Freier Wille oder Predeterminismus (alles vorherbestimmt im Universum)?

8 Antworten

Determinismus (Laplaces Dämon) führt zu einem  Selbstreferenz-Widerspruch ähnlich dem Friseursparadoxon, dem Gödelschen Unvollständigkeitssatz und Turings Halteproblem. Wenn alles vorherbestimmt ist, dann liegt die detaillierte Information über die Zukunft im Universum bereit und ist im Prinzip auslesbar und durch Menschen vermeidbar, außer wenn auch die Information über das Auslesen der Information schon bereitliegt, genau wie die Infomation über das Auslesen der Information über das Auslesen usw. ad vomitum*, um das Paradox zu umgehen. Der Speicherplatz auch eines unendlichen Universums kann aber nicht mächtiger sein als das Universum selbst.

*) ad infinitum, bis man kotzt

In diesem Universum verhindert zusätzlich die Kombination von Quantenmechanik und Chaos die Vorausberechnung aller Zukunft, weil sie mikroskopische Anfangsbedingungen, die gegenwärtig nicht nur unbekannt sondern nicht existent sind, zu makroskopischen Abweichungen vergrößert.

https://www.youtube.com/watch?v=fDek6cYijxI

Was übrigens nicht bedeutet, dass Chaos Willkür ist - es folgt fundamentalen Gesetzen...

https://www.youtube.com/watch?v=ovJcsL7vyrk

Da diese Frage im christlichen Kontext steht, antworte ich mit 1 Tim 2,3-4, wo steht, dass Gott will, dass ALLE Menschen gerettet werden. Gott hat bestimmte Menschen also nicht für die Hölle bestimmt, wie dte calvinistischen Protestanten lehren.

Natürlich Freier Wille. Jeder denkt und handelt ja für sich selber. Es ist einfach Unsinn zu glauben es sei etwas vorherbestimmt und man versucht damit von seiner eigenen Verantwortlichkeit davonzulaufen. Das tut man ja damit Bewusst oder Unbewusst.

Die ersten Menschen hatten noch keinen Freien Willen. Sie waren wie Pflanzen und Tiere, heute noch, an ein Artenbewusstsein angebunden. Als die Erde feststofflicher wurde, der Mensch Sprache bekam, bekam jeder Mensch ein Bewusstseinsfeld, 10m um ihn herum fur Freien Willen, behielt aber trotzdem noch das Artenbewusstsein, an das er angeschlossen ist. Aber mehr oder weniger, je nach Grösse des erlernten Egos.

Aber alle speichern alles ins Kollektivbewusstsein. Alles minus gibt dann die Katastrophen und Pandemien, wenn das Feld überläuft. _ Nicht umsonst predigen Religionen nen ordentlichen Charakter u Geschichten von gut und böse. _ Die Welt ist zwar dual, aber gut und böse gehört nicht zur Dualität, auch wenn das manche so auslegen, um sich mit lügen und ausnutzen Vorteile zu nehmen. Gut u böse ist der Freie Wille des Menschen. Und kommt als Glück, Schicksal wieder zum Verursacher, kausal, zurück.

Freier Wille.

Ganz einfacher Beweis: Zwei Leute, die sich unterhalten, reagieren ständig aufeinander.

(Ausnahmen bestätigen die Regel.)

RavenRoyale 
Fragesteller
 19.03.2024, 19:54

Wo man aufwächst mag als Zufall erscheinen, sowie die Eltern, das Umfeld z.B. Freunde, Schule etc.

All das glaubt man selbst wählen zu können (bis auf die Eltern?).

Aber wir wurden seit unserer 1. Sekunde auf der Welt beeinflusst.

Wir wachsen mit unterschiedlichen Weltperspektiven auf, treffen Entscheidungen, von denen wir glauben, sie frei zu wählen zu können.

Was ich meine ist, dass das Gehirn seinen Zustand, wie es Entscheidungen bei bestimmten Einflüssen trifft, stets mit jedem Erlebnis aktualisiert (auf das wir keinen Einfluss haben), und das einen prägenden Effekt auf die neueste Entscheidung, die man trifft, hat, obwohl man glaubt, man kann frei wählen.

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Radioactiveman5  19.03.2024, 20:59
@RavenRoyale

Das ist richtig. Wir entscheiden aus vielerlei Gründen nicht frei (Bedürfnisse, Regeln, Lebensumstände, Erfahrungen...), sonst würden wir ja nur hilflos lallend dahinsiechen.

Die Entscheidung, jetzt mal kurz zu zwinkern erfolgt aber völlig unabhängig von alledem, vor allem unabhängig von jeglichen physikalischen Vorgeschichten. Das ist das eigentlich erstaunliche.

Das Prinzip von Ursache und Wirkung (im physikalischen Sinne!) ist mit dem freien Willen nicht kompatibel.

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