Warum verwenden viele Atheisten das Theodizee Problem als Argument gegen Gott, während sie selbst ein hedonistisches Leben führen und Leid Anderer ignorieren?

15 Antworten

Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich das Theodizee Problem überhaupt verwende. Und ich habe auch keinen Blassen, ob ich ein hedonistisches Leben führe. Ich habe es noch niemals so betrachtet - weil ich die Begriffe gar nicht kenne. Ja - ich hab schon mal was von hedonism gehört (da gab es doch mal einen Hit in den Charts ...). Was ich aber sagen kann, ist dass ich Leid von anderen nicht ignoriere. Sonst wäre ich nicht hier.

Ich bin aus Überzeugung ungläubig. Ich steh dazu und bringe ganz einfach das Argument, dass ich so leben darf. Desweiteren bin ich davon überzeugt, dass kein Mensch an einen Gott glauben würde, wenn nicht irgendwann jemand damit angefangen hätte, einen zu erfinden. Wenn ich dieser Jemand jetzt wäre, würden mich mit Sicherheit alle für bekloppt empfinden; und ich denke: Zu Recht.

Fantho  26.09.2022, 00:25
Desweiteren bin ich davon überzeugt, dass kein Mensch an einen Gott glauben würde, wenn nicht irgendwann jemand damit angefangen hätte, einen zu erfinden.

Dagegen spricht aber die bewiesene Tatsache, dass ein Glaube an eine Höhere Macht, Höhere Kraft etc. bereits in der Steinzeit vorhanden war. Zweitens solch ein Glaube rund um den Globus in allen Kulturen gegeben war - bereits in sehr frühen Zeiten, auch innerhalb jener Kulturen, welche nie Kontakt zu anderen Kulturen hatte...

Das bedeutet: Nicht irgendjemand hat damit angefangen, sondern die innere Empfindung, das innere Wissen, die innere Ge-WISS-heit usw. waren es, welche in allen Kulturen rund um den Globus zu allen Zeiten an eine Höhere Macht glauben ließen...

Nix füa unguat...

Gruß Fantho

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AriZona04  26.09.2022, 08:06
@Fantho

... die innere Emfindung ...

Ich habe auch öfters innere Empfindungen. Nach denen fragt aber keiner. Ich würde mich auch immer noch lächerlich machen, würde ich diese preisgeben - gar als Nonplusultra an die große Glocke hängen. Meinst Du nicht auch?

Die Steinzeitmenschen waren natürlich super intelligent, allwissend und extrem modern. Ja - da könnte was dran sein. Ironie off.

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Fantho  26.09.2022, 22:41
@AriZona04
Die Steinzeitmenschen waren natürlich super intelligent, allwissend und extrem modern.

Darum geht es gar nicht, sondern um die Widerlegung der bisher von der Wissenschaft propagierten These, Gott sei erst mit dem Aufkommen der Religionen entstanden, was durch diese Entdeckung jedoch widerlegt wurde...

Deine Ironie kannst Du Dir somit in Deine Haare schmieren oder sonst wohin stecken, da diese ohn' jedwede Intelligenz und Wissenschaftlichkeit behaftet...

Gruß Fantho

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AriZona04  27.09.2022, 08:41
@Fantho

Wer keine Argumente mehr hat, wird beleidigend. Was ich mir in meine Haare schmiere, entscheide ich selbst - Danke! Du darfst Dir alles in Deine Haare schmieren, was Du für richtig hältst. Dein Gott möge Dich bei jeder Deiner Entscheidungen begleiten. Ich fälle meine Entscheidungen allein. Und das würde ich jedem auch dringend anraten.

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Fantho  27.09.2022, 23:42
@AriZona04
Wer keine Argumente mehr hat, wird beleidigend. 

Das kommt zumeist bei Atheisten vor, ja. Nur: Erstens, ich habe Dir Argumente geliefert, zweitens warst es Du, der unterschwellig mich einer Lächerlichkeit aussetzen wollte und drittens stellt meine Aussage keine Beleidigung dar, da ich lediglich auf die Ironie und den Inhalt Deiner Aussage eingegangen war. Also spiele hier nicht den Beleidigten und werde erwachsen!

Also, keine Gegen-Argumente Deinerseits zu meiner Stellungnahme bzgl. Steinzeitmenschen und 'Religiosität' - daher auch Dein Abschweifen auf die Beleidigtenschiene...aber gleichzeitig mir vorwerfen, ich lieferte keine Argumente, tststs...

So infantil, solch ein Verhalten...

Gruß Fantho

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Weil das eine mit dem anderen nix zu tun hat.

Die Gläubigen schwärmen ja immer von Gott als "Gütig" und "Wohlwollend", "Liebend", etc. - aber seine "Taten" sprechen halt eine andere Sprache.

Was die Menschen machen, hat damit erstmal nix zu tun. Ja, auch Menschen verursachen Leid und da sie ja den Freien Willen von Gott geschenkt bekomen haben, kann er da dann die Hände heben und sagen, ich hab _damit_ nix zu tun! Aber es gibt ja noch mehr schlechte Dinge in der Welt, Dinge, die nicht menschengemacht sind.

Weil das Theodizee-Problem auf anschauliche Weise demonstriert, dass es einen Gott mit den propagierten Eigenschaften: Allwissenheit, Allmacht und (All)Güte nicht geben kann ungeachtet des Lebensstils der Person die dieses Problem anführt.

Mit dem Finger auf andere zu zeigen, verteidigt keinen Aberglauben an außerirdische kosmische Zauberer. Das ist "Whataboutism" und so wie du ihn hier verwendest, sogar ein Ad-hominem Angriff, also auf die Person (die Gesprächspartner/innen) bezogen.

Atheist: Deinen Gott kann es nicht geben, weil das Theodizee-Problem zeigt, dass die Eigenschaften mit denen du ihn beschreibst unvereinbar sind.
Du: Aber du lebst hedonistisch.

Was genau hast du mit der Aussage verteidigt, belegt oder widerlegt? Nichts.

Der Austausch könnte nicht lächerlicher sein wenn man ihn so formuliert:

A: Die Erde ist eine annähernde Kugel und keine Scheibe, weil der Schattenwurf von Objekten auf der Erde eindeutig dem Kugelmodell entspricht.
B: Aber du hast ein Auto, also gilt deine Aussage nicht.

Zudem ist der Vorwurf des hedonistischen Lebens von Atheisten unbegründet und zusätzlich falsch. Studien zeigen immer wieder, dass Religiosität negative Charaktereigenschaften mit sich zieht wie Geiz und Missgunst, während Atheismus Menschen in der Regel offener, freundlicher und großzügiger macht.

Experimente haben zum Beispiel gezeigt, dass Kinder aus religiösen Erziehungen weitaus asozialer und habgieriger sind als Kinder aus Erziehungen in denen Religion keine Rolle spielt.

Du siehst also hoffentlich (und wenn nicht du, dann vielleicht geneigte Mitleser/innen), dass in deiner Frage das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat, der persönliche Angriff auf Atheist/innen unbegründet ist und nichts weiter als einen billigen Versuch darstellt davon abzulenken, dass das Theodizee-Problem diese Eigenschaften eines Gottes anschaulich, einfach und logisch widerlegt.

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
 - (Psychologie, Religion, Philosophie und Gesellschaft)
zahlenguide  01.10.2022, 11:56

Gott kann auch einfach dem Menschen seinen Willen lassen und erst dann eingreifen, wenn dieser sich ändern will = solange erlebst du halt Leid und vielleicht erkennst Du, das dein Weg falsch ist oder bist bockig und machst alles weiter, was du dir so denkst und machst es schlimmer und schlimmer. Gott ist souverän. Genauso wie Du. Dich selbst stellst du aber nicht als Monster da.

Und noch zwei schnelle Fragen: Wer ist eigentlich Schuld, wenn dich jemand warnt, dass du keine Beeren aus diesem Wald essen sollst, weil diese giftig sind und DU es trotzdem tust? der Warner oder du? Die Bibel warnt vor diversen Dingen und die Leute sagen: mir doch egal und dann bekommen sie die Quittung aus ihrem eigenen Handeln. Beispiel Masturbation führt zu Freiem Sex, daraus wird unkontrollierter Sex, daraus wird ZUM BEISPIEL Fremdgehen, das wiederum führt dann zu den eigentlichen Problemen, wie kein Vertrauen mehr in irgend jemanden und irgend was = man ist innerlich Tod. (da hätte ich doch gern mal ein vernünftiges Gegenargument von den selbsternannten Vertretern der Vernunft)

Und zweitens: Wer ist eigentlich schuld, wenn jemand trotz all des Leids um einen herum sein eigenes Leben nicht verbessern will? Sondern Christen auch noch als Nestbeschmutzer behandelt, wenn man sagt: WIR (Menschen) sind Sünder... geh mal auf die Straße und bezeichne irgend wen als Sünder: Sofort kommt die Rechtfertigungsmaschine: Hitler war schlimmer. Der Typ hat auch mal klein Angefangen und seine Grundlagen waren ebenfalls falsch. Mal abgesehen, dass die Qualität des Bösen nicht darüber bestimmt, ob Du die Grundlage des Bösen, die Sünde noch in dir hast - die eben nur in EINEM Glauben abgelegt werden kann: dem Kreuz von Golgatha. (war ja in diversen Religionen aktiv)

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Du meinst als Argument gegen die Existenz eines AAA Gottes.

Das Problem ist folgendes:

Entweder KANN Gott das Leid nicht verhindern, dann ist er nicht allmächtig

Oder er WILL das Leid nicht verhindern, dann ist er nicht Allgütig

oder er WEIS NICHTS von dem Leid, dann ist er nicht Allwissend.

Da Menschen nichtmal eine dieser Kriterien erfüllen, passt der Vergleich schlicht nicht.

Also, wenn ich mal irgendwie Allmächtig, Allgütig und Allwissend werden sollte, und dann noch Leid existiert, DANN kannst du mir gern diese Frage nochmal stellen, vorher macht sie schlicht keinen Sinn.

Sehr verschnörkselte falsche Unterstellungen.

Dass keiner der 3000 erdachten Götter auf Erden eingreift, ist ein FAKT und ein sehr berechtigter Kritikpunkt gegen die Religionsschwärmerei.

Dass Atheisten nur nach Luxus und Genuß streben, ist völliger Blödsinn. Es sind ganz normale Werktätige mit einem Nettoeinkommen von 3500 € und die versuchen müssen, damit leidlich (trotz Mietenhorror und mit Angehörigen) über die Runden zu kommen.

Da bleibt für Schlaraffenland NICHTS übrig.

Dass Atheisten Leid anderer "ignorieren" würden, ist eine freche Falschbehauptung.

Erstens ist man sogar gesetzlich verpflichtet, Notfälle zu melden und sich zu kümmern. Zweitens gilt, dass "soziales Verhalten" sich in der Regel lohnt. Z.B. wenn man in seinem Umkreis nett und hilfreich ist, dann kriegt man auch was zurück.

Weltsozialamt kann ein Einzelner nicht sein, das kann man nicht fordern. Das machen Andere.