Frage Christentum?

11 Antworten

Ja wir haben einen freien Willen, sonst könnte Gott kein Gericht halten. Er weiß was in der Zukunft geschieht als Rahmen, aber wie sich Einzelne entscheiden wird sich nicht weisen. - Jesaja 46:10 - 10  Von Anfang an sage ich vorher, wie eine Sache ausgeht, und lange im Voraus kündige ich an, was noch nicht getan worden ist. Ich sage: ‚Meine Entscheidung wird feststehen, und ich werde tun, was immer ich möchte.‘

Hallo Bene99dikt,

Gott besitzt zwar die Fähigkeit, alles zu wissen, doch macht er davon nicht uneingeschränkt Gebrauch! Hier kommt eine Lehre mit ins Spiel, die als "Prädestinationslehre" bekannt ist und die besagt, dass Gott alles weiß, ihm also auch jedes Ereignis, ob im irdischen oder im himmlischen Bereich, im Voraus bekannt ist.

Des weiteren schließt diese Lehre mit ein, dass Gott alles vorherbestimmt, jedes Detail im Leben eines Menschen. Die Prädestinationslehre wird jedoch nicht in der Bibel gestützt. Um also Deine Frage richtig beantworten zu können, gestatte mir, dass ich auch ein wenig auf diese Lehre eingehe.

Drehen wir dazu das Rad der Zeit einmal sehr weit zurück, an den Anfang der Menschheit. Nachdem Gott den Menschen erschaffen hatte, entwickelte sich im Herzen einer dieser Engel ein verkehrtes Verlangen. Es entstand in ihm der Wunsch, ebenso wie Gott angebetet zu werden. So näherte er sich Eva durch eine Schlange und brachte sie dazu, sich gegen Gott aufzulehnen.

Sie, und auch später ihr Mann Adam, sagten sich von Gott los und begaben sich, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein, unter die Herrschaft des Satan. Durch diesen Akt der Rebellion ist letztendlich all das Leid entstanden, was es in der Vergangenheit bis heute gab und gibt.

Hätte Gott tatsächlich diese Entwickelung im Garten Eden vorausgesehen, dann wäre er im Grunde für das ganze Leid verantwortlich, das sich in der Folge ergeben hat! Macht das zu glauben jedoch wirklich Sinn, wenn man zum Beispiel daran denkt, dass Gott "Liebe ist" (1. Johannes 4:8)? Diese Formulierung bringt zum Ausdruck, dass jede Handlung Gottes von Liebe bestimmt und durchdrungen ist. Das würde aber ganz und gar nicht zum Vorherwissen bzgl. des Sündigens der ersten Menschen passen!

Ist aber Gott nur dann vollkommen und allwissend, wenn er beschlossen hat, nicht jedes Ereignis im Voraus zu kennen? Einige argumentieren so. Dazu ist folgendes Zitat aus einem Bibellexikon sehr interessant und aufschlussreich:

" Die Behauptung, Gott wäre nicht vollkommen, wenn er nicht alle künftigen Ereignisse und Situationen bis ins einzelne vorherwüßte, verrät in Wirklichkeit eine willkürliche Ansicht über Vollkommenheit. Vollkommenheit im eigentlichen Sinn des Wortes verlangt keine solch absolute, uneingeschränkte Anwendung, denn ob etwas vollkommen ist, hängt davon ab, inwieweit es den Maßstäben der Vortrefflichkeit entspricht, die jemand, der dafür kompetent ist, festgelegt hat. (Siehe VOLLKOMMENHEIT.) Letzten Endes sind Gottes Wille und Wohlgefallen — nicht die Meinungen oder Auffassungen von Menschen — ausschlaggebend dafür, ob etwas vollkommen ist oder nicht (5Mo 32:4; 2Sa 22:31; Jes 46:10).

Als Veranschaulichung diene Gottes grenzenlose Machtfülle, die unleugbar vollkommen ist und keinerlei Beschränkungen unterliegt (1Ch 29:11, 12; Hi 36:22; 37:23). Doch seine Vollkommenheit an Kraft erfordert nicht, daß er in jedem Fall den vollen Umfang seiner grenzenlosen Machtfülle einsetzt. Sonst wären bereits vor langer Zeit durch den Vollzug der Strafgerichte Gottes, die von machtvollen Äußerungen der Mißbilligung und des Zorns begleitet waren — wie bei der Flut und bei anderen Gelegenheiten —, nicht nur bestimmte Städte und einige Nationen des Altertums vernichtet worden, sondern die Erde und alles darauf (1Mo 6:5-8; 19:23-25, 29; vgl. 2Mo 9:13-16; Jer 30:23, 24).

Gottes Machtentfaltung ist daher nicht einfach eine Entladung seiner grenzenlosen Kraft; diese wird statt dessen immer durch seinen Vorsatz bestimmt und, sofern es angebracht ist, durch seine Barmherzigkeit gemildert (Ne 9:31; Ps 78:38, 39; Jer 30:11; Klg 3:22; Hes 20:17).

Wenn es Gott unter gewissen Umständen gefällt, von seinem uneingeschränkten Vorherwissen wahlweise und in beliebigem Umfang Gebrauch zu machen, hat bestimmt weder ein Mensch noch ein Engel das Recht, zu ihm zu sagen: „Was tust du?“ (Hi 9:12; Jes 45:9; Da 4:35). Es geht daher nicht um die Frage der Fähigkeit, d. h. darum, was Gott vorhersehen, vorherwissen und vorherbestimmen kann — denn „bei Gott . . . sind alle Dinge möglich“ (Mat 19:26) —, sondern darum, ob Gott es für angebracht hält, etwas vorherzusehen, vorherzuwissen und vorherzubestimmen, denn „alles, was er Lust hatte zu tun, hat er getan“ (Ps 115:3).(Quelle: Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2, Seite 1247).

Wie hier angedeutet wird, macht Gott wahlweise von seinem Vorherwissen Gebrauch. Das bedeutet, dass er beschließen kann, nicht alle Taten seiner Geschöpfe vorherzuwissen. Die Bibel lässt an verschiedenen Stellen erkennen, dass Gott zunächst eine aktuelle Situation untersucht und aufgrund dieser Untersuchung dann eine Entscheidung trifft. Dazu noch einmal ein Auszug aus dem eben zitierten Bibellexikon:

" So wird in 1. Mose 11:5-8 beschrieben, daß Gott seine Aufmerksamkeit der Erde zuwandte, sich mit der Situation in Babel beschäftigte und sofort beschloß, etwas zu unternehmen, um dem unlauteren Vorhaben dort ein Ende zu bereiten. Nach der Entwicklung der Bosheit in Sodom und Gomorra unterrichtete Jehova Abraham von seiner Entscheidung, (durch seine Engel) eine Untersuchung vorzunehmen, um „zu sehen, ob sie ganz nach dem darüber erhobenen Geschrei handeln, das zu mir gekommen ist, und wenn nicht, kann ich es erfahren“ (1Mo 18:20-22; 19:1).

Gott sprach davon, daß er ‘mit Abraham bekannt und vertraut geworden’ war, und nachdem Abraham tatsächlich versucht hatte, Isaak zu opfern, sagte Jehova: „Jetzt weiß ich wirklich, daß du gottesfürchtig bist, indem du mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten hast“ (1Mo 18:19; 22:11, 12; vgl. Ne 9:7, 8; Gal 4:9)" (Quelle: Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2, Seite 1247).

Somit geht also aus der Bibel deutlich hervor, dass Gott bestimmte Ereignisse nicht im Voraus gewusst hat, weil er sie nicht wissen wollte. Genauso verhält es sich auch im Hinblick auf die Geschehnisse am Anfang der Menschheit, die letztendlich zu all dem Leid, das wir heute beobachten, geführt haben. Obwohl Gott also nicht für diese Entwicklung verantwortlich ist, hat er für einen Weg aus dem Dilemma gesorgt! Aber für welchen?

Dazu möchte ich noch einmal auf das zurück blenden, was damals im Garten Eden geschehen ist. Die Auflehnung gegen Gott war die erste Sünde, der dann zahllose weitere folgten. Es war jedoch noch etwas geschehen, das die im Entstehen begriffene Menschheit in Schwierigkeiten brachte: Die Menschen rebellierten nicht nur gegen Gott, sondern sie unterstellten sich gleichzeitig auch der Herrschaft jemandes, der es nicht gut mit ihnen meinte, der Herrschaft des Widersachers Gottes, Satans des Teufels.

Seinem bösen Einfluss haben wir es letztendlich zu verdanken, dass wir in dieser kaputten Welt leben müssen. Wie weitreichend sein Eingreifen in die Geschicke der Menschen ist, zeigt die Bibel mit den Worten: "Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist" (1. Johannes 5:19). Im Johannesevangelium nennt Jesus ihn deswegen auch den "Herrscher der Welt" (Johannes 14:30).

Satan der Teufel ist nicht, wie einige meinen, ein Fabelwesen, denn die Bibel beschreibt ihn als einen Engel, der von Gott abfiel, um selbst von Menschen angebetet zu werden. Dieses mächtige Geistwesen treibt zusammen mit seinen Mitstreitern (weiteren abgefallenen Engeln - die Bibel bezeichnet sie als Dämonen) ein böses Spiel. Aus diesem Grund dürfen wir uns über die chaotischen Zustände auf dieser Erde nicht wundern.

Allerdings gibt es einen Trost: Gott lässt nur vorübergehend zu, dass der Teufel einen solch großen Einfluss nehmen kann. In der ersten Prophezeiung der Bibel wird bereits sein Ende mit den Worten angekündigt: "Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen" (1. Mose 3:15).

Ohne jetzt auf jede Einzelheit in dieser Prophezeiung eingehen zu wollen; mit "Er" ist der Messias gemeint, der eines Tages dem Teufel "den Kopf zermalmen", das heißt, ihn für immer vernichten wird. Dann wird es seinen üblen Einfluss nicht mehr geben und ein neues Zeitalter wird anbrechen.

Die Zustände, die dann unter der Menschheit herrschen werden, werden im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung wie folgt beschrieben: "Dann hörte ich eine laute Stimme vom Thron her sagen: „Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Wenn diese Worte wahr geworden sind, dann wird sich auch die millionenfach geäußerte Bitte des Vaterunser erfüllt haben: "Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf der Erde" (Matthäus 6:10). Dann wird es niemanden mehr geben, der die Umwelt verschmutzt oder sonst irgend etwas Schlechtes tut. Unter göttlichem Einfluss wird es dann auch gelingen, dass der Mensch schließlich wieder zum "Ebenbild Gottes" zurückkehrt, d.h. seine Vollkommenheit wiedererlangen wird.

Jeder, der diese Zeit einmal erleben möchte, muss allerdings schon heute etwas tun: Gott kennenlernen und seinen Willen tun. Diejenigen, die sich für diesen Weg entschieden haben, empfinden ihn nicht als eine Bürde, sondern sehen darin den besten Lebensweg, der ihnen den wahren Sinn des Lebens und dauerhaftes Glück vermittelt.

LG Philipp

Dass Gott die Zukunft bereits kennt, bedeutet nicht, dass wir keinen freien Willen haben. Deshalb sind einige Aspekte der Determinismustheorie einfach falsch.

Wir haben einen freien Willen. Ich kann mich z. B. entscheiden, ob ich gleich noch einen Kaffee zubereite (Fairtrade natürlich... ;-) oder mir einen Tee hole oder vielleicht auch ein alkoholfreies Bier. Es ist meine freie Entscheidung, die ich zu treffen haben und treffen werde...

Deshalb gilt Gottes Rettungsangebot allen Menschen:

  • "Welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1. Timotheus 2,4).

Jeder ist also eingeladen! Es liegt aber an uns, ob wir Gottes Einladung annehmen oder ablehnen. Diese Entscheidung treffen wir mit unserem völlig freien Willen!

Ja, das haben wir👍🏼

Nein. Gott entscheidet sich nicht plötzlich um, einen Menschen nicht zu erschaffen. Er behält seinen Plan bei, genau mit ihm Gemeinschaft zu verbringen und lädt ihn immer wieder zu sich ein.

Wenn sich dieser Mensch aber nun leider gegen Gott entscheidet, dann lag diese Entscheidung bei ihm.

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Bene99dikt 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 13:22

Aber Gott weiß doch vorher wie sich der Mensch entscheidet

Epilz  26.12.2024, 14:00
@Bene99dikt

Weiß er. Hinzuzufügen, dass es für ihn kein 'vorher' gibt, weil er nicht von Raum, Zeit ect. eingeschränkt ist, und dass er aufgrund seines Wissens seine Liebe nicht aufgibt.

Er geht auf jeden Menschen zu und versucht immer wieder, ihn zu erreichen. Es ist mehr als einfach, zu entscheiden, ob man die Ewigkeit mit Gott oder ohne Gott leben möchte.

Menschen für die Hölle, die schafft Gott nicht. Für die Hölle ist der Mensch nicht bestimmt. Aber für die Hölle kann sich der Mensch entscheiden.

Er weiss von allen, wie sie sich entscheiden, wenn sie von der Rettung durch Jesus Christus hören. Aber er ist traurig, wenn sie es nicht annehmen.

1. Timotheus 2:1-4 SCH2000

[1] So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, [2] für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; [3] denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, [4] welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

https://bible.com/bible/157/1ti.2.1-4.SCH2000

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, Retter

Bene99dikt 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 13:23

Wieso ist er traurig er kann es doch selber beeinflussen 🤨🤨 Und er weiß es vorher

Bene99dikt 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 13:36
@Gottestrost

Aber wenn schon geschrieben ist was passiert, haben wir dann wirklich freie Wahl? Und warum erschafft er Menschen wobei er vorher weiß dass diese sich nicht zu ihm wenden?

Bene99dikt 
Beitragsersteller
 26.12.2024, 13:40
@Gottestrost

Warum erschafft er dann Menschen die eh in die Hölle gehen?