Glaubt ihr die AfD wird die nächste Wahl gewinnen?
Und für die ganzen linken hier, es geht nicht darum was ihr hofft, sondern ob es wahrscheinlich ist. Basierend auf Fakten und nicht auf Hoffnung.
Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen
13 Antworten
Naja, was heißt gewinnen? Stärkste Kraft? Nein.
Letztendlich gewinnt man ja bei Wahlen auch, wenn man im Vergleich zur letzten Wahl ein besseres Wahlergebnis einfährt. Und das ist mehr als wahrscheinlich, wobei ich auch hier der Überzeugung bin, dass die 20-22 %, die sie in den Umfragen hat, nicht gehalten werden können. Und zwar aus diesen Gründen:
- Wir sind mitten in der Legislaturperiode, sodass Umfragen vielleicht ein Stimmungsbild liefern können, aber keinesfalls Wahlergebnisse vorhersagen können. Siehe 2018, als die AfD ebenfalls mit 18 % sehr gut dastand und 2021 mit knapp unter 11 % relativ schlecht abschnitt.
- Umfragen sind durchaus schnelllebig, auch wenn die AfD seit Monaten konstant über 20 % liegt. Jedoch war Anfang 2021 Baerbock fast schon sichere Kanzlerin, im Frühjahr dann ganz sicher Laschet, bis sich Scholz (nachträglich durchaus mit leider zu ergänzen) die Krone schnappte. Damit auch zum nächsten Punkt
- Der Wahlkampf entscheidet viel. Während man als Opposition mit Kritik an der Regierung vor allem in Krisen viele Punkte einfahren kann, ist dies im Wahlkampf anders. Dort muss man inhaltlich überzeugen, schließlich will ja keiner eine Regierung, die nach ihrer Wahl weiterhin die Vorgänger kritisiert, sondern eine, die einen Plan hat. Und gerade da wird sie einiges an Punkten einbüßen, da ihr Programm nachhaltig unsere Situation extrem verschlimmern wird. Allein schon die Rentenpolitik wäre eben nicht für Bürger, sondern gegen diese, wenn man erst nach 45 Jahren Beitragsleistungen volle Bezüge bekommen soll. Nur um ein „faktisches“ Beispiel zu nennen.
- Taktische Wähler darf man nicht vergessen. Viele werden irgendwann merken, dass die Stimme an die AfD nicht helfen wird, alle jetzigen Regierungsparteien aus der Regierung zu drängen. Die Union schließt bisher klar eine Zusammenarbeit aus und dies würde sich nur ändern, wenn der gemäßigte Teil der AfD die Ex-Flügel-Sympathisanten in den Griff bekommt. Angesichts des Falls Halemba und Höckes Einfluss schon sehr unwahrscheinlich. Außerdem sind Union und AfD in Sachen NATO, EU und Russland gegensätzlicher Meinung, was von vielen Unionlern ebenfalls als fester Ausschlussgrund gesehen wird. Letztendlich wird man der FDP, den Freien Wählern oder Bündnis Deutschland die Stimme geben müssen, um Rot-Grün in die Opposition zu schicken.
- 2024 scheint angesichts der wirtschaftlichen Lage und der Stimmung im Land ein besseres Jahr zu werden als das katastrophale 2023, was Populisten meist den Wind aus den Segeln nimmt.
- Das AfD-Wählerpotenzial liegt laut des angeblich AfD-nahen Meinungsforschungsinstituts INSA bei 29,5 %, sodass sie mit den 23 % aus der letzten Umfrage beinahe 80 % ihres Potenzials ausschöpfen. Das ist extrem ungewöhnlich und selten haltbar. Die Union liegt beispielsweise bei etwas mehr als 65 %.
Summa summarum müssten viele Faktoren der AfD in die Hände spielen, um die Umfragewerte zu halten. Sollte das zutreffen, ist ein Ergebnis über 20 % durchaus denkbar. Ein Wahlgewinn im Sinne der meisten Stimmen sehe ich derzeit nicht, hängt aber davon ab, wen die Union als Kanzlerkandidaten aufstellt. Ich hoffe, dass war faktenbasiert genug.
Das ist erst un zwei Jahren und davor wird es ja noch einen Wahlkampf geben wo es dann mehr um Themen geht und nicht nur um pure Hetzte mit der die rechtsextreme AfD zur Zeit Punktet und auch jetzt liegt die Union immer noch vor denen.
Ganz neutral betrachtet wird sie nicht als stärkste Partei abschneiden. Jedoch mit großem Abstand vor dem dritten sein.
Aktuell ist eine starke AfD zudem wichtig, da sie Themen auf die Tagesordnung bringt, die sonst keine Beachtung bekommen und nicht angesprochen werden würden.
Andere Parteien müssen durch dieses starke Ergebnis ihre Politik ändern, sich zudem deutlicher zu bestimmten Themen bekennen und Änderungen voranbringen.
Auch wird vmtl 2025 eine neue Partei zur Wahl antreten, die sich aus Politikern von Union und AfD bildet. Es wird also spannend.
Die nächste Wahl/Wahlen befinden sich in den neuen Bundesländern. Und dort kommt es auch zu einem politischen Erdbeben sondersgleichen. So etwas hat man, solange die - komplette - BRD besteht, noch nie erlebt. Selbst die Wahlmoderatoren in Fernsehen werden sich festhalten müssen, wenn sie die Prognosen und Wahlberechnungen ansagen müssen. Soltest du allerdings die Bundestagswahl meinen, so gehe mal von so hohen Verlusten der Altparteien aus, das die AfD locker den 2. Platz erreichen wird.
Gewinnen im Sinne "absoluter Mehrheit" ganz sicher nicht, im Sinne von "zulegen" allerdings schon.