Assoziiert ihr (politisch) "rechts" sofort als etwas schlechtes? Falls ja, warum? Falls nein, warum nicht?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Ja, weil 54%
Nein, weil 26%
Ich bin rechts, daher nein. 17%
Ja und nein, weil 3%

14 Antworten

Ja, weil

Leicht rechts bedeutet schonmal recht (lol) konservativ, nicht progressiv, rückwärtsgewandt. Ist schonmal gar nichts für mich. Weiter rechts wird es dann mit anderen Dingen noch schlimmer, da brauchen wir gar nicht drüber zu reden.

Rakey269  06.09.2022, 12:29

Strohmann. Der Konservative ist nichts rückwärtsgewandt, sondern wägt ab.

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Plincheeee  06.09.2022, 12:39
@Rakey269

Konservativ zu sein bedeutet, grundsätzlich beim Alten zu bleiben, weil es ja "früher auch nicht geschadet hat".

Progressiv zu sein bedeutet hingegen, den Fortschritt unter Berücksichtigung vergangener Funktionsweisen auf die bestmögliche und hilfreichste Art und Weise voranzutreiben.

Sich immer weiter zu verbessern und dabei immer sozialer und menschenfreundlicher zu werden, ist ein sehr links-progressiver Gedanke.

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OhMiaMiaJa  06.09.2022, 12:47
@Rakey269

Doch. Ich habe jahrelang unter konservativen Regierungen und konservativ eingestellten Leuten gelitten, ich weiss wovon ich spreche.

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Rakey269  06.09.2022, 12:49
@OhMiaMiaJa

Inwiefern wenn ich fragen darf?

Un wenn , dann unter strukturkonservativen Regierungen ja. Und dennoch hast du einige Überschneidungen mit ihnen soweit ich weiß. (Gegen Enteignungen, pro freier Markt usw)

Wertekonservatismus

Der Begriff des Wertkonservatismus wurde 1975 vom SPD-Politiker Erhard Eppler in seinem Buch Ende oder Wende eingeführt. Als wertkonservativ bezeichnete Eppler eine Politik, die sich für die Bewahrung der Natur, einer humanen und solidarischen menschlichen Gemeinschaft sowie der Würde des Einzelnen einsetzt.[1] Damit bezog er sich vor allem auf die in den 1970er Jahren erstarkende Umwelt- und Friedensbewegung.[2][3] Diese wolle Herrschaftsstrukturen verändern, um bestimmte Werte zu erhalten.[2]
Dagegen sah Eppler im traditionellen „konservativen Lager“ einen Strukturkonservatismus verankert, dem es um die Erhaltung der vorhandenen Machtstrukturen gehe. Der Begriff des Strukturkonservativismus wurde dabei negativ besetzt; die zu kritisierende Organisation oder Person wird als modernisierungsfeindlicher Bewahrer überkommener Strukturen dargestellt.[4] Laut Eppler geht es dem Strukturkonservatismus um „die Konservierung von Privilegien, von Machtpositionen, von Herrschaft“.[1]
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Rakey269  06.09.2022, 12:56
@Plincheeee

Menschenfreundlich ist immer subjektiv. Auch ein Konservativer kann sozial sein. Helmut Schmidt ist hier ein gutes Beispiel.

Im politischem Dialog braucht es immer mehrere Stimmen und man trifft sich in der Mitte.

Der Progressive, der einen neuen Motor will und der Konservative, er das alles Potenzial aus dem alten Motor rausholen möchte und der Liberale, der vermittelt.

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Liebello  06.09.2022, 13:11
@Rakey269

Konservative bremsen den Fortschritt mit häufig irrationalen Ängsten oder auch aufgrund ihrer Religiosität/wegen ihres Glaubens an Gott und uralte "heilige Schriften"

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Rakey269  06.09.2022, 13:20
@Liebello

Der Konservatismus ist genauso pervertiert wie der Liberalismus.

Ich kann hier nur auf ein neueres Interview von Oliver Weber (Ideenhistoriker) auf Jung& Naiv verweisen, der sich als klassisch liberal definiert und durchaus sich die Machtfrage stelllt und darauf eingeht, was mit dem Liberalismus passierte.

Ähnlich ist es mit dem Konservatismus, der wirtschaftspolitisch durchaus links sein kann.

Klassische Konservative sind keine CDUler usw. sondern eher ein Petere Sloterdijk oder ein Michel Houellebecq.

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Liebello  06.09.2022, 13:21
@Rakey269

was klassisch konservativ ist, ist wohl eine Frage der Definition

für mich bedeutet klassisch konservativ: bloß nichts verändern!

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Rakey269  06.09.2022, 13:27
@Liebello

Das sind Strukturkonservative, wobei darunter sehr viele fallen. Selbst Grüne und SPDler, die ja eher "links" oder als progressiv gewertet werden in der Öffentlichkeit.

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Rakey269  06.09.2022, 15:04
@Goldlaub

Zwischen Altem und Neuem.

Das kann zwar ein Progressiver genauso, allerdings gilt hier die Tendenz, dass "der Konservative" heutzutage eher am Alten festhält, weil es alt ist und sich bewährt, und "der Progressive" etwas befürwortet aufgrund der Neuartigkeit.

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Ich bin rechts, daher nein.

Nein. Warum sollte ich mit mir und meiner eigenen politischen Einstellung bzw dem eigenen Spektrum ein Problem haben?

Auch wenn ich die Liberalen und Neoliberalen und zu meist auch LibCons darin ablehne.

Wo ich dann bei einigen Teilen von rechts schon bei den negativen Punkten wäre.

Zu oft reine Hörigkeit vor der Wirtschaft und eine fast schon panische Abgrenzung vor allem was sozialpolitisch auch nur ansatzweise von links kommen könnte - das ist bei einigen der genannten Gruppen fast schon ein Mantra geworden

Rakey269  06.09.2022, 12:58
Auch wenn ich die Liberalen und Neoliberalen und zu meist auch LibCons darin ablehne.

Tschuldige, aber wo lehnst du sie ab? Du bist für Schuldenbegrenzung und bist da auf Linie der Monetaristen/NeoLibs.

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AgainstYourMind  06.09.2022, 13:01
@Rakey269

Weil ich deren gesamte Überzeugung nicht teile

Neoliberale haben ihren Fokus nur auf der Wirtschaft und nicht auf der Gesellschaft als organisches Gefüge und die Liberalen selbst haben ein Konzept von Freiheit, Entwicklung, Gesellschaft und Nation, dass ich prinzipiell nicht teile

Nur weil ich einzelne Positionen mit ihnen gemeinsam habe ( was logisch ist ) - muss ich sie noch lange nicht ideologisch auf einer Stufe haben

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Ja, weil

die für die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen verantwortlich sind, weil die Nationalsozialisten als Ultrarechte Millionen Menschen in den Tod getrieben haben, auch meinen Onkel. Mein Vater ist als Kriegsinvalide nach Hause gekommen.
Soll ich da für solche Menschen irgendetwas übrig haben? Mitleid vielleicht.

guitschee 
Fragesteller
 06.09.2022, 12:44

Dann mal die umgedrehte Frage: assoziierst du bei "links" genauso?

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guenterhalt  06.09.2022, 12:49
@guitschee

meist du damit dass Stalin links war ?
Nein der war es nicht.
Welche Kriege haben Linke zu verantworten?
Welche Ausbeutung betreiben Linke?

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guenterhalt  06.09.2022, 13:10
@guitschee

die meisten Toten in China während der Herrschaft von Mao sind durch Hunger gestorben. Genau das war bekannt und er wurde in der Politik der DDR daher auch ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr als Befreier Chinas oder als linker Vordenker betrachtet.

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MyMiniMedie6th  06.09.2022, 12:49

Mao hat 60-80 Millionen Menschen in den Tod getrieben. Somit ist links wesentlich schlimmer. Deiner Argumentation zu folge.

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guenterhalt  06.09.2022, 13:01
@MyMiniMedie6th

Mao galt vielleicht im Westen als Kommunist oder Linker, im Osten war genau das Gegenteil der Fall. Nicht jeder, der sich Kommunist nennt, auch wenn sich eine ganze Partei so bezeichnet, es sind keine.
In keinem der bisherigen sich sozialistisch nennenden Länder, gab es Sozialismus oder gar Kommunismus.
Trotzdem wird das benutzt um linke Bestrebungen in Keime zu ersticken.

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Ja, weil

Ja da Rechte Pateien oft tiefste Wahlwerbung mit Auslânderfeindlichkeit und auch andere Themen mit dagegen oportunistisch ausnutzen um Stimmen zu fangen. Entsprechend landen dort auch einige Wähler die ich nur mit der Kneifzange anfassen würde...

Aber: Die politische Führung eines Landes wird genau dafür gewählt. My Nation first.Wobei Respektvolle Zusammenarbeit natürlich Teil davon ist. Die Dummheit ist Kooperationen auzuschließen...

Ich bin rechts, daher nein.

Rechtschaffenheit, Rechtsstaatlichkeit, Rechtsverbindlichkeit - alles positiv besetzt.
Wird halt ständig von linker Seite in Frage gestellt, darf einen aber nicht beirren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
UnserVoIk  06.09.2022, 12:32

Ah ja. Richtig witzig. Aber dein politisches Verständnis ist eher so ... unterentwickelt, oder?

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Goldlaub  06.09.2022, 15:02

Rechthaberei, Rechtfertigung ...

Rechtsverbindlichkeit - ist das die Verbindlichkeit mit rechter Gesinnung oder Verbindlichkeit hinsichtlich des Rechts, der Gesetze?

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