Kommt man als Atheist (christlich gesehen) in die Hölle?
Moin, vor einiger Zeit hatte ich noch Kontakt mit jemandem, der sich dem Christentum zuwandte. Wir haben oft über die Bibel gesprochen und er erzählte mir auch andere Sachen über das Christentum, obwohl ich selber an keinen Gott glaube.
(Ich habe keinen Kontakt mehr zu dieser Person)
Er hat mir unter anderem aber auch erzählt, dass ich als Nichtgläubiger in die Hölle komme, da ich nicht an den christlichen Gott glaube.
Ich versuche seit einiger Zeit herauszufinden in welchem Text das eindeutig steht , aber finde nichts dazu.
Kann mir jemand weiterhelfen?
V.G.
13 Antworten
Hallo Marcel,
Über dieses Thema sind die Christen sich nicht alle einig. Manche glauben, dass alle Atheisten und andersgläubigen wie Buddhisten, Muslime, alle verloren sind.
Andere Christen glauben, dass auch "ungläubige" eine Chance haben.
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Ich bin überzeugt, dass alle ungläubigen, alle Atheisten und alle in "falschen" Religionen zumindest ins Paradies kommen können, wenn sie gute Menschen waren. Das entscheidet Jesus anhand der Taten, siehe: Gleichnis vom Weltgericht
Die echten wahren Christen, die müssen erst gar nicht zum Gericht erscheinen, sondern dürfen direkt ins Paradies, und ggf. sogar in den Himmel.
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Ich glaube es so, weil es unterschiedliche Aussagen dazu in der Bibel gibt und nach meinem Verständnis sind es keine Widersprüche sondern dann unterschiedliche Ereignisse. 🙏💖
Zum Beispiel an manchen Stellen sagt Jesus "Ihr müsst glauben um gerettet zu werden" - das klingt so, als ob nur die Gläubigen gerettet werden können, und alle anderen verloren wären.
An anderer Stelle, wie dem Gleichnis vom Weltgericht spricht Jesus aber gar nicht vom Glauben, sondern von den Taten. Für mich ein wertvolles Zeichen. 💖
Nach meinem Verständnis wäre es auch unfair, wenn Gott alle anderen grundsätzlich ablehnen würde, nur weil sie den falschen Glauben hatten, das kann so nicht sein... 😊
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Ja stimmt, die Menschen können sich nie einigen, jeder hat nun mal eine einmalige individuelle Lebens-Ansicht, und für 8 Mio Deutsche brauchen wir entsprechend 8 Mio verschiedene Schubladen. 😉💖🙏
Es wäre aber gut wenn man sich einig werden kann über die Grundsätze und dass nicht jeder jeden anderen als "verlorenen Irrlehrer" abstempelt. 🙏😊
Auch Paulus mahnt Christen zur Gemeinsamkeit, ein jeder soll für sich aber SEINE Meinung & Erkenntnis behalten.
Dazu gibt es in der Bibel widersprüchliche Aussagen. Was nicht verwundert, denn ihre Schriften stammen von unterschiedlichen Autoren. Und die vertraten - ob nun göttlich inspiriert oder nicht - verschiedene Ansichten zu diesem Thema (und auch zu vielen anderen).
Man hat im Laufe der Jahre alle möglichen Theorien aus den Bibeltexten herausgedeutet. Ein paar Beispiele:
- Der Glaube an Jesus ist allein heilsbringend. Alles andere ist unwichtig.
- Der Glaube an Jesus reicht nicht: man muss ihm auch aktiv nachfolgen und gute Werke tun.
- Man muss Jesus nachfolgen, gute Werke tun und das Gesetz des Mose einhalten.
- Gott bietet früher oder später allen Menschen an, in den Himmel aufgenommen zu werden.
- Gott hat schon vor Anbeginn der Zeit entschieden, wer errettet wird und wer nicht.
Wie zu vielen anderen Themen auch, bleibt die Bibel hier eine klare und eindeutige Antwort schuldig.
Das wird von Christen sehr unterschiedlich beantwortet.
Bei manchen Christen kommen alle Atheisten beziehungsweise Andersgläubige in die Hölle. Aber andere Christen glauben an eine Art Werkgerechtigkeit (gute Taten) für Ungläubige. Auch diese können in den Himmel kommen, also errettet werden. Es geht um Matthäus 25,31-46. Hier eine Variante von Gerhard Maier:
So weit greift also Gottes Barmherzigkeit hinaus, daß sie um Jesu willen nicht nur diejenigen rettet, die ein Glied an seinem Leibe geworden sind, sondern auch diejenigen, die einem Glied seines Leibes Gutes getan haben.
https://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/Gericht_der_Schafe_und_Boecke.pdf
Beim Weltgericht geht es um das Richten. Und die Schafe zur Rechten sind die Ungläubigen. Jene ungläubigen Schäfchen können Freisprechung bekommen, die Werke der Menschlichkeit getan haben.
Und manche glauben an die Endentscheidungshypothese: man erhält nach dem Tod die Möglichkeit, sich für oder gegen Gott zu entscheiden.
Bei Apokatastasis kommen alle Menschen irgendwann zu Gott.
Und bei der Doppelten Prädestination ist bereits von Gott vorherbestimmt, wer in den Himmel kommt. Es gibt in diesem Punkt also keinen freien Willen.
in welchem Text das eindeutig steht , aber finde nichts dazu.
Da kannste lange suchen.
Vielen Dank für deine Antwort 😉 Du hast mir trotzdem weitergeholfen!
Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).
Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.
Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.
Ein paar Bibelstellen dazu:
- "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
- "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
- "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
- "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
- "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).
- "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).
Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert und möchte, dass jeder gerettet wird (vgl. 1. Timotheus 2,4). Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:
"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel
Dazu hat Lewis über die Hölle formuliert:
"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muss es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.
Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«
– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."
Hallo,
das ist richtig: der Atheist oder Buddhist oder Moslem oder ein Agnostiker kommen in die Hölle. Weil allein der Jesus in den Himmel führt. Er hat für unsere Sünden am Kreuz bezahlt.
Eigentlich gibt ein Haufen Bibelverse, die es so sagen, hier einer davon:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich
Johannes 14, 6
Wenn Du ein Gebet brauchst um zu Jesus zu beten, um gerettet zu werden, kann DIr den LInk geben. Frage nur.
Hier der Link. Das habe ich jemand vor einem Monat geschrieben:
https://www.gutefrage.net/frage/leute-gibt-es-ein-leben-nach-dem-tod#answer-561946918
Dankeschön, dass du deine Ansicht mitteilst. 😉