Hatte Oskar Schindler von anfang an Mitleid mit den Juden(Schindlers Liste)?
oder ging es ihm nur um das Geschäft? Oder war das Geschäftliche nur ein Vorwand um Leben zu retten?
Das ende war ziemlich eindeutig aber war es von anfang an so?
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
8 Antworten
Da spielt wohl beides mit hinein. Seine Liste von Personen hat er ja nicht ganz uneigennützig zusammen gestellt. Neue Leute mussten erst wieder eingearbeitet werden, so dass Schindler gegenüber der SS, mit der er gute Kontakte pflegte, plausibel machen konnte, dass es auch in deutschem Interesse war, den Produktionsablauf nicht unnötig zu stören.
Was aber viele vergessen: für jede Person, die er auf die Liste setzte, musste jemand anderes nachrücken. An der Anzahl der zu Ermordenden hat die SS nichts geändert.
tja, auch Schindler und viele andere Retter mussten selektieren. Aber er und andere Gerechte konnten leider nicht alle retten.
Dazu sagt der Jude Mieczysław Pemper, der Schindler mehr als nur persönlich kannte:
"Bei Schindler gab es einen Prozess des moralischen Wandels. Er war anfangs ein überzeugter Nationalsozialist, wollte ein großes starkes Deutschland mit Österreich und 1938/39 einem Teil der Sudetengebiete. Er kam nicht als Retter nach Krakau - Schindler wollte dort gutes Geschäft machen. Im Laufe der Zeit, als er sah, wie die Juden behandelt wurden, haben ihm die Leute leidgetan. Er hatte ein weiches Herz. Eine Rolle hat auch die Tatsache gespielt, dass er im Sudetenland jüdische Klassenkameraden hatte, im Haus des Rabbiners von Zwittau verkehrte und so Freundschaften geschlossen hatte." (das ganze Interview unter https://www.sueddeutsche.de/politik/schindlers-liste-holocaust-1.877488)
So wie ich den Film verstanden habe, wandelte sich die Einstellung des Oskar Schindler, je länger er mit seinen jüdischen Angestellten zu tun hatte.
Ich gehe davon aus, dass sich beides nicht voneinander trennen lässt, eher sogar, dass der geschäftliche Ansatz der Einstieg war.
Mangelhafte Abstimm-Auswahl, es ist nicht alles schwarz oder weiß.
Im Buch wird deutlich gezeigt, er hatte erst sehr viel später Mitleid. Im Film ist das auch feststellbar, aber eher sehr versteckt.
versteckt, weiß ich nicht... (in dem Film)
Als er in Krakau die schicke Wohnung des Ehepaares übernahm, hatte er sichtlich kein schlechtes Gewissen. Jedenfalls hat das Liam Neeson sehr deutlich dargestellt. Sein Entsetzen kam in dem Film erst als er bei seinem Ausritt Zeuge des Schreckens wurde wurde... Das kleine Mädchen im roten Mantel war das Symbol dafür - und natürlich der Einfluss seines Buchhalters. IN dem Film gab es einige Wendepunkte im Denken Schindlers.
Die künstlerischen Freiheiten von Spielberg, sollt man nicht soviel Wahrheitsgehalt beimessen, denn Schindler selber ist ein Lebemann gewesen, der die Juden dann als sein eigenes Schutzschild benutzte. Das dabei 1100 Juden überlebten, ist natuerlich sein Verdienst und der wird ihm auch hoch angerechnet in Israel.