% sicherstellt dass der Iran dies nicht tut - wie mit Lybien Anfang der 2000er, die ihr Nuklaerprogram vollstandig vernichteten. Und der Weg dahin wird gerade mit den militaerischen Aktionen ausgerollt.
So gesehen braucht der Iran nicht zu "verlieren".
Warum hatte Trump in seiner ersten Amtszeit denn den A Sperrvertrag mit dem Iran aufgekündigt, man könnte zu dem Schluss kommen, das er nur durch die anschließende Wahl von Biden, ihm das Zepter aus der Hand genommen wurde. Jetzt aber, kaum ins Amt wieder gekommen, geht es gleich weiter. Somit ist der Angriff der Israelis auf den Iran, der Auslöser für ein Ziel, was sich schon vor 5 Jahren abgezeichnet hat. Man könnte es auch als einen Stellvertreter Krieg durch Israel nennen, der von den USA flankiert wird. Stand der Dinge über den Tellerrand gesehen, denn 1 Flugzeugträger der USA in der Straße von Hormus, steht dazu bereit.
Es soll ähnlich wie mit dem Irak ablaufen, aber eben nicht so fein gesponnen, das es nicht erkannt wird, was hier abläuft.
Die USA haben nie das gleiche Interesse an einem Ende des Atomwaffenprogramms wie die Israelis. Hätten die USA dieses Ziel gehabt, dann wären sie schon viel früher beteiligt gewesen.
Erst jetzt, wo Israel vor dem Erfolg steht, scheint für Trump ein solcher Schritt denkbar zu sein. Er ist sich bewusst, ein solcher Schritt birgt viele Risiken.
Den Stellvertreterkrieg den gibt es durch den Iran und nicht durch Israel. Wie Bundeskanzler Merz zu recht sagte, hätte es das Massaker an israelischen Zivilisten ohne den Iran nicht gegeben. Der Iran finanziert mit sehr viel Geld und Waffen die Hamas, Hisbollah, Huthi und andere Gruppen.