Hedonistisches Leben?

6 Antworten

Sehr hedonistisch, sehr ausschweifend. Aber macht so ein Leben auf Dauer glücklich?

Sozialwissenschaft und Psychologie haben sehr genaue Vorstellungen davon, WAS Menschen glücklich macht.

Darunter fällt die Selbstbestimmung/persönliche Freiheit, wie auch die Möglichkeit, sich nicht um existenzielle Bedürfnisse Sorgen machen zu müssen (wie z.B., ob man genug Essen haben wird).

Ist das "Grundglück" gegeben, kann es jeder nach eigenen Wünschen ausbauen. Auch nach sexuell-hedonistischen Wünschen. Oder anderen. Hedonismus beschreibt nicht nur sexuelle Lust, sondern allgemein Lust.

Sprich: Wer sexuell hedonistisch lebt, hat i.d.R. die Freiheit dazu - und DAS ist eine gute Grundlage für "Glück".

Andere Dinge, ohne oder parallel zum sexuellen Hedonismus, machen auch noch glücklicher. Bei vielen ist das eine sie erfüllende Arbeit (Erfüllung? Klingt auch "hedonistisch"), Wissenschaft/Forschung (da Neugier als Antrieb auch etwas "hedonistisches"), soziale Aktivität (Gutes zu tun steigert das eigene Wohlbefinden extrem - SEHR "hedonistisch"), usw.

So gesehen muss man schon sehr verbittert (und damit unglücklich) sein, wenn man ein Problem mit Hedonismus hat - gleich welcher Art.

Speziell mit sexuellem Hedonismus haben aber insbes. religiöse Menschen so ihre anerzogenen Probleme. Nur stehen diese Religionen genau NICHT für "Selbstbestimmung/persönliche Freiheit". Ja, sogar Bildung und infolge Wohlstand ist ihnen mitunter zuwider - denn das ist der natürliche Gegner von Religion (wie man in Europa anhand des Niedergangs der Religosität ja überall gut sehen kann).

Fazit: Mit dem Verschwinden der Religion, bleibt mehr Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen jenseits von Gottesdiensten und Bibelkreisen. Man vergisst, absichtlich wie unabsichtlich, seine eigenen Kinder mit sexualfeindlicher religiöser Erziehumg zu indoktrinieren und seelisch zu verkrüppeln, auf dass sie ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führen können, ohne Angst vor einem erfundenen Freund mit obskuren Regeln, und vor allem ohne Scham und Schuld bei so etwas schönem wie Sexualität.

Ja, das ist SEHR attraktiv und macht glücklich.

PS:

"Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)

"Ich glaube nicht, dass die Tendenz zu einem sex-orientierten Hedonismus (Lehre von der Sinnenlust als höchstem Ziel) durch zensurierte, fromme Plattheiten rückgängig gemacht werden kann. Kirchliche Ermahnungen, entweder von der Kanzel oder im privaten Gespräch mit Ratsuchenden, sind kaum verbindlicher als die Fußabdrücke eines Dinosauriers in Colorado." (Al Feinberg, Autor)

GottesDiener7 
Fragesteller
 03.12.2023, 13:38

Schon klar als Libertinärer. Aber weisst du denn wie pervers die Gründer dieser Ideologie waren? Marquis de Sade ist ein Beispiel. Ein extrem pervertierter bösartiger Mann.

Hedonismus ist eine sehr destruktive Ideologie, vor allem extreme Formen wie Libertiner

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Libertinaerer  03.12.2023, 17:43
@GottesDiener7
Marquis de Sade ist ein Beispiel. Ein extrem pervertierter bösartiger Mann.

Das wird von konservativen Christen sehr gerne behauptet. :)

Denn de Sade ist durch und durch ein "Kind" des Christentums. Kein Wunschkind, aber zwangsläufig:

"In der christlichen Kultur gibt es keine Verbindung von Sexuellem und Heiligem. Bzw. es gibt eine Verbindung, und das ist die Ehe. Sexualität ist geheiligt, also im Angesicht Gottes, nur vollziehbar innerhalb der Ehe. Und in anderen Kulturen gibt es Sexualität als eigene Kraft, oder als eigenes Heiliges, z.B. wie bei dionysischen Kulten, oder bei Tempelpriesterinnen." (Ariadne von Schirach, Autorin)

Lust gilt im Christentum als verdächtig. Es steht schließlich in der Schuld eines Gottes, der seinen einzigen Sohn geopfert hat. Versagung und Verzicht sind die Attribute des Edlen. Die Religion des Kreuzes baut auf Leiden und Schmerz. Keine Heiligenlegende kommt ohne diese aus.

"Die christlichen Märtyrerlegenden haben diesen Aufbau dieser sehr prominenten und beliebten Liebesromane übernommen, und haben es aber sozusagen auf Folterelemente übertragen. D.h. anstatt des letztendlichen 'Hafens der Ehe' und des erlaubten Koitus des Liebespaares steht in den christlichen Legenden der Tod. D.h., man findet eine ganz starke Parallele zwischen Geschlechtsverkehr und Tötungsakt." (Dr. Gabriele Sorgo, Kulturhistorikerin)

Schmerz gilt in christliche geprägten Gesellschaften als "echt", als "authentisch". Die christliche Heiligenlegende lebt von den Martern, die sie erzählt. Erst Leiden und Schmerz sind das Zeugnis eines "wahren Glaubens".

Die Kultivierung von Gewalt findet zwangsläufig auch in die Sexualität. Dass sado-masochistische Praktiken in Europa kultiviert werden, ist nur konsequent, der Zusammenhang von Lust und Schmerz eindeutig. SM bleibt die einzig wirklich europäische Sexkultur - es gibt kein westliches Kamasutra oder Tantra.

Mit Hedonismus als solchem hat das nichts zu tun.

Hedonismus ist eine sehr destruktive Ideologie, vor allem extreme Formen wie Libertiner

Tja, zu dumm aber auch, das heutigen Menschen die religiösen Lügen sonstwo vorbeigehen, und man sie nicht mehr auf dem Scheiterhaufen verbrennen darf. /Sarkasmus aus ^^

PS: "Die Dinosaurier wer'n immer trauriger ..." ;)

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GottesDiener7 
Fragesteller
 03.12.2023, 18:18
@Libertinaerer

Jaja, es gibt viele stolze Menschen wie dich. Die glauben das sie auf der wahrheit stehen. Die ihre Gelüste als ihre götter Verehren.

Willst du wirklich von deinem penis gesteuert werden?

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Libertinaerer  03.12.2023, 21:56
@GottesDiener7

Du mir nicht. D.h., irgendwie schon, weil Opfer furchtbarer Indoktrination, aber es gibt sie ja, die Sektenaussteiger. Es ist schwer, aber möglich.

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Libertinaerer  03.12.2023, 23:10
@GottesDiener7

Wie definiert man den Begriff? Ja, könnte man. Der Katholizismus bildet in Deutschland schließlich keine vorherrschende Meinung sondern eine Minderheitenmeinung.

Aber wie man diesen Verein mit der unermesslichen Menge Blut an den Händen auch nennt: Es geht exakt um dasselbe Prinzip.

"Extra ecclesiam nulla salus."

Außerhalb der kath. Kirche gibt es keine Erlösung. Ist ein Dogma.

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GottesDiener7 
Fragesteller
 03.12.2023, 23:12
@Libertinaerer

richtig nur durch die katholische kann man erlöst werden, es gibt aber Christen die sind nicht direkt teil der Kirche die durch die kirche erlöst werden.

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Libertinaerer  03.12.2023, 23:19
@GottesDiener7

Das ist Hokus-Pokus auf Sekteniveau: Wehe, wenn du mit unserem Glauben brichst, dann ...

... nichts, sage ich als glücklicher, hedonistischer Atheist. :)

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Also Mick Jagger und Keith Richards scheint's ganz gut damit zu gehen;)

Kim Kardashian und Madonna auch.

GottesDiener7 
Fragesteller
 03.12.2023, 16:56

Wie lange noch?

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Viel Sex, "Liebe" und dadurch die kurzweilige aber dennoch vorhandene Dosis an Aufmerskamkeit und vermeintlicher Zuneigung.

Der ganze Sinn einer hedonistischen Lebensweise ist es glücklich zu sein und das schaffen die Menschen die wirklich danach Leben durchaus

Aber die scheinen oft nicht so glücklich zu sein, oder?

Du scheinst mir aber auch nicht so glücklich zu sein.