Für welches Kraftwerk würdet ihr euch entscheiden?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Kernkraftwerk Isar 2 85%
Kohlekraftwerk Jänschwalde 15%

10 Antworten

Kernkraftwerk Isar 2

Ich bin grundsätzlich gegen Kernkraft, weil es auch nach 60 Jahren Nutzung (in Deutschland) noch immer kein echtes Entsorgungskonzept gibt. Wenn es in diesem Zeitraum nicht gelungen ist, hierfür eine sichere Lösung zu finden, die Millionen Jahre trägt, dann steht zu befürchten, dass dies auch künftig nicht gelingen wird. Damit ist Kernenergie definitiv eine Hochrisikotechnologie. Wir werden wohl darauf warten müssen, bis die Raumfahrt so weit entwickelt ist, dass man den ganzen Atommüll irgendwann ins All schießen und von diesem Planeten entfernen kann. Ich glaube ernsthaft, dass dies am Ende die einzig verbleibende Lösung sein wird.

In der jetzigen Situation mit Krieg und Energiekrise denke ich jedoch, dass es besser wäre, den Ausstieg um einige Zeit zu verschieben, bis wir den dauerhaften Ausfall Russlands als Gaslieferant wirklich verdaut und ein zukunftsfähiges Ersatzkonzept entwickelt haben und bei den alternativen Energien weiter sind. Zwar würde dabei für eine gewisse Zeit weiterer Atommüll anfangen, aber angesichts der jetzt bereits vorhandenen Menge dürfte das nun auch nicht mehr den Ausschlag geben.

Woher ich das weiß:Recherche
Avatarez2 
Fragesteller
 16.04.2023, 13:51

Was spricht gegen ein bisschen mehr CO2? Überall auf der Welt werden Kohlekraftwerke gebaut, China hat DE mit pro Kopf Emissionen wohl überholt und es ist kein Ende in Sicht. Warum also einen Rohstoff nicht nutzen, der direkt unter den Füßen liegt und eine prima Überbrückung darstellt, während Uran aus unsicheren Gebieten unter meist menschenunwürdigen Bedingungen gefördert wird?

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Kernkraftwerk Isar 2

Es gibt keinen günstigeren Strom als den Strom aus einem Kernkraftwerk! Zumal Isar 2 auch schon lange abgeschrieben ist! Die Brennstoffkosten sind verschwindend gering gegenüber einem Kohlekraftwerk.

Von den ökologischen Schäden, die beim Abbau dieser Kohle entstehen, wollen wir gar nicht reden. Auch nicht davon, dass diese Kohle einmal quer durch die Welt gekarrt werden muss. Oder den Tonnen an Schlacke, die bei der Verbrennung übrig bleiben. Das geht weit über das bisschen CO2 hinaus.

Mit einem Kohlekraftwerk kann man keinen nachhaltigen Strom produzieren. Nicht mal ansatzweise. Bei einem hochmodernen Gaskraftwerk mit GuD und Fernwärmeauskopplung, da könnte man vielleicht noch drüber reden, ob das für den Übergang ok ist. Kohle ist ein no brainer

Kernkraftwerk Isar 2

Ich wäre für das Klimaneutrale

Oder für, das was uns weniger von Importen fossiler Rohstoffe abhängig macht.

Avatarez2 
Fragesteller
 16.04.2023, 13:45

Der Braunkohletagebau ist direkt neben Jänschwalde, die Energie wird direkt in DE Vorort gefördert, wir sind also mit Kohlekraft komplett autark. Uranvorkommen in DE sind da eher begrenzt, daher wären wir hier wieder abhängig von Uranförderländern, die Frage ist also Klimafreundlichkeit vs Autarkie.

Man könnte auch anders argumentieren, DE hat Kohlereserven wahrscheinlich noch für die nächsten Hundert Jahre, niemand verpflichtet DE besonders grün zu sein, während in Indien und China Kohlekraftwerke aus dem Boden sprießen, eigentlich hat DE keinen Zeitdruck und kann so lange Kohle nutzen, bis es genügend Speichertechnologien für grüne Energie gibt.

Leider stehen dem ideologische Gründe entgegen, weshalb leider immer mehr energieintensive Unternehmen mitsamt der Arbeitsplätze in dreckigere aber günstigere Gegenden abwandern müssen.

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Caillean1982  06.08.2023, 15:16
@Avatarez2

Braunkohle ist absoluter Dreck. Das gehört verboten die zu verbrennen und dieses Kraftwerk hätte niemals gebaut werden sollen. Steinkohle ist da wesentlich effizienter, aber die gibt es in D halt nicht ausreichend bzw. günstig.

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juergen63225  06.08.2023, 18:10
@Caillean1982

Niemand wird ernsthaft der Braunkohle eine Zukunft geben. Auch AKWs würde ich keine neuen bauen. Aber die bestehenden hätte ich weiterbetrieben. Der Rohstoff Uran spielt kostenmässig eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu Gas und kohlekraftweken.

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Kohlekraftwerk Jänschwalde

Alleine schon, weil die 3 GW aus 6 Blöcken a 500 MW bestehen und somit der Mindestlastsockel mit 200 MW deutlich unterhalb von Isar 2 liegt.

Nachtrag: Da war ein M verloren gegangen.

Kernkraftwerk Isar 2

Weder noch, aber wenn ich schnell viel Strom zu einem aktuell günstigen Preis will, dann schmeiß ich Isar II wieder an.

Unter Nachhaltigkeitsaspekten ist Atomkraft ein Problem, solange wir nicht wissen wohin mit dem strahlenden Abfall und dem was beim Rückbau anfällt, wenn das Ding durch ist. Wenn ein Unfall passiert, was zugegeben unwahrscheinlich ist, sind die Folgen auch gleich extrem dramatisch.

Kohlekraft ist ein Auslaufmodell und wird akut nur zur Überbrückung benötigt. Diese Art der Stromerzeugung macht Dreck und ist sicher wirtschaftlich schlechter als ein Atomkraftwerk. Vorteil ist, dass wir Kohle selber in Deutschland abbauen und so nicht so abhängig vom Wohlwollen der Lieferländer sind. Bei einem Unfall ist nicht die ganze Region um das Kraftwerk kilometerweit Sperrzone und die Abfälle strahlen zumindest mal nicht.

Ich würde Geld in die Hand nehmen und in Speichertechnolgien investieren, um den mit regenerativen Energien erzeugten Strom besser speichern zu können. Die produzieren schon jetzt zu Spitzenzeiten deutlich mehr als eingespeist werden kann, nur mit dem speichern dieser Energie happert es noch.