Ich bin werdender Vater (wie soll ich mit dem Thema Nacktheit vor meiner Tochter umgehen)?
Hallo liebe Community,
ich bin 28 und werdender Vater. In 2 Monaten bekommen ich und meine Frau eine Tochter (unser erstes Kind). Ich habe jetzt eine Frage an erfahrene Eltern.
Wie soll man als Mann vor seiner Tochter mit dem Thema "Nacktheit" umgehen. Ich selbst bin kein sehr verklemmter Mensch und sehe das Thema relativ locker, nur möchte ich natürlich auch nicht die Entwicklung meines Kindes beeinträchtigen.
Ich möchte einfach eure Meinung hören, wie ihr das seht. Darf ein Vater sich in Anwesenheit seiner Tochter umziehen? Oder sogar mit ihr Baden? Und soll (später) die sexuelle Aufklärung lieber der Mutter überlassen werden?
Ich denke, dass ist ein Thema, dass nicht genügent ausdiskutiert wird, weil sich viele davor scheuen.
Anmerkung: Mit "Nacktheit" meine ich nicht irgend welche ominösen Doktorspiele, wie es manche fragwürdige Erziehungsmagazine empfehlen, sondern einfach ein natürliches Verhältnis zum Körper, ohne das Kind irgendwie zu befummeln.
26 Antworten
Natürliche Nacktheit stört auf keinen Fall die Entwicklunģ des Kindes.
Eher das Gegenteil.
Kinder die in FKK Familien aufwachsen haben weniger komplexe und ein nätürlicheres Verhalten.
Aufklärung hatte ich größtenteils meine Frau machen lassen, da sie natürlich besseren Bezug zur Weiblichkeit und Geburt hat
Ich stimme zu.
Allerdings finde ich, dass "Aufklärung" eher als kontinuierlicher Prozess verstanden und gehandhabt werden sollte. Also eben gerade nicht in dem Sinne: "So, lieber Sohn/liebe Tochter, jetzt müssen wir mal etwas Ernstes besprechen..." Sondern immer dann, wenn Fragen zu dem Thema auftauchen, sollte altersgerecht darüber gesprochen werden.
Ich finde es gut, dass Du Dir Gedanken im Vorfeld machst....
Was das Thema Nacktheit angeht, mache es so, wie Du es für richtig hälst. Wie haben uns normal verhalten und dabei bleibt es nicht aus, dass man sich mal umzieht während das Kind auf dem Tron sitzt usw.... Unser Nachwuchs kennt den Unterschied zwischen Mann und Frau....
Zu dem Thema Aufklärung
das ist ja noch etwas früh, wir haben es beide getan... Obwohl da meine Frau bei meiner Tochter die besseren Karten hat...
In dem Rahmen kam auch die Frage, ob wir Sex miteinander haben. Dies bejahten wir.. Dann kam die Frage, ob sie zu sehen dürfte, da ist Antwort ein klares NEIN...
Wir haben alle Fragen wahrheitsgemäß altersgerecht beantwortet. Also nicht von Bienen und Blümchen.... Du wirst merken, wann der Wissendurst gestillt ist und da haben wir auch aufgehört....
Was ist an Nacktheit peinlich? garnichts....
Es gibt eben die Geschlechter, die unterscheiden sich und gut ist....
Warum nicht zusammen baden... das tun sehr viele Väter mit Ihren Kindern...
So wie es schreibst und ich verstehe würde ich sagen, alles im grünen Bereich...
Klare Trennung zwischen Nacktheit und Intimitäten... So machen wir es auch....
In den ersten Jahren ists wurscht ob dein Kind mitbekommt wie du im Badezimmer stehst oder ob du dich grade umziehst.
Egal ob du Mutter oder Vater bist, egal ob du einen Sohn oder eine Tochter hast.
Irgendwann dann kannst du ja, wenn es dir persönlich lieber ist (du auf Privatsphäre während des Umziehens etc bestehst) die Zimmertür hinter dir schließen und sagen "Ich ziehe mich jetzt um, bin gleich wieder da".
Das mit dem Baden.... Also erst einmal: Wickeln darfst du sie. Baden darfst du sie. Ob ihr gemeinsam badet liegt ganz im Ermessen von dir und der Kindsmutter. Falls es dir unangenehm wäre das man dein Genital sieht (wobei einem Baby oder Kleinkind das sowas von egal ist) kannst du ja eine Badehose tragen. Also Bekleidung die jeder Mann problemlos in einer Badeanstalt tragen kann.
Die sexuelle Aufklärung der Kindsmutter überlassen? Wieso das denn? Wenn ihr einen Sohn bekommen würdet - wäre es dann in deinen Augen deine persönliche Hauptaufgabe ihm dieses Thema nahezubringen? Sexuelle Aufklärung, da ists egal ob der Vater oder die Mutter dies macht. Auch egal ob die ersten kindgerechten Ansätze dazu schon im Kindergartenalter erfolgen oder man es vor sich herschiebt bis zum Beginn der Pubertät.
Einziges Problem: Je länger man wartet um so kritischer wird es. irgendwann fängt ein Kind (egal ob Junge oder Mädchen) an dieses Thema als "eklig" zu empfinden. Im Kindergartenalter dagegen ists eher Neugier, so als würde es die Info erhalten woher die Kätzchen kommen oder wie das mit dem Kreislauf der Natur funktioniert.... verstehst du? Und - wenn man bis zur offensichtlichen Pubertät wartet kann es schon passiert sein das das Kind (Junge oder Mädchen) bereits sexuelle Erfahrungen gesammelt hat (freiwillig oder gezwungen).
Deshalb ists meiner Meinung nach wichtig das man nicht wartet bis "kurz vor knapp". Denn Sexualaufklärung bedeutet auch beizubringen das das Kind eigene Grenzen hat die es schützen darf und muss.
Wer von euch Eltern die Sexualaufklärung übernimmt (und wann), das müsst ihr als Elternpaar untereinander ausmachen.
Als ich nur klein war, so 0-5/6 war das verstehe und was natürliches, Ich hab auch mit meinen Eltern gebadet etc. Als ich dann älter wurden, so ab den letzten kindergartenjahren, wurde das dann zurück gefahren. Ich fand das absolut angemessen, und würde das selber nicht anders machen. (mein Partner und ich erwarten ebenfalls ejn Kind)
Innerhalb der Familie braucht man sich nicht zu schämen, wenn man nackt voreinander ist. Dazu gehört nicht nur ungezwungenes Umziehen voreinander, sondern auch beispielsweise ein gemeinsames Wannenbad mit den Kleinen.
Wenn die Kinder dann mit Einsetzen der Pubertät beginnen sich zu genieren, sollte man dies respektieren - das geht ganz automatisch.
Wir haben das mit unseren Kindern stets so gehandhabt und wie es aussieht hat unser Nachwuchs auch ein recht ungezwungenes Verhältnis zum eigenen Körper und Nacktheit entwickelt.
Seid nett aufeinander!
R. Fahren